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Silvia
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Anzahl der Antworten 34
zuletzt 27. Sep.

Hund reagiert auf Rückruf von Fremden

Mein 7 Monate alter Rüde wollte schon mehrfach zu anderen Hundehaltern sprinten, die ihren eigenen Hund versucht haben zu sich zu rufen (mit “hier”). Er springt dann immer sehr extrem in die Leine und reißt mich fast um. Danach springt er oft an mir hoch, weil er nicht versteht warum er von mir zurückgehalten wird. Es passiert auch bei Hundepfeifen (die wir auch als Superrückruf konditioniert haben). Vor einiger Zeit meinte mal die Hundetrainerin, dass ein Hund normalerweise nur auf den Rückruf der eigenen Besitzer reagieren sollte, also nur bei den Personen, die mit ihm den Rückruf geübt haben. Das trifft aber bei uns aber wohl nicht zu. Weiß jemand warum das so ist? Hat jemand das gleiche Problem? Und was kann ich machen damit er es nicht mehr tut?
 
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Li
26. Sep. 20:07
Hm, ja, irgendwie schon erstmal. Damit es sich festigt. So hatte ich es verstanden. Meinst Du das ist das Problem? Da es so in Büchern beschrieben war, hätte ich nicht gedacht, dass es zu Problemen führen könnte….
Ich nehme an, die meisten Leute üben den Rückruf mit Futterbelohnung.
Trotzdem rennt ja nicht jeder Hund zu anderen Menschen hin, wenn die ihre Hunde zurückrufen oder pfeifen.
 
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Babs
26. Sep. 20:14
Hm, ja, irgendwie schon erstmal. Damit es sich festigt. So hatte ich es verstanden. Meinst Du das ist das Problem? Da es so in Büchern beschrieben war, hätte ich nicht gedacht, dass es zu Problemen führen könnte….
Man kann das so machen, aber es ist antrainiert und für mich die falsche Reihenfolge. So wird ja zuerst das Kommando antrainiert, aber der Hund kennt die Bedeutung nicht. Es ist irgendein Wort. Und erst danach erklärt man ja die Bedeutung des Wortes. Für Hunde ist es m. E. einfacher, zuerst mal zu lernen, was man möchte und das dann danach mit einem Kommando zu belegen.
 
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Silvia
26. Sep. 20:19
Man kann das so machen, aber es ist antrainiert und für mich die falsche Reihenfolge. So wird ja zuerst das Kommando antrainiert, aber der Hund kennt die Bedeutung nicht. Es ist irgendein Wort. Und erst danach erklärt man ja die Bedeutung des Wortes. Für Hunde ist es m. E. einfacher, zuerst mal zu lernen, was man möchte und das dann danach mit einem Kommando zu belegen.
Ja, kann ich nachvollziehen. Interessanter Punkt…
 
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Mary-Lou
27. Sep. 06:22
Meine Retriever Hündin reagiert ebenfalls bei anderen auf den Rückruf. Sie sind halt sehr menschenbezogen. Prinzipiell finde ich es gar nicht schlecht, weil ja auch mal andere Menschen auf sie aufpassen. Dann soll sie natürlich auch da kommen, wenn sie gerufen wird.
Wenn wir unterwegs sind und jemand nach seinem Hund pfeift oder ruft, ist immer eine Sekunde Verzögerung, bevor sie hinlaufen möchte. Also, jemand pfeift, meine Hündin guckt wo es herkam und würde am liebsten hinrennen. In dieser Sekunde, in der sie guckt, spreche ich sie an und sage " du nicht". Dadurch dass ich sie anspreche, bleibt sie dann natürlich auch bei mir. Dafür ist aber eine sehr gute Orientierung an mir notwendig. Oft "fragt" sie mittlerweile, wenn jemand seinen Hund ruft, ob sie hinlaufen darf und guckt mich von sich aus an ohne dass ich sie anspreche. Wenn dein Hund gedanklich sowieso wenig bei dir ist und sich lieber für die Umwelt interessiert, solltest du erst daran arbeiten, dass er mehr auf dich fokussiert ist.
 
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Lisa-Eileen
27. Sep. 06:36
Wie hast Du den Rückruf aufgebaut? Ich frage deswegen, weil ich dieses Problem nie gehabt habe und mich interessiert der Unterschied des Aufbaus.
Ich hab den nicht wirklich aufbauen müssen, das war bei ihm schon da.
Nur die Pfeife fürn Notfall.
Da hab ich gepfiffen und dann eben das herkomm Wort gesagt nach wenigen Wiederholungen hat ers schon verstanden das Pfeife heißt das er herkommen soll.
Als Belohnung gabs dann ne Runde zergeln, das liebt er extrem.
Das mit dem angesprochen fühlen und zu anderen gehen hatte er aber nur bei locken oder so das er dann auch zu der Person kam was ja aber normal ist bei Junghunden die noch unerfahren sind.
Ansonsten bei ner bestimmten Freundin hört er auf sie, kommt aber zu mir und denkt das ich ihn gerufen hätte.
Ganz komisch.
Ihre Hündin hörte null und Rocket der schon längst sitz usw gemacht hat was halt gefordert wurde guckte ganz verzweifelt wieso es denn jetzt kein Lob gibt, er hat doch nix falsch gemacht.🤣🥲
Vorallem sie hört sich nicht wie ich an und sie pfeift mit dem Mund, auch da ist der Ton und die Art des Pfiffs anders, trotzdem reagiert er drauf, auf andere reagiert er nicht, nur bei ihr.
Ansonsten das zu jedem hingehen wenn jemand seinen Hund anspricht hatte sich im Junghundealter von selbst erledigt.
 
