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Simone
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Anzahl der Antworten 62
zuletzt 3. Aug.

Hund klaut wie ein Rabe...

Hallo, ihr Lieben. Vielleicht könnt ihr mir helfen. Mein Hund klaut ständig irgendwelche Dinge vom Tisch, kaum, dass man ihm den Rücken zugewendet hat. Bevorzugt Küchenkrepp oder Papier (Zeitungen, Zettel, Schmöker). Heute hat er binnen Sekunden einen Becher Hüttenkäse vom Küchentisch geholt und ihn bis ins Schlafzimmer geschleppt, wo er ihn fast komplett ausgeschleckt hat. (Natürlich im Bett 🙄🤦🤷) Da er einen ausgeprägten Spieltrieb hat und rotzfrech ist, vermute ich, dass es nichts bringt, mit Klapperdose oder Schellen zu arbeiten (zu werfen). Die wird er sich dann wahrscheinlich schnappen und freudestrahlend als Spielbeute davon tragen. Meint ihr, es könnte funktionieren, wenn wir mit einem Quietschehuhn oder -ball arbeiten? Dieses Quietschezeug ist ihm nämlich nicht so ganz geheuer. Ich bin über jeden konstruktiven Tipp dankbar. Vorwürfe oder Anfeindungen brauche ich nicht. Danke im Voraus. 🐶🐾
 
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28. Juli 00:30
Hey 👋 Also vorab: ich würde von solchen Hilfsmittel abraten. Warum? Weil ich glaube das es nur eine Symptombekämpfung (wenn überhaupt) wäre ohne anhaltenden lerneffek. Es klingt etwas nach fehlender Konsequenz in der Durchsetzung und Umsetzung von Grenzen. Da dies nicht nur Futter betrifft sondern auch Kommandos die mal gemacht werden und mal nicht und vieles mehr, ist es schwierig (aus meiner Sicht) einen adäquaten Tipp zu geben ohne euren gesamten Alltag zu sehen. Ich würde mir mal jemanden holen der das gesamte Ausmaß (im Sinne von welche Lebensbereiche es noch betrifft) anschauen kann und euch dann gezielt tipps geben kann. Bei sowas können mehrere alltagssituationen zusammen spielen die man so nicht sehen und beurteilen kann. Aber eine Übung würde mir noch einfallen die vielleicht etwas hilft aber vermutlich nicht das Grundproblem löst: impullskontroll Übungen. Ich wünsche euch viel Erfolg 🍀
 
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28. Juli 00:09
Ich habe leider keinen brauchbaren Tipp, aber das gleiche Problem und wollte nur schnell sagen: Danke fürs Thematisieren, da lese ich mit!
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juli 00:30
Hey 👋 Also vorab: ich würde von solchen Hilfsmittel abraten. Warum? Weil ich glaube das es nur eine Symptombekämpfung (wenn überhaupt) wäre ohne anhaltenden lerneffek. Es klingt etwas nach fehlender Konsequenz in der Durchsetzung und Umsetzung von Grenzen. Da dies nicht nur Futter betrifft sondern auch Kommandos die mal gemacht werden und mal nicht und vieles mehr, ist es schwierig (aus meiner Sicht) einen adäquaten Tipp zu geben ohne euren gesamten Alltag zu sehen. Ich würde mir mal jemanden holen der das gesamte Ausmaß (im Sinne von welche Lebensbereiche es noch betrifft) anschauen kann und euch dann gezielt tipps geben kann. Bei sowas können mehrere alltagssituationen zusammen spielen die man so nicht sehen und beurteilen kann. Aber eine Übung würde mir noch einfallen die vielleicht etwas hilft aber vermutlich nicht das Grundproblem löst: impullskontroll Übungen. Ich wünsche euch viel Erfolg 🍀
 
