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Leonie
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Anzahl der Antworten 534
zuletzt 5. Juni

Geschlossene Box, eure Meinungen

Da das Thema grade in einem anderen Thread aufkam und ich dort nicht den Rahmen sprengen wollte, eröffne ich hier mal meinen eigenen. Es geht darum, dass geschlossene Hundeboxen gesetzlich verboten sind. Ich persönlich habe Arkani als Welpe nachts in seiner Box neben dem Bett schlafen lassen, so habe ich immer gehört wenn er sich meldet und er war sehr schnell stubenrein. Auch heute nehme ich die Box noch mit wenn wir im Urlaub sind. Wenn wir anderswo übernachten bellt er sonst bei jedem kleinen Geräusch, wenn ich die Box zu mache schläft er entspannt durch (wenn er sich nach ein paar nächten an den Ort gewöhnt hat, kann ich sie wieder aufmachen und er schläft entspannt). Außerdem ist er noch beim Auto fahren in der geschlossenen Box und ganz selten wenn wir bei Freunden mit Hunden sind, da er die anderen Hunde irgendwann nervt. Da kann man ihn auch gut auf die Decke schicken, aber er bleibt dann wachsam und beobachtet die anderen Hunde. Wenn die Box zu ist, kann er auch schlafen. Er ist niemals in der geschlossenen Box wenn keiner von uns in der Nähe ist und niemals zur Bestrafung. Für ihn ist die Box ein positiver Rückzugsort, den er auch von sich aus aufsucht. Jetzt bin ich gespannt auf eure Meinungen. Mir geht es hier nicht um Ratschläge, für Arkani und mich funktioniert es sehr gut wie wir es handhaben. Ich möchte nur gerne eure Meinungen und Erfahrungen zu dem Thema hören.
 
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Melanie
27. Mai 11:59
Passend zum Thema: unsere HT war gerade bei mir im Büro und hat sich die Gegebenheiten für unsere Bürohunde angesehen. 3 von 4 Hunden haben dort eine Box und nutzen diese auch regelmäßig zum entspannen. Für den 4. Hund war und ist die Box der blanke Horror ( schlechte Vorerfahrungen vom Vorbesitzer).

Für unsere HT ist die Box definitiv kein Mittel das für jeden Hund gut und Erstrebenswert ist. Bei ihr muss jeder Halter sich damit auseinandersetzen was für seinen Hund die beste ( und nicht die schnellste) Methode ist um zur Ruhe zu kommen. Für sie gibt es eine goldene Regel diesbezüglich: Sie vermittelt den Leuten das der Hund definitiv einen festen Punkt braucht an dem er: nicht angesehen, nicht angefasst und nicht angesprochen wird. Das kann eine Box sein, aber eben auch eine Decke o.ä.

Heute habe ich dann erfahren das es durchaus einen neuen, erschreckenden Trend gibt: Beruhigungsmittel für den Hund. Es gibt wohl immer mehr Leute die selbst bei Welpen schon bevorzugen ihnen irgendwelche Beruhigungsmittel zu geben anstatt zu trainieren. Meine HT hatte schon einen Fall da wurde die Box verteufelt ( da der Hund darin ja sehr laut war) aber das Beruhigungsmittel war ok ( damit war er dann ja ruhig)🙈.

Den Hund einfach mal schnell irgendwo einzusperren ist für mich nicht ok.
 
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Christian
27. Mai 11:59
Es ist vielleicht reißerisch und sehr überspitzt, aber es spiegelt auch ein bisschen das wieder, was sich schon in der Gesellschaft abzeichnet. Wir bewegen uns schon in einer Wegwerfgesellschaft, auch was Hundehaltung angeht. Viele haben nach den ersten Problemchen keine Lust mehr und der Hund muss weg. Es soll entweder einfach gehen oder man hat kein Interesse mehr. Die Tierheime können ein Lied davon singen, gerade auch zu Coronazeiten. Viele Leute sind nicht mehr bereit Energie und Mühe zu investieren. Und deswegen möchte ich keine Box empfehlen. Die wird nämlich in vielen Fällen nicht ZUM Training verwendet, sondern STATT Training. Was bei euch hier sicherlich Sinn macht, weil ihr hinterfragt und versteht, was ihr durch die Box erreichen wollt, ist bei Anderen oft nur Mittel zum Zweck , um den Hund ruhig zu stellen. Natürlich kann man alle Dinge gut verwenden oder missbrauchen, aber gerade bei Hundeanfängern sollte man mit Boxenempfehlungen zurückhaltend sein. Zumindest bin ich das !
Geht es nicht genau darum?
Differenzierte Sicht… sinnvoll zum Training, nicht sinnvoll statt Training…
Empfehlen kann man es Leute mit Trainingsabsicht…
Eben nicht generell „Ja/Nein“… 🤔
 
