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Claudia
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Anzahl der Antworten 33
zuletzt 19. Juli

Abbruch- oder Aufmerksamkeits-Signal?

Beim Hund kommt beides gleich an. Bei „Lass das!“ oder „Pfui“ bricht er das Verhalten ab und geht in die Vermeidung (Strafe). Beim Aufmerksamkeitssignal wendet er sich mir zu und bekommt dafür ein Lob oder es startet eine andere Aktion. Die Emotion, die von mir ausgeht ist im ersten Fall negativ (Kontrolle) und im zweiten Fall positiv (Teamarbeit). Brauche ich dann überhaupt ein Abbruch-Signal? Wie handhabt Ihr das? Ich möchte, dass der Hund nicht jedes Mauseloch stürmt und sich daran festsaugt. Und wenn, soll er das kontrolliert nach Aufforderung tun und dann auch wieder davon ablassen.
 
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Dogorama-Mitglied
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17. Juli 13:06
Zu dem Unterschied von Aufmerksamkeits- und Abbruchsignal: Da das Aufmerksamkeitssignal meistens űber Leckerli konditioniert wird, ggf. űber Spiel, wirst du mit einem Aufmerksamkeitssignal den Hund nicht mehr aus einem hohen Erregungszustand herausholen. Da muss man vehementer werden. Um deine Frage zu beantworten: Ja, man braucht beides. 😉 Wenn du deinen Hund gut beobachtest, kann es natűrlich sein, und das sollte es auch, dass du ein Abbbruchsignal deutlich seltener verwendest, als ein Aufmerksamkeitssignal. 🙂 P. S. Man kann es natűrlich auf die Spitze treiben und fűr alles ein Alternativverhalten aufbauen...😂 Aber ich bezweifle, dass das zweckdienlich ist. 😉 Und um auch nochmal DEIN Mindset ein bisschen zurechtzusetzen: Ein Abbruchsignal ist nix Schlimmes, es setzt eine GRENZE.. und das ist wichtig in der Hundeerziehung. Wichtig ist nur, dass du hauptsächlich positiv und bestätigend arbeitest... umso wirksamer ist auch mal ein anständiges "Donnerwetter" 😉
 
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Claudia
17. Juli 12:38
Da hat er sich schon wieder festgesaugt. Wenn er mit einem hohen Energielevel startet, dauert es dann extra lange, bis er wieder ansprechbar ist.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Juli 12:52
Es kommt auf die Situation an, welches Signal du nutzt.. In deinem Fall mit dem Mäusejagen wűrde ich AB SOFORT jegliches Buddeln UNTERBINDEN!! Dann wűrde ich erstmal ein Alternativverhalten konditionieren. Dann kannst du das später nutzen.🙂 In deinem Fall muss es etwas sein, das mindestens so viel Dopamin/Adrenalin ausschűtten lässt, wie die Mäusejagd..... m.a.W. ein Jagdspiel mit viel Bewegung!!! Dummytraining mit Suchaufgaben z. B.? 🙂 Später: Erst Abbbruchsignal.. das dann auch vehement durchsetzen.. SOFORT..und als Belohnung fűr das Beenden der Jagd allein: Alternativverhalten... am besten etwas, wo ihr gemeinsam jagt🙂 Solange du dabei bist, das geplante Alternativverhalten zu konditionieren, musst du den Tag und die Spaziergänge so gestalten, dass er an KEIN Mauseloch mehr rankommt, ihn im Zweifel also an der Leine lassen und ALLES, wirklich alles verhindern, was seinen Jagdinstinkt triggert! 🙂 P. S. Wenn ich mir Tano so anschaue...😍 meinst du, Zugsport könnte generell etwas fűr dich und ihn sein? 🤔 Das kanalisiert űbrigens auch den Jagdtrieb🙂
 
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Dogorama-Mitglied
17. Juli 13:06
Zu dem Unterschied von Aufmerksamkeits- und Abbruchsignal: Da das Aufmerksamkeitssignal meistens űber Leckerli konditioniert wird, ggf. űber Spiel, wirst du mit einem Aufmerksamkeitssignal den Hund nicht mehr aus einem hohen Erregungszustand herausholen. Da muss man vehementer werden. Um deine Frage zu beantworten: Ja, man braucht beides. 😉 Wenn du deinen Hund gut beobachtest, kann es natűrlich sein, und das sollte es auch, dass du ein Abbbruchsignal deutlich seltener verwendest, als ein Aufmerksamkeitssignal. 🙂 P. S. Man kann es natűrlich auf die Spitze treiben und fűr alles ein Alternativverhalten aufbauen...😂 Aber ich bezweifle, dass das zweckdienlich ist. 😉 Und um auch nochmal DEIN Mindset ein bisschen zurechtzusetzen: Ein Abbruchsignal ist nix Schlimmes, es setzt eine GRENZE.. und das ist wichtig in der Hundeerziehung. Wichtig ist nur, dass du hauptsächlich positiv und bestätigend arbeitest... umso wirksamer ist auch mal ein anständiges "Donnerwetter" 😉
 
