Home / Forum / Erziehung & Training / Alleine bleiben früh üben?

Verfasser-Bild
Emily
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 32
zuletzt 12. Mai

Alleine bleiben früh üben?

Hallo liebe Leute, wir beschäftigen uns aktuell viel mit dem Thema "Hund alleine lassen". Aktuell ist die Situation bei uns so, dass unser Hund eigentlich nie alleine bleiben muss, da ich einen Großteil meiner Arbeit im Homeoffice machen kann und meine Partnerin auch viel zuhause ist. Leider wird das allerdings womöglich nicht immer so bleiben können, da ein Berufswechsel ansteht und Homeoffice auch möglicherweise je nach der Coronasituation beim Arbeitgeber nicht mehr so gerne gesehen ist. Nun möchte ich mich gerne erkundigen wie ihr das seht: Sollten wir unseren Hund, obwohl es nicht dringend nötig ist, zur Übung ans alleinebleiben gewöhnen? Aktuell machen wir es so, dass wir ab und zu ohne ihn zusammen einkaufen gehen für ne Stunde oder so, oder ich gelegentlich für 2-3 Stunden in die Arbeit fahre, wenn es was zu tun gibt, das sich nicht gut von zuhause machen lässt. Der Kleine kommt damit ganz ok zurecht, nach kurzem Bellen legt er sich eigentlich immer hin und schläft, aber da er vor allem wenn er merkt, dass wir gehen stark hechelt und manchmal auch winselt ist klar, dass er das nicht so toll findet. Wir haben uns natürlich mit den Zeiten langsam gesteigert und ihn anfangs nur ganz kurz alleine gelassen. Ich frage mich nur ob unsere Herangehensweise gut ist für unseren Hund. Einerseits wird er es so später vielleicht einfacher haben, wenn wir ihn wirklich mal alleine lassen müssen, andererseits ist es halt eine unnötige, für ihn stressige Situation. Also ja, es würde mich interessieren wie ihr das handhabt: bleibt euer Hund manchmal alleine? Wie geht er damit um? Ist er dabei völlig entspannt, oder auch ein bisschen gestresst? Und was haltet ihr davon den Hund aus Übungszwecken alleine zu lassen, wenn es eigentlich nicht nötig ist?
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
11. Mai 10:55
5 Minuten sind für den Anfang schon zu lange. Eher damit beginnen, die Räume zu wechseln, Hund bleibt auf dem Platz. Das sehr häufig machen. Mal 10 Sekunden, dann 30 Sekunden, mal ne Minute und dann 10. Wichtig ist die Anzahl der Wiederholungen. So lernt der Hund, dass ihr immer wieder kommt. Dann genauso beginnen mit der Wohnungstür. Nach 5 Sekunden wieder rein. Aber nicht bei Bellen, Fiepsen, Kratzen. Wenn der Hund hechelt und fiepst hat er noch Streß und eure Schritte waren zu groß. Dann wieder kleinschrittiger arbeiten. Als nächstes dann wirklich weggehen und nicht vor der Tür stehenbleiben. Eine Kamera leistet gute Dienste. Wenn der Hund mit der aktuellen Zeitdauer ruhig und ohne Streß bleibt, kann man verlängern. 5 Minuten, 10, 15, 20, 30, 60... Vorher gut auslasten ist hilfreich. Ebenfalls ein gefüllter Kong zum kauen und schlecken, das beruhigt. Bei Streß kann man auch mit Lavendelduft arbeiten. Und ein getragenes Kleidungsstück (was eventuell auch kaputt gehen darf) ist ebenfalls prima. Meiner sucht sich immer einen Schuh und benutzt ihn als Kopfkissen. Wie gesagt, eine hohe Anzahl an Wiederholungen ist wichtig (500x oder so), deswegen dauert das ne ganze Weile, bis das richtig aufgebaut ist. Natürlich spielt der Charakter, das Energielevel, die Rasse (Hütehunde oder sehr anhängliche Rassen haben es schwerer als eigenständige Wachhunde zb) und der Bindungszustand eine Rolle. Und ganz wichtig gegen Verlustangst ist, dass der Hund weiß, dass ihr im Leben alleine klar kommt und der Hund nicht agieren muß. Zu guter Letzt würde ich den Raum etwas begrenzen, so daß nicht das ganze Haus oder Wohnung zur Verfügung steht, ein Raum reicht. Möglichst nicht an der Wohnungstür sondern abseits.
