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P.
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zuletzt 16. Okt.

Frage: Wieviele Kommandos zwingend notwendig?

Wie viele Kommandos müssen eure Hunde kennen und können? Und welche? Ich finde 7 sind vollkommen ausreichend... Sitz, hier, Stopp, bleib, Fuß, Pfui und Nein - meiner kennt natürlich noch mehr, aber die Frage ist ja ob ein Hund wirklich so viele zwingend braucht. An alle einen schönen Sonntag.
 
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Babs
8. Okt. 11:46
Ist bei mir mit Rocket genauso. Und Tricksen oder so geht halt garnicht mehr außer wenige die er echt liebt weil da hört er halt null zu und fiddelt nur rum oder spult irgendwas ab obwohl er ja eigentlich weiß was was ist. Ich blick da immernoch nicht durch. Zu viel Will to Please ist halt auch net so gut.
Ich gehe eher von zu viel Energie aus 😉. Wenn man wie z. B. beim Tricksen das Energielevel immer hoch hatte und der Hund immer weiter hochfährt, können die nicht mehr zuhören. Es kann dann passieren, dass das Tricksen mit einem hohen Energielevel verknüpft wurde, da man ja gerade dabei sehr viel bestätigt und lobt.
Ist jetzt aber nur eine Idee 😉
 
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Kerstin
8. Okt. 13:40
Ich will auch noch, gemäß dem Dogomotto: "Es ist zwar schon alles gesagt, aber eben noch nicht von jedem."😀 Vor einiger Zeit gab es hier einen Thread zur intrinsischen Motivation. Das ist für mich das Ideal. Bei drei Hunden waren/sind keine Kommandos im Sinne von verbalen Befehlen nötig, die haben intrinsisch gewusst was 'angesagt' ist. Trotzdem konnten sie viele, weil es mir einfach Spaß macht die beizubringen, natürlich auch viel Nonsens dabei. Ein Hund jedoch hat sie dringend gebraucht und die unbedingte Befolgung war notwendig, sonst hatte man lange wieder zu kämpfen. Rückruf, bleib, stopp, leg dich usw. Dieser Hund war ohne nicht kontrollierbar. Bei Pepe ist es so, dass ich von einer Sprachbehinderung (vllt durch Deprivation, vllt auch, weil seine Vorfahren alleine und eigenverantwortlich Spuren verfolgten) ausgehe. Das habe ich erst relativ spät bemerkt, weil er extrem gut im Erraten ist, was ich von ihm will, also wie ein Blinder, der alles andere viel genauer auswertet. Wenn er zB. beim ZOS zwischen zwei Gegenständen wählen soll, dann hat er absolut keinen Plan. Obwohl wir das operant aufgebaut und wirklich lange lange und intensiv geübt haben. Ebenso einfache Sachen in Folge wie sitz/platz/steh, wenn ich mich zwinge nur regungslos die Worte zu sagen, dann bietet er einfach irgendwas an. Bei 'steh' ist mir aufgefallen, dass ich Millimeter zurückweiche und er es daran festmacht. Ich könnte noch etliche andere Beispiele nennen. Wenn man bedenkt, dass Border nicht selten zwischen über 100 Kommandos zu differenzieren vermögen, könnte man aus Pepes Perspektive meinen, es handelt sich um eine andere Tierart. Aber er ist perfekt und mehrsprachig in nonverbaler Kommunikation. Auch denkt er immer mit und ist extrem bemüht (bisweilen besorgniserregend, weil das ja auch Stress für ihn sein muss), alles richtig zu machen. ZB. weiß er, wann er aufgrund der örtlichen Bedingungen angeleint werden muss, dann wartet er, ohne dass ich was sage, ohne dass wir das geübt hätten, bis der Karabiner schließt. Ebenso wenn uns jemand entgegen kommt, oder wenn wir auf den Bürgersteig müssen, weil ein Auto kommt usw...
ZOS?
 
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Jochen
8. Okt. 13:41
Ist bei mir mit Rocket genauso. Und Tricksen oder so geht halt garnicht mehr außer wenige die er echt liebt weil da hört er halt null zu und fiddelt nur rum oder spult irgendwas ab obwohl er ja eigentlich weiß was was ist. Ich blick da immernoch nicht durch. Zu viel Will to Please ist halt auch net so gut.
Hast du vermutlich schon probiert, das klingt für mich nach zu wertiger Belohnung. Und Stress, auch Eustress, verhält sich ja diametral zur Aufnahmefähigkeit.
Das ist bei Pepe tatsächlich nicht der Fall, nonverbal weiß er ja gleich bescheid.
 
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Jochen
8. Okt. 13:41
ZOS?
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Julia 🐾Nero
8. Okt. 13:54
Hast du vermutlich schon probiert, das klingt für mich nach zu wertiger Belohnung. Und Stress, auch Eustress, verhält sich ja diametral zur Aufnahmefähigkeit. Das ist bei Pepe tatsächlich nicht der Fall, nonverbal weiß er ja gleich bescheid.
Zum Stichwort zu wertige Belohnung.
Ich wollte mal Fuß trainieren und weil Nero das ja so schwer fällt, hab ich ein Schnitzel in kleine Stücke geschnitten und dachte das wird ihn sicher extra motivieren.
Nach dem ersten Stück ist er dermaßen durchgedreht 🙈 im wahrsten Sinne des Wortes. Hat sich um mich gedreht, hat verschiedenste Kommandos angeboten, mir gar nicht mehr zugehört und mich letztendlich angebellt.
Das war ein Reinfall 😅.
Wir trainieren mit seinem Trockenfutter. Motiviert genug, ohne überzudrehen.
 