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Steffi
27. Mai 12:00
Es ist Fakt, dass es nicht für jeden Hund schlimm ist. Es ist Fakt, dass manche Hunde damit nicht klar kommen. Es ist Fakt, dass eine unbeaufsichtigte Unterbringung risikoreich und nicht zu empfehlen ist. Ich kann wunderbar tolerieren, dass andere keine Box brauchen. Ich kann nicht tolerieren, dass untrainierte Hunde einfach dort rein gesteckt werden und ohne Reaktion des Halters dort jammern etc.. Ich kann schwer bis gar nicht tolerieren, dass Hunde unbeaufsichtigt über Stunden dort sind. Wenn hier also Leute berichten, dass es für ihre Hunde kein Problem ist, kann man das durchaus tolerieren, egal wie man es selber macht. Man muss es ja nicht gut finden und es nachtun, wenn man selbst für sich einen anderen Weg hat. Es ist ein Unterschied ob ich sage "alle die das machen sind faule Tierquäler" oder ob ich sage "ich brauche es selbst nicht und mag es auch nicht, aber verantwortungsvoll angewandt kann es vielleicht für manche Hunde hilfreich sein". So ist das mit der Toleranz.
So geschrieben finde ich meine Meinung wieder, vor allem ohne explizite Empfehlung, da bin ich ganz bei Michi.
 
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Michi
27. Mai 12:01
Es ist Fakt, dass es nicht für jeden Hund schlimm ist. Es ist Fakt, dass manche Hunde damit nicht klar kommen. Es ist Fakt, dass eine unbeaufsichtigte Unterbringung risikoreich und nicht zu empfehlen ist. Ich kann wunderbar tolerieren, dass andere keine Box brauchen. Ich kann nicht tolerieren, dass untrainierte Hunde einfach dort rein gesteckt werden und ohne Reaktion des Halters dort jammern etc.. Ich kann schwer bis gar nicht tolerieren, dass Hunde unbeaufsichtigt über Stunden dort sind. Wenn hier also Leute berichten, dass es für ihre Hunde kein Problem ist, kann man das durchaus tolerieren, egal wie man es selber macht. Man muss es ja nicht gut finden und es nachtun, wenn man selbst für sich einen anderen Weg hat. Es ist ein Unterschied ob ich sage "alle die das machen sind faule Tierquäler" oder ob ich sage "ich brauche es selbst nicht und mag es auch nicht, aber verantwortungsvoll angewandt kann es vielleicht für manche Hunde hilfreich sein". So ist das mit der Toleranz.
Dazu kann ich dir aber sagen, dass auch das " für den Hund kein Problem " ein subjektiver Eindruck des Menschen sein kann. Denn das bekomme ich auch immer von den Leuten zu hören, die ihre Hunde während des Arbeitsalltags einsperren.
Oder auch von denen, die ihre Hunde täglich 9 Stunden alleine lassen.
Da werde ich dann beschimpft, wenn ich denen keinen Hund geben möchte.
Weil ich ja keine Ahnung habe, was für ein glückliches Leben der Hund führt.
Ich suche dann lieber nach einem Zuhause, wo es für mich hundgerechter zugeht.
Das ist meine Verantwortung unseren Hunden gegenüber.
Sie müssen dorthin, wo ich entscheide...
 
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Katrin
27. Mai 12:02
Es ist vielleicht reißerisch und sehr überspitzt, aber es spiegelt auch ein bisschen das wieder, was sich schon in der Gesellschaft abzeichnet. Wir bewegen uns schon in einer Wegwerfgesellschaft, auch was Hundehaltung angeht. Viele haben nach den ersten Problemchen keine Lust mehr und der Hund muss weg. Es soll entweder einfach gehen oder man hat kein Interesse mehr. Die Tierheime können ein Lied davon singen, gerade auch zu Coronazeiten. Viele Leute sind nicht mehr bereit Energie und Mühe zu investieren. Und deswegen möchte ich keine Box empfehlen. Die wird nämlich in vielen Fällen nicht ZUM Training verwendet, sondern STATT Training. Was bei euch hier sicherlich Sinn macht, weil ihr hinterfragt und versteht, was ihr durch die Box erreichen wollt, ist bei Anderen oft nur Mittel zum Zweck , um den Hund ruhig zu stellen. Natürlich kann man alle Dinge gut verwenden oder missbrauchen, aber gerade bei Hundeanfängern sollte man mit Boxenempfehlungen zurückhaltend sein. Zumindest bin ich das !
Auf die Box kommen Hundeneulinge aber auch ganz von alleine. Da finde ich eine Empfehlung mit dem Hinweis das man diese vorher positiv aufbauen muss und weitere Tipps wesentlich besser wie wenn man kurz durch die Werbung blättert und dann den Zimmerkennel für 30Euro im Angebot sieht. Ich kenne ehrlich gesagt kaum einen Ratgeber der nicht über das Thema Box berichtet.

