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Martina
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Anzahl der Antworten 185
zuletzt 11. Okt.

Beim Training völlig unkonzentriert.

Guten Tag zusammen. Seit 4 Monaten habe ich eine Dobermann Hündin. Vorgestern wurde diese 8 Monate alt. Wir besuchen seit ca 3 Monaten die Hundeschule und bekommen dort noch Einzelstunden. Seit nun ca 3 Wochen verzweifel ich langsam beim Training. Unsere Nisha ist völlig unkonzentriert. Sie freut sich aufs Training, wird aber sowas von unruhig und hibbelig, das sie auf nix mehr richtig reagiert und Erfolge fast komplett ausbleiben. Einerseits tippe ich auf die Pubertät. Vielleicht steht auch ihre erste Läufigkeit an, ich weiß es nicht. Man muss dazu erwähnen, daß sie eine Angsthündin ist. Ihr Züchter mit angeblich 15 Jahren Erfahrung, entpuppte sich leider als Vermehrer. Es kam im Nachhinein heraus, daß sie ihre ersten 20 Lebenswochen in maximal 2 Räumen des Hauses und einem gepflasterten Hof verbracht hat. Dieser war mit Sichtschutzzaun abgeschottet. Gassi gehen kannte Sie nicht denn der Vermehrer hatte Angst, daß die Tiere sich bei Kontakt zu Artgenossen mit Krankheiten infizieren könnten. Ich hänge mal ein Video an. Eigentlich soll Nisha mir bei dieser Übung frontal entgegen kommen, von rechts hinter mir vorbei und an meiner linken Seite ins Sitz. Das klappt noch relativ ok. Dann geht die Übung weiter, das ich im ersten Schritt nur den Arm mit den Leckerchen an meine linke Schulter halte und natürlich belohne wenn sie weiterhin im Sitz bleibt. Da beginnt es schon zu scheitern, da sie sich nicht mehr konzentriert. Der nächste Schritt wäre eigentlich mich immer einen halben bis ganzen Schritt von ihr zu entfernen um das Kommando Bleib aufzubauen. Völlig undenkbar obwohl vor 2 Wochen in der Hundeschule schon 2 Schritte entfernen ohne Probleme möglich war. Morgen haben wir wieder ne Stunde und ich werde es zusätzlich mit dem Trainer besprechen, aber vielleicht hat hier auch wer nen Rat. Da das zweite Video vom 09.04 um ca 22 Uhr in den Kommentaren untergeht, habe ich es hier zugefügt.
 
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Steffi
24. Jän. 12:12
Ich sehe neben ihrer enormen Verunsicherung und Verwirrung auch beschwichtigende Signale. Deine Körpersprache und deine Worte wirken auf mich nicht eindeutig und können sie in diese Verunsicherung erst treiben. Ich sehe wiederholt das Leckerchen zu ihrer Nase gehen und dann direkt zügig wegziehen. Das ist nicht nur irritierend, sondern auch sehr frustrierend. Das Herunterbeugen kann bedrohlich wirken, das mit zunehmender Ungeduld und auch hörbarem Frust ausgesprochene Signal ist für sie sicher auch unangenehm. Konzentriere dich lieber auf Dinge, die gut funktionieren, geh mit mehr innerer Ruhe und Struktur an derlei Aufgaben und lobe mehr, anstatt zu tadeln ("Nein" mit Wegziehen des Leckerchens, frustriert ausgesprochene Signale). Vergiss nicht, wie wichtig ein kleinschrittiger Aufbau einer solchen Übung ist. Hole dir eine Tasche für die Leckerchen, schau dir den Aufbau eines Clickertrainings an und ziehe derlei schwierige Situationen nicht unnötig in die Länge. Wenn ein Hund gerade zu aufgeregt ist, mache ich noch eben etwas, was er gut kann und anschließend gibt es eine Futtersuche, was zum Schlecken oder etwas anderes, was beruhigend wirkt. Auch versuche flexibel zu sein. Kann sie gerade nicht sitzen, dann nutze doch ihr wundervoll angebotenes Platz. Oder probiere andere Wege zu deinem Ziel. Zeige auch mehr Freude und geh selbst mit mehr Spaß an solche Aufgaben heran - denn das ist es ja, was es machen soll, oder?
 