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Lena
17. Juli 20:42
Zu dem Unterschied von Aufmerksamkeits- und Abbruchsignal: Da das Aufmerksamkeitssignal meistens űber Leckerli konditioniert wird, ggf. űber Spiel, wirst du mit einem Aufmerksamkeitssignal den Hund nicht mehr aus einem hohen Erregungszustand herausholen. Da muss man vehementer werden. Um deine Frage zu beantworten: Ja, man braucht beides. 😉 Wenn du deinen Hund gut beobachtest, kann es natűrlich sein, und das sollte es auch, dass du ein Abbbruchsignal deutlich seltener verwendest, als ein Aufmerksamkeitssignal. 🙂 P. S. Man kann es natűrlich auf die Spitze treiben und fűr alles ein Alternativverhalten aufbauen...😂 Aber ich bezweifle, dass das zweckdienlich ist. 😉 Und um auch nochmal DEIN Mindset ein bisschen zurechtzusetzen: Ein Abbruchsignal ist nix Schlimmes, es setzt eine GRENZE.. und das ist wichtig in der Hundeerziehung. Wichtig ist nur, dass du hauptsächlich positiv und bestätigend arbeitest... umso wirksamer ist auch mal ein anständiges "Donnerwetter" 😉
super beschrieben! 👍🏻 Genau so ist es 🙃
 
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Sonja
17. Juli 23:54
Shiba ist draußen auch sehr auf Mäusejagd fixiert. Aber nur, wenn wir sie machen lassen, was sie will. Wir haben angefangen mit Futterbeutel apportieren. Außerdem machen wir Suchspiele und zwischendurch auch normales Training wie bei Fuß gehen, Sitz, Platz, Bleib und Abruf. Wenn sie sichtlich unaufmerksamer wird und mehr "ihr Ding" macht, beginnen wir so eine Aktion. In letzter Zeit hat sie sich kaum noch für Mauselöcher interessiert. Statt dessen findet sie inzwischen an Spielen gefallen, bei denen sie noch vor einiger Zeit nur gelangweilt abgedreht ist. Wie Marina so treffend geschrieben hat, braucht man Abbruchsignal UND Aufmerksamkeitssignal. Aber mit Beidem REagiert man nur. Ich finde es schöner, dem Hund zuvor zu kommen.
 
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Claudia
18. Juli 01:00
super beschrieben! 👍🏻 Genau so ist es 🙃
Dem kann ich mir nur anschließen.
 
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Claudia
18. Juli 01:16
Es kommt auf die Situation an, welches Signal du nutzt.. In deinem Fall mit dem Mäusejagen wűrde ich AB SOFORT jegliches Buddeln UNTERBINDEN!! Dann wűrde ich erstmal ein Alternativverhalten konditionieren. Dann kannst du das später nutzen.🙂 In deinem Fall muss es etwas sein, das mindestens so viel Dopamin/Adrenalin ausschűtten lässt, wie die Mäusejagd..... m.a.W. ein Jagdspiel mit viel Bewegung!!! Dummytraining mit Suchaufgaben z. B.? 🙂 Später: Erst Abbbruchsignal.. das dann auch vehement durchsetzen.. SOFORT..und als Belohnung fűr das Beenden der Jagd allein: Alternativverhalten... am besten etwas, wo ihr gemeinsam jagt🙂 Solange du dabei bist, das geplante Alternativverhalten zu konditionieren, musst du den Tag und die Spaziergänge so gestalten, dass er an KEIN Mauseloch mehr rankommt, ihn im Zweifel also an der Leine lassen und ALLES, wirklich alles verhindern, was seinen Jagdinstinkt triggert! 🙂 P. S. Wenn ich mir Tano so anschaue...😍 meinst du, Zugsport könnte generell etwas fűr dich und ihn sein? 🤔 Das kanalisiert űbrigens auch den Jagdtrieb🙂
Ganz, ganz herzlichen Dank. Tano ist sehr anstrengend aber ich denke mal, die nächsten 14 Tage müssen wir da durch. Hundeknast: vernünftig an der Leine laufen, keine Erkundungen auf eigene Faust. Bei fliegenden Bällen ist er mit Begeisterung dabei und kann auch Apportieren. Ich werde meinen scooter 🛴 wieder nehmen. Der Hund muss beschäftigt werden. Die anderen Hunde sind viel ruhiger, da muss ich für Tano noch eine Schippe drauf legen.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Juli 01:24
Meines Erachtens nach, ist ein wichtiger Punkt bei der Betrachtung noch nicht erwähnt worden. Ein ordentlich aufgebautes Abbruch Signal, ist keine Frage der Annehmlichkeit. Es ist eine Sicherheit in potentiellen Gefahrenlagen. Wenn dein Hund im Triebzustand ist und sich durch die Tätigkeit selbst belohnt, festigt sich dieses Verhalten und kann auf andere Arten übertragen werden. Wenn er dann mal neue Reize erlebt und beginnt zu jagen, wirst Du Dir sicher wünschen, ein ordentliches Abbruch Signal trainiert zu haben. Ein Abbruch Signal unterliegt striktem Gehorsam. Es gibt nunmal Situationen, in denen der Hund schlichtweg funktionieren muss, um keinerlei Gefahr für andere oder sich selbst zu sein. Und letztlich trägt das zu einer besseren Lebensqualität für alle Beteiligten bei und führt zu einer starken Bindung. Je strenger der Hund erzogen ist, umso freier darf er leben.
 
