Home / Forum / Ernährung / Ruhe gegen Schlingen?

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Sonja
Einleitungs-Beitrag
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zuletzt 9. Nov.

Ruhe gegen Schlingen?

Ich habe jetzt einige Threads über das Thema Schlingen gelesen, aber zu einer Sache nichts gefunden. Ob und wie man beim Fressen Ruhe rein bringen kann, um das Schlingen zu reduzieren. Bei uns geht es um Nala, Labbi, also rassetypische Schling-Fresserin. Natürlich hilft es etwas, einen Anti-Schlingnapf zu benutzen, aber das ist nur Symptombekämpfung. Kleine Portionen füttern genauso, die einzelnen Portionen schlingt sie dann. Zweite Maßnahme: alleine füttern, im Raum alleine lassen, hilft gar nicht. Sie überdreht beim Füttern einfach. Und das will ich ändern, den hyperaufgeregten Zustand beenden. In diesem Thread möchte ich bitte ausschließlich darüber diskutieren, ob und wie man sie vor oder bei dem Füttern zur Ruhe bringen kann. Ich habe von einem Ansatz gehört, das Futter erst hinzustellen, wenn sie sich entspannt hat. So etwas wäre mein Ziel. Versuche in dieser Richtung haben sie Warten gelehrt, sie kann sich auch beherrschen und kurz still sitzen, aber innerlich bleibt sie überdreht. Sie legt sich auch nur hin, weil sie dafür mal gelobt wurde, als Schritt in die richtige Richtung, und das Futter dann bekommen hat. Den Napf beim Warten noch nicht hinzustellen macht keinen Unterschied. Länger als 10 Minuten habe ich das Warten lassen nicht ausprobiert, da sie dann irgendwann wieder zappeliger wird. Hat jemand Erfahrung damit? Eine Idee?
 
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Sonja
21. Nov. 08:07
Es geht nicht perse ums Schlingen das schrieb sie doch das stört sie weniger es geht um die Angespanntheit den Stress den der Hund sich schafft vor der Essenssituation. Dies ist leidig für den Besitzer als auch den Hund denn der Stress ist unnötig für den Hund und schadet eher. Das mit der Konditionierung hat sie versucht dir zu erklären das es nicht um eine Konditionierung im klassischen Sinne geht. Du sagst es gibt kein "Falsch" und kein "Richtig" bei dir lässt aber keinen Raum dass mit Leckerlies Arbeiten nur auf die Pawlowsche klassischen Konditionierung abzielt(also für dich völlig falsch ist). Es geht um verschiedenste Motivatoren und ob intrinsich oder extrinsich besser funktioniert hängt wie bei uns Menschen vom Typ ab. Die Motivatoren sind wie ein Lob oder eine Einladung in deinen Bereich bei deinem Hund dieser lebt dafür (Also es gibt nicht nur den einen Weg für Bindungsarbeit es kommt auf den Typ Hund und dessen Gegenüber an). Das kommt nochmal auf den Typ von Hund und Mensch an ob das Sinn macht. Und sie schrieb auch das sie es zu Anfang mit hinstellen und einfach Ruhe geben sogar separiert ausprobiert hat, sich aber keinerlei nicht mal eine minimale Besserung bemerkbar machte. Deshalb arbeitete Sie mit Grenzen, dass brachte sie auch nur punktuell weiter (also ein antrainiertes zurücknehmen) aber leider ohne innere Ruhe und jetzt schreibt Sie hier um Anregungen zu finden die Sie noch nicht versucht hat. Wenn das alles nichts nützt gibt sie sich geschlagen und lässt es weiter laufen, so hab ich das verstanden(@Sonja P. Bitte korrigiere falls ich etwas missverstanden habe). @Jutta G. Du schreibst wie oben schon erwähnt es gibt kein "Richtig" und kein "Falsch" und so denkst du nicht. Jedoch ich Zitieren dich weiter unten: "Alles, was du bisher tust, läuft komplett in die falsche Richtung." Du crashst kein Thema sondern es warten alle auf einen Ansatz, den Marina glaube ja schon schrieb. Aber vielleicht ist da ja noch etwas zu ergänzen beim einfach hinstellen und fressen lassen, ohne Bedingung und vll können andere davon auch profitieren von einem veränderten Ansatz der sachlich formuliert ist und nicht alles andere verteufelt. Denn wir wissen alle nicht was Sonja P. da für einen Hundecharakter hat, welcher Charakter in Ihr steckt und ob Sie unsere Ansätze überhaupt weiterbringen kann nur Sie wissen und testen oder es lassen.
Danke, Du hast es in eigenen Worten auf den Punkt gebracht.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Nov. 08:13
Dann ist vor dem Hinstellen kein Futter mehr im Napf, weil sie dagegen springt. Ein Verhalten, dass ich nicht dulde. Sie muss Sitz machen, der Napf wird gefüllt, die Freigabe gegeben. Dauert vielleicht 3 Sekunden.
Ist dein Hund aus Arbeitslinie?
 
