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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 15. Aug.

Baustellen beim Junghund

Hallo zusammen, ich habe zurzeit ziemlich viele Baustellen mit meinem acht Monate alten Hund Cooper. Er kommt aus dem Tierschutz und lebt seit Ende April bei mir. In dieser Zeit hat er schon wahnsinnig viel gelernt und sich an vieles schnell gewöhnt. Aber es gibt eben noch einige Punkte, die mich oft an meine Grenzen bringen. Ich dachte, ich schreibe einfach mal alles auf, was mir gerade so auf dem Herzen liegt. Vielleicht hilft es ja nicht nur mir, sondern auch anderen hier, die ähnliche Erfahrungen machen. Manchmal tut es einfach gut, sich Dinge von der Seele zu schreiben. Die größten Schwierigkeiten bei uns sind momentan das Bellen und das Thema Alleinbleiben. Cooper bellt sehr oft und in vielen verschiedenen Situationen. Wenn die Nachbarn durch den Hausflur laufen, wenn uns draußen andere Hunde begegnen oder wenn er abends Menschen auf der Straße sieht. Draußen ist er allgemein noch ziemlich hektisch und wirkt oft unsicher und schnell überfordert. Auch das Alleinbleiben fällt ihm sehr schwer. Selbst wenn andere vertraute Personen bei ihm sind, kommt er nicht wirklich zur Ruhe. Obwohl ich regelmäßig übe und ihn ab und zu mit meiner Mutter allein lasse (die er gut kennt und täglich sieht), klappt es meist nur für eine kurze Zeit. Sobald ich die Wohnung verlasse, rennt er direkt zur Tür, springt hoch und wirkt panisch. Innerhalb der Wohnung versucht er mir ständig zu folgen, ganz egal, was er vorher gemacht hat. Ein weiteres großes Thema ist das Beißen. Trotzdem er keine Milchzähne mehr hat, beißt er immer noch sehr viel. Er knabbert an seinem Bett, am Sofa und manchmal auch an meinen Händen, besonders wenn er aufgeregt ist oder sich schlecht regulieren kann. Gerade wenn ich versuche, ihm durch Raumarbeit zu zeigen, dass er nicht aufs Sofa darf, eskaliert die Situation oft. Dann schnappt er nach meinen Füßen. Nicht so, dass es blutet, aber es tut weh und ist auf Dauer wirklich anstrengend. Auch morgens geht es oft schon los. Direkt nach dem Aufwachen knabbert er an seinem Bett und auch tagsüber passiert das immer wieder. Kauknochen oder andere Alternativen helfen leider nur bedingt. Wenn Besuch da ist oder wir irgendwo zu Gast sind, kommt er durch die Aufregung ebenfalls kaum zur Ruhe. Er springt, bellt, beißt. Ich hoffe sehr, dass wir das mit der Zeit in den Griff bekommen. Aber gerade das Bellen und das Beißen machen mir manchmal wirklich Angst und lassen mich verzweifeln. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich in diesen Situationen immer ruhig bleibe. Es gab Momente, in denen ich überfordert war und meine Stimme erhoben habe. Ich habe ihn angeschrien und mich direkt danach noch schlechter gefühlt als vorher. Ich versuche mir immer wieder bewusst zu machen, dass er noch jung ist, mitten in der Pubertät steckt und einfach Zeit braucht. Aber manchmal reicht dieses Wissen nicht, wenn die eigenen Nerven blank liegen. Trotz allem liebe ich diesen kleinen Kerl sehr und wünsche mir nichts mehr, als dass wir irgendwann als eingespieltes Team durchs Leben gehen. Ich gebe mein Bestes, auch wenn es nicht immer leicht ist. Wenn ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt, freue ich mich über den Austausch. Vielleicht tut es euch ja auch gut, einfach mal zu erzählen, was euch belastet. Wir müssen nicht alles allein schaffen.
 
