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Maya & Dustin
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 43
zuletzt 30. Sep.

Bissiger Welpe

Hat einer von euch hilfreiche Tipps wie man dem zahnenden Welpen das beißen abgewöhnen kann? Es geht um Hände beißen bei Begrüßungen oder im Spiel. Sie hat mehr als genug Beißalternativen für Zuhause aber Unterwegs ist es ein Problem weil sie sich sehr in die Freude reinsteigert und schon Leute blutig gebissen hat. Sie springt wie verrückt, bellt, jault, beißt kratzt und wenn ich das Abschaltsignal benutze versucht sie sich nur wie wild aus dem Geschirr raus zu winden und schafft es auch manchmal! (Es ist ein fast 5 monatiger Zwergpudel Welpe, ein richtiger Piranha aber) Es geht nicht um einen aggressiven Hund sondern um einen zahnenden Welpen der seine Freude nicht im Zaun halten kann. Dieses ganze laut aufschreien oder Kontakt abbrechen ist ihr sowas von egal das macht sie nur wilder.
 
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Sandra
29. Sep. 11:54
Luftgefängnis hört sich an, als solltest Du sie hoch nehmen und festhalten. Das ist reines Management, allerdings nicht das Geschickteste. Du merkst ja selbst, dass das den Frust nur vergrößert, und sie sich dagegen wehrt. Frag in der Hundeschule nach Alternativen. Wenn sie keine anbieten können, solltest Du die Hundeschule wechseln. Was Du trainieren solltest - unter Berücksichtigung, dass es ein Junghund ist, also kurze Trainingseinheiten von wenigen Minuten - ist, dass sie mit Dir an kurzer Leine geht, ohne groß zu zappeln, hin und her zu laufen oder zu ziehen. Das trainierst Du in reizarmer Umgebung. Begegnungen weicht Du aus, mit so großer Distsnz, dass die Aufmerksamkeit bei Dir bleibt. Ebenfalls wichtig zu trainieren ist Konditionierte Entspannung. Das dauert, ist aber gerade bei einem hibbeligen Pudel extrem hilfreich. Im Training und im Alltag wird jede freiwillige Orientierung an Dir gelobt und belohnt. Ruhig, kurz und knapp. Nicht nur wenn sie zu Dir kommt, oder sich zu Dir umdreht, sondern auch, wenn sie stehen bleibt, wenn sie einen Reiz bemerkt hat. Bei unvermeidlichen Begegnungen bringst Du sie immer hinter Dich und lässt sie NIE zu einem Hund oder Menschen hin, wenn sie sich so verhält, wie Du es beschreibst. Sie hin zu lassen belohnt ihr Verhalten. Sollte sie sich mal zurücknehmen und ohne Geschrei, Gezappel, Ziehen oder Quengeln ruhig neben oder hinter Dir warten, kannst Du sie hin lassen, aber wirklich erst dann. Wenn auf die Leine stellen nicht reicht, damit sie sich beruhigt, kannst Du versuchen den Ruhegriff anzuwenden, den Du Dir am besten in einer Hundeschule zeigen lässt. Sonst googlen. Sie muss erst mal lernen, diszipliniert mit Dir zu gehen und sich höflich zu benehmen. Ganz wichtig ist, dass Du im Umgang mit ihr IMMER ruhig und freundlich bist. Ohne eigene Ruhe erreichst Du bei ihr keine Ruhe. Selbstbeherrschung reicht nicht aus.
Ach Sonja, ich liebe deine Antworten. Immer!
 