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Marion
18. Juli 01:26
Ganz, ganz herzlichen Dank. Tano ist sehr anstrengend aber ich denke mal, die nächsten 14 Tage müssen wir da durch. Hundeknast: vernünftig an der Leine laufen, keine Erkundungen auf eigene Faust. Bei fliegenden Bällen ist er mit Begeisterung dabei und kann auch Apportieren. Ich werde meinen scooter 🛴 wieder nehmen. Der Hund muss beschäftigt werden. Die anderen Hunde sind viel ruhiger, da muss ich für Tano noch eine Schippe drauf legen.
Man kann auch bei jagdaktiven Hunden super mit der reizangel arbeiten. Da kanalisierst du den jagdtrieb und leitest ihn in von dir gewünschte Bahnen , ihr arbeitet gemeinsam und habt beide Spaß dran. Man kann da super viel mit arbeiten und die Belohnung und das Spiel ist bei dir. Steigert also durch die gemeinsame Aktivität und Freude auch die Bindung. Aber hier geht's nicht ums reine auspowern und den Hund hinter dem Dummy herfetzen zu lassen. Das wäre kontraproduktiv. Es gibt sehr viele sehr tolle Videos die den Aufbau einer reizangel und den Sinn dahinter richtig gut erklären. Ich sag meinen Kunden immer 2 Signale entscheiden im schlimmsten Fall über Leben und Tod. 1. Abbruch, 2. Rückruf. Alles andere sind Features die sinnvoll und auch sehr gut sein können. Aber für mein persönliches empfinden sind es diese 2 Signale die WIRKLICH wichtig sind. Gerade im Alltag
 
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Dogorama-Mitglied
18. Juli 01:33
Man kann auch bei jagdaktiven Hunden super mit der reizangel arbeiten. Da kanalisierst du den jagdtrieb und leitest ihn in von dir gewünschte Bahnen , ihr arbeitet gemeinsam und habt beide Spaß dran. Man kann da super viel mit arbeiten und die Belohnung und das Spiel ist bei dir. Steigert also durch die gemeinsame Aktivität und Freude auch die Bindung. Aber hier geht's nicht ums reine auspowern und den Hund hinter dem Dummy herfetzen zu lassen. Das wäre kontraproduktiv. Es gibt sehr viele sehr tolle Videos die den Aufbau einer reizangel und den Sinn dahinter richtig gut erklären. Ich sag meinen Kunden immer 2 Signale entscheiden im schlimmsten Fall über Leben und Tod. 1. Abbruch, 2. Rückruf. Alles andere sind Features die sinnvoll und auch sehr gut sein können. Aber für mein persönliches empfinden sind es diese 2 Signale die WIRKLICH wichtig sind. Gerade im Alltag
Grundsätzlich richtig, aber es ist ganz wichtig, was man erreichen möchte und muss sich darauf sehr gut vorbereiten. Außerdem muss man körperlich dazu in der Lage sein, schnell und präzise mit der Reizangel, sowie dem Hund zu arbeiten. Mit der Reizangel in der Hand einen Befehl durchsetzen zu müssen, erfordert Fitness oder Unterstützung. Und wenn man beides nicht hat, fördert man sogar noch spielerisch den Jagdtrieb. 😅