Home / Forum / Erziehung & Training / Hund ist ständig abgelenkt, wie Ruhe trainieren?

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 24
zuletzt 22. Apr.

Hund ist ständig abgelenkt, wie Ruhe trainieren?

Hallo zusammen, meine Hündin (Goldendoodle) ist jetzt ein Jahr alt. Leider ist sie auf Spaziergängen immer sehr aufgeregt und reagiert auf alles. Sobald sie andere Menschen sieht, ist sie komplett aus dem Häuschen. Sie wedelt und freut sich wie Bolle, auch dann, wenn die Menschen sich nicht für sie interessieren. Sie reagiert auf jede Stimme teilweise reicht es, wenn sie nur angeschaut wird. Sie hat dann einen Tunnelblick und ist nicht mehr ansprechbar. Leckerlis kann ich mir dann sparen, sie reagiert auf nichts. Leider regt sie sich dann auch nicht mehr ab und ich bekomme sie nicht mehr ruhig. Sobald sie etwas wahrnimmt, ist es vorbei. Hundebegegnungen sind ebenfalls schlimm. Langsam wird das wirklich anstrengend. Es ist in der Stadt nicht möglich, nicht auf andere Menschen oder Hunde zu treffen. Ich habe keine Idee, was ich tun kann/soll. Manchmal hilft das Klimpern mit dem Schlüssel, dann ist sie für einen kurzen Moment wieder bei sich... Hat jemand einen Tipp für mich, wo ich da ansetzen könnte? LG Jemma
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
Beliebteste Antwort
4. Apr. 20:58
Geduld ist da denke ich das Zauberwort. Sie muss alle diese Reize lernen zu verarbeiten. Dafür braucht ihr die nötige Ruhe und Zeit und Distanz. Nimm dir Zeit für die Spaziergänge, halte ausreichend Abstand sodass es für deine Hündin noch aushaltbar ist. So habe ich mit meinem Hundebegegnungen geübt und für uns hat es sehr gut funktioniert. Anfangs wurde jeder Hund auf 200m Entfernung (und teilweise mehr) verbellt. Heute habe ich zum allerersten Mal ein Gespräch mit einer mir unbekannten Hundebesitzerin mit einem uns unbekannten Hund führen können und das mit einem entspannten Hund an meiner Seite. Dass das für uns funktioniert hat heißt allerdings nicht, dass das bei euch auch klappt. So vieles hängt von dem Charakter deines Hundes, eurer Beziehung und Bindung sowie von deinem Timing ab.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Apr. 20:58
Geduld ist da denke ich das Zauberwort. Sie muss alle diese Reize lernen zu verarbeiten. Dafür braucht ihr die nötige Ruhe und Zeit und Distanz. Nimm dir Zeit für die Spaziergänge, halte ausreichend Abstand sodass es für deine Hündin noch aushaltbar ist. So habe ich mit meinem Hundebegegnungen geübt und für uns hat es sehr gut funktioniert. Anfangs wurde jeder Hund auf 200m Entfernung (und teilweise mehr) verbellt. Heute habe ich zum allerersten Mal ein Gespräch mit einer mir unbekannten Hundebesitzerin mit einem uns unbekannten Hund führen können und das mit einem entspannten Hund an meiner Seite. Dass das für uns funktioniert hat heißt allerdings nicht, dass das bei euch auch klappt. So vieles hängt von dem Charakter deines Hundes, eurer Beziehung und Bindung sowie von deinem Timing ab.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Maike
4. Apr. 21:09
Hast du win Aufmerksamkeitskommando für sie? So etwas wie „schau“? Meiner Hündin hilft es, wenn ich das einfordere.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Apr. 21:10
Hallo Eva, es freut mich, dass es heute bei euch geklappt hat 😀. Bei uns ist gar nicht an ein Gespräch mit anderen Menschen zu denken 😉. Selbst, wenn die Menschen auf der anderen Strassenseite gehen, will sie dorthin. Und wenn die Menschen dann auch noch sprechen, dann erst recht. Unsere Bindung würde ich als gut bezeichnen. Im Freilauf achtet sie immer auf mich und reagiert sofort auf die Hundepfeife. Auf normalen Spaziergängen bin ich leider meistens ein störendes Etwas, das an der Leine hängt 😉.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Apr. 21:12