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Jutta
21. Nov. 08:49
Es geht nicht perse ums Schlingen das schrieb sie doch das stört sie weniger es geht um die Angespanntheit den Stress den der Hund sich schafft vor der Essenssituation. Dies ist leidig für den Besitzer als auch den Hund denn der Stress ist unnötig für den Hund und schadet eher. Das mit der Konditionierung hat sie versucht dir zu erklären das es nicht um eine Konditionierung im klassischen Sinne geht. Du sagst es gibt kein "Falsch" und kein "Richtig" bei dir lässt aber keinen Raum dass mit Leckerlies Arbeiten nur auf die Pawlowsche klassischen Konditionierung abzielt(also für dich völlig falsch ist). Es geht um verschiedenste Motivatoren und ob intrinsich oder extrinsich besser funktioniert hängt wie bei uns Menschen vom Typ ab. Die Motivatoren sind wie ein Lob oder eine Einladung in deinen Bereich bei deinem Hund dieser lebt dafür (Also es gibt nicht nur den einen Weg für Bindungsarbeit es kommt auf den Typ Hund und dessen Gegenüber an). Das kommt nochmal auf den Typ von Hund und Mensch an ob das Sinn macht. Und sie schrieb auch das sie es zu Anfang mit hinstellen und einfach Ruhe geben sogar separiert ausprobiert hat, sich aber keinerlei nicht mal eine minimale Besserung bemerkbar machte. Deshalb arbeitete Sie mit Grenzen, dass brachte sie auch nur punktuell weiter (also ein antrainiertes zurücknehmen) aber leider ohne innere Ruhe und jetzt schreibt Sie hier um Anregungen zu finden die Sie noch nicht versucht hat. Wenn das alles nichts nützt gibt sie sich geschlagen und lässt es weiter laufen, so hab ich das verstanden(@Sonja P. Bitte korrigiere falls ich etwas missverstanden habe). @Jutta G. Du schreibst wie oben schon erwähnt es gibt kein "Richtig" und kein "Falsch" und so denkst du nicht. Jedoch ich Zitieren dich weiter unten: "Alles, was du bisher tust, läuft komplett in die falsche Richtung." Du crashst kein Thema sondern es warten alle auf einen Ansatz, den Marina glaube ja schon schrieb. Aber vielleicht ist da ja noch etwas zu ergänzen beim einfach hinstellen und fressen lassen, ohne Bedingung und vll können andere davon auch profitieren von einem veränderten Ansatz der sachlich formuliert ist und nicht alles andere verteufelt. Denn wir wissen alle nicht was Sonja P. da für einen Hundecharakter hat, welcher Charakter in Ihr steckt und ob Sie unsere Ansätze überhaupt weiterbringen kann nur Sie wissen und testen oder es lassen.
Das „Crashen“ bezog sich auf den Ausflug zum Freilauf. In diesem Zusammenhang ging es auch ums Konditionieren.

Was das eigentliche Thema betrifft:

Wenn Hunde extrem aufgeregt und gierig fressen, hat das immer Gründe. Das ist weder per se rassetypisch noch angeboren, hat aber bei sehr ursprünglichen, instinktsicheren Hunden eine genetische Verankerung. Die wird - wie hier schon beschrieben- z.B. bei Hündinnen erkennbar, die Futter wieder hochwürgen (was auch Rüden tun, aber seltener). Das ist aber nicht zwingend mit Aufregung verbunden.

