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Manuela
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 17
zuletzt 9. Nov.

Angst mit Verlustangst

Ein nettes Hallo und guten Morgen Unsere Melly ist aus dem Tierschutz und seit März bei uns. Eine wirklich tolle, liebe Maus. Sie hört sehr gut wenn sie ohne Leine läuft und ist auch so sehr gut zu händeln. Wir haben nur ein sehr großes Problem......sie leidet an Verlustdangst. Wenn Sie zb merkt, das mein Mann seine Tasche packt ( beruflich oft auf Reisen) oder ich mich fertig mache, dann läuft sie erstmal permanent hinterher. Und dann fängt sie irgendwann ganz doll, aber wirklich doll an zu zittern und an zu hecheln. Das Herz schlägt furchtbar schnell und der Speichel läuft aus ihrem Maul. Alleine lassen, selbst nur kurz zum Einkaufen ist nicht möglich. Mely ist dann in einer zu starken Stresssituation. Es war nicht von Anfang an so. Auch machen ihr plötzlich manche Geräusche Angst. Ganz starker Haarausfall kommt hinzu und sie kratzt sich oft am Ohr. Auch pinkelt sie immer mal wieder in die Wohnung, obwohl sie stubenrein ist. Beim Tierarzt schon einiges abchecken lassen. Wir würden ihr gern helfen, aber wie? Es hat sich bei uns nichts verändert, gar nichts. Vielleicht hat jemand auch solche Erfahrung gemacht 🤷‍♀️ und hat vielleicht Tips oder kann berichten. Für Antworten bin ich echt dankbar....
 
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Anna
8. Nov. 23:41
Meine daisy ist damals sogar aus dem 2 Stock gesprungen weil sie nicht alleine bleiben wolte es war aber tazechlich ein kontrollzwang sie wahr einfach da von überzeugt das ich ohne sie nicht lebensfähig bin ich konnte sie leider nie wirklich vom geteil überzeugen sie stand immer unterstrom folgte mir überall hin selbst unter die Bettdecke festbinden ging nicht Hunde Box ging nicht Sofa Platz ging nur halb meistes qutschte sie unterbrochen wenn man einen Freund hat der dann noch Sprüche macht hält man das nicht lange aus und schon sitzt das Tier wider zufrieden auf dem schoß und ist wenigstens Ruhe bei daisy gab es eigentlich nur eine Möglichkeit andere Menschen die aufpassen das klapte wunder bar daisy wahr es gahr nicht so wichtig wer da sitzt Habtsache da ist irgendwer Trennungs angst ist was anderes
 
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Dogorama-Mitglied
9. Nov. 05:36
Neben all den guten Tipps, möchte ich dir noch empfehlen, den Hund (vorerst) bei Gassigängen an der Schleppleine zu lassen. Wenn ihr plötzlich auch Geräusche Angst machen, könnte sie sich ggf. heftig erschrecken und kopflos losrennen.
 
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Geena
9. Nov. 08:41
Wenn Sie auf die Schlüsselreize so sensibel reagiert, würde ich mit dem typischen Training fürs alleine bleiben anfangen - in Mini-Schritten. Nimm die Jacke und hänge sie von einem haken zum anderen - mehrmals täglich ohne weg zu gehen. Selbes mit Schlüssel und Tasche. Irgendwann ziehst du die Jacke an und direkt wieder aus - ohne sie zu beachten, als wäre es völlig normal das den ganzen Tag zu tun. Wenn sie irgendwann drauf nicht mehr reagiert, kann man damit anfangen die Tür einfach mal auf zu machen, ohne sich aus der Wohnung zu bewegen. Wir haben das mit unserem auch länger üben müssen (auch ein Angsthund aus dem TS). Wir haben bestimmt 30 mal am Tag die Tür einfach so aufgemacht, aber es hat geklappt. Mittlerweile kann er entspannt alleine bleiben und schläft sogar, während wir weg sind. Alles Gute euch - Habt Geduld mit ihr 😇
 
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Dogorama-Mitglied
9. Nov. 09:08
Ich könnte mir vorstellen, dass ihr zu großschrittig vorgegangen seid. Ich war mit meinen ganz gut dabei, Einkaufen war kein Problem mehr. Dann hab ich es übertrieben, war ca. eine Stunde weg, vielleicht hat auch jemand geklingelt oder die Hausreinigung war da, und zack - es ging gar nichts mehr. Vor ein paar Wochen habe ich neu angefangen - Haustür auf, Haustür zu, solange, bis die Hunde nicht mehr reagieren. Dann bin ich kurz raus und wieder rein, bis sie nicht mehr reagiert haben, dann Rausgehen und Tür zu, dann Rausgehen, Tür zu und Schuhe anziehen usw. Jetzt bin ich nach ein paar Wochen auf dem zweiten Treppenabsatz. Habe ein Absperrgitter vor der Wohnzimmertuer als Marker fürs Rausgehen etabliert. Beim Rausgehen und Zurueckkommen ignoriere ich die Hunde, damit sie merken, dass es nichts Besonderes ist, wenn ich weggehe. Das Spiel spiele ich bis zu 10 Mal am Tag durch. Je länger ich weg bin, desto weniger. Empfehlen kann ich noch das Buch “Trennungsangst” von Clarissa von Reinhardt. Sie führt sehr nüchtern die möglichen Ursachen auf und beschreibt anschließend den Trainingsansatz.
 
