Hallo Emily, auf alle Fälle solltet Ihr Euren Hund zu Übungszwecken immer mal wiedercalleon lassen. Wir hatten Glück, dass unsere von Anfang an richtig gut allein bleiben konnte. Aber ich würde auch die Zeiten immer variieren: Mal 5 Minuten, mal 30 oder Stunde, denn soweit seid Ihr ja schon. Und es langsam weiter ausdehnen. Auf alle Fälle ist es besser, wenn er darauf vorbereitet ist, allein zu bleiben, wenn es (wieder) sein muss. Meiner Meinung nach sollte der Aufbau vor dem Ernstfall stehen, weil man dann zur Not auch noch mal einen Schritt zurückgehen kann.
🙃
5 Minuten sind für den Anfang schon zu lange. Eher damit beginnen, die Räume zu wechseln, Hund bleibt auf dem Platz. Das sehr häufig machen. Mal 10 Sekunden, dann 30 Sekunden, mal ne Minute und dann 10. Wichtig ist die Anzahl der Wiederholungen. So lernt der Hund, dass ihr immer wieder kommt. Dann genauso beginnen mit der Wohnungstür. Nach 5 Sekunden wieder rein. Aber nicht bei Bellen, Fiepsen, Kratzen. Wenn der Hund hechelt und fiepst hat er noch Streß und eure Schritte waren zu groß. Dann wieder kleinschrittiger arbeiten. Als nächstes dann wirklich weggehen und nicht vor der Tür stehenbleiben.
Eine Kamera leistet gute Dienste. Wenn der Hund mit der aktuellen Zeitdauer ruhig und ohne Streß bleibt, kann man verlängern. 5 Minuten, 10, 15, 20, 30, 60...
Vorher gut auslasten ist hilfreich. Ebenfalls ein gefüllter Kong zum kauen und schlecken, das beruhigt. Bei Streß kann man auch mit Lavendelduft arbeiten. Und ein getragenes Kleidungsstück (was eventuell auch kaputt gehen darf) ist ebenfalls prima. Meiner sucht sich immer einen Schuh und benutzt ihn als Kopfkissen.
Wie gesagt, eine hohe Anzahl an Wiederholungen ist wichtig (500x oder so), deswegen dauert das ne ganze Weile, bis das richtig aufgebaut ist.
Natürlich spielt der Charakter, das Energielevel, die Rasse (Hütehunde oder sehr anhängliche Rassen haben es schwerer als eigenständige Wachhunde zb) und der Bindungszustand eine Rolle. Und ganz wichtig gegen Verlustangst ist, dass der Hund weiß, dass ihr im Leben alleine klar kommt und der Hund nicht agieren muß.
Zu guter Letzt würde ich den Raum etwas begrenzen, so daß nicht das ganze Haus oder Wohnung zur Verfügung steht, ein Raum reicht. Möglichst nicht an der Wohnungstür sondern abseits.