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Nicole
Beliebteste Antwort
18. Juli 05:08
Guten Morgen Mandy,

Alleine bist du sicher nicht.
Auch ich und ich habe schon echt lange Hunde und züchte die sogar. Habe Momente mit meinen Youngstern und hin und wieder sogar mit meinen Oldies wo ich denke warum mache ich das eigentlich und könnte sie Sinnbildlich mit Tape an die nächste Wand hängen. 🫣

Ja natürlich sind Gefühlsausbrüche selten hilfreich, aber für unsere Hunde selbst oft weniger ein Problem, weil sie uns auch authentisch machen.
Hunde sind schlau und können uns in kürzester Zeit lesen und sie kommunizieren auch untereinander klar und unmissverständlich.
- also ja in gewisser Weise, dürfen wir unseren Hunden schon mitteilen sowohl was sie gut machen, aber auch wenn sie Bockmist bauen.

Jetzt ist es in deinem Fall aber natürlich auch so, dass du deinen Hund noch nicht so lange hast und dein Hund ggf. auch gar nicht so eng mit Menschen zu vor gelebt hat, dass ihm möglicherweise ein Stück weit auch das Beisshemmung erlernen am Menschen fehlt, zusätzlich zum häufigen Frust und der Überforderung ist es einfach ein Ventil.

Ich gehe davon aus, dass dein Cooper so wie du ihn beschreibst noch recht unsicher ist und einfach auch noch wenig Selbstbewusstsein da ist. Daher das häufige Bellen und ein wenig wirkt sich das auch aufs ,Alleine bleiben’ können aus.

Wäre ich du würde ich aus dem ganzen Konstrukt Druck rausnehmen.

Gerade bei Pubertieren muss man auch darauf achten sich nicht nur aneinander aufzureiben!
Das führt auf beiden Seiten zu sehr viel Frust.
Fokussiere dich in eurem Alltag erstmal auf Dinge wie Selbstbewusstseins Aufbau, Gemeinsame positive Erlebnisse, Seele Baumeln lassen, Fahrt mehr ins Grüne (wenig Menschen/wenig Hunde/viel Platz), chillt gemeinsam am Rand vom Park in Distanz zum Trubel und achte stets darauf, wann dein Hund Entspannung ausstrahlt (tiefe Seufzer, Kopfablegen, weicher Körper, Rutenstellung) und beende das Ganze dann auch und ganz wichtig Reizdosierung für den Anfang.
Themen wie Impulskontrolle und das Training fürs Alleinebleiben würde ich noch ein bisschen hinten anstellen auch wenn beides irgendwann nötig ist!

Falls du trotzdem weg musst versucht es mal andersherum. Das heißt der Hund geht.
Also Z.b. deine Mutter holt ihn ab oder ihr geht erstmal gemeinsam raus und sie geht dann vielleicht nach einer Spieleinheit, alleine mit ihm wieder rein.

Das wären jetzt erstmal so meine Gedanken dazu.
 
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Nicole
18. Juli 05:08
Guten Morgen Mandy,

Alleine bist du sicher nicht.
Auch ich und ich habe schon echt lange Hunde und züchte die sogar. Habe Momente mit meinen Youngstern und hin und wieder sogar mit meinen Oldies wo ich denke warum mache ich das eigentlich und könnte sie Sinnbildlich mit Tape an die nächste Wand hängen. 🫣

Ja natürlich sind Gefühlsausbrüche selten hilfreich, aber für unsere Hunde selbst oft weniger ein Problem, weil sie uns auch authentisch machen.
Hunde sind schlau und können uns in kürzester Zeit lesen und sie kommunizieren auch untereinander klar und unmissverständlich.
- also ja in gewisser Weise, dürfen wir unseren Hunden schon mitteilen sowohl was sie gut machen, aber auch wenn sie Bockmist bauen.

Jetzt ist es in deinem Fall aber natürlich auch so, dass du deinen Hund noch nicht so lange hast und dein Hund ggf. auch gar nicht so eng mit Menschen zu vor gelebt hat, dass ihm möglicherweise ein Stück weit auch das Beisshemmung erlernen am Menschen fehlt, zusätzlich zum häufigen Frust und der Überforderung ist es einfach ein Ventil.

Ich gehe davon aus, dass dein Cooper so wie du ihn beschreibst noch recht unsicher ist und einfach auch noch wenig Selbstbewusstsein da ist. Daher das häufige Bellen und ein wenig wirkt sich das auch aufs ,Alleine bleiben’ können aus.

