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Vanessa
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Anzahl der Antworten 148
zuletzt 19. Nov.

Zwischen Scham und Erleichterung: Ich füttere schlecht!

Hallo liebe Hundecommunity, es würde mich schon ziemlich interessieren, wie ihr das seht. Ich versuche mich kurz zu halten, auch wenn mein Leidensweg da jetzt ganze zwei Jahre voller Verzweiflung ging. Meine Hündin Mathilda kam vor etwas mehr als 2 Jahren aus dem Ausland zu mir. Sie war völlig untergewichtig gewesen, als sie kam und hatte von vorne herein sehr sehr große Schwierigkeiten zu fressen. Ich habe alles versucht. Nass, Trocken, BARF, selbstgekocht, aus der Hand, der Tube, dem Napf. Nichts war mir zu aufwändig oder zu teuer, wenn sie nur einfach endlich fressen würde. Ihr Gewicht hat sich dann auch sukzessive verbessert, aber sie war immer dünn. In so zwei Jahren probiert man glaube ich echt alles aus und fragt überall rum. Nur eins musste es immer bei mir sein: Hochwertig. Ich liebe diesen Hund mehr als das Leben selbst und will einfach, dass sie hochwertig frisst. Aber jeden Tag dasselbe Drama: BITTE lass den Hund was Fressen. Stress pur! Nach zwei Jahren Kummer, habe ich dann letztendlich zu dem letzten gegriffen, das ich nie versucht habe: Diskounterfutter. Seitdem habe ich einen ausgewechselten Hund. Sie frisst jeden Tag, hat ein richtig tolles Gewicht bekommen, glänzendes und weiches Fell. Und vor allem: hat soooooo viel Energie. Sie ist wie ausgewechselt, so glücklich, so in ihrer Kraft. Und ich fühle mich so gut, seitdem mir diese Last von den Schultern gefallen ist. Sie bekommt Nahrungsergänzungsmittel ins Futter wie Krillöl, einen Multivitaminmix, Grünlippmuschel, Ingwer und Teufelskralle. Das geht wunderbar. Mit hochwertigem Futter mixen, geht leider nicht. Ich dachte immer, mein Hund wäre von der Seele eine kleine Rentnerin und als eine Freundin meinte „vielleicht war sie die ganze Zeit nicht faul, sondern schwach“, habe ich mich so schlecht gefühlt, dass mein Hund aufgrund meiner Überzeugungen schwach sein musste. Dennoch schäme ich mich auch etwas, dass ich Futter mit so schlechter Qualität füttere. Gerade in den sozialen Medien bekommt man da ein fürchterliches Gewissen eingeredet. Aber ist Diskounterfutter tatsächlich so „böse“? Ich habe eins ohne Zucker und Getreide und es ist angeblich „Bio“, aber es ist trotzdem alles andere als geil. Wie seht ihr das? Und habt ihr evtl. noch Tipps für gute Futterzusätze? Liebe Grüße und vielen Dank für eure Zeit 🙏🏻🐶
 
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Joe
19. Nov. 17:17
Genau, im Endeffekt ist Massentierhaltung für den Discounter nicht anders als Massentierhaltung für den "Premium" Hersteller. Darum denke ich es kommt mehr auf den Fleischanteil an und auch welche Teile von Tier im speziellen drin sind - die, die der Mensch gerne selbst essen will oder hauptsächlich/nur das, was der Mensch nicht möchte?
Ich hab auch auf Trofu vegan + bisschen Nafu Fleisch (soll künftig Bio werden) umgestellt. Momentan wird es angenommen und vertragen, schau ma ob es so bleibt.
 
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Joe
19. Nov. 17:19
Ich finde den Blickwinkel wichtig, dass man sich damit auseinandersetzt und überlegt was man so einkauft! Aber mal ehrlich, ich habe meine Hündin als Allergikerin übernommen, sie bekommt mit ihren 40 kg zur Zeit 292g Trockenfutter+Zusätze wie Karottenpellets (alles genau ausgerechnet vom Bedarf her usw...), ich bin froh, dass sie das Futter verträgt und mag! Ich möchte nicht anfangen mit neuem Futter und noch zusätzlich darauf achten, dass es Bio, regional, verträglich, preislich ok und fettarm ist wegen Bauchspeicheldrüse, da würde ich echt ziemlich Stress haben da es wohl fast nicht machbar wäre und ich nicht wüsste wie ich es hinkriegen sollte!
Ja das ist aber wohl klar, dass mdizinische Spezielfälle da ausgenommen sind.
 
