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Celine
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zuletzt 1. Sep.

Beziehung und Erziehung

Guten Morgen ihr lieben, mich würde mal interessieren, was ihr unter Beziehung und Erziehung versteht. Ein Hund kann vieles durch Erziehung befolgen aber wann macht er es wegen der Beziehung? Erst die Beziehung und dann Erziehung? Rückblickend habe ich bei meinem ersten Hund viel zu viel erziehen wollen und habe den Zusammenhang zwischen Beziehung und daraus resultierenden Verhalten erst später gelernt. Beispiel: Leinenführigkeit. Beim ersten Hund fand ich das so wichtig, dass ich alles versucht habe aber die Beziehung außer Acht gelassen habe. (Der Hund muss..der Hund soll..) Bei meinen jetzigen beiden, habe ich nie die Leinenführigkeit geübt, das kam von ganz alleine, da bei mir jetzt die Beziehung im Vordergrund steht.
 
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Niko
Beliebteste Antwort
31. Aug. 10:51
Beziehung oder auch Bonding empfinde ich als das wichtigste. Der Hund wird mir aus intrinsischer Motivation folgen und die Arbeit am Verhalten des Hundes wird dadurch erst überhaupt möglich. Unter Erziehung empfinde ich lediglich das Aufzeigen von Grenzen zur sozialen Kompabilität. Das heißt, der Hund muss dahingehend erzogen werden z.B. Menschen nicht anzuspringen, das Haus nicht zu verwüsten ect. Ich zu mich schwer dahingehend ein Ranking aufzustellen. Ich empfinde beides als sehr wichtig, oft geht es im Einklang daher. Die Beziehung pflege ich durch ein respektvollen Umgang mit den Hund in seiner Sprache - er muss auch nachvollziehen können, weshalb ich Grenzen setze. Das kann auch mal streng und deutlich sein, aber in Maßen angemessen. Er kennt dann die 'spielregeln' und wird ebenfalls an der Beziehung mit dir arbeiten, indem er z.B. nicht an den Esstisch geht.
 
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Petra
31. Aug. 10:51
Hallo Celin, ich sehe das so. Wenn ein Hund einzieht, dann beginnt sowohl die Erziehung aber auch der Aufbau einer Beziehung sofort. Beziehung ist nicht gleich Bindung. Sobald man mit einem Lebewesen zusammen lebt…., entsteht eine Beziehung. Wie wertvoll diese wird hängt von vielen Faktoren ab. Vor allem auch gegenseitigem Respekt. Ich habe zum Beispiel es sehr wichtig gefunden, das unser Welpe die Katzen in Ruhe lässt. Da muss man erziehen, von Anfang an. Aber mir ist auch wichtig das wir eine gute Bindung zueinander haben, daran muss man durch Zuwendung… von Anfang an arbeiten.
 
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Niko
31. Aug. 10:51
Beziehung oder auch Bonding empfinde ich als das wichtigste. Der Hund wird mir aus intrinsischer Motivation folgen und die Arbeit am Verhalten des Hundes wird dadurch erst überhaupt möglich. Unter Erziehung empfinde ich lediglich das Aufzeigen von Grenzen zur sozialen Kompabilität. Das heißt, der Hund muss dahingehend erzogen werden z.B. Menschen nicht anzuspringen, das Haus nicht zu verwüsten ect. Ich zu mich schwer dahingehend ein Ranking aufzustellen. Ich empfinde beides als sehr wichtig, oft geht es im Einklang daher. Die Beziehung pflege ich durch ein respektvollen Umgang mit den Hund in seiner Sprache - er muss auch nachvollziehen können, weshalb ich Grenzen setze. Das kann auch mal streng und deutlich sein, aber in Maßen angemessen. Er kennt dann die 'spielregeln' und wird ebenfalls an der Beziehung mit dir arbeiten, indem er z.B. nicht an den Esstisch geht.
 
