Hey nochmal ☺️
Also den Hund blocken ist schon richtig. Wenn Neo mal was spannendes gesehen hat und fixiert (er ist dann 100% fokussiert und in nem Tunnel - Jagdhund halt), Stelle ich mich zwischen ihn und den Reiz. Er bekommt ein "Zssscht!!" und eventuell einen leichten Stupser mit zwei Fingern an die Schulter zum "aufwecken, aus dem Tunnel holen". Bei Blickkontakt sofort loben und eine kleine, tolle Spielaktion starten. Hunde sind sehr schnell im Kopf und du hast eine neue Situation geschaffen, die du toll belohnen kannst (Fleischwurst immer dabei). Es geht also um Situation und Timing.
Alternativ verlässt du kurz den Bereich, wie schon gesagt wurde, damit Ruhe einkehrt. Das ist besser, als wenn der andere Hund geht, während deiner Terror macht, denn dann denkt er, er hat den anderen vertrieben. Wichtig, denn dann hatte er Erfolg und wird es wieder so machen.
Deswegen bin ich ein Freund davon, so eine Situation auszusitzen. Egal was das Publikum denken mag. Wenn der andere Hund nett und souverän ist, bitte den anderen Besitzer, kurz zu bleiben. Unterhalte dich, ignoriere oder korrigiere deinen Hund und übernimm die Situation. Höchstwahrscheinlich wird dein Hund merken: Frauchen kümmert sich, alles unter Kontrolle, der andere will nix von mir und alles cool. Jede Sekunde, die er etwas entspannt und ruhig ist, unbedingt belohnen, verbal und mit Wurst 😉
Ansonsten kannst du im Alltag dafür sorgen, dass er merkt, dass du den Hut auf hast, alle Entscheidungen triffst und er sich auf dich verlassen kann. Dann hat er keine Veranlassung, territorial zu sein und kann altersgerecht entspannen. Dazu gehört zu Hause auch die komplette Ressourcenverwaltung deinerseits: Futter, Spielzeug, Aufmerksamkeit, Zuwendung, Raum, Bewegungsfreiheit... Du beginnst und verwaltest, du gibst und nimmst, du forderst deinen Raum ein. Im Prinzip ist alles deins, ausser du gibst es ihm. So wird auch der Tisch im Café zu DEINEM Tisch und du bestimmst die Tischmanieren.
Klar, er ist 11, keine Ahnung was vorher war, aber jetzt ist jetzt und die Vergangenheit passé. Das ist ja das tolle an Hunden, sie leben im Heute, Gestern ist egal. Und auch ein Senior lernt noch. Dauert vielleicht nen Moment länger. Aber er hat ja noch viele Jahre, das lohnt sich. 😉