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Karen
9. Nov. 09:26
Hallo Manuela, Nila und ich machen gerade ein Training zum entspannten Alleine bleiben. Super teuer aber unfassbar gut. Wir hatten davor mehrere Trainer und verschiedene Methoden - nichts hat funktioniert. Was ich dir daraus mitgeben kann (mehr darf ich an dieser Stelle auf Grund der Etikette nicht), dein Hund kann nur alleine bleiben wenn du es schaffst, sein Gefühl für diese Situation zu verändern. Super kleinschrittig, ohne aversive Mittel... Und es ist möglich das Tier für einen gewissen Zeitraum medikamentös zu unterstützen damit ein Training überhaupt möglich ist. Ich drück euch dolle die Daumen dass ihr einen guten Weg findet.
 
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Sonja
9. Nov. 09:41
Gesundheitlich durchchecken wurde ja schon mehrmals gesagt. Mein Hund war/ist auch gestresst, wenn mein Freund oder ich gehen, aber lange nicht in dem Ausmaß. Wenn ich einige Zeit vorher alles vorbereite und dann später einfach aufstehe und gehe, ohne noch packen zu müssen, geht es recht entspannt. Er hat also hauptsächlich Stress mit der Hektik und Aufbruchstimmung. In eurem Fall mit zittern und Speicheln wurde ich erst mal auf Management zurück greifen. Während dein Mann packt, gehst du Gassi. Vielleicht packt er auch immer mal zwischendurch, um den trigger abzubauen - ohne zu gehen. Auch wenn einer die Wohnung verlässt, geht der andere erst mal mit dem Hund eine Runde (ausprobieren, ob gemeinsam gehen klappt oder der jenige mit dem Hund vorher geht). Ist keine Lösung für euer Problem, aber nimmt erst mal den Stress aus der Situation - und jedes Mal stress macht es schlimmer und schwerer trainierbar. Für einkaufen, wenn dein Mann nicht da ist: kann vielleicht eine Freundin sie in der Zeit Gassi führen? Solange alleine bleiben nicht klappt, würde ich es nach Möglichkeit vermeiden. Notfalls großeinkauf wenn jemand daheim bleiben kann und wenn was fehlt, liefern lassen. Zum Training selbst kann ich die Videos von hey-fiffi empfehlen. Da geht es um Entspannung, und das ist ja genau das was bei euch fehlt. https://www.hey-fiffi.com/angst-bei-hunden/trennungsstress-erkennen/
Da brauche ich eigentlich gar nichts mehr zu schreiben. Außer, meine Erfahrung beizusteuern, dass genau das bei uns super funktioniert. Danke Nadine. Dass Trennungsangst erst nach Wochen oder meistens Monaten auftritt, ist normal, denn Trennungsangst setzt Bindung voraus, und Bindung braucht Zeit, sich zu entwickeln. Bindung und Trennungsangst ist individuell, der Hund hat manchmal nur eine starke Bindung zu einer Person. Dann hilft die Anwesenheit der anderen oder einer fremden Person manchmal gar nichts (so war es zu Anfang bei Yoshi). Und Trennungsangst kann jederzeit wieder auftreten. Wir haben 3 Monate Hundebeaufsichtigung 24/7 hinter uns, Lucy war wegen ihres gebrochenen Beins permanent bei uns. In dem Monat, der jetzt noch vor uns liegt, müssen wir die Entspannungszeit wieder intensiver trainieren, damit in 4 Wochen das Alleine bleiben klappt. Daher ist bei uns jeden Vormittag Entspannungszeit, in der die Hunde zur Ruhe gebracht, und danach ignoriert werden. Um das Alleine bleiben zu simulieren, mache ich die Zimmertür zu und beobachte die Hunde über eine Kamera. Dazu üben wir noch die Schlüsselreize.
 
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Ingrid
9. Nov. 11:02
Das habe ich mit meinem Finn auch erlebt. Die erste Zeit war er mit meiner verstorbenen Lea zusammen. Lea war ein souveräner Herdenschutz- Mischling. Da ging alles gut. Nachdem Lea gestorben ist, zerwühlt er zuhause alle Decken, wenn ich einkaufen gehe. Ein Hundebett hat er auch geschreddert. Im Auto kann ich ihn auch nicht alleine lassen, das zerlegt er auch. Wenigstens dekoriert er das Wohnzimmer nicht mehr um. Es ist inzwischen deutlich besser. Und Lotta pinkelt mir aus Protest hin und wieder in die Küche, auch dann wenn wir vorher draußen waren. Ich übe mich in Gelassenheit! Diese Hunde haben so viel mitgemacht, dass sie Angst haben, sie werden wieder verlassen. Ich kann’s verstehen.