Du hast mit den Zeiten sicher recht. Wir waren da verwöhnt, da unsere von Anfang an super allein geblieben ist.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Peter
11. Mai 10:56
Du hast mit den Zeiten sicher recht. Wir waren da verwöhnt, da unsere von Anfang an super allein geblieben ist.
Klar, wenn der Hund keinen Streß hat, kann man flotter vorgehen 👍
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Emily
11. Mai 11:03
5 Minuten sind für den Anfang schon zu lange. Eher damit beginnen, die Räume zu wechseln, Hund bleibt auf dem Platz. Das sehr häufig machen. Mal 10 Sekunden, dann 30 Sekunden, mal ne Minute und dann 10. Wichtig ist die Anzahl der Wiederholungen. So lernt der Hund, dass ihr immer wieder kommt. Dann genauso beginnen mit der Wohnungstür. Nach 5 Sekunden wieder rein. Aber nicht bei Bellen, Fiepsen, Kratzen. Wenn der Hund hechelt und fiepst hat er noch Streß und eure Schritte waren zu groß. Dann wieder kleinschrittiger arbeiten. Als nächstes dann wirklich weggehen und nicht vor der Tür stehenbleiben. Eine Kamera leistet gute Dienste. Wenn der Hund mit der aktuellen Zeitdauer ruhig und ohne Streß bleibt, kann man verlängern. 5 Minuten, 10, 15, 20, 30, 60... Vorher gut auslasten ist hilfreich. Ebenfalls ein gefüllter Kong zum kauen und schlecken, das beruhigt. Bei Streß kann man auch mit Lavendelduft arbeiten. Und ein getragenes Kleidungsstück (was eventuell auch kaputt gehen darf) ist ebenfalls prima. Meiner sucht sich immer einen Schuh und benutzt ihn als Kopfkissen. Wie gesagt, eine hohe Anzahl an Wiederholungen ist wichtig (500x oder so), deswegen dauert das ne ganze Weile, bis das richtig aufgebaut ist. Natürlich spielt der Charakter, das Energielevel, die Rasse (Hütehunde oder sehr anhängliche Rassen haben es schwerer als eigenständige Wachhunde zb) und der Bindungszustand eine Rolle. Und ganz wichtig gegen Verlustangst ist, dass der Hund weiß, dass ihr im Leben alleine klar kommt und der Hund nicht agieren muß. Zu guter Letzt würde ich den Raum etwas begrenzen, so daß nicht das ganze Haus oder Wohnung zur Verfügung steht, ein Raum reicht. Möglichst nicht an der Wohnungstür sondern abseits.
Vielleicht waren wir tatsächlich ein bisschen hastig, es hat halt am Anfang immer super gut geklappt. Nach wie vor hat er kein Problem damit wenn man den Raum kurz verlässt, da kann man schon mal ne Weile wegbleiben ohne dass er einen Mucks von sich gibt oder sich aufregt, nur wenn wir uns Schuhe und ne Jacke anziehen merkt er, dass wir jetzt rauswollen und fängt an sich aufzuregen. Vielleicht spielt es auch eine Rolle, dass er sehr gerne rausgeht? Also, dass er sich quasi zum Teil aufregt weil wir ohne ihn in die große weite Welt gehen, die er auch erforschen möchte? Mit den Räumen haben wir schon ein bisschen rumprobiert, wenn wir ihn nicht in den Gang zur Haustür lassen, scheint er nicht so schnell zu verstehen, dass wir gehen wollen, dann können wir uns seine Reaktion wenn er es checkt, aber ein paar Minuten später auf der Kamera ansehen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
11. Mai 11:06
Vielleicht waren wir tatsächlich ein bisschen hastig, es hat halt am Anfang immer super gut geklappt. Nach wie vor hat er kein Problem damit wenn man den Raum kurz verlässt, da kann man schon mal ne Weile wegbleiben ohne dass er einen Mucks von sich gibt oder sich aufregt, nur wenn wir uns Schuhe und ne Jacke anziehen merkt er, dass wir jetzt rauswollen und fängt an sich aufzuregen. Vielleicht spielt es auch eine Rolle, dass er sehr gerne rausgeht? Also, dass er sich quasi zum Teil aufregt weil wir ohne ihn in die große weite Welt gehen, die er auch erforschen möchte? Mit den Räumen haben wir schon ein bisschen rumprobiert, wenn wir ihn nicht in den Gang zur Haustür lassen, scheint er nicht so schnell zu verstehen, dass wir gehen wollen, dann können wir uns seine Reaktion wenn er es checkt, aber ein paar Minuten später auf der Kamera ansehen.
