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Jennifer
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Anzahl der Antworten 57
zuletzt 22. Sep.

Hund hat Angst vorm Haus

Hallo ihr lieben, wir sind seid ca.2 Wochen stolze Adoptanten eines 10 Monate alte Mischlings aus Bulgarien. Er hat leider sehr viel Angst und ist sehr skeptisch gegenüber allem. Alles total normal denn Henry muss ja auch erstmal richtig bei uns ankommen und kennt viele Dinge noch gar nicht. Er macht von Tag zu Tag auch super Fortschritte und wird immer zutraulicher. Ein riesen Problem ist jedoch, dass er eine große Angst davor hat ins Haus zu gehen. Wir wollen ihn nicht zwingen durch schieben oder zerren jedoch hilft anlocken etc.auch gar nicht. Es bleibt nur abzuwarten bis er abends das Haus von alleine betritt. Dies kann jedoch Stunden dauern. Leine findet er auch noch doof und legt sich deshalb direkt hin wenn wir ihm eine um machen. Bewegen tut er sich dann keinen Meter mehr. Meine Frage deshalb: "wie können wir es hinbekommen das Henry gerne ins Haus kommt?" Sind gerade sehr verzweifelt. Aktuell sind wir seit 19 uhr dabei ihn irgendwie ins Haus zu locken.
 
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Katrin
14. Sep. 13:12
Ja Katrin So ist es aber mit allen Tipps hier, egal welches Problem
Es ist aber ein gewaltiger Unterschied ob man Methoden aufzählt um einem Hund sitz, platz oder die Stubenreinheit beizubringen oder hier jetzt (gut gemeinte) Tipps zu geben. Ich hab keine Ahnung wie erfahren die TE im Umgang mit Hunden ist, kenne die häusliche Umgebung und das Umfeld nicht, kann keine Einschätzung geben wie der Hund zur Zeit tickt usw. Deswegen lautet mein Rat sich vor Ort Hilfe zu holen, bei jemanden der sich ein genaues Bild von der Situation machen kann.
 
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Sophia
14. Sep. 13:13
Bei Angsthunden ist das Vorgehen manchmal echt schwierig. Ein paar generelle tipps: - nicht bedauern/betüteln. Dein Hund kann nur vertrauen aufbauen, wenn du selbst Ruhe und Sicherheit ausstrahlst. Wenn du nur auf ihn guckst und er die Richtung vorgibt/vorgeben muss, steht er noch mehr unter Stress als wenn du ihm sanft aber bestimmt den Weg zeigst. - wenn das Stresslevel allgemein hoch ist, vielleicht auch ein paar tage gar nicht rausgehen und mit puppy pads arbeiten. Stress baut sich sehr langsam ab, vielleicht also mal ein paar tage überhaupt keine Ansprüche an den Hund stellen und dann nochmal entspannt probieren - wenn Senna Stress hatte (sie kommt auch aus Bulgarien), weil eine mülltüte flog oder ein Bollerwagen vorbeifuhr war die dewise immer: stehen bleiben, gruselding anschauen, ich gehe drauf zu und "untersuche" es, ich sage "alles ok!" und gehe entspannt weiter. Wenn sie bockt, bleibe ich mit Zug auf der Leine stehen, in meine laufrichtung gedreht, bis sie nachgibt. Kein zerren, aber ein eindeutiges "wir gehen dahin, da kommst du nicht drumrum" Hoffe der kleine fühlt sich bald wohl bei euch!
 
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Jennifer
14. Sep. 13:16
Hallo ihr lieben, vielen vielen Dank für eure tollen Tips. Ich werde davon jetzt auf jeden Fall einiges ausprobieren und auch einen Hundetrainer kontaktieren. Möchte da nichts falsch machen und erhoffe mir das er uns auf den richtigen Weg bringt. Vielen vielen Dank an euch.
 