Wäre ich du würde ich aus dem ganzen Konstrukt Druck rausnehmen.

Gerade bei Pubertieren muss man auch darauf achten sich nicht nur aneinander aufzureiben!
Das führt auf beiden Seiten zu sehr viel Frust.
Fokussiere dich in eurem Alltag erstmal auf Dinge wie Selbstbewusstseins Aufbau, Gemeinsame positive Erlebnisse, Seele Baumeln lassen, Fahrt mehr ins Grüne (wenig Menschen/wenig Hunde/viel Platz), chillt gemeinsam am Rand vom Park in Distanz zum Trubel und achte stets darauf, wann dein Hund Entspannung ausstrahlt (tiefe Seufzer, Kopfablegen, weicher Körper, Rutenstellung) und beende das Ganze dann auch und ganz wichtig Reizdosierung für den Anfang.
Themen wie Impulskontrolle und das Training fürs Alleinebleiben würde ich noch ein bisschen hinten anstellen auch wenn beides irgendwann nötig ist!

Falls du trotzdem weg musst versucht es mal andersherum. Das heißt der Hund geht.
Also Z.b. deine Mutter holt ihn ab oder ihr geht erstmal gemeinsam raus und sie geht dann vielleicht nach einer Spieleinheit, alleine mit ihm wieder rein.

Das wären jetzt erstmal so meine Gedanken dazu.
 
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Michelle
18. Juli 06:03
Hallo Mandy,
oh ich kann echt mit dir fühlen🫣 auch bei meiner Trudi war das Beißen ein großes Problem. Die konnte nicht einfach Grenzen, die ich ihr setzte, annehmen. Es war wirklich eine sehr herausfordernde Zeit. Ich fühlte mich oft total überfordert. (Meine Schwester war in dieser Zeit eine wichtige Ermutigerin.) Auch hatte sie alle 2 Monate entzündete Ohren, einfach weil sie so gestresst und überfordert war und sich nicht selbst regulieren konnte. Nun ist sie 2 1/2 und sie hat sich so sehr gemausert.
Was, denke ich, bei uns viel ausgemacht hat waren Spaziergänge ganz alleine. Aber nicht so langweilige, sondern über Baumstämme,usw. Auch Spaziergänge mit dem Hund meiner Schwester waren sehr wichtig, da dieser ihr klar Grenzen gesetzt hat und das natürlich auch hilfreich war. Mach Dinge mit ihm, die für Vertrauen in eurer Beziehung sorgen, z.Bsp.Lieblingsspielzeug, oder Leckerlis suchen. Ihr macht es gemeinsam.
Uns als ich das richtige zum Kauen gefunden hatte, hat auch das sehr geholfen, dass Trudi sich drinnen runterfahren konnte. Vielleicht hilft Cooper auch eher das Lecken zum beruhigen? Vielleicht ein gefüllter Kong?
Das alleine bleiben hat bei Trudi auch wirklich lange gedauert.
Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen und das wichtigste: Ruhe🙃
Ihr beide werdet ein Team werden!
 
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Sonja
18. Juli 06:18
Am besten ist wenn du dir einen HundetrainerIn welche mit positiver Verstärkung arbeitet, wendest der/die dich mal Zuhause besucht, sich das ansieht und ihr zusammen daran arbeitet. Das was du beschreibst kann viele Ursachen haben und ist per "Ferndiagnose" kaum lösbar. Was das alleine bleiben betrifft; es gibt Hunde die können , selbst wenn es kleinschrittig aufgebaut wird, einfach nicht lange alleine bleiben. Ich habe auch so einen, mehr als 2 Stunden geht nicht...🤗, dann muss man es einfach akzeptieren und für Alternativen sorgen... Der Grund für "nicht alleine bleiben können" hat diverse Ursachen z.B.:Rassebedingt ( so wie bei meinem), auch Mixe bestehen nunmal aus Rassen und tragen deren Eigenschaften in sich 😉, Umwelt/Erlebnisbedingt aber vor allem Individualitätsbedingt. Bezüglich anbellen/verbellen ; Socialwalks können da helfen, auch indem du ihm ungewohnte/nicht Alltägliche Dingr zeigst kann der "gruselfaktor" abschwächen. Dafür gehst du einfach an einen Ort wo "viel" los ist und lässt ihn beobachten, und auch diese "gruselobjekte" näher beobachten/beschnüffeln also Erfahrung mit diesen Dingen sammeln. Bezüglich Beisshemmung: nutze die Suchfunktion hier...😉 Aber wie bereits gesagt würde ich euch eine Hundeschule empfehlen indem ihr gemeinsam lernt und spass habt. Besonders in der Pubertät finde ich, ist es wichtig direkten Austsausch mit "Leidesgenossen" zu haben, und solche findest in "Junghundekursen"...🙃😀 Auf https://ibh-hundeschulen.org findest eine Postleitzahlen Liste mit guten Hundeschulen/Trainer in deiner Nähe. IBH arbeitet mit positiver Verstärkung und dem Leitsätze " trainieren statt dominieren". Ansonsten heißt es für dich einfach faires Training und Geduld. Dein Hund ist erst ein paar wenige Monate bei dir....bis man mit dem Hund ein wirklich eingespieltes Team ist, dauert es oftmals mehere Jahre faires Training...🤗
 
