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Simone
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Anzahl der Antworten 543
zuletzt 31. Mai

Gewaltfrei erziehen

Ich möchte einmal ein fiktives Szenario entwerfen : Ich erziehe mein Kind mit der Methode "Wasserspritzflasche" damit es tut was ich sage. Das wird funktionieren bis das Kind einen Kopf größer ist als ich. Auch einem nervigen Kollegen oder gar meinem Chef gegenüber wäre meine Methode nicht angebracht. Spätestens jetzt bräuchte ich eine sinnvolle Methode um meine Forderungen durchzusetzen, nämlich Kommunikation, Argumentation und adäquate Konsequenzen basierend auf Verständnis. Warum glauben manche, dass das bei der Hundeerziehung anders ist? Ich bin der Meinung, jeder Mensch, jedes Nutz- und Haustier haben das Recht auf gewaltfreie Erziehung. Denn Gewalt funktioniert (leider) nur bei kleinen, schwächeren Menschen oder Tieren, aber wehe wenn die groß werden! Gerne lese ich dazu eure Meinungen....
 
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Mia
27. Mai 14:32
Stimmt, schlimmer geht immer 😘
Steckt da ein Hauch Ironie drin? 😎😘
 
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Tobias
27. Mai 14:32
Auch wenn hier ein paar Grabenkämpfe auffachen finde ich Diskussion von den Anregungen und Beispielen her echt gut. Man kann sich Mal den einen oder anderen Ansatz mitnehmen.
Das nicht immer alles für alle passt ist schon klar... Ein traumatisierter Hund ist schon was anderes als ein B-Typ, ist was anderes als ein A-Typ.... es ist was anderes ob ich einen Hund von Welpen an habe oder erst mit einem Jahr bekomme... Ob ich gerade trainiere, oder mich in einer Situation finde in der mein Hund gerade "Unfug" macht (Kann passieren egal wie gut man aufpasst) ....
Was glaube ich gut ist ist sich immer wieder die Frage zu stellen was geht besser... Und da sind schon Ansätze dabei.
Die Beispiele liegen aber auch weit auseinander. Beim Pipi-machen beim Welpen hab ich echt verschlafen wenn das in die Hose geht. Wenn mein pubertier aber meint er muss Mal ausprobieren ob man nicht ein wenig Pöbeln kann, dann ist das was anderes.
Was schon stimmt und was ich leider auch ab und zu Mal mitbekomme ist das viele auf der Suche nach der "einfachen", "schnellen" Lösung sind. (Nicht hier im Thread). Erziehungsgeschirr, Sprühhalsband, Zughalsband (auf Zug) und dann hoffen daß es die Lösung ist. Am besten für alle Probleme und immer. Aber das hat hier auch keiner behauptet. Für mich nehme ich mit noch Mal intensiver zu schauen was noch geht, aber Grenzen setzen bleibt für mich wichtig und richtig. Aber richtiges Verhalten belohnen auch. Aus meiner Erfahrung und aus Hundebegnungen auch unter besten Hunde-Freunden ist aber auch eine Korrektur manchmal hilfreich um wirklich eine Grenze zu setzen wenn das positive Training Mal nicht reicht. Ich finde das nach wie vor natürlich... Nur muss es auch verständlich sein....
Btw... Ignorieren ist für einen Hund auch nicht sooo Harmlos.
 
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Petra
27. Mai 14:35
Steckt da ein Hauch Ironie drin? 😎😘
Wie kommst er da drauf 😘war kurzfristig an meine Schulzeit erinnert 🤪...da gab es immer diese Schwämme 🤪
 
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Tobias
27. Mai 14:37
An dieser Stelle würde ich gerne einen kleinen Vergleich anstellen. Es ist ein wenig wie mit der Medizin. Hat man ein Leiden und fühlt sich aufgrund dessen schlecht, so kann man häufig entweder den schnellen und einfachen Weg wählen und sich eine Tablette einwerfen oder man kann die Ursache erforschen und an ihr arbeiten, um nicht wieder in diese Lage zu geraten. So können wir wieder und wieder ein Medikament einwerfen und das eine unschöne Symptom verschwinden lassen. Klappt ja. Am Ende ist die Krankheit bzw. der Auslöser des Symptoms aber noch da und bricht eines Tages eventuell wieder aus...
Wenn ich mit dem Kopf gegen die Wand gelaufen bin nehme ich mir aber trotzdem eine Schmerztablette.😳
Und wenn ich Grippe habe auch Mal was.... Man hat ja nicht immer alles unter Kontrolle.
Beim Nierenstein lass ich den auch entfernen, wenn ich den aber öfter hab muss ich mir schon Gedanken machen....
 
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Mia
27. Mai 14:38
Ich glaube du interpretierst das ein wenig anders ^^ Ich meine schon sowas wie Migräne oder Krebs.
Okay und nun machen wir quasi beides- Akuttherapie und Langzeittherapie..
Also akut einschreiten, um nicht weiter rum zu doktern und auf das Erfolgserlebnis aufbauen..
Versteh mich nicht falsch, ich bin absolut pro moderne Hundeerziehung, aber bitte nicht urteilen, wenn man das nicht selbst erlebt hat- das ist anmaßend..
 