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Karin
14. Sep. 13:20
Hallo, unsere kam mit 2 Jahren aus Bulgarien zu uns. Wir haben eine hundebox in die Wohnung gestellt , Futter, Wasser daneben und sonst erstmal nichts gemacht. Sie war total ängstlich und hat sich auch nicht anfassen lassen. Wir haben auch alles probiert, leckerchen, Licht an, Licht aus, zureden, Teppich ausgelegt und wieder weg,....Mein Mann hat sie dann einfach morgens und abends nach der Arbeit aus der Box raus gezogen und auf die Wiese gesetzt und ich bin dann ne kleine runde mit ihr gegangen. Erst nach 1 Woche hat sie sich durch den Flur getraut. Wie ein Soldat auf dem Boden gerobbt. Nach einer weiteren Woche ist sie mal wie ein Hund durch gelaufen. So als ob nie was gewesen wäre. Das wird schon, braucht einfach alles Zeit und Vertrautheit. Viel Spaß
 
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Nadine
14. Sep. 22:21
Hallo Ich habe jetzt nicht alles zu 100% gelesen aber besteht evtl die Möglichkeit das die Türschwelle ein Problem darstellt? Ich würde mal testen eine Badematte oder einen kleinen Teppich als Übergang dorthin zu legen. Das hat schon manchem Hund geholfen der Probleme mit Türen hatte.
 
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Ca.
14. Sep. 22:43
Den Tipp, den Hund nach dem Essen, oder egal wann, an sich selbst festzubinden, halte ich nicht für gut, sondern für eine Zwangsmaßnahme! Genau das sollte man bei Straßenhunden auf keinen Fall machen! Er hat bis dato in Freiheit gelebt und (noch)Angst vor Menschen. Lasst ihm Zeit, diese Angst abzubauen mit so wenig Druck wie möglich. Wir haben aktuell 5 Tierschutzhunde und keiner von ihnen hat jemals Zwang erfahren. Im Endergebnis hat sich jeder von ihnen nach ner Woche spätestens an unser Leben angepasst und konnte ohne Leine laufen.
Jeder hat seine Erfahrungen gemacht, ich respektiere deine Meinung. Es gibt bekanntlich nicht nur 1 Weg zum Ziel. Was für den einzelnen richtig ist darf jeder selbst erkennen und erfahren. Natürlich nicht mit harten Mitteln! Mit was man Erfolg hat trifft ja nicht auf jeden Hund zu. 🤗🤗
 
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Ca.
14. Sep. 22:51
Ich habe jetzt schon einige Angst bzw Panikhunde übernommen. Und ich mache es genauso. An die Leine am Gürtel und überall mit hinnehmen. Allerdings gibt es keine Zeitangabe. Denn je nach Panikerfahrung ist der Hund bereits nach 20 Minuten nicht mehr aufnahmefähig. Ich nehme mir für solche Hunde mindestens 14 Tage Zeit. Dabei mache ich nichts anderes als mich um das Tier zu kümmern. Ruhephasen für den Hund....da lese ich etwas oder lege mich sogar auf den Boden. Und zum schlafen lernt er gleich die Box kennen. Diese Hunde nehmen die Box meistens als Rückzugsort ganz toll an. Das schlimmste was ich übernahm war eine Hündin die beim Anblick von Menschen geschrieen hat. Ein Hund der in Deutschland missbraucht und misshandelt wurde. Die ging auch in keine Häuser mehr und hatte panische Angst vor der Hand. Nach 14 Tagen lief sie an der lockeren Leine Treppen. Nach 3 Wochen konnte ich bürsten. Sich von Männer anfassen lassen dauerte 6 Monate Training Einen Angsthund selbst Entscheidungen treffen lassen ist falsch. Er wird immer die Entscheidung gegen den Mensch treffen. Er versteht das Wort Liebe nicht. Angst oder gar Panik blockiert alles. Vertrauen kennt er auch nicht .... Er muss es sanft aufgezwungen lernen. Herzlichkeit und Feingefühl helfen da weiter ....
Ich teile deine Meinung hierzu. Ausschließlich Zeit lassen ist da nicht so gut, Geduld gaaaanz viel notwendig. Was jetzt nicht heißen soll, das im Hauruckverfahren sein Tempo durchzieht, immer im Tempo des Hundes agieren. Es ist viel Gespür notwendig aber es lohnt sich auf jeden Fall wenn man erst einmal das Vertrauen des Hundes hat. Herrlich 🤗🤗
 