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Nadine
24. Jän. 12:12
Ich stimme allem zu, was Du schreibst, nur dem ersten Teil nicht. Wenn das Kommando Sitz ist, sollte auch Sitz ausgeführt werden. Das ist ja nicht so wahnsinnig schwer. Wenn man hier dem Hund zuliebe die Übung abwandelt, macht man leicht auch andere Zugeständnisse. Und Sitz Bleib ist was anderes als Platz Bleib, das muss beides separat trainiert werden.
So war das auch nicht gemeint - wenn sie als kommando Sitz gibt, soll sie auch Sitz einfordern. Mein Hund sitzt aber zb ungern auf glattem Untergrund. Wenn er zb auf parkett zu mir kommt, legt er sich immer hin, selbst für nur 2 Sekunden. Generell sitzt er nicht gerne. Und wenn ein Hund so gestrickt ist (was ich bei Nisha ja nicht weiß), könnte es helfen, erstmal das "leichtere" Platz - bleib aufzubauen, bevor das Sitz - bleib geübt wird. Muss aber jeder für sich selbst wissen und ist natürlich auch je nach Hund unterschiedlich. Mir ist zum Beispiel auch gar nicht wichtig, ob Wayne sitzt oder steht oder liegt, weshalb ich mehr Wert auf ein sicheres "Warte" lege (wo er sich die Position aussuchen darf, aber auf der Stelle bleiben muss) und das kommando Sitz oder Platz nur selten verwende.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Jän. 12:13
Hätte auch gesagt, sie ist auf das Leckerli konzentriert und deshalb extra unruhig. Zum Klicker muss man bei Angsthunden sagen, dass sie das verschrecken kann, da muss man meist viel länger neutrale Klickerlaute in der Umgebung anwenden und manchmal klappt es gar nicht.
Da bleibt nur probieren. Der Begriff Angsthund wird sowieso immer recht schnell in den Raum geworfen. Für mich wirkt der Hund doch auch recht Futtermotiviert, weshalb ich denke dass da schnell eine positive Verbindung sein sollte.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Jän. 12:27
Da bin ich genau auch deine Meinung, viele Besitzer versuchen was mit Tempo zu erzwingen, es gibt ruhige und zappelige Hunde die sollte man ruhiger und langsamer erziehen , wir Menschen wollen von Tieren alles perfekt haben aber machen wir das auch ?
 
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Ohne Hund ist
24. Jän. 12:29
Konsequenz und dass der Hund weiß, woran er ist (klare und eindeutige Kommunikation/Körpersprache) ist grad bei Rassen wie dem Dobermann von Anfang an extrem wichtig! Und wie eine Userin schon schrieb: Ruhe, Ruhe, Ruhe….und nicht zu viel reden. Das macht das Hundemädchen nur noch mehr kirre. Die Übungen nicht stundenlang machen…und wenn es positiv läuft, nicht ausreizen sondern lieber die Einheit beenden. Grundsätzlich waren/sind meine (!) Hunde immer viel konzentrierter, wenn sie vorher angemessen physisch ausgelastet wurden. Zeig Deinem Trainer auf jeden Fall das Video, das Du hier eingestellt hast!
 
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Martina
24. Jän. 12:39
Gibt es einen Grund, warum sie im Sitz warten soll? Sie bietet immer wieder das liegen an, vielleicht kannst du einfach das Platz Kommando nehmen, um das bleib aufzubauen? Wayne dreht bei neuen Übungen extrem auf und kann sich nicht konzentrieren, wenn die Belohnung zu gut ist. Dann wird er hibbelig und kann es nicht erwarten. Wir müssen neue Dinge also immer mit schnödem Trockenfutter üben. Könnte das bei euch auch ein Grund sein? Dann würde ich hier noch kleinschrittiger belohnen. Also nicht direkt weg bewegen (und sei es nur der Arm). Ich habe vom Video das Gefühl, sie kennt es, beim Sitz deine Hand zu stupsen und der Hand mit Leckerli zu folgen. Kann das sein? Habt ihr es so aufgebaut? Falls ja, würde ich das erstmal abbauen. Mein Weg wäre: Markerwort/Clicker aufbauen. Leckerli in die Tasche, sitz (ohne Locken), click, leckerli. Wenn das zuverlässig klappt, eine Sekunde bis zum click warten, dabei nicht groß bewegen. Und erst wenn sie entspannt (!) mehrere Sekunden neben dir sitzen kann, kurz langsam weg bewegen und click. Also deutlich langsamer vorgehen. Sie kann noch nicht sitzen bleiben, wenn du direkt neben ihr bist, wie soll sie es dann können, wenn du dich weg bewegst? Und ganz wichtig: Nicht von ihrer Hektik anstecken lassen! Wenn du merkst, sie wird unkonzentriert, die Übung wieder ganz leicht machen und positiv beenden.
Sie soll das Kommando Bleib im Sitz sowie im Platz lernen. Das Training hat begonnen mit dem eindrehen und bei Fuß laufen üben, wobei sie immer wieder ein Leckerchen bekommen hat. Danach wurde eingebaut stehen zu bleiben und ins Kommando Sitz zu gehen. Als dies klappte wurde es auf das Kommando Platz erweitert. Aber nie beide Kommandos gleichzeitig sondern entweder Sitz oder Platz. Bis vor 3 Wochen klappte dies auch wirklich gut. Wir üben mit Schinkenwurst- oder Käsestückchen auf anraten des Trainers. Damit es was besonderes ist, was es nur beim Training gibt und die Motivation steigert.
 
