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Dogorama-Mitglied
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Anzahl der Antworten 114
zuletzt 31. Dez.

Grenzen setzen - Raumverwaltung

In verschiedenen Beiträgen kommt das Thema immer wieder auf, deshalb möchte ich die Diskussion hier ausführlicher führen. Was versteht ihr unter Grenzen? Welche Grenzen setzt ihr? Wie setzt ihr diese? Beansprucht ihr auch mal Raum für euch? „Streitet“ ihr euch mit eurem Hund? Wie löst ihr Konflikte? Arbeitet ihr körpersprachlich, nur mit Kommandos oder mit einer Mischung aus beidem? Warum setzt ihr Grenzen, warum nicht? Ich persönlich bin der Meinung, dass Grenzen Halt geben. Ein Ablenken/Alternativverhalten ist für mich keine Grenze, auch wenn es dazugehört. Das kann z.B. so aussehen bei uns: es klingelt, ich beanspruche die Wohnungstür für mich, heißt ich blocke meinen Hund und lasse ihn nicht zur Tür. Biete ein Alternativverhalten an (geh auf deine Decke), dafür wird der Hund belohnt. Warum mache ich das? Ich habe einen Hund, der extrem unsicher ist (u.a.) bei fremden Menschen, sich aber gleichzeitig für sehr viele Dinge zuständig fühlt. Indem ich den Raum um die Wohnungstür verwalte, mache ich klar, dass ich die Besucherkontrolle übernehme und nehme dem Hund dadurch Verantwortung ab (die ihn nur überfordert). Für uns ist in diesem Beispiel die Grenze wichtig, denn wenn ich meinen Hund nur auf die Decke schicken würde ohne zu klären, dass sie gerade nicht zuständig ist, ist sie zwar auf ihrem Platz, aber alles andere als entspannt. Bitte bleibt sachlich und freundlich! Ich weiß, dass das Thema kontrovers diskutiert wird. Mir geht es darum andere Sichtweisen zu verstehen und meine eigene Herangehensweise zu reflektieren (und ggf. anzupassen).
 
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Mia
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18. Nov. 19:43
Also gehst du davon aus, dass das Blocken weniger Stress für den Hund bringt, als ein entspannt antrainiertes Deckentraining? Das will mir nicht ganz einleuchten… Ich weiß nicht, wenn ich hier so im Forum lese, scheint das Wort,,Konsequenz“, oder auch,,Grenze“ manchmal ein Ausmaß anzunehmen, wo ich mich ernsthaft frage, ob der Hund Prellbock für schwache Persönlichkeiten ist… Da wird aus dem Tier versucht eine gut funktionierende, vorzeigbare Maschine zu machen… Meine Hunde mussten alle über die Jahre nur drei simple Regeln/Grenzen befolgen- - Rückruf - mich an der Leine nicht durch die Gegend zerren - in Box/Körbchen zurückziehen, wenn erforderlich… Alles andere war Liebe und Spielerei.. Es gibt Charaktere, die brauchen vielleicht eine deutlicherer Führung, aber ich hoffe einfach, dass die stillen Mitleser wissen, dass es auch völlig okay ist, wenn der Hund den Besuch begrüßt, ohne Freigabewort frisst oder sonst was, ohne dass der Hund einem dann auf der Nase rum tanzt…
 
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Dimitri
18. Nov. 19:24
Vertrete voll und ganz deine Meinung. Ein Hund, dem viel zu viel Verantwortung überlassen wird, ist kein glücklicher Hund. Er kann nicht alle Aufgaben übernehmen, wird es jedoch aus eigenem Antrieb tun.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 19:25
Spannend, schade das hier noch keiner kommentiert. Traut sich wohl niemand. 🥺 Ich oute mich mal, nein Spaß, ich stehe dazu: hier gibt es Grenzen und Regeln, sowohl für die Hunde, Kind und uns Erwachsene in diesem Haushalt, ebenso auch für Besuch bei uns daheim. Regeln und Grenzen sind wichtig, damit man sich in einem sicheren Rahmen bewegt, für alle Parteien.
 
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Mia
18. Nov. 19:43
Also gehst du davon aus, dass das Blocken weniger Stress für den Hund bringt, als ein entspannt antrainiertes Deckentraining? Das will mir nicht ganz einleuchten… Ich weiß nicht, wenn ich hier so im Forum lese, scheint das Wort,,Konsequenz“, oder auch,,Grenze“ manchmal ein Ausmaß anzunehmen, wo ich mich ernsthaft frage, ob der Hund Prellbock für schwache Persönlichkeiten ist… Da wird aus dem Tier versucht eine gut funktionierende, vorzeigbare Maschine zu machen… Meine Hunde mussten alle über die Jahre nur drei simple Regeln/Grenzen befolgen- - Rückruf - mich an der Leine nicht durch die Gegend zerren - in Box/Körbchen zurückziehen, wenn erforderlich… Alles andere war Liebe und Spielerei.. Es gibt Charaktere, die brauchen vielleicht eine deutlicherer Führung, aber ich hoffe einfach, dass die stillen Mitleser wissen, dass es auch völlig okay ist, wenn der Hund den Besuch begrüßt, ohne Freigabewort frisst oder sonst was, ohne dass der Hund einem dann auf der Nase rum tanzt…
 