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Tom
19. Nov. 18:11
Einmal ein anderer Blickwinkel, für Leute, die schreiben, ist doch alles gut wenn er es frisst und gesund ist: Es geht auch um die Industrie mit den Tieren, die dort als Fleisch verfüttert werden. Das ist auch ein wichtiger Punkt - das billige Futter wird billiger produziert = Tierquälerei und schlechte Verhältnisse bei den Futtertieren (also den zu verfütternden Tieren). Meiner Meinung nach sollte das auf jeden Fall beim Futterkauf mit beachtet werden. Es ist eine Wunschvorstellung, dass das Fleisch für Hunde nur aus menschlichen Abfallprodukten besteht. Deswegen füttern wir so fleischfrei wie möglich, in Absprache mit einem Ernährungsexperten (nicht Tierarzt!) wohlgemerkt. Vielleicht findest du ja auch noch einen Futterplan, der sowohl dich als auch deinen Hund glücklich machen kann.
Das sind schöne und hohe Ansprüche aber ich denke, darüber sollte man differenziert diskutieren. Was genau sind die persönlichen Ansprüche die aus der Gesinnung des Halters entspringen und was genau ist für den Hund und seine Ernährung wichtig und sinnvoll. Sind beides wichtige und berücksichtigenswerte Punkte, aber halt zwei völlig unterschiedliche paar Schuhe. Selbstverständlich kann man sich gut fühlen wenn man den Hund mit tot-gestreicheltem Deichlamm Filet oder Freiland Zebra ernährt und sich selbst dafür feiern. Aber das kann trotzdem für seine Versorgung extrem schlecht und defizitär sein und auch ggf schlechter als ein Discounter Futter. Obwohl man sich als Halter viel mehr Arbeit macht und deutlich mehr Geld ausgibt. Ich würde mir wünschen dass solche Dinge differenzierter betrachtet und diskutiert werden.
 
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Andrea
19. Nov. 18:36
Freu Du, dass es Deiner Fellnase gut geht! Hauptsache es ist kein Zucker und Konservierungsstoffe drin. Du kannst noch getrocknete Löwenzahnblätter, getrocknete Hagebuttenschalen und täglich einen Teelöffel Kürbiskernöl (natürliche Wurmkur). Alles Gute und viel Freude mit Deiner Fellnase?
 
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Tom
19. Nov. 18:57
Freu Du, dass es Deiner Fellnase gut geht! Hauptsache es ist kein Zucker und Konservierungsstoffe drin. Du kannst noch getrocknete Löwenzahnblätter, getrocknete Hagebuttenschalen und täglich einen Teelöffel Kürbiskernöl (natürliche Wurmkur). Alles Gute und viel Freude mit Deiner Fellnase?
Das ist dem Hund gut geht ist natürlich immer wichtig. Ich persönlich würde ein Augenmerk darauf haben dass es dem Hund auch langfristig gut gehen wird und er keine Spätfolgen von Fehlernährung davon trägt, die man nicht unmittelbar zu sehen kriegt und auch im Blutbild nicht erkennbar sind. Das kein Zucker drin ist oder was Halter im Allgemeinen für diesen miesen und tödlichen Zucker halten (zb MOS und FOS) und wäre für mich überhaupt kein Kriterium. Bei Konservierungsstoffen sollte man halt hinschauen um was es sich wirklich genau handelt und nicht direkt in Panik verfallen. Löwenzahn, Buttermilch oder Kokosnüsse zu Entwurmung sind nachweislich einigermaßen wirkungslos und da würde ich dem Hund keine Medikamente mit evidenter Wirksamkeit vorenthalten zugunsten von irgendwelchen anderen alternativen Dingen, die dafür gepredigt werden dass sie einfach nur natürlich sind. Für mich kein Vorteil und auch Schlangengift, Knoblauch und Tollkrische ist komplett natürlich. Trotzdem toxisch und erfüllt nicht den Zweck, für den es evtl verabreicht wurde. Solche Dinge würde ich deshalb einfach differenzierter betrachten und beurteilen.
 
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Gina
19. Nov. 19:25
Zu ersteinmal und am allerwichtigsten :Chill mal !!! Du hast dich dolle bemüht und zum Schluss frisst dein Hund das Futter auch emotional Sicherheit gibt (und ja das ist nicht zu unterschätzen und kann alles mögliche sein). Ich kann dazu nur sagen, dass manche Discounter Marken wesentlich besser abschneiden als Luxusfutter und die Zusatzstoffe die du rein gibst reichen auch völlig.
 
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Joe
19. Nov. 20:06
Freu Du, dass es Deiner Fellnase gut geht! Hauptsache es ist kein Zucker und Konservierungsstoffe drin. Du kannst noch getrocknete Löwenzahnblätter, getrocknete Hagebuttenschalen und täglich einen Teelöffel Kürbiskernöl (natürliche Wurmkur). Alles Gute und viel Freude mit Deiner Fellnase?
Darf also auch kein Viramin C drinnen sein? Weil Ascorbinsäure = Vitamin C ist ja auch ein Konservierungsmittel. Und wenn das nicht drin sein darf, wie kannst du es dann wagen, Hagebutten zu empfehlen?! Bitte erkläre und belege die entwurmende Wirkung von Kürbiskernöl.
 
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Armin
19. Nov. 20:13
Da ist überhaupt nichts dabei. Die Tierärzte wollen ihr Futter verkaufen, oder das mit dem sie Kooperationen haben, meist Vetkonzept. Du schreibst, deinem Hund geht es top, dann ist alles richtig. Zum anderen Aldi Futter schneidet bei Tests auch sehr gut Ab.