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Simone
28. Juli 00:43
Hey 👋 Also vorab: ich würde von solchen Hilfsmittel abraten. Warum? Weil ich glaube das es nur eine Symptombekämpfung (wenn überhaupt) wäre ohne anhaltenden lerneffek. Es klingt etwas nach fehlender Konsequenz in der Durchsetzung und Umsetzung von Grenzen. Da dies nicht nur Futter betrifft sondern auch Kommandos die mal gemacht werden und mal nicht und vieles mehr, ist es schwierig (aus meiner Sicht) einen adäquaten Tipp zu geben ohne euren gesamten Alltag zu sehen. Ich würde mir mal jemanden holen der das gesamte Ausmaß (im Sinne von welche Lebensbereiche es noch betrifft) anschauen kann und euch dann gezielt tipps geben kann. Bei sowas können mehrere alltagssituationen zusammen spielen die man so nicht sehen und beurteilen kann. Aber eine Übung würde mir noch einfallen die vielleicht etwas hilft aber vermutlich nicht das Grundproblem löst: impullskontroll Übungen. Ich wünsche euch viel Erfolg 🍀
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das Interessante daran ist, dass er bei mir zuhause fast nie etwas klaut, obwohl genug "herum liegt". Das tut er nur, wenn er bei meinen Eltern ist. 🤷 Anzumerken wäre noch, dass ich von diesen Klappersachen auch nicht gerade begeistert bin. Ich finde den Weg über "Angst oder Schreck verursachen" nicht gut, da ich einen entspannten und aufgeschlossenen Hund, der mir vertraut, haben möchte. Und keinen, der dauernd zusammen zuckt und Angst bekommt, wenn ich nur mal die Hand hoch hebe, weil ich was in den Schrank stellen oder heraus nehmen möchte.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juli 00:44
Dem könnte ich nicht mal böse sein....der sieht soooo süß und frech aus.... Wir haben auch so ein kriminelles Mastermind, allerdings ausschließlich Essbares betreffend. Eigentlich hilft nur, akribisch alles weg zu räumen. Das sagt sich so leicht, funktioniert aber in der Praxis eher selten. Man kann ja nicht immer an alles denken 🙄 Immerhin haben wir unsere Anouk jetzt soweit, dass sie es zumindest nicht mehr macht, wenn wir in der Nähe sind. Wir haben immer mit ihr gemeckert und ihr die Beute abgenommen. Nimm ihm sofort alles ab, was er geklaut hat und ein NEIN! dazu. Vielleicht in eurem Fall gleichzeitig mit dem Huhn quietschen. Inzwischen klaut Anouk nur noch, wenn wir weg sind und mal wieder vergessen haben, alles weg zu räumen. Haribo Saure Pommes oder Lakritz können wir übrigens liegen lassen, die mag Madame nicht. Diese ganze Klauerei kann auch richtig gefährlich werden 😱, Anouk hat ein Glas mit Trockenfutter von der Arbeitsplatte geschmissen, ihre Rechnung ging auf, das Glas war kaputt und sie kam ans Trockenfutter ran. Hat dabei leider auch einige Scherben inhaliert, die mussten dann operativ entfernt werden. Ob man die Klauerei jemals rauskriegen kann....ich glaube nicht. Sagt auch jeder, der so einen Kleinganoven zu Hause hat. Wie schon gesagt, möglichst nix liegen lassen.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juli 00:49
Wenn du schon selber schreibst, dass er rotzfrech ist, dann scheint es an der Grunderziehung zu mangeln. Hunde brauchen Grenzen, weil das ihnen Sicherheit gibt und sie dich auch nur so respektieren.. Sofortmaßnahmen: Den Haushalt so managen, dass er kein Erfolgserlebnis mehr hat: z. B. Tür zur Küche abschließen, nix mehr rumliegen lassen. Mittelfristig: Tabuwort wie Nein oder "Lass das" konditionieren, Hund begrenzen: der darf sich nicht mehr überall in der Wohnung frei bewegen, sondern nur in einem eng umgrenzten Bereich. Verlässt er diesen Bereich, korrigierst du das sofort... (wortlos an einer Hausleine zurückbringen, Körpersprachlich ihm den Aufenthalt außerhalb seines Bereiches unangenehm machen.) Hund muss Abstand halten zu allen Tischen. probiers alleine. Wenn es dir nicht gelingt: Trainer engagieren, der dich coachet 🙂 Langfristig und nachhaltig: Hundetraining und Erziehung.. 😉 ... und auch Hunde müssen ab und an mal einen auf den Deckel kriegen.. 😉
 
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Simone
28. Juli 00:49
Dem könnte ich nicht mal böse sein....der sieht soooo süß und frech aus.... Wir haben auch so ein kriminelles Mastermind, allerdings ausschließlich Essbares betreffend. Eigentlich hilft nur, akribisch alles weg zu räumen. Das sagt sich so leicht, funktioniert aber in der Praxis eher selten. Man kann ja nicht immer an alles denken 🙄 Immerhin haben wir unsere Anouk jetzt soweit, dass sie es zumindest nicht mehr macht, wenn wir in der Nähe sind. Wir haben immer mit ihr gemeckert und ihr die Beute abgenommen. Nimm ihm sofort alles ab, was er geklaut hat und ein NEIN! dazu. Vielleicht in eurem Fall gleichzeitig mit dem Huhn quietschen. Inzwischen klaut Anouk nur noch, wenn wir weg sind und mal wieder vergessen haben, alles weg zu räumen. Haribo Saure Pommes oder Lakritz können wir übrigens liegen lassen, die mag Madame nicht. Diese ganze Klauerei kann auch richtig gefährlich werden 😱, Anouk hat ein Glas mit Trockenfutter von der Arbeitsplatte geschmissen, ihre Rechnung ging auf, das Glas war kaputt und sie kam ans Trockenfutter ran. Hat dabei leider auch einige Scherben inhaliert, die mussten dann operativ entfernt werden. Ob man die Klauerei jemals rauskriegen kann....ich glaube nicht. Sagt auch jeder, der so einen Kleinganoven zu Hause hat. Wie schon gesagt, möglichst nix liegen lassen.
Ja, die Wegräumerei. Das tun meine Eltern ja schon. Genau deswegen. Und wir nehmen ihm auch immer gleich alles ab. Sobald wir es mitbekommen. Wie sagt man? Wenn die Kinder still sind, dann schlafen sie entweder, oder sie machen Mist. Genau so ist es bei unseren Fellnasen doch auch. Oder? 😄 (Zumindest bei Jugo...) Und ja, dieser kleine Balkanese muss nur mit seinen braunen Augen klimpern und keiner kann ihm böse sein. 😂🥰
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juli 00:52
wenn er nur bei deinen Eltern klaut, dann fehlt es da an Konsequenz.. 😉 Wenn es die nicht stört, dann lasst es so. Wenn es sie stört, dann müssen sie halt auch ein wenig mit dem Hund üben und ihm Grenzen setzen.. 😉
 