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Jörg
8. Okt. 14:13
Zum Stichwort zu wertige Belohnung. Ich wollte mal Fuß trainieren und weil Nero das ja so schwer fällt, hab ich ein Schnitzel in kleine Stücke geschnitten und dachte das wird ihn sicher extra motivieren. Nach dem ersten Stück ist er dermaßen durchgedreht 🙈 im wahrsten Sinne des Wortes. Hat sich um mich gedreht, hat verschiedenste Kommandos angeboten, mir gar nicht mehr zugehört und mich letztendlich angebellt. Das war ein Reinfall 😅. Wir trainieren mit seinem Trockenfutter. Motiviert genug, ohne überzudrehen.
Das ist doch eigentlich ein gutes Zeichen. Jetzt musst du es nur noch hinbekommen das er in der richtigen Position ist bei. Fuss und Loben plus Belohnung. Es muss so ja so hochwertig sein das er seine Umwelt ausblenden kann. Eventuell solltest du erstmal mit Futtertreiben anfangen, so das er überhaupt erst mal lernt das er nicht Springen muss. Und nach und nach nimmst du das leckerchin erst höher und fügst dann das Kommando hinzu. So wurde es mir erklärt. Klappt auf dem Platz Super in der Realität ist es da schon schwieriger.
 
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Julia 🐾Nero
8. Okt. 14:19
Das ist doch eigentlich ein gutes Zeichen. Jetzt musst du es nur noch hinbekommen das er in der richtigen Position ist bei. Fuss und Loben plus Belohnung. Es muss so ja so hochwertig sein das er seine Umwelt ausblenden kann. Eventuell solltest du erstmal mit Futtertreiben anfangen, so das er überhaupt erst mal lernt das er nicht Springen muss. Und nach und nach nimmst du das leckerchin erst höher und fügst dann das Kommando hinzu. So wurde es mir erklärt. Klappt auf dem Platz Super in der Realität ist es da schon schwieriger.
Ne der hat komplett die Beherrschung verloren.
Er konnte ja die Kommandos, die er kennt nicht mehr ausführen, weil er einfach nicht mehr zugehört hat.
Er war so fixiert auf das blöde Schnitzel, dass er über jegliche Selbstkontrolle hinaus geschossen ist.

Für Rückruf oder so wäre es vielleicht was. Aber nichts für Positionstraining. Zumindest nicht bei Nero 😁.
Weil er es dann so sehr will, dass er nichts mehr richtig ausführen kann, um es dann auch tatsächlich zu bekommen. Und dann ist nur noch Frust!

Hab jetzt aber einen Aufbau gesehen, bei dem man das Reinlaufen ins Fuß mit so einer Holzschachtel am Boden aufbaut, in die der Hund sich reinsetzt. Vielleicht probieren wir das Mal. Klicker kennt er ja eh.

Ich dachte er hätte eine bessere Belohnung gebraucht. Dabei braucht er eine bessere Erklärung!
 
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Jörg
8. Okt. 14:24
Ne der hat komplett die Beherrschung verloren. Er konnte ja die Kommandos, die er kennt nicht mehr ausführen, weil er einfach nicht mehr zugehört hat. Er war so fixiert auf das blöde Schnitzel, dass er über jegliche Selbstkontrolle hinaus geschossen ist. Für Rückruf oder so wäre es vielleicht was. Aber nichts für Positionstraining. Zumindest nicht bei Nero 😁. Weil er es dann so sehr will, dass er nichts mehr richtig ausführen kann, um es dann auch tatsächlich zu bekommen. Und dann ist nur noch Frust! Hab jetzt aber einen Aufbau gesehen, bei dem man das Reinlaufen ins Fuß mit so einer Holzschachtel am Boden aufbaut, in die der Hund sich reinsetzt. Vielleicht probieren wir das Mal. Klicker kennt er ja eh. Ich dachte er hätte eine bessere Belohnung gebraucht. Dabei braucht er eine bessere Erklärung!
Als alternative könntest du dir auch sein lieblings Spielzeug unter die Axel klemmen. Aber generell ist ein hoher Trieb auf die Belohnung schon wichtig.
 
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Babs
8. Okt. 14:30
Das ist doch eigentlich ein gutes Zeichen. Jetzt musst du es nur noch hinbekommen das er in der richtigen Position ist bei. Fuss und Loben plus Belohnung. Es muss so ja so hochwertig sein das er seine Umwelt ausblenden kann. Eventuell solltest du erstmal mit Futtertreiben anfangen, so das er überhaupt erst mal lernt das er nicht Springen muss. Und nach und nach nimmst du das leckerchin erst höher und fügst dann das Kommando hinzu. So wurde es mir erklärt. Klappt auf dem Platz Super in der Realität ist es da schon schwieriger.
Tatsächlich sind zu hochwertige Belohnungen nicht so toll. Fußlaufen sollte nicht zum Hirnabschalten führen und der Hund sollte schon seine Umwelt wahrnehmen (auch wenn das nicht so aussieht). Die Futterhand ist nur für die Position da. Sobald die Position klar ist, wird die Futterhand wieder abgebaut.
 
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Petra
8. Okt. 14:32
Lernen durch den gemeinsam gelebten und erlebten Alltag.

Funktioniert meiner Meinung nach besser, als die permanent und oft unsinnig en Leckerchengeberei.

Denn ohne eine Beziehung, kann keine Erziehung geben.