Das ist ein sehr komplexes Thema! Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es dann ideal läuft, wenn man den Rückruf eigentlich nicht braucht. :-), der Hund sich also auch so an einem orientiett. SL finde ich auch sehr sinnvoll, gerade wenn man den Hund nicht als Welpi bekommt (die dackeln einem ja eh hinterher).
Daher würde ich als erstes anfangen, mich an der Leine viel mit meinem Hund zu beschäftigen (Übungen, Tricks, Suchspiele etc.). Damit du überhaupt mal spannend bist.
Dann würde ich mir ein weitgehend ablenkungsfreies Gebiet suchen (am Anfang) und dort an der 10 Meter Leine trainieren. Auch da gilt: Viel mit dem Hund beschäftigen, freiwilligen Blickkontakt und Orientierung an dir gerne belohnen (Lob oder auch mal Futter). Vor allem den Rückruf mit sehr gutem Futter aufbauen (lieber einmal öfters belohnen als zu wenig). Tauchen (in einem späteren) Stadium Ablenkungen auf (Hunde etc.) solltest du dich genauso verhalten, wie wenn da keine Leine dran wäre. Also z.B. zurückrufen, absitzen lassen o.ä. Mit Hundespielen wäre ich vorsichtig an der Schlepp-Leine, aber da gehen die Meinungen stark auseinander.
Als ein Frauchen mit einer Vollblut- ägerin würde ich noch folgende Dinge üben bzw. empfehlen:
- auf dem Weg bleiben
- Radius einhalten, indem du ein Signal gibst, kurz bevor die Leine zu Ende ist). Bei uns ist das "Warte", das funzt dann auch im Freilauf.
-ein Supersignal (z.B. Pfiff) ( wir haben ein Wort) das ganz ganz selten zum Einsatz kommt (nur in absoluten Notfällen. Das Ganze wird klassisch konditioniert, also Pfiff/Wort = Supertolle Belohnung, die es sonst NIE gibt (z. Katzenfutter), NICHT: du musst kommen, dafür kriegst du dann das Futter wie beim "normalen" Rückruf. Wenn man das gut aufbaut, funktioniert das auch unter sehr großer Ablenkung. Darf aber nicht ständig im Alltag genutzt werden. Bin für diese Notbremse sehr dankbar.
-die Teile der Jagdkette verstärken, die nicht problematisch sind (fällt unter das Stichtwort Jagdersatztraining), z.B. Wild ruhig anschauen (das hat bei uns Wunder gewirkt, lässt sich aber nicht mal eben erklären.
Bei vielen Hunden muss die SL auch ausgeschlichen werden, also.man lässt sie erst hinterher schleifen und schneidet.dann immer ein Stück ab, bis die Leine komplett ab ist. (Das ist aber vor allem dann der Fall, wenn man viel mit der Leine als "Strafe", Einwirkung arbeitet- also den Hund z.B. zu sich heran zieht. Jedenfalls traf das bisher auf alle Hunde zu, bei denen mir gesagt wurde, dass der Hund halt genau weiß, dass er angeleint ist. Wenn der Hund gelernt hat, gerne zu kooperieren, kann er das ruhig wissen ^^