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Sonja
29. Sep. 13:06
Ich versuche schon den Hund nicht an jede Person zu lassen aber auch wenn der Kontakt nicht zu stande kommt, stellt sie sich auf die hinterbeine und schreit/hüpft in die Richtung der Leute oder Hunde und dreht auf. Oft treffen wir auch unerwartet auf Familienmitglieder unterwegs und da wird sie natürlich auch ganz wild. Wir gehen in die Hundeschule und die meinen man soll die dann ins Luftgefängnis nehmen aber da windet die sich und beißt in die Hände sodass ich angst hab sie fallen zu lassen wenn sie zubeißt. Ansonsten Abschaltsignal oder wo anbinden bis sie sich beruhigt hat wurde uns empfohlen. Da hat sie aber schon eine Leine zerbissen oder windet sich aus ihrem Geschirr. Ich hab jetzt schon ein sichereres Geschirr bestellt, vlt wird das ja dann helfen wenn sie sich nicht selbst befreien kann. Die Gäste oder Leute bei denen ich zu Gast bin sage ich das nochmal das sie lieber erstmal ignorieren sollen. Die sind aber selber meist überfordert mit der Energie des Hundes, es ist jetzt nicht so als würden die den Hund wild begrüßen, sie werden eher von dem Hund angefallen und nicht in ruhe gelassen 🥲 Wie würdest du denn mehr Ruhe, Struktur und Ignoranz rein bringen?
Also einen 5 Monate alten Hund in ein "Luftgefängnis" zu nehmen, klingt für mich erstmal suspekt. Das hab ich in noch keiner HuSchu erlebt. Mir erschließt sich auch nicht, was ein junger Hund daraus lernen soll. In unserer Startgruppe wurde mal so mit einem 10 wöchigen verfahren, um ihn aus der Situation zu nehmen. Aber das war ein Move für ein kleines Baby und dauerte nur Sekunden.
Nach wie vor klingt das was du beschreibst für mich ritualisiert aufgeschaukelt. Zu "versuchen" keinen Kontakt zustande kommen zu lassen heißt vermutlich, dass es eben doch manchmal passiert. Das bedeutet für den Hund die Belohnung seines Verhaltens. Ähnlich wie ein Kind bei der Quängelware. 9 Mal sagt Mama nein, aber das 10. Mal klappt's. Dann wird halt weiterhin jedes Mal gemault. Auch wenn's dann 20 Mal braucht. Beim Hund reicht auch ein Blick oder ein mitleidiges Wort als Bestätigung aus.
Ein ausbruchssicheres Geschirr ist schonmal gut, es gibt auch schnittfeste Leinen. Zu Besuch würde ich den Hund immer angeleint bei mir behalten und ernsthaft darum bitten, alles zu ignorieren. Nicht angucken, nicht ansprechen, nicht anfassen. Klingt albern, ist aber nötig. Um Dampf abzulassen gibt's was zu kauen. Bei Besuch der kommt hätte der Hund bei mir einen eigenen Bereich. "Decke bleib" wird wohl noch nicht so zuverlässig klappen wenn der Hund es schafft den Besuch "anzufallen" (wieso gelingt ihm das überhaupt?), dann halt mit Trenngitter o.ä. und was zu kauen. Und auch da gilt: nicht angucken, nicht ansprechen, nicht anfassen. Besonders am Anfang, wenn sich schon Verhaltensweisen eingeschlichen haben, wird das echt schwierig, anstrengend und nervig. Ich erinnere mich an Spieleabende bei Freunden, die eher aus der Ausblendung ihres frustrierten Second Hand Hundes bestanden, als aus Brettspielen 😅 Aber es hat sich gelohnt. Seine Verhaltensspirale musste nur unterbrochen werden. Aber da mussten wirklich alle mitmachen, auch wir Gäste.
 
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Andrea
29. Sep. 23:31
Mein Miniaussie ist 8 Monate alt und ich hab öfter verzweifelt nach Erziehungsvideos gegoogelt, die mir tatsächlich immer geholfen haben. Ich drehe meinem Schatz mit verschränkten Armen den Rücken zu und ignoriere ihn. Nach kurzer Zeit hört er mit der jeweiligen Belästigung auf. Angeblich machen das auch die Hunde im Rudel so, wenn die Kleinen zu aufdringlich werden.
 