Hallo Eva, es freut mich, dass es heute bei euch geklappt hat 😀. Bei uns ist gar nicht an ein Gespräch mit anderen Menschen zu denken 😉. Selbst, wenn die Menschen auf der anderen Strassenseite gehen, will sie dorthin. Und wenn die Menschen dann auch noch sprechen, dann erst recht. Unsere Bindung würde ich als gut bezeichnen. Im Freilauf achtet sie immer auf mich und reagiert sofort auf die Hundepfeife. Auf normalen Spaziergängen bin ich leider meistens ein störendes Etwas, das an der Leine hängt 😉.
Hast du Menschen mit denen du das üben kannst? Gestellte Situationen haben uns sehr weiter geholfen denn im Alltag kann man ja nicht beeinflussen wie sich das Gegenüber verhält und das ist dann meist für den Anfang zu schwierig. (Sowohl für Hund als auch für Besitzer ;)
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Apr. 21:12
Achte vielleicht mal auf die Energie kurz vor dem Rausgehen und evtl schon weiter vorher (Geschirr? Halsband? anziehen..). Ist dein Hund schon aufgeregt, bevor es zur Haustür rausgeht? Wenn ja, würde ich schauen, ab wann sie aufgeregt wird und bereits hier mit Training wie Frustrationstoleranz, Ruhe, Geduld usw ansetzen. Ansonsten Spaziergang erstmal sehr reizarm und ruhig gestalten, ggf öfter raus aus der Stadt oder zu ruhigeren Zeiten gehen. Mehr Distanz zu Reizen und ruhiges Verhalten loben. Wenn sie im Tunnel ist nicht noch mehr Aufregung reinbringen durch evtl sich ärgern, lauter/nervös werden usw. sondern Ruhe vermitteln. Ich habe mich in der Junghundzeit oft mit Abstand zum Geschehen auf eine Bank im Stadtpark gesetzt und rein gar nichts gemacht. Sie einfach mal beobachten lassen ohne dass sie auf die Geschehnisse um sich herum Einfluss nehmen kann.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Apr. 21:14
Hast du win Aufmerksamkeitskommando für sie? So etwas wie „schau“? Meiner Hündin hilft es, wenn ich das einfordere.
Ja, das habe ich. Aber sobald ich das sage, geht sie davon aus, dass irgendwas passiert und dann ist sie in ihrem Wahn. Ich wende das Kommando manchmal extra an, wenn weit und breit nichts und niemand in Sicht ist, damit sie lernt, dass es eben nicht bedeutet, dass gleich etwas passiert.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Maike
4. Apr. 21:16
Ja, das habe ich. Aber sobald ich das sage, geht sie davon aus, dass irgendwas passiert und dann ist sie in ihrem Wahn. Ich wende das Kommando manchmal extra an, wenn weit und breit nichts und niemand in Sicht ist, damit sie lernt, dass es eben nicht bedeutet, dass gleich etwas passiert.
Ja genau. So mache ich es auch. Erst habe ich es ohne Ablenkung eingeübt mit viiiielen Leckerlis. Die Hunde müssen üben, länger zu schauen. Das dauert einfach seine Zeit.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Maria
4. Apr. 21:19
Hunde Schule wäre gut, ich habe sie direkt mit neun Wochen alleine gelassen, habe mich bei der Tür gestellt und bin dann nach 5 Minuten wieder reingegangen Seitdem kann ich sie alleine lassen. Ich wünsche dir viel Glück.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Marc
4. Apr. 21:23
Ein ruhiger Ort zum Trainieren ist die Sandgrube am Teufelssee.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Apr. 21:31
Ja genau. So mache ich es auch. Erst habe ich es ohne Ablenkung eingeübt mit viiiielen Leckerlis. Die Hunde müssen üben, länger zu schauen. Das dauert einfach seine Zeit.
So habe wir es auch gemacht. Aber inzwischen stimmt die Verknüpfung wohl nicht mehr. Eventuell macht hier vielleicht ein neues Kommando Sinn?