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Jörg
28. Juli 00:53
Hi, Simone!Sehe ich auch so,wie Bella und Vorredner. Der Hund muss erst einmal die Kommandos lernen. Wie aus,bleib,nein ,Platz, Decke usw. Bis dahin darf er keinen Erfolg mehr haben. Ich habe die Wohnbereiche getrennt, mit einem Kindergitter. Bei mir Wohnstube und Küche/Flur. Im Wohnzimmer noch ein Laufstall. Die Orte wie Decke, Körbchen, Laufstall positiv aufbauen Begrenzen üben. In der Küche zB. einen Bereich markieren, mit Malerkrepp,der Tabu ist. Alle Tische und Ablagen freiräumen in den Bereichen, wo Ihr keine Kontrolle habt. In der Wohnung hatte unserer immer Geschirr und leichte Leine um, damit man mehr Kontrolle hat. Verschreckt ihn nicht mit Hilfsmitteln und seid froh, wenn ihn so schnell nichts Angst macht! 👋
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juli 00:54
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das Interessante daran ist, dass er bei mir zuhause fast nie etwas klaut, obwohl genug "herum liegt". Das tut er nur, wenn er bei meinen Eltern ist. 🤷 Anzumerken wäre noch, dass ich von diesen Klappersachen auch nicht gerade begeistert bin. Ich finde den Weg über "Angst oder Schreck verursachen" nicht gut, da ich einen entspannten und aufgeschlossenen Hund, der mir vertraut, haben möchte. Und keinen, der dauernd zusammen zuckt und Angst bekommt, wenn ich nur mal die Hand hoch hebe, weil ich was in den Schrank stellen oder heraus nehmen möchte.
Dann klingt es eher nach: ihr beachtet mich nicht und deswegen mach ich das, weil dann bekomme ich Aufmerksamkeit. Da würde mir spontan zwei Möglichkeiten einfallen: 1. leine dran lassen und üben das auch Hundi mal keine Aufmerksamkeit bekommt 2. Decken training bei deinen Eltern mit dem selben Ziel. Aber auch hier beginnt das Problem vermutlich beim ankommen am Elternhaus (z.b. Tür auf und sofort wird Hundi begrüßt/ gestreichelt dann gehts weiter und dann am besten noch Futter und leckerlie rein). Also hier müsste sich das gesamte ankommen und der Umgang angeschaut werden. Spontan würde ich aber mit weniger party (erst wenn er sich beruhigt klingeln, dann kein begrüßen/ anschauen/ anfassen des hundes) und dann mit einem fest zugeteilten Platz an dem er auch in Ruhe gelassen wird arbeiten. Wenn er ruhig ist (nicht zu verwechseln mit leise) kann man ihn rufen und begrüßen. Danach wieder auf seinen Platz. So würde ich vorgehen in dem Szenario dass ich mir grade vorstelle.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juli 01:00
Ja, die Wegräumerei. Das tun meine Eltern ja schon. Genau deswegen. Und wir nehmen ihm auch immer gleich alles ab. Sobald wir es mitbekommen. Wie sagt man? Wenn die Kinder still sind, dann schlafen sie entweder, oder sie machen Mist. Genau so ist es bei unseren Fellnasen doch auch. Oder? 😄 (Zumindest bei Jugo...) Und ja, dieser kleine Balkanese muss nur mit seinen braunen Augen klimpern und keiner kann ihm böse sein. 😂🥰
Stimmt. Wenn man so gar nix hört, wird das geklaute Hühnerbein verzehrt😂😂 Klaut er nur vom Tisch? Wie kommt er hoch? Über die Stühle? Da könnte dicht an den Tisch ranschieben helfen. Bei deinem scheint aber auch der extreme Spieltrieb noch vor dem Essbaren zu kommen. Das ist dann nochmal ne Steigerung. Schau einfach, was klaut er am liebsten, wenn das dann gesichert ist, sucht er sich Alternativen oder lässt er es?