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Celine
31. Aug. 10:57
Interessant. Wie würdest du dann die Beziehung und Bindung voneinander unterscheiden? Ich lehne mich mal aus dem Fenster und widerspreche dem Satz, dass nicht automatisch eine Beziehung entsteht, nur weil ein Lebewesen einzieht. Ich sehe oft Besitzer, die eher neben her leben. Der Hund völlig desorientiert, macht seins. Er kann vllt super hören oder Kommandos ausführen aber eine Beziehung ist nicht vorhanden. 🙈 Bei dem Rest gehe ich voll mit. 😊
 
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Celine
31. Aug. 10:58
Beziehung oder auch Bonding empfinde ich als das wichtigste. Der Hund wird mir aus intrinsischer Motivation folgen und die Arbeit am Verhalten des Hundes wird dadurch erst überhaupt möglich. Unter Erziehung empfinde ich lediglich das Aufzeigen von Grenzen zur sozialen Kompabilität. Das heißt, der Hund muss dahingehend erzogen werden z.B. Menschen nicht anzuspringen, das Haus nicht zu verwüsten ect. Ich zu mich schwer dahingehend ein Ranking aufzustellen. Ich empfinde beides als sehr wichtig, oft geht es im Einklang daher. Die Beziehung pflege ich durch ein respektvollen Umgang mit den Hund in seiner Sprache - er muss auch nachvollziehen können, weshalb ich Grenzen setze. Das kann auch mal streng und deutlich sein, aber in Maßen angemessen. Er kennt dann die 'spielregeln' und wird ebenfalls an der Beziehung mit dir arbeiten, indem er z.B. nicht an den Esstisch geht.
Ja genau, das empfinde ich auch. Vorher hatte ich viel Wert auf Erziehung gelegt aber der Hund hat vieles nicht aus der Beziehung heraus getan und jetzt fügt sich alles so automatisch. 🙈 Es wird ja immer wieder gesagt, dass unerwünschte Verhaltensweisen auf eine instabile Beziehung zurückzuführen sind..
 
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Niko
31. Aug. 11:05
Ja genau, das empfinde ich auch. Vorher hatte ich viel Wert auf Erziehung gelegt aber der Hund hat vieles nicht aus der Beziehung heraus getan und jetzt fügt sich alles so automatisch. 🙈 Es wird ja immer wieder gesagt, dass unerwünschte Verhaltensweisen auf eine instabile Beziehung zurückzuführen sind..
Ich finde nicht, dass unerwünschte Verhaltensweisen direkt auf eine instabile Beziehung zurück zu führen sind. Ich hab das Gefühl oder die Erfahrung gemacht, dass der Hund oft Missverstanden wird und eben auch nicht artgerecht kommuniziert wird. Oft wird zu sehr vermenschlicht, ins eine oder andere extrem dann. Es wird entweder mit zuviel Mitleid und Mitgefühl oder mit zuviel Härte und nicht nachvollziehbarer Härte reagiert. Man lebt dann nicht aneinander vorbei, sondern kommuniziert aneinander vorbei. Dann baut sich Frust auf beiden Seiten auf und das sieht von außen nach einer instabilen Beziehung aus.
 
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Celine
31. Aug. 11:11
Ich finde nicht, dass unerwünschte Verhaltensweisen direkt auf eine instabile Beziehung zurück zu führen sind. Ich hab das Gefühl oder die Erfahrung gemacht, dass der Hund oft Missverstanden wird und eben auch nicht artgerecht kommuniziert wird. Oft wird zu sehr vermenschlicht, ins eine oder andere extrem dann. Es wird entweder mit zuviel Mitleid und Mitgefühl oder mit zuviel Härte und nicht nachvollziehbarer Härte reagiert. Man lebt dann nicht aneinander vorbei, sondern kommuniziert aneinander vorbei. Dann baut sich Frust auf beiden Seiten auf und das sieht von außen nach einer instabilen Beziehung aus.
Aber führt vermenschlichung und falsche Kommunikation nicht zu einer instabilen Beziehung. Eine stabile Beziehung erfüllt doch eben den artgerechten Umgang, Akzeptanz der Bedürfnisse, Rücksicht und dergleichen. Oftmals fügt sich der Hund unter einer guten Führung sofort und es wirkt so, als wäre der Hund nie woanders gewesen. Am Ende folgt der Hund dem, der das Fundament einer stabilen Beziehung mit sich bringt.
 