Fakt ist, wer sich gerne mit allem rund um den Hund befasst wird sich auch dazu informieren. Wer eh keine Lust darauf hat und den Hund einfach nur haben will wird sich weder mit Boxen, noch mit dem Thema Futter, Gesundheit usw auseinander setzten.
 
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Petra
27. Mai 12:02
Wir haben die Box nur während der Welpenzeit genutzt, da unser Racker sich schlecht runterfahren konnte. Hab ihm das natürlich mit Leckerlies versüßt. Dann ist er ruhig geworden und hat geschlafen.
 
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Christian
27. Mai 12:02
Deswegen ja Toleranz 😉 Wäre ein Weg the one and only, bräuchte es für den anderen kein Verständnis.
Du gibt’s echt nicht auf… 😂

Sieht man doch in der gesamten Gesellschaft aktuell… gerade die, die am lautesten Toleranz rufen, sind die, die genau solange tolerant sind, bis jemand Dinge anders sieht und genau diese Toleranz mal gefordert ist… 😎
 
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Michi
27. Mai 12:03
Auf die Box kommen Hundeneulinge aber auch ganz von alleine. Da finde ich eine Empfehlung mit dem Hinweis das man diese vorher positiv aufbauen muss und weitere Tipps wesentlich besser wie wenn man kurz durch die Werbung blättert und dann den Zimmerkennel für 30Euro im Angebot sieht. Ich kenne ehrlich gesagt kaum einen Ratgeber der nicht über das Thema Box berichtet. Fakt ist, wer sich gerne mit allem rund um den Hund befasst wird sich auch dazu informieren. Wer eh keine Lust darauf hat und den Hund einfach nur haben will wird sich weder mit Boxen, noch mit dem Thema Futter, Gesundheit usw auseinander setzten.
Richtig, von ganz alleine seit einiger Zeit. Durchs Internet, von Freunden, Trainern , wem auch immer. Deswegen empfehle ich sie nicht.
 
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Sonja
27. Mai 12:11
Hier funktioniert es aber auch auf auf der anderen Seite oft nicht. Michi berichtet zum Beispiel sachlich über ihre Erfahrungen bzgl Thema Box und dem Tierschutz, was ja ein sehr wertvoller Beitrag ist. Und es kommt sofort jemand um die Ecke mit "man würde damit allen Menschen ja sofort Tierquälerei unterstellen, früher hätte man Hunde ins Bad gesperrt, der Jäger hätte Hunde gleich erschossen", Und das wertet man dann als Argument dass es früher ohne Box ja gar nicht besser gewesen sein kann, und deshalb muss man es jetzt gut finden. Ansonsten ist man hier laut einigen ja sofort Misanthrop.
Davon, dass man das gut finden muss hat soweit ich weiß niemand gesprochen. Es ging meinem Verständnis nach darum, dass es früher nicht nötig war und man sowas nicht brauchte. Dass es eine Modeerscheinung ist. Das sehen manche Leute, darunter auch ich, etwas anders. Was nicht heißt, dass Michis Ausführungen im gesamten falsch wären. Aber es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass jede HuHa Generation ihre Mittel hatte. Die heute übrigens weitaus mehr dem Tierwohl dienen als damals. Ich kann aber auch verstehen, dass man das nicht inflationär empfehlen will und lieber erstmal andere Tipps parat hat.
 
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Christian
27. Mai 12:14
Dazu kann ich dir aber sagen, dass auch das " für den Hund kein Problem " ein subjektiver Eindruck des Menschen sein kann. Denn das bekomme ich auch immer von den Leuten zu hören, die ihre Hunde während des Arbeitsalltags einsperren. Oder auch von denen, die ihre Hunde täglich 9 Stunden alleine lassen. Da werde ich dann beschimpft, wenn ich denen keinen Hund geben möchte. Weil ich ja keine Ahnung habe, was für ein glückliches Leben der Hund führt. Ich suche dann lieber nach einem Zuhause, wo es für mich hundgerechter zugeht. Das ist meine Verantwortung unseren Hunden gegenüber. Sie müssen dorthin, wo ich entscheide...
Hier maßt du dir genauso an zu wissen was ein Hund für ein „glückliches“ Leben braucht.
Wenn du die Hunde verkaufst ist das natürlich dein Recht zu entscheiden, mit wem du einen Vertrag schließt, allerdings ändert das nichts daran das deine Sicht genauso richtig oder falsch ist, wie die andere… 🤷‍♂️

Besonders Tierschützer haben manchmal „lustige“ Vorstellungen… und übersehen oft in welchen Zuständen sie die Tier dadurch halten… 😉