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Lina
24. Jän. 12:41
Puh was für eine Aufregung und schlechte Energie. Wenn bei mir was nicht klappt dann entschleunige ich. Gehe aus der Situation raus gehe paar Schritte und versuche es dann erneut ganz ruhig und bestimmt. Wäre mein Hund so aufgedreht würde ich gar nicht erst trainieren sondern gucken dass sie wieder runterkommt. So ne Aufregung will ich doch weder belohnen noch fördern. Mein Hund soll ruhig Sitz oder Platz machen nicht aufgeregt. Manchmal ist weniger mehr, einfach nochmal Ruhe reinbringen und neu aufbauen, wir haben alle mal schlechte Tage.
 
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Martina
24. Jän. 12:49
Ich finde , sie ist maximal gestresst. ihre Körpersprache ist wahnsinnig beschwichtigend. Rute unterm Bauch, geduckte Körperhaltung , züngeln. Ich würde die Übung abbrechen und viel langsamer arbeiten. Sie ist völlig überfordert. Erst mal nur hinsetzen oder hinlegen. Belohnen wenn sie bleibt. Viel mehr Ruhe !!!
Sie hat bis auf täglich ca 10-30 Minuten Training, je nachdem wie es klappt fast ausschließlich Ruhe. Die einzige Aktion von mir aus ist das Training oder etwas spielen beim Gassi gehen. Von ihr ausgehend spielt sie täglich über mehrere Phasen verteilt vielleicht eine Stunde mit unseren 2 Chihuahuas. Ansonsten schläft Sie. Ruhe kennt sie ohne Probleme und darauf achten wir auch. Das beschwichtigen und wirklich extreme ablutschen unserer Hände macht Sie seit ihrem Einzug. Auch klemmte Sie die Rute Anfangs beim verlassen des Hauses so stark ein, daß sie beinahe bis zur Schnauze reichte. Mittlerweile hängt diese relativ entspannt wenn wir das Haus verlassen. Trotzdem wird diese seit Beginn des Trainings fürs Sitz von ihr unter das Gesäß geklemmt. Damit fühlt sie sich wohler und das soll sie dann auch von mir aus beibehalten.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Jän. 12:51
Sie hat bis auf täglich ca 10-30 Minuten Training, je nachdem wie es klappt fast ausschließlich Ruhe. Die einzige Aktion von mir aus ist das Training oder etwas spielen beim Gassi gehen. Von ihr ausgehend spielt sie täglich über mehrere Phasen verteilt vielleicht eine Stunde mit unseren 2 Chihuahuas. Ansonsten schläft Sie. Ruhe kennt sie ohne Probleme und darauf achten wir auch. Das beschwichtigen und wirklich extreme ablutschen unserer Hände macht Sie seit ihrem Einzug. Auch klemmte Sie die Rute Anfangs beim verlassen des Hauses so stark ein, daß sie beinahe bis zur Schnauze reichte. Mittlerweile hängt diese relativ entspannt wenn wir das Haus verlassen. Trotzdem wird diese seit Beginn des Trainings fürs Sitz von ihr unter das Gesäß geklemmt. Damit fühlt sie sich wohler und das soll sie dann auch von mir aus beibehalten.
Versuche mal solche Übungen wo sie sich sehr konzentrieren muss auf 5 min zu reduzieren und dann eine Spielpause. Dann kannst du nochmal 5 min machen und das reicht erst mal.
 
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Maria
24. Jän. 12:52
Ich finde die Gesamtsituation sehr unruhig - nicht nur von ihrer Seite aus. Das ständige wiederholen von Kommandos zwischendurch immer wieder ein Nein und fein… Dabei die ganze Zeit ihr Blick und ihr verzweifelter Drang nach der Belohnung. Mein Cooper ist genauso nervös und erregt - er hat genauso schlechte startbedingungen gehabt wie eure Maus. Ich nehme meinen Fokus wenn er so überdreht im Training so gut es geht von ihm. Heißt wenig Blickkontakt und schon gar nicht hinunterbeugen und ständige Ansprache. Ich gebe ihm 1 Komanndo und wiederhole das höchstens 1x. Reagiert er dann so hibbelig und führt einfach irgendwas anderes aus - breche ich ab. Ohne irgendwelche Neins oder so. Bietet er von sich aus etwas anderes aus - gebe ich ihm noch das Kommando und belohne ihn für die Ausführung. So beenden wir diese Einheit positiv. Fein und nein sind auch ganz schwierige Wörter - sie klingen dermaßen ähnlich dass der Hund durcheinander kommen kann - wenn er eh so unfokussiert ist. Außerdem übe ich gerade zurzeit viel einfach nur Ruhe. Ich beginne auch das Training aus der Ruhe heraus - weil es sonst schier unmöglich wird