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Sandra
30. Sep. 06:45
Wer redet vom sogenannten „Alphawurf“? Ich denke, hier liegt ein Missverständnis vor, deswegen bitte erneut lesen oder vielleicht nachfragen, was genau gemeint ist.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Sep. 07:27
Guten Morgen
Ich nehme an, ihr geht zur einer tollen Hundeschule? Eigentlich haben die immer gute Tipps, kommen auf Wunsch auch mal nach Hause.
Ihr solltet unbedingt an der Leinenführigkeit arbeiten. Ich finde, für mich persönlich,irgendwelche Videos anschauen immer schwierig. Denn du kannst nicht einfach irgendetwas umsetzen, wenn die Basis fehlt.
LG
 
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Babs
30. Sep. 08:00
Moin, die Themen sind: Entspannungstraining, Impulskontrolle, Frusttoleranz, Akzeptanz, Übersprung, (weiß nicht, wie sie sich verhalten soll oder ist in einem Konflikt).

Mein Tip: ein Safetyplacetraining. Ein Platz, auf dem sie sich sicher und geborgen fühlt. Wo sie weiß, was zu tun ist, nämlich zur Ruhe kommen.
Gib ihr eine Lösung, wie sie sich bei anderen Menschen verhalten und darüber Entspannung finden kann. Dies erfordert aber, dass sie lernt ihre Impulse zu kontrollieren, Frust auszuhalten und zu akzeptieren, dass man nicht immer der Mittelpunkt der Erde ist.

Es gibt einige Übungen, mit denen man diese Themen aufarbeiten kann. Ein Hund, der die von mir genannten Punkte gelernt hat, hat eine viel bessere Lebensqualität. Damit verändert man übrigens nicht den Charakter. Als erstes aber brauchst Du eine innere Ruhe und Souveränität 😉. Bleib einfach mal innerlich entspannt und lebe es ihr vor. Hunde reagieren auf Emotionen. Das ist aber nur der Anfang, um eine gute Trainingsvoraussetzung zu schaffen.
 
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Sonja
30. Sep. 10:15
Mein Miniaussie ist 8 Monate alt und ich hab öfter verzweifelt nach Erziehungsvideos gegoogelt, die mir tatsächlich immer geholfen haben. Ich drehe meinem Schatz mit verschränkten Armen den Rücken zu und ignoriere ihn. Nach kurzer Zeit hört er mit der jeweiligen Belästigung auf. Angeblich machen das auch die Hunde im Rudel so, wenn die Kleinen zu aufdringlich werden.
Die Hunde im Rudel machen das nicht so. Aber bei Mensch - Hund kann es trotzdem funktionieren.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Sep. 10:49
Auch ich habe eine kleine Zecke von 3 Monaten zuhause. Sie schraubt sich langsam hoch und befindet sich wie in einer endlos Schleife. Das Muttertier oder das Rudel, würde sie nun durch knurren oder einen Knuff zurechtweisen. Nun habe ich mir eine kleine Sprühflasche mit Wasser parat gestellt. Wenn nein, aus nicht mehr hilft, kommt ein kurzer Wasserspritzer zum Einsatz. Sie ist dann erst einmal verblüfft und raus aus der Spirale. Danach nochmal " nein, aus ". Bei meiner Kleinen hat das geholfen und für die Kritiker: nein, sie ist nicht traumatisiert durch den Wasserspritzer, sie nimmt den Kauknochen.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Sep. 10:57
Auch ich habe eine kleine Zecke von 3 Monaten zuhause. Sie schraubt sich langsam hoch und befindet sich wie in einer endlos Schleife. Das Muttertier oder das Rudel, würde sie nun durch knurren oder einen Knuff zurechtweisen. Nun habe ich mir eine kleine Sprühflasche mit Wasser parat gestellt. Wenn nein, aus nicht mehr hilft, kommt ein kurzer Wasserspritzer zum Einsatz. Sie ist dann erst einmal verblüfft und raus aus der Spirale. Danach nochmal " nein, aus ". Bei meiner Kleinen hat das geholfen und für die Kritiker: nein, sie ist nicht traumatisiert durch den Wasserspritzer, sie nimmt den Kauknochen.
🤣 ich finde den Wassertrick überhaupt nicht dramatisch. Nur sollte dieser mit dem Nein kommen und nicht danach?
 
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Dogorama-Mitglied
30. Sep. 11:00
Ich hatte geschrieben, wenn nein, aus nicht hilft, kommt der Wasserspritzer. Trotzdem Danke für die positive Nachricht.