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Ramona
18. Juli 08:00
Lösungen kann ich dir leider nicht mitgeben, aber ich kann dir sagen, dass es mir gerade recht ähnlich geht.

Wir haben das Problem Frusttoleranz und Beißhemmung. Unser Labbi ist jetzt 5,5 Monate alt und ist sehr schnell frustriert und beißt dann, bei mir schlimmer als bei meinem Partner. Vor zwei Wochen war unser Trainer mal bei uns und hat uns echt Feinheiten aufgezeigt. Ich für mich dachte echt ich kann meinem Hund schon rüberbringen was ich von ihm möchte (körpersprachlich) - siehe da, kann ich nicht 😅

Ich muss sicherer werden in dem was ich tue, klarer in der Kommunikation.
Kleines Beispiel für draußen Ruhe finden:
Ich wusste es hilft wenn ich einfach draußen mal Pause mache und wir nur beobachten, das muss ja auch gelernt sein. Habe ihn aber immer viel Leine gelassen und er hat halt Quatsch gemacht, Sachen gefressen und ich ihn dann korrigiert, am Ende hatte ich einen super frustrierten Hund an der Leine.
Tip vom Trainer: Leine kurz und Hund dadurch bei dir im kleinen Raum um dich halten. Ich dachte ich spinne als wir das ausprobiert haben, 20 Sekunden - Zack hat er sich hingelegt, das klappt soooo gut. Andere Übungen klappen nur kurz wir müssen da echt dran arbeiten, ich hab für mich gelernt dass ich glaube ich eine noch geringere frusttoleranz hab als er 😅

Zur Beißhemmung - richtig schwierig für mich. Er ist gefrustet, er schnappt, er ist dann echt von 0 auf 100, oben im Kopf ist Licht an aber keiner Zuhause...
Ich habe wirklich ALLES versucht, alternativen bieten, ruhig bleiben, aua sagen, Abbruchkommando, versuchen den Frustpunkt früher zu erkennen, reihenweise andere Kommandos, umdrehen, weggehen, Raum verlassen und ja ich bin auch schon laut geworden, quieken, körpersprachlich zurück drängen, auf die Leine stellen, Hausleine, heidenei NICHTS funktioniert 😅 2 Wochen lang ging jetzt jaulen also wirklich jaulen wie man das als Mensch halt so versucht wenn man einen Hund beim jaulen nachmachen möchte, das hat echt geklappt - seit vorgestern nicht mehr 😅 ich weiss nicht wieso.