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Petra
31. Aug. 11:18
Interessant. Wie würdest du dann die Beziehung und Bindung voneinander unterscheiden? Ich lehne mich mal aus dem Fenster und widerspreche dem Satz, dass nicht automatisch eine Beziehung entsteht, nur weil ein Lebewesen einzieht. Ich sehe oft Besitzer, die eher neben her leben. Der Hund völlig desorientiert, macht seins. Er kann vllt super hören oder Kommandos ausführen aber eine Beziehung ist nicht vorhanden. 🙈 Bei dem Rest gehe ich voll mit. 😊
Ich finde der Begriff Beziehung ist sehr weit gefasst. Ich habe eine Beziehung zu meinen Arbeitskollegen. Sie ist respektvoll und freundschaftlich. Dann hab ich eine Beziehung zu meinem Postboten, die ist nicht ganz so toll, nachdem er mir schon zum dritten Mal meinen Briefkasten weggerissen hat. Weil er unbedingt Bücher rein stopfen will, die zu breit für den Schlitz sind. 😂 Dann hab ich eine Beziehung zu meiner Nachbarin, hin und wieder einen netten Plausch oder Kaffeeklatsch. Dann gibt es in einer Partnerschaft auch toxische Beziehungen mit emotionaler Abhängigkeit…. Man steht mit diesen Menschen in einer Beziehung, die Bindung zu jedem einzelnen kann ganz unterschiedlich sein. Ich hoffe ich konnte es verständlich erklären.
 
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Petra
31. Aug. 11:24
Der Hund, den du in deinem Beispiel nennst, dieser steht auch in einer Beziehung zu dem Besitzer, eher dann in einer abhängigen Beziehung. Weil er ja auf Futter,… angewiesen ist. Aber Bindung ist halt keine vorhanden.
 
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Nadine
31. Aug. 11:25
Wayne macht Dinge nur, wenn sie für ihn Sinn ergeben (oder wenn ihm richtig langweilig ist und ein Leckerli in Aussicht steht). Mit ihm habe ich gemerkt, wie wichtig Beziehungsarbeit ist. Die Leinenführigkeit haben wir zb nie mit den typischen Methoden geübt, sondern stattdessen viel an der Orientierung zu mir gearbeitet. Das hat ziemlich gut geklappt und war auch klasse für unsere Beziehung. Ja, in aufgeregten Situationen zieht er noch, aber auch im Rahmen und ist schnell zurück zu holen. Auch im Freilauf achtet er dadurch sehr auf mich. Natürlich wird trotzdem erzogen und es wird auch mal ne Grenze aufgezeigt. Aber viele Baustellen haben sich durch gegenseitiges Vertrauen von selbst erledigt. Beispiel: Anfangs hat er jede Besucher attackiert, auch in anderen Haushalten. Hätten wir zb lösen können, indem er nur auf seinem Platz bleiben muss oder man ein bombensicheres Platz auftrainiert. Stattdessen haben wir ihm gezeigt, Besuch und Menschen generell sind gar nichts schlimmes, du bleibst bei mir und wir checken die gemeinsam ab, aber du musst dich nicht kümmern. Sobald er das verstanden hat, wurden unsere Probleme deutlich weniger und der Hund in den Situationen entspannter. Wobei ich mich jetzt bei weiterem Nachdenken frage, ob Erziehung nicht zu einem Teil auch Beziehungsarbeit ist? Durch Grenzen, gemeinsame Arbeit, Regeln im Zusammenleben etc forme ich ja auch unsere Beziehungsstruktur. Dem gegenüber steht für mich eher das reine konditionieren von Verhaltensweisen, wozu das oben genannte bombensichere Platz zählt. Ich unterscheide auch zwischen Beziehung und Bindung. Eine tolle Beziehung sorgt dafür, dass wir viel Spaß miteinander haben, einander (bis zu einem gewissen Punkt 🙈) vertrauen und uns auf den anderen verlassen. Die gute Bindung ist bei uns teils aber hinderlich, zb geht Wayne seeehr ungern mit meinem Freund weg, wenn ich irgendwo draußen sitzen bleibe oder in eine andere Richtung gehe. Auch das alleine bleiben oder in Betreuung geben macht es schwerer. Gar keine Bindung wäre aber natürlich deutlich schlechter, wenn der Hund zwar mit mir Spaß hat, aber ihm danach egal ist wenn ich für immer verschwinde 😉
 
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Niko
31. Aug. 11:29
Aber führt vermenschlichung und falsche Kommunikation nicht zu einer instabilen Beziehung. Eine stabile Beziehung erfüllt doch eben den artgerechten Umgang, Akzeptanz der Bedürfnisse, Rücksicht und dergleichen. Oftmals fügt sich der Hund unter einer guten Führung sofort und es wirkt so, als wäre der Hund nie woanders gewesen. Am Ende folgt der Hund dem, der das Fundament einer stabilen Beziehung mit sich bringt.
Da dreht es sich wieder um, was 'wichiger' ist. Ich denke wir könnten so noch stundenlang weiter machen. 😁 Das zeigt ja eigentlich nur, wie Abhängig Beziehung, Bonding und Erziehung voneinander sind.