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Kerstin
18. Nov. 19:46
War anfangs recht lasch was Grenzen setzen anging und hab dann Anfang der Pubertät die Quittung dafür bekommen: Mein Hund ist zum Kontroletti mutiert. Seitdem wurden Grenzen gesetzt und konsequent durchgezogen. War nicht nur für die Erziehung die beste Entscheidung, sondern auch gesundheitlich. Der Hund war damals ständig im Bewach-Modus und konnte nur schwer zur Ruhe kommen, abends dann entsprechend fertig und gestresst. Seitdem hab ich nen entspannten Hund. Korrekturen erfolgen bei uns eigentlich fast ausschließlich körpersprachlich. Verbale Kommandos benutz ich zwar auch, aber eher als Unterstützung zum Handzeichen.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 19:55
Also gehst du davon aus, dass das Blocken weniger Stress für den Hund bringt, als ein entspannt antrainiertes Deckentraining? Das will mir nicht ganz einleuchten… Ich weiß nicht, wenn ich hier so im Forum lese, scheint das Wort,,Konsequenz“, oder auch,,Grenze“ manchmal ein Ausmaß anzunehmen, wo ich mich ernsthaft frage, ob der Hund Prellbock für schwache Persönlichkeiten ist… Da wird aus dem Tier versucht eine gut funktionierende, vorzeigbare Maschine zu machen… Meine Hunde mussten alle über die Jahre nur drei simple Regeln/Grenzen befolgen- - Rückruf - mich an der Leine nicht durch die Gegend zerren - in Box/Körbchen zurückziehen, wenn erforderlich… Alles andere war Liebe und Spielerei.. Es gibt Charaktere, die brauchen vielleicht eine deutlicherer Führung, aber ich hoffe einfach, dass die stillen Mitleser wissen, dass es auch völlig okay ist, wenn der Hund den Besuch begrüßt, ohne Freigabewort frisst oder sonst was, ohne dass der Hund einem dann auf der Nase rum tanzt…
Ja, tue ich. Denn bei uns ist das Deckentraining nur so lange entspannt, wie kein fremder Besuch da ist. Wenn Bonnie z.B. überdreht (was wirklich selten vorkommt) und dann auf ihren Platz geschickt wird, legt sie sich hin und kommt runter. Durch den Besuch hat sie aber so viel Stress, dass sie das nicht schafft. Und deshalb mache ich ihr ganz klar, dass die Wohnungstür nicht ihre Aufgabe ist. Allerdings haben wir das Blocken auch in neutralen Situationen „geübt“. Also quasi Konflikte gestellt mit Dingen, die uns beiden nicht wichtig sind. Damit sie lernen konnte, dass wir uns danach auch wieder vertragen (sprich sie in meinen Raum eingeladen wird und ganz nah an mich ran darf)
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 20:03
Innerhalb der Wohnung gibt es wenige Begrenzungen bei uns. Es stört mich nicht wo der Hund liegt. Liegt er auf dem Sofa und ich möchte das auch, dann stupse ich sie an, sie steht auf oder legt sich in ihr Körbchen. Mache ich Essen in der Küche und merke das Merle nicht ruht, schicke ich sie auf einen Platz, welchen der 10 sie auswählt ist mir absolut egal. Verlasse ich dir Wohnung mit Hund wartet dieser bis ich rausgehe oder wenn es für die Situation dienlich ist, schicke ich sie voraus. Esse ich, darf Merle auch neben mir sitzen, aber kein Körperkontakt, kein Hundegesicht an meinem Essen. Das wars auch schon
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 20:09
Also gehst du davon aus, dass das Blocken weniger Stress für den Hund bringt, als ein entspannt antrainiertes Deckentraining? Das will mir nicht ganz einleuchten… Ich weiß nicht, wenn ich hier so im Forum lese, scheint das Wort,,Konsequenz“, oder auch,,Grenze“ manchmal ein Ausmaß anzunehmen, wo ich mich ernsthaft frage, ob der Hund Prellbock für schwache Persönlichkeiten ist… Da wird aus dem Tier versucht eine gut funktionierende, vorzeigbare Maschine zu machen… Meine Hunde mussten alle über die Jahre nur drei simple Regeln/Grenzen befolgen- - Rückruf - mich an der Leine nicht durch die Gegend zerren - in Box/Körbchen zurückziehen, wenn erforderlich… Alles andere war Liebe und Spielerei.. Es gibt Charaktere, die brauchen vielleicht eine deutlicherer Führung, aber ich hoffe einfach, dass die stillen Mitleser wissen, dass es auch völlig okay ist, wenn der Hund den Besuch begrüßt, ohne Freigabewort frisst oder sonst was, ohne dass der Hund einem dann auf der Nase rum tanzt…