Wir haben fest gestellt, dass ihm Hundekontakte echt gut tun (das ist bei uns im Dorf recht schwierig, das muss ja auch geübt werden und nicht man lässt die Hunde nur aufeinander los). Wenn er mal von einem älteren Hund in die Schranken gewiesen wird (so 3-5 mal) wird er bisschen ruhiger und merkt dass man auch anders Spaß haben kann.
Er ist recht distanzlos wie man vielleicht merkt, aber das kriegen wir auch noch hin ☺️

Wie du siehst das meiste liegt echt an einem selbst und an der Kommunikation ☺️
 
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Jana
18. Juli 08:10
Zum Thema Beisshemmung: Bei mir hat es geholfen sterbender Schwan zu spielen 😂 klingt jetzt blöd, aber autsch sagen und quieken haben ihn eher noch gepuscht. Erst als ich ein Drama veranstaltet habe und so getan habe, als ob er mich abschlachten würde (inkl. Bodenwälzen und Schmerzensschreie, ein richtiges Drama eben), hat er begriffen, dass er mir weh tut. Kein Hund will einen verletzen, nur manche begreifen es nicht so einfach. Nach eins/zwei Dramen hat er es auch gelassen. Vielleicht hilft es ja 😅
 
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Dogorama-Mitglied
18. Juli 08:43
Ich habe es ganz am Anfang versucht, aber ich glaube aufgrund seiner Herkunft mag er es nicht gerne eingesperrt zu sein. Ich hab aber auch ein Laufgehege, dass ich ab und an aufbaue und da kommt er gut zur Ruhe. Ich würde mir nur wünschen, dass es zukünftig auch ohne funktioniert. Danke dir trotzdem für den Tipp mit der Box :)
 
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Dogorama-Mitglied
18. Juli 08:45
Guten Morgen Mandy, Alleine bist du sicher nicht. Auch ich und ich habe schon echt lange Hunde und züchte die sogar. Habe Momente mit meinen Youngstern und hin und wieder sogar mit meinen Oldies wo ich denke warum mache ich das eigentlich und könnte sie Sinnbildlich mit Tape an die nächste Wand hängen. 🫣 Ja natürlich sind Gefühlsausbrüche selten hilfreich, aber für unsere Hunde selbst oft weniger ein Problem, weil sie uns auch authentisch machen. Hunde sind schlau und können uns in kürzester Zeit lesen und sie kommunizieren auch untereinander klar und unmissverständlich. - also ja in gewisser Weise, dürfen wir unseren Hunden schon mitteilen sowohl was sie gut machen, aber auch wenn sie Bockmist bauen. Jetzt ist es in deinem Fall aber natürlich auch so, dass du deinen Hund noch nicht so lange hast und dein Hund ggf. auch gar nicht so eng mit Menschen zu vor gelebt hat, dass ihm möglicherweise ein Stück weit auch das Beisshemmung erlernen am Menschen fehlt, zusätzlich zum häufigen Frust und der Überforderung ist es einfach ein Ventil. Ich gehe davon aus, dass dein Cooper so wie du ihn beschreibst noch recht unsicher ist und einfach auch noch wenig Selbstbewusstsein da ist. Daher das häufige Bellen und ein wenig wirkt sich das auch aufs ,Alleine bleiben’ können aus. Wäre ich du würde ich aus dem ganzen Konstrukt Druck rausnehmen. Gerade bei Pubertieren muss man auch darauf achten sich nicht nur aneinander aufzureiben! Das führt auf beiden Seiten zu sehr viel Frust. Fokussiere dich in eurem Alltag erstmal auf Dinge wie Selbstbewusstseins Aufbau, Gemeinsame positive Erlebnisse, Seele Baumeln lassen, Fahrt mehr ins Grüne (wenig Menschen/wenig Hunde/viel Platz), chillt gemeinsam am Rand vom Park in Distanz zum Trubel und achte stets darauf, wann dein Hund Entspannung ausstrahlt (tiefe Seufzer, Kopfablegen, weicher Körper, Rutenstellung) und beende das Ganze dann auch und ganz wichtig Reizdosierung für den Anfang. Themen wie Impulskontrolle und das Training fürs Alleinebleiben würde ich noch ein bisschen hinten anstellen auch wenn beides irgendwann nötig ist! Falls du trotzdem weg musst versucht es mal andersherum. Das heißt der Hund geht. Also Z.b. deine Mutter holt ihn ab oder ihr geht erstmal gemeinsam raus und sie geht dann vielleicht nach einer Spieleinheit, alleine mit ihm wieder rein. Das wären jetzt erstmal so meine Gedanken dazu.
Ja du hast auf jeden Fall Recht! Ich muss mir wirklich öfters in Erinnerung rufen, dass er noch nicht lange hier ist und ich mir selber auch nicht so einen großen Druck machen sollte. Wir waren heute auch direkt eine Runde mit der Schleppleine am Feld spazieren und das hat uns beiden echt gut getan. Danke dir auf jeden Fall! Hast du Tipps, wie ich das Selbstbewusstsein stärken könnte?
 