Vielleicht auch mal Jacke und Schuhe anziehen und so angezogen in der Wohnung die Zimmer wechseln?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Jessica
11. Mai 11:08
Vielleicht waren wir tatsächlich ein bisschen hastig, es hat halt am Anfang immer super gut geklappt. Nach wie vor hat er kein Problem damit wenn man den Raum kurz verlässt, da kann man schon mal ne Weile wegbleiben ohne dass er einen Mucks von sich gibt oder sich aufregt, nur wenn wir uns Schuhe und ne Jacke anziehen merkt er, dass wir jetzt rauswollen und fängt an sich aufzuregen. Vielleicht spielt es auch eine Rolle, dass er sehr gerne rausgeht? Also, dass er sich quasi zum Teil aufregt weil wir ohne ihn in die große weite Welt gehen, die er auch erforschen möchte? Mit den Räumen haben wir schon ein bisschen rumprobiert, wenn wir ihn nicht in den Gang zur Haustür lassen, scheint er nicht so schnell zu verstehen, dass wir gehen wollen, dann können wir uns seine Reaktion wenn er es checkt, aber ein paar Minuten später auf der Kamera ansehen.
Was macht er wen ihr immer wieder euer Zeug an und wieder aus zieht, euch vielleicht noch zwischendurch hinsetzt?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Emily
11. Mai 11:09
Vielleicht auch mal Jacke und Schuhe anziehen und so angezogen in der Wohnung die Zimmer wechseln?
Gute Idee!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Emily
11. Mai 11:16
Was macht er wen ihr immer wieder euer Zeug an und wieder aus zieht, euch vielleicht noch zwischendurch hinsetzt?
Das ist sowieso schon ein ziemliches hin und her in seiner Gefühlswelt, wenn wir uns was anziehen, da kommt er erstmal schwanzwedelnd angelaufen, weil er glaubt wir gehen mit ihm spazieren und wenn wir ihm das Geschirr dann nach ner Weile nicht anziehen kommt irgendwann ein Jammern. Ich hab mich auch schon erweichen lassen und hab die Sachen dann wieder ausgezogen, mich wieder mit ihm hingesetzt und gewartet, bis er sich beruhigt hat, das geht dann eigentlich recht schnell, er rennt meist noch ein paar mal erwartungsvoll zur Tür (vielleicht gehen wir ja doch noch mit ihm spazieren) er checkt aber auf jeden Fall irgendwie schnell, dass er nicht alleingelassen wird.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Jessica
11. Mai 15:22
Gute Idee!
Ist jetzt aber auch nicht so sehr anders als mein Gedanke! 😉
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Jessica
11. Mai 15:26
Das ist sowieso schon ein ziemliches hin und her in seiner Gefühlswelt, wenn wir uns was anziehen, da kommt er erstmal schwanzwedelnd angelaufen, weil er glaubt wir gehen mit ihm spazieren und wenn wir ihm das Geschirr dann nach ner Weile nicht anziehen kommt irgendwann ein Jammern. Ich hab mich auch schon erweichen lassen und hab die Sachen dann wieder ausgezogen, mich wieder mit ihm hingesetzt und gewartet, bis er sich beruhigt hat, das geht dann eigentlich recht schnell, er rennt meist noch ein paar mal erwartungsvoll zur Tür (vielleicht gehen wir ja doch noch mit ihm spazieren) er checkt aber auf jeden Fall irgendwie schnell, dass er nicht alleingelassen wird.
Es geht mir darum, das es nicht von vornherein herein zusätzlich Aufregung und Stress verursacht! Gleichzeitig könntet ich nochmal ein paar Schritte zurück gehen und langsamer vorgehen, bzw. eine Entspannungsdecke, -duft, -musik aufbauen!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Emily
11. Mai 15:53
Ist jetzt aber auch nicht so sehr anders als mein Gedanke! 😉
Stimmt, dein Gedanke ist ja auch eine gute Idee! :D