Das erste was mir einfällt. Euer Hund ist ein Spitz und der ist nunmal ein Wachhund. Also bellt er auch mal. Die wichtige Frage wäre warum bellt sie und wie geht ihr damit um.
Ich interpretier jetzt mal ein bisschen und stelle Vermutungen an. Am Anfang hat sie bei euch auch nicht gebellt, aber jetzt wird es immer mehr. Sie musste also erst einmal bei euch ankommen und meldet nun in ihrem Revier. Und das ist umso wichtiger, wenn ein Familienmitglied oder sogar beide das Haus verlassen und sie einen Teil der Wachaufgaben übernehmen muss. Meine Vermutung wäre, wenn ich jetzt nicht flott die Führung übernehmt und sie vom Bewachen des Hauses befreit, sich das Verhalten auch zeigen wird, wenn ihr beide da seid.
Und nun mal ein kurzer Erfahrungsbericht, wie wir das mit unserer Wolfspitzhündin handhaben.
Ich unterscheide bei meiner Hündin zwischen Bellen und Kläffen. Bellen ist anlassbezogen aufgrund eines Reizes den sie wahrnimmt und dient der Kommunikation mir gegenüber. Das darf sie. Hier übernehme ich nach Anzeigen die Führung. Prüfe die Lage und entscheide, ob ein Geräusch/Reiz ok war oder besorgniserregend. Das heißt ich begebe mich körperlich zwischen Hund und Reiz. Schaue zum Beispiel aus dem Fenster. Wir haben das ganze mit Kommandos belegt. Sie ist jetzt etwas über 2. Inzwischen kann ich auch ausschließlich die Kommandos nutzen. In meinem Fall „Ich habe es gehört“, dann kommt Hund und wir lauschen gemeinsam dem Geräusch und eines für „Alles wieder ok“, dann geht Hund zufrieden wieder auf den Liegeplatz. Dadurch werden anfangs gruselige Geräusche übrigens auch zum Alltag und werden irgendwann nicht mehr gemeldet.
Anders sieht es bei Kläffen aus. Das fängt nach meinem
Empfinden da an, wo der Hauptzweck der direkten Kommunikation mit mir aufhört und in Kommunikation mit einem Passanten übergeht, der am Haus vorbeigeht oder sogar zu selbst belohnenden, nicht-anlassbezogen Kläffen. Also es wird nicht angezeigt, sondern Sie bellt und bellt ohne Pause und Re-Evaluation der Situation und auch wenn der auslösende Reiz längst weg ist um zu Bellen. Dieses Verhalten unterbreche ich deutlich mit Abbruchsignal, denn das soll sie nicht (Mehrfamilienhaus in der Stadt).
Der Übergang hier kann fließend sein, man muss also auf das Anzeigen relativ flott reagieren, damit es nicht in zweiteres übergeht.
Es dauert, aber bei uns funktioniert es inzwischen sehr gut. Bellen/Anzeigen haben wir täglich mehrfach. Die letzte Kläffattacke hatte sie an Sylvester als ein paar Jugendliche um 15 Uhr der Meinung waren uns einen Kanonenschuss hinterherwerfen zu müssen. Und da hat sie vermutlich einfach meine Wut mit aufgegriffen und auf ihre Art wiedergegeben.