In 98 Prozent aller Fälle liegen Erfahrungen zugrunde. Große Konkurrenz am Gesäuge und am Welpennapf gibt es auch bei guten Züchtern. Über Bauernhof- und Straßenhunde müssen wir nicht sprechen.

Immer verbunden ist das Fressverhalten mit dem Sozialverband. Je stärker Hunde bereits im Welpenalter mit Leckerchen gearbeitet werden, umso intensiver idR auch die Aufregung am Napf.

Der Hund unterscheidet nicht zwischen Hauptmahlzeit und Leckerchen. Futter ist Futter und damit eine wichtige Ressource.

Konditioniert man einen Welpen auf „Futter für Verhalten“ prägt das grundlegend. Hier kommt nun die Persönlichkeit des Hundes ins Spiel:

Ein psychisch stabiler, ausgeglichener Hund kann das kanalisieren. Bei ihm erreicht man das - meist so erwünschte - Verhalten der Motivation bei der Arbeit ohne größere Begleiterscheinungen, wie aufgeregtes Verschlingen der Hauptmahlzeit. (Sieht man genau hin, ist es fast immer dennoch erkennbar).

Bei unsicheren Hunden geht das komplett nach hinten los. Entweder passiert das, was oben beschrieben wird oder der Hund geht in die Futterverweigerung oder wird zum Mäkelfresser.

Dazu gibt es verstärkende und mildernde Faktoren. Kann ein Hundehalter immer präzise getimed bestätigen, wird es weniger stark negativ auswirken, weil der Hund trotz allem eine gewisse Sicherheit erfährt. Macht er Fehler oder erfolgt Leckerchengabe auch oft einfach so, wächst der Grad der Verunsicherung.

Ist der Sozialpartner Mensch insgesamt nicht gut verlässlich - Schutz vor anderen Hunden, fehlende Führungskompetenz und Verantwortungsübernahme…- potenziert sich das.

Aus all dem folgt, dass alles, was im Zusammenhang mit Futter steht, die Verunsicherung und damit die Aufregung dabei erhöht.

Der nicht nur diesem Thema zugrunde liegende Irrtum, dass man einem aufgeregten Hund Ruhe verordnen könne, ist zusätzlich fatal. Man messe die Puls- und Atemfrequenz eines Hundes, der scheinbar in Ruhe ist. Und man verstehe, was „Konfliktschlaf“ bedeutet, um einen Abstecher zur Mode des unsäglichen „Ruhetrainings“ zu wagen.

Heißt: Jeder Versuch, diesen Hund über Futter und Manipulation am Futter zur Ruhe zu bringen, wird scheitern.

Der Ansatz muss über Bindungs- und Vertrauensaufbau ohne Futter erfolgen. Dazu sollte man sich die Bedeutung des Sozialverbands zunutze machen. Der isst nämlich gemeinsam.

Meine Hunde bekommen ihre Hauptmahlzeit neben unserem Tisch, während wir essen.

Wenn der Sozialverband stimmt, kommt auch die Ruhe.
 
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Sonja
21. Nov. 09:56
Ist dein Hund aus Arbeitslinie?
Die Vorfahren sind gemischt, aber mehr Arbeitslinie, und die kommt auch durch. Auch ein Grund, viel Ruhe rein zu bringen.
 