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Lisa-Eileen
27. Sep. 06:38
Ich kenne das zwar auch, dass meine Kleine reagiert, aber die kommt dann immer zu mir, egal wer ruft oder pfeift oder irgendwie lockt 🤷🏻‍♀️ sogar bei manchen Vogelpfiffen 😅 Aber das hilft dir jetzt nicht weiter. Spontan würde mir einfallen, ein neues Signal einzuführen und das andere zu ignorieren. 🤔
Oder man könnte auch statt dem Rückruf ein Kommando geben wie zb Fuß, bei mir oä... das benutz ich viel öfter als den tatsächlichen Rückruf und er weiß direkt was nach dem bei mir ankommen gewollt ist.
Oft klappt das besser als der Rückruf, also meiner Erfahrung nach.
Aber würde halt dann auch nichts ändern wenn dann jemand das Rückrufwort sagt.
 
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Lisa-Eileen
27. Sep. 06:44
Ah, ok. Er sollte das "hier" und den "Pfiff" mit dem Futter verknüpfen? Einen Rückruf würde ich immer über die eigenen Emotionen aufbauen, da andere Belohnungen die Gefühle überlagern können. Ein ehrliches "sich freuen" versteht ein Hund sehr schnell nach dem Motto:" Oh, Frauchen freut sich, wenn ich angerannt komme. Das probiere ich noch mal." Quasi das Rad selber erfinden lassen. Dann kann man ein Kommando einbauen. Da gilt:" Unbekannt vor bekannt." Bekannt ist das Kommen zum freudigen Frauchen (in der Hocke mit offenen Armen empfangen). Unbekannt ist das Kommando. Also losrennen lassen, kurz bevor er da ist, das Kommando (umbekannt) sagen und sich dann ehrlich (nicht überschwenglich) freuen (bekannt) ... (zwischen Kommando und sich freuen sollten ca. 3 Sek. liegen, damit keine Überlagerung stattfindet). Das muss man oft wiederholen und wenn das klappt, kann man die Distanz und die Reize Schritt für Schritt erhöhen. Ein kleiner Nebeneffekt entsteht dahingehend, dass sich der Hund mehr an seinem Frauchen orientiert nach dem Motto:" Hockt die sich wieder hin, damit ich das von mir erfundene Rad ausprobieren kann?" Ich muss jetzt dazu sagen, dass ich kein Fan von Leckerchen bin. Mir ist die emotionale Bindung sehr wichtig und Leckerchen können die Emotionen überschatten. Ich hoffe, ich konnte einigermaßen verständlich erklären, worauf ich hinaus möchte.
Ich hab aus der Hundeschule noch die Rückrufbrücke gelernt, grad wenn der Hund ja eh dazu neigt sich ablenken zu lassen find ich die ganz gut.
Rocket konnte den Rückruf da ja schon, daher brauchte ich die nicht zum lernen, aber manchmal beim Apportieren wenn Ablenkungen da sind und/ oder er rumschlurft statt zu mir zu fliegen feuer ich ihn da auch noch an, dann kommt er ganz freudig angerannt.
 
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Stephanie
27. Sep. 06:45
Wir haben das auch, zwar nicht mit dem Rückruf aber mit dem Pfiff aus der Hundepfeife. Meine beiden sind so auf diese Pfeife konditioniert, dass sie halt direkt losschiessen wenn sie den Pfiff auf der entsprechenden Frequenz hören. Zum Glück bekomme ich sie aber auch direkt gestoppt 😅
 
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Lisa-Eileen
27. Sep. 06:49
Ich nehme an, die meisten Leute üben den Rückruf mit Futterbelohnung. Trotzdem rennt ja nicht jeder Hund zu anderen Menschen hin, wenn die ihre Hunde zurückrufen oder pfeifen.
Man muss halt auch gucken was für den Hund die beste Belohnung ist, bei Rocket zb er ist nicht verfressen, Leckerlies sind von egal bis nice to have aber ist halt nicht der Oberknaller.
Er liebt aber zu spielen, soziales miteinander mit mir und vorallem zergeln.
Als ich das iwann alles gecheckt hab was für ihn welchen Wert hat hab ich dann angefangen bei schwierigeren Sachen eben als Belohnung zu zergeln.
Bei verfressenen Hunden wär warscheinlich ihr lieblings Futter/ Leckerlie hochwertiger.
Daher muss man halt immer gucken wie wertig was für den Hund ist und was er in welcher Situation annehmen kann/ will... das ist ja auch immer verschieden.
 
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Babs
27. Sep. 07:24
Ich nehme an, die meisten Leute üben den Rückruf mit Futterbelohnung. Trotzdem rennt ja nicht jeder Hund zu anderen Menschen hin, wenn die ihre Hunde zurückrufen oder pfeifen.
Ich denke, dass es auf die Verknüpfung ankommt. Silvia hat als erstes das Kommando über Futter aufgebaut. Zu diesem Zeitpunkt kennt der Hund aber gar nicht die Bedeutung des Wortes oder der Pfeife bzw. kann es passieren, dass das Wort " hier" oder der "Pfiff" Futter heißt. Im Alltag kann es nun passieren, dass der Hund bei einem "hier" dort hinrennt wo der Ruf hergekommt, weil es Futter bedeutet und nicht, dass er zu mir kommen soll.
Hunde verknüpfen gerne das Kommando mit der Situation und da liegt m. E. hier das Problem.