Bei uns gibt es durchaus einige Regeln und auch Grenzen.
Und ich vertrete auch die Meinung, dass grundsätzliche Regeln und Grenzen hilfreich sind, damit der Hund entspannt ist. Der eine braucht aber vielleicht mehr, der andere weniger.
Unserer war unsicher, wollte möglichst gefallen aber als Tierschutzhund gewohnt, Dinge selber regeln und entscheiden zu müssen. Er war anfangs total unentspannt und dauergestresst, weil er das offenkundig gar nicht wollte und überfordert damit war. So wie ja eigentlich die meisten Hunde.
Er darf nicht ins Schlafzimmer, Sofa ist tabu, Betteln am Tisch nicht erlaubt, er muss warten bei Spaziergängen beim Rein und Rausgehen. Gepöbelt wird nicht. Bellen nur in Ausnahmefällen. Kein Anspringen. Er darf normalerweise nicht unaufgefordert zur Tür, wenn es klingelt.
Zudem ist er sehr verfressen und wird da schnell ungeduldig, beim Futter also auch Impulskontrolle erst nach Freigabe - auch aus der Hand.
An der kurzen Leine gibt es normalerweise keine Begegnungen mit anderen Hunden. Grundkommandos müssen natürlich sitzen.
Wir arbeiten durchaus auch mal körpersprachlich. Oft reicht aber schon eine gewisse Tonlage oder ein bestimmter Laut bei ihm.
Wenn er doch zu abgelenkt oder unaufmerksam ist, stupse ich zB auch mal kurz leicht in seine Seite. Ich blocke ihn durchaus auch mal wenn er doch aufgeregt nach vorne will obwohl gerade Fuß angesagt ist. Ich denke da muss man natürlich aber schauen, wie der Hund so drauf ist.
Wir mussten uns da ehrlich gesagt etwas rantasten, weil ich keine Erfahrung hatte und mein Mann zB die seiner Eltern von vor zig Jahren. Da war man am Anfang ggf auch mal etwas zu körperlich mit alten Weisheiten, die längst überholt sind und bei ihm eigentlich auch nicht nötig gewesen wären. Da haben wir dann dank guter Trainer und Hundeschule dann aber dazu gelernt.
Ich finde aber, viele Wege führen nach Rom - so lange der Hund nicht körperlich gequält wird / Schmerzen hat. Es kommt es halt auch echt darauf an, wie der Hund ist. Einige Hunde sind auch sehr körperlich und grob und distanzlos, und auch unter Hunden wird ja durchaus auch mal körperlich korrigiert. Andere sind so sensibel, dass ein Blick oder eine gewisse Tonlage schon reicht.
Wir setzen die Grenzen und haben Regeln, weil es auch ihm hilft und das Zusammenleben erleichtert. Seit so die Regeln auch einigermaßen klar sind und funktionieren, ist er ein sehr entspannter Hund der das Leben genießen kann ohne ständig gestresst sein zu müssen, weil er meint sich unaufgefordert kümmern und was regeln zu müssen.