Hab hier schon häufig gelesen das Grenzen als Machtgehabe gesehen werden, aber Grenzen dienen doch auch zur Sicherheit und zum Schutze? (Rückruf, stoppen an der Straße, Nase vom Tisch, etc) Das Wort „Grenzen“ wird hier im Forum negativ konnotiert und das irritiert mich sehr.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 20:15
Bei uns gibt es durchaus einige Regeln und auch Grenzen. Und ich vertrete auch die Meinung, dass grundsätzliche Regeln und Grenzen hilfreich sind, damit der Hund entspannt ist. Der eine braucht aber vielleicht mehr, der andere weniger. Unserer war unsicher, wollte möglichst gefallen aber als Tierschutzhund gewohnt, Dinge selber regeln und entscheiden zu müssen. Er war anfangs total unentspannt und dauergestresst, weil er das offenkundig gar nicht wollte und überfordert damit war. So wie ja eigentlich die meisten Hunde. Er darf nicht ins Schlafzimmer, Sofa ist tabu, Betteln am Tisch nicht erlaubt, er muss warten bei Spaziergängen beim Rein und Rausgehen. Gepöbelt wird nicht. Bellen nur in Ausnahmefällen. Kein Anspringen. Er darf normalerweise nicht unaufgefordert zur Tür, wenn es klingelt. Zudem ist er sehr verfressen und wird da schnell ungeduldig, beim Futter also auch Impulskontrolle erst nach Freigabe - auch aus der Hand. An der kurzen Leine gibt es normalerweise keine Begegnungen mit anderen Hunden. Grundkommandos müssen natürlich sitzen. Wir arbeiten durchaus auch mal körpersprachlich. Oft reicht aber schon eine gewisse Tonlage oder ein bestimmter Laut bei ihm. Wenn er doch zu abgelenkt oder unaufmerksam ist, stupse ich zB auch mal kurz leicht in seine Seite. Ich blocke ihn durchaus auch mal wenn er doch aufgeregt nach vorne will obwohl gerade Fuß angesagt ist. Ich denke da muss man natürlich aber schauen, wie der Hund so drauf ist. Wir mussten uns da ehrlich gesagt etwas rantasten, weil ich keine Erfahrung hatte und mein Mann zB die seiner Eltern von vor zig Jahren. Da war man am Anfang ggf auch mal etwas zu körperlich mit alten Weisheiten, die längst überholt sind und bei ihm eigentlich auch nicht nötig gewesen wären. Da haben wir dann dank guter Trainer und Hundeschule dann aber dazu gelernt. Ich finde aber, viele Wege führen nach Rom - so lange der Hund nicht körperlich gequält wird / Schmerzen hat. Es kommt es halt auch echt darauf an, wie der Hund ist. Einige Hunde sind auch sehr körperlich und grob und distanzlos, und auch unter Hunden wird ja durchaus auch mal körperlich korrigiert. Andere sind so sensibel, dass ein Blick oder eine gewisse Tonlage schon reicht. Wir setzen die Grenzen und haben Regeln, weil es auch ihm hilft und das Zusammenleben erleichtert. Seit so die Regeln auch einigermaßen klar sind und funktionieren, ist er ein sehr entspannter Hund der das Leben genießen kann ohne ständig gestresst sein zu müssen, weil er meint sich unaufgefordert kümmern und was regeln zu müssen.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 20:17
Also gehst du davon aus, dass das Blocken weniger Stress für den Hund bringt, als ein entspannt antrainiertes Deckentraining? Das will mir nicht ganz einleuchten… Ich weiß nicht, wenn ich hier so im Forum lese, scheint das Wort,,Konsequenz“, oder auch,,Grenze“ manchmal ein Ausmaß anzunehmen, wo ich mich ernsthaft frage, ob der Hund Prellbock für schwache Persönlichkeiten ist… Da wird aus dem Tier versucht eine gut funktionierende, vorzeigbare Maschine zu machen… Meine Hunde mussten alle über die Jahre nur drei simple Regeln/Grenzen befolgen- - Rückruf - mich an der Leine nicht durch die Gegend zerren - in Box/Körbchen zurückziehen, wenn erforderlich… Alles andere war Liebe und Spielerei.. Es gibt Charaktere, die brauchen vielleicht eine deutlicherer Führung, aber ich hoffe einfach, dass die stillen Mitleser wissen, dass es auch völlig okay ist, wenn der Hund den Besuch begrüßt, ohne Freigabewort frisst oder sonst was, ohne dass der Hund einem dann auf der Nase rum tanzt…
Ich habe versucht einen solchen Stellvertreterkonflikt zu filmen, sorry für das Gewackel, ich musste mich auf meine Körpersprache konzentrieren. Futter ist Bonnie nicht wichtig, deshalb geht das damit ganz gut. Das Futter liegt da, ich fordere mehr Raum, den sie mir auch bereitwillig gibt. Weil sie die Situation kennt und weiß, dass sie nur so an ihr Ziel kommt.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 20:21
Oder auch „konsequent“, womit oft gleich „sehr streng“ verbunden ist. Konsequent zu sein hat für viele auch so eine negative Bedeutung…