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Dogorama-Mitglied
14. Sep. 23:28
Jeder hat seine Erfahrungen gemacht, ich respektiere deine Meinung. Es gibt bekanntlich nicht nur 1 Weg zum Ziel. Was für den einzelnen richtig ist darf jeder selbst erkennen und erfahren. Natürlich nicht mit harten Mitteln! Mit was man Erfolg hat trifft ja nicht auf jeden Hund zu. 🤗🤗
Das ist richtig. Was für den einen gut ist, kann beim nächsten grundfalsch sein. Ich hab 's nicht so mit Leine oder Hausleine etc. Hättest du unseren Monty an dir festgebunden, hättest du jetzt 2 Waden weniger😉
 
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Anja
15. Sep. 08:00
Also meine Haley hat nie im Haus gelebt, sie war bereits 3 Jahre alt und hatte das Problem auch... Aber andersrum. Sie wollte um keinen Preis der Welt raus. Locken, Leckerchen, Spielzeug machten sie nur noch misstrauischer. Druck in Form von Leine.. Mitziehen ebenfalls. Warten behob das Problem auch nicht, denn 1x in 24 Stunden Pipi war jetzt keine Lösung. Da konnten wir lange warten. Die Leine war ebenfalls ein Problem... Auch Haley lief keinen Meter in keine Richtung. Am Ende half es nur diese 25 Kilo auf den Arm zu nehmen und raus zu tragen, immer zu den gleichen Zeiten. Und draussen mit Leine die immer gleichen Orte aufzusuchen, egal wie lang es bis dahin dauerte. Ich stand oft lange irgendwo rum und kam mir doof vor, aber irgendwann ging sie wieder ein paar Meter weiter. An lange freudige Spaziergänge war bei uns lange nicht zu denken. Haley hatte offenbar Angst vor Allem, Angst das ihr jeden Moment der Himmel auf den Kopf fallen könnte oder ein Monster aus dem nächsten Gebüsch springen könnte. Sie ist gelaufen wie ein Frosch... Flach auf dem Boden. Ich habe trotzdem keine Situation gemieden, sie aber auch nicht durchgezwungen, sondern ihr Alternative Wege aufgezeigt. Abstand zu Dingen an denen sie nicht vorbeigehen wollte, Stehenbleiben am Rand. Immer ruhig bleiben, nicht betüdeln wenn sie Angst zeigte, ich hab ihr immer nur signalisiert "Ich bin da und ich gehe mit dir da durch", egal was die Leute denken, egal wie doof es aussieht wenn ein 25 Kilo Muskelpaket, vor dem die Leute eher Angst haben, mit eingeklemmtem Schwanz flach über den Boden krabbelt. Es half. Aber es hat etwa 6 Monate gedauert und den wichtigsten Durchbruch erzielte ich, indem ich anfing mit anderen Hundehaltern zusammen zu gehen. Hunde gucken sich unheimlich viel von Artgenossen ab. Und ganz nebenbei lernte sie auch ihre Angst vor fremden Menschen zu bewältigen. Die durften Haley nämlich bis dahin weder ansehen noch ansprechen,ohne daß sie flüchtete. Einen befreundeten Hund zu aktivieren, der das Leben hier bereits kennt wäre also vielleicht eine Idee. Ansonsten hilft nur jede Menge Geduld und ein bisschen sanfter Zwang und sichere Struktur. Zu seinem eigenen Wohl. Das müsst ihr euch immer vor Augen führen. Es ist zu seinem Besten, denn dieses Leben ist nun sein Leben. 2 Wochen sind noch keine Zeit für einen ängstlichen Hund, der das Leben hier nicht kennt. Er braucht im Haus einen Ort an dem er sich sicher fühlt, ihr könnt ihm auch eine Art Höhle bauen. Wo hält er sich denn auf wenn er das Haus betreten hat?
 