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Dogorama-Mitglied
18. Juli 08:47
Hallo Mandy, oh ich kann echt mit dir fühlen🫣 auch bei meiner Trudi war das Beißen ein großes Problem. Die konnte nicht einfach Grenzen, die ich ihr setzte, annehmen. Es war wirklich eine sehr herausfordernde Zeit. Ich fühlte mich oft total überfordert. (Meine Schwester war in dieser Zeit eine wichtige Ermutigerin.) Auch hatte sie alle 2 Monate entzündete Ohren, einfach weil sie so gestresst und überfordert war und sich nicht selbst regulieren konnte. Nun ist sie 2 1/2 und sie hat sich so sehr gemausert. Was, denke ich, bei uns viel ausgemacht hat waren Spaziergänge ganz alleine. Aber nicht so langweilige, sondern über Baumstämme,usw. Auch Spaziergänge mit dem Hund meiner Schwester waren sehr wichtig, da dieser ihr klar Grenzen gesetzt hat und das natürlich auch hilfreich war. Mach Dinge mit ihm, die für Vertrauen in eurer Beziehung sorgen, z.Bsp.Lieblingsspielzeug, oder Leckerlis suchen. Ihr macht es gemeinsam. Uns als ich das richtige zum Kauen gefunden hatte, hat auch das sehr geholfen, dass Trudi sich drinnen runterfahren konnte. Vielleicht hilft Cooper auch eher das Lecken zum beruhigen? Vielleicht ein gefüllter Kong? Das alleine bleiben hat bei Trudi auch wirklich lange gedauert. Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen und das wichtigste: Ruhe🙃 Ihr beide werdet ein Team werden!
Ja ich glaube ich muss wirklich mehr Hundekontakte suchen, damit er auch dort mal die Grenzen aufgezeigt bekommt. Er hat zwar einen Hundefreund, aber der hat bislang nicht wirklich Grenzen bei Cooper gesetzt.

Kong und Schleckmatten bekommt er schon regelmäßig, aber manchmal bringt auch das nichts. Trotzdem danke für den Tipp und deine liebe Nachricht!
 
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Dogorama-Mitglied
18. Juli 08:48
Am besten ist wenn du dir einen HundetrainerIn welche mit positiver Verstärkung arbeitet, wendest der/die dich mal Zuhause besucht, sich das ansieht und ihr zusammen daran arbeitet. Das was du beschreibst kann viele Ursachen haben und ist per "Ferndiagnose" kaum lösbar. Was das alleine bleiben betrifft; es gibt Hunde die können , selbst wenn es kleinschrittig aufgebaut wird, einfach nicht lange alleine bleiben. Ich habe auch so einen, mehr als 2 Stunden geht nicht...🤗, dann muss man es einfach akzeptieren und für Alternativen sorgen... Der Grund für "nicht alleine bleiben können" hat diverse Ursachen z.B.:Rassebedingt ( so wie bei meinem), auch Mixe bestehen nunmal aus Rassen und tragen deren Eigenschaften in sich 😉, Umwelt/Erlebnisbedingt aber vor allem Individualitätsbedingt. Bezüglich anbellen/verbellen ; Socialwalks können da helfen, auch indem du ihm ungewohnte/nicht Alltägliche Dingr zeigst kann der "gruselfaktor" abschwächen. Dafür gehst du einfach an einen Ort wo "viel" los ist und lässt ihn beobachten, und auch diese "gruselobjekte" näher beobachten/beschnüffeln also Erfahrung mit diesen Dingen sammeln. Bezüglich Beisshemmung: nutze die Suchfunktion hier...😉 Aber wie bereits gesagt würde ich euch eine Hundeschule empfehlen indem ihr gemeinsam lernt und spass habt. Besonders in der Pubertät finde ich, ist es wichtig direkten Austsausch mit "Leidesgenossen" zu haben, und solche findest in "Junghundekursen"...🙃😀 Auf https://ibh-hundeschulen.org findest eine Postleitzahlen Liste mit guten Hundeschulen/Trainer in deiner Nähe. IBH arbeitet mit positiver Verstärkung und dem Leitsätze " trainieren statt dominieren". Ansonsten heißt es für dich einfach faires Training und Geduld. Dein Hund ist erst ein paar wenige Monate bei dir....bis man mit dem Hund ein wirklich eingespieltes Team ist, dauert es oftmals mehere Jahre faires Training...🤗
Danke dir! Wir sind schon in einer Hundeschule und arbeiten mit einem Hundetrainer zusammen. Allerdings war dieser erst einmal hier, wo wir das Deckentraining aufgebaut und die Raumarbeit angefangen haben. Nächste Woche kommt er allerdings wieder her und da werde ich definitiv auch die Punkte ansprechen :)
 