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Mia
27. Mai 14:39
Wie kommst er da drauf 😘war kurzfristig an meine Schulzeit erinnert 🤪...da gab es immer diese Schwämme 🤪
Ich würde jetzt gern wissen, ob du Angst vor Schwämen hast 🤔
 
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Petra
27. Mai 14:41
Ich würde jetzt gern wissen, ob du Angst vor Schwämen hast 🤔
Nee, das nicht...aber die stanken immer so schrecklich 🤢
 
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Daniela
27. Mai 15:45
Wenn ich mit dem Kopf gegen die Wand gelaufen bin nehme ich mir aber trotzdem eine Schmerztablette.😳 Und wenn ich Grippe habe auch Mal was.... Man hat ja nicht immer alles unter Kontrolle. Beim Nierenstein lass ich den auch entfernen, wenn ich den aber öfter hab muss ich mir schon Gedanken machen....
Kenn ich hatte 24 davon😖😅
 
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Jasmin
27. Mai 15:46
Ich bin absolut ein Freund von gewaltfreier Erziehung. Ich würde meinem Hund niemals ein Elektrohalsband, Stachler, Endloswürger ummachen. Genauso wenig treten oder andere Geschichten in der Richtung. Aus dem einfachen Grund da es absolut am Ziel vorbei ist und unfair dem Hund gegenüber.
Aber mein Hund bekommt sehr wohl Feedback für sein Verhalten zu 99% arbeite ich über Belohnung. Aber ich ignoriere wenig (das nur bei Dingen die zum Aufmerksamkeit einfordern sind) weil ich mit meinem Hund kommunizieren will. Und da gehört nunmal auch mal negatives Feedback dazu. Ob ich die Wasserspritzflasche nutze? Mein Hund ist ein mega Sensibelchen da reicht ein scharfes „hey“ und selbst das muss sehr dosiert angewendet werden. Ob ich das aber bei einem anderen Hund nutzen würde? Ja wobei ich lieber ohne Hilfsmittel arbeite. Bei manchen Hunden reicht nett und Leckerlie nicht, so ist es einfach. Da gibts dann auch mal eine Ansage und das angepasst an den jeweiligen Hund und die Situation. Die Wasserflasche kann ein gutes Hilfsmittel sein. Sauber eingesetzt richtig getimed und nur in der richtigen Situation. Ja das kann schief laufen. Falsch angewendet gibt es entweder ein abstumpfen oder eine Fehlverknüpfung und kann böse ausgehen. Deswegen sollte nicht Hinz und Kunz damit arbeiten und es auch nicht immer als Allheilmittel angepriesen werden. Da muss dann einfach auch die Verhältnismäßigkeit stimmen. Es gibt kein schnell in der Hundeerziehung. Aber ich bin nunmal auch der Meinung dass es Dinge gibt und Hunde gibt mit denen ich nur mit nett und freundlich nunmal nicht unendlich weit komme. Und das bedeutet dann nicht im Umkehrschluss dass ich den Hund Schmerzen zufügen muss. Aber mir ihn schnappe und eine Ansage mache sehr wohl. Und wenn man schon den Vergleich mit Kinder bringt: auch ein Kind braucht klare Grenzen. Auch einem Kind muss ich erklären was es darf und was nicht und auch ein Kind wird Grenzen überschreiten und Regeln brechen und auch da ist angepasste Strafe sinnvoll. Denn auch Kinder suchen die Reibung und die nennen wir es mal „Schienen“ auf die sie sich bewegen dürfen. Und natürlich arbeite ich da mit keiner Wasserflasche. Aber wenn sich das Kind zb im Einkaufsladen nicht benehmen kann und wegläuft, dann kommt es an die Hand...Achja das ist ja fast wie bei dem Hund der im Freilauf nicht hört und an die Leine muss.
 
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Lena
27. Mai 16:04
Ok, das ist denke ich dann einfach der Punkt an dem ich nicht mitgehe, für mich ist ein strenger Tonfall bzw. ignorieren, oder wegschubsen eine akzeptable Methode, wenn von dem Hund erwartet werden kann, dass er weiß, dass das was er gerade tut nicht okay ist. Wenn es ganz ohne für dich funktioniert ist das auch gut so und ich muss offen sagen, dass ich nie einen Welpen besessen habe, ich würde mir allerdings nicht anmaßen darüber zu urteilen, wenn jemand seinen Welpen so erzieht, wie ich es gesagt bekommen habe. Außerdem ist es zmdst vorstellbar, dass das bieten eines Alternativverhaltens (also Geben eines Kauobjekts) als Belohnung gewertet werden könnte und so das unerwünschte Verhalten bestärkt.
Ich maße mir auch nichts an, ich sage lediglich, dass ich es anders machen würde. Das Problem am Tonfall ist halt, dass mein Hund dann natürlich weiß, dass ich grade nicht glücklich bin, und ggf. sie irgendwas falsch gemacht hat, aber sie kann nicht zuordnen wieso und was und das finde ich persönlich unfair. Das ist ungefähr so, wie wenn mein Freund schlechte Laune hat und mich permanent anmault, aber nicht sagt wieso. Und so möchte ich mit meinen Hunden (oder sonstwem) nicht umgehen. Kann jeder machen wie er denkt, ich kann nur von mir reden 😊