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Anja
15. Sep. 08:12
Also meine Haley hat nie im Haus gelebt, sie war bereits 3 Jahre alt und hatte das Problem auch... Aber andersrum. Sie wollte um keinen Preis der Welt raus. Locken, Leckerchen, Spielzeug machten sie nur noch misstrauischer. Druck in Form von Leine.. Mitziehen ebenfalls. Warten behob das Problem auch nicht, denn 1x in 24 Stunden Pipi war jetzt keine Lösung. Da konnten wir lange warten. Die Leine war ebenfalls ein Problem... Auch Haley lief keinen Meter in keine Richtung. Am Ende half es nur diese 25 Kilo auf den Arm zu nehmen und raus zu tragen, immer zu den gleichen Zeiten. Und draussen mit Leine die immer gleichen Orte aufzusuchen, egal wie lang es bis dahin dauerte. Ich stand oft lange irgendwo rum und kam mir doof vor, aber irgendwann ging sie wieder ein paar Meter weiter. An lange freudige Spaziergänge war bei uns lange nicht zu denken. Haley hatte offenbar Angst vor Allem, Angst das ihr jeden Moment der Himmel auf den Kopf fallen könnte oder ein Monster aus dem nächsten Gebüsch springen könnte. Sie ist gelaufen wie ein Frosch... Flach auf dem Boden. Ich habe trotzdem keine Situation gemieden, sie aber auch nicht durchgezwungen, sondern ihr Alternative Wege aufgezeigt. Abstand zu Dingen an denen sie nicht vorbeigehen wollte, Stehenbleiben am Rand. Immer ruhig bleiben, nicht betüdeln wenn sie Angst zeigte, ich hab ihr immer nur signalisiert "Ich bin da und ich gehe mit dir da durch", egal was die Leute denken, egal wie doof es aussieht wenn ein 25 Kilo Muskelpaket, vor dem die Leute eher Angst haben, mit eingeklemmtem Schwanz flach über den Boden krabbelt. Es half. Aber es hat etwa 6 Monate gedauert und den wichtigsten Durchbruch erzielte ich, indem ich anfing mit anderen Hundehaltern zusammen zu gehen. Hunde gucken sich unheimlich viel von Artgenossen ab. Und ganz nebenbei lernte sie auch ihre Angst vor fremden Menschen zu bewältigen. Die durften Haley nämlich bis dahin weder ansehen noch ansprechen,ohne daß sie flüchtete. Einen befreundeten Hund zu aktivieren, der das Leben hier bereits kennt wäre also vielleicht eine Idee. Ansonsten hilft nur jede Menge Geduld und ein bisschen sanfter Zwang und sichere Struktur. Zu seinem eigenen Wohl. Das müsst ihr euch immer vor Augen führen. Es ist zu seinem Besten, denn dieses Leben ist nun sein Leben. 2 Wochen sind noch keine Zeit für einen ängstlichen Hund, der das Leben hier nicht kennt. Er braucht im Haus einen Ort an dem er sich sicher fühlt, ihr könnt ihm auch eine Art Höhle bauen. Wo hält er sich denn auf wenn er das Haus betreten hat?
Habt ihr ein eigenes Haus mit Garten oder wohnen noch Andere im Haus? Wenn ihr wartet bis er reinkommt, vermute ich wir sprechen von der Terrassentür. Ist der gemeinsame Hausflur das Problem oder Treppen oder womöglich Glastüren? Mir fällt nur gerade ein... Das Haley alles, worin sie sich spiegelte panisch gemieden hat. Auch parkende Autos, Glastüren etc. War er bisher nur im Garten? Oder geht ihr mit ihm spazieren?