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Dogorama-Mitglied
18. Juli 08:49
Lösungen kann ich dir leider nicht mitgeben, aber ich kann dir sagen, dass es mir gerade recht ähnlich geht. Wir haben das Problem Frusttoleranz und Beißhemmung. Unser Labbi ist jetzt 5,5 Monate alt und ist sehr schnell frustriert und beißt dann, bei mir schlimmer als bei meinem Partner. Vor zwei Wochen war unser Trainer mal bei uns und hat uns echt Feinheiten aufgezeigt. Ich für mich dachte echt ich kann meinem Hund schon rüberbringen was ich von ihm möchte (körpersprachlich) - siehe da, kann ich nicht 😅 Ich muss sicherer werden in dem was ich tue, klarer in der Kommunikation. Kleines Beispiel für draußen Ruhe finden: Ich wusste es hilft wenn ich einfach draußen mal Pause mache und wir nur beobachten, das muss ja auch gelernt sein. Habe ihn aber immer viel Leine gelassen und er hat halt Quatsch gemacht, Sachen gefressen und ich ihn dann korrigiert, am Ende hatte ich einen super frustrierten Hund an der Leine. Tip vom Trainer: Leine kurz und Hund dadurch bei dir im kleinen Raum um dich halten. Ich dachte ich spinne als wir das ausprobiert haben, 20 Sekunden - Zack hat er sich hingelegt, das klappt soooo gut. Andere Übungen klappen nur kurz wir müssen da echt dran arbeiten, ich hab für mich gelernt dass ich glaube ich eine noch geringere frusttoleranz hab als er 😅 Zur Beißhemmung - richtig schwierig für mich. Er ist gefrustet, er schnappt, er ist dann echt von 0 auf 100, oben im Kopf ist Licht an aber keiner Zuhause... Ich habe wirklich ALLES versucht, alternativen bieten, ruhig bleiben, aua sagen, Abbruchkommando, versuchen den Frustpunkt früher zu erkennen, reihenweise andere Kommandos, umdrehen, weggehen, Raum verlassen und ja ich bin auch schon laut geworden, quieken, körpersprachlich zurück drängen, auf die Leine stellen, Hausleine, heidenei NICHTS funktioniert 😅 2 Wochen lang ging jetzt jaulen also wirklich jaulen wie man das als Mensch halt so versucht wenn man einen Hund beim jaulen nachmachen möchte, das hat echt geklappt - seit vorgestern nicht mehr 😅 ich weiss nicht wieso. Wir haben fest gestellt, dass ihm Hundekontakte echt gut tun (das ist bei uns im Dorf recht schwierig, das muss ja auch geübt werden und nicht man lässt die Hunde nur aufeinander los). Wenn er mal von einem älteren Hund in die Schranken gewiesen wird (so 3-5 mal) wird er bisschen ruhiger und merkt dass man auch anders Spaß haben kann. Er ist recht distanzlos wie man vielleicht merkt, aber das kriegen wir auch noch hin ☺️ Wie du siehst das meiste liegt echt an einem selbst und an der Kommunikation ☺️
Ja ich glaube auch, dass viel an einem selber liegt! Ich hoffe auch, dass der Trainer uns in Zukunft nochmal weiterhelfen kann :) Das mit dem Jaulen werde ich aber auf jeden Fall auch mal austesten!