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Sonja
21. Nov. 10:12
Das „Crashen“ bezog sich auf den Ausflug zum Freilauf. In diesem Zusammenhang ging es auch ums Konditionieren. Was das eigentliche Thema betrifft: Wenn Hunde extrem aufgeregt und gierig fressen, hat das immer Gründe. Das ist weder per se rassetypisch noch angeboren, hat aber bei sehr ursprünglichen, instinktsicheren Hunden eine genetische Verankerung. Die wird - wie hier schon beschrieben- z.B. bei Hündinnen erkennbar, die Futter wieder hochwürgen (was auch Rüden tun, aber seltener). Das ist aber nicht zwingend mit Aufregung verbunden. In 98 Prozent aller Fälle liegen Erfahrungen zugrunde. Große Konkurrenz am Gesäuge und am Welpennapf gibt es auch bei guten Züchtern. Über Bauernhof- und Straßenhunde müssen wir nicht sprechen. Immer verbunden ist das Fressverhalten mit dem Sozialverband. Je stärker Hunde bereits im Welpenalter mit Leckerchen gearbeitet werden, umso intensiver idR auch die Aufregung am Napf. Der Hund unterscheidet nicht zwischen Hauptmahlzeit und Leckerchen. Futter ist Futter und damit eine wichtige Ressource. Konditioniert man einen Welpen auf „Futter für Verhalten“ prägt das grundlegend. Hier kommt nun die Persönlichkeit des Hundes ins Spiel: Ein psychisch stabiler, ausgeglichener Hund kann das kanalisieren. Bei ihm erreicht man das - meist so erwünschte - Verhalten der Motivation bei der Arbeit ohne größere Begleiterscheinungen, wie aufgeregtes Verschlingen der Hauptmahlzeit. (Sieht man genau hin, ist es fast immer dennoch erkennbar). Bei unsicheren Hunden geht das komplett nach hinten los. Entweder passiert das, was oben beschrieben wird oder der Hund geht in die Futterverweigerung oder wird zum Mäkelfresser. Dazu gibt es verstärkende und mildernde Faktoren. Kann ein Hundehalter immer präzise getimed bestätigen, wird es weniger stark negativ auswirken, weil der Hund trotz allem eine gewisse Sicherheit erfährt. Macht er Fehler oder erfolgt Leckerchengabe auch oft einfach so, wächst der Grad der Verunsicherung. Ist der Sozialpartner Mensch insgesamt nicht gut verlässlich - Schutz vor anderen Hunden, fehlende Führungskompetenz und Verantwortungsübernahme…- potenziert sich das. Aus all dem folgt, dass alles, was im Zusammenhang mit Futter steht, die Verunsicherung und damit die Aufregung dabei erhöht. Der nicht nur diesem Thema zugrunde liegende Irrtum, dass man einem aufgeregten Hund Ruhe verordnen könne, ist zusätzlich fatal. Man messe die Puls- und Atemfrequenz eines Hundes, der scheinbar in Ruhe ist. Und man verstehe, was „Konfliktschlaf“ bedeutet, um einen Abstecher zur Mode des unsäglichen „Ruhetrainings“ zu wagen. Heißt: Jeder Versuch, diesen Hund über Futter und Manipulation am Futter zur Ruhe zu bringen, wird scheitern. Der Ansatz muss über Bindungs- und Vertrauensaufbau ohne Futter erfolgen. Dazu sollte man sich die Bedeutung des Sozialverbands zunutze machen. Der isst nämlich gemeinsam. Meine Hunde bekommen ihre Hauptmahlzeit neben unserem Tisch, während wir essen. Wenn der Sozialverband stimmt, kommt auch die Ruhe.
Danke für Deine ausführlichen Ausführungen. Die Zusammenhänge machst Du deutlich, und es hilft immer, den Gesamtzusammenhang zu erkennen und zu verstehen.

In einem Punkt hast Du mich aber nicht verstanden. Ich verordne meinen Hunden keine Ruhe und habe das auch nicht vor. Aber ich bestärke sie, wenn sie von sich aus ruhig sind, und damit meine ich wirkliche Entspannung.
Noch mal: mein Video zeigt den Versuch, erst dann das Futter freizugeben, wenn Nala ruhig ist. Ich habe selbst schon Videos von Hunden gesehen, wo das funktioniert. Nala ist dafür nicht geeignet. Also verfolge ich diese Vorgehensweise nicht weiter.
Aber ich habe hier schon gute Tipps bekommen, wie ich ihre Entspannung fördern kann, und werde manches davon versuchen, umzusetzen.

Dein Ansatz ist für mich gedanklich nachvollziehbar, aber die Hunde gemeinsam mit uns Fressen zu lassen, bringt so viele Dinge mit sich, die wir nicht haben wollen, dass das für uns nicht der richtige Weg sein wird. Wir sind kein aus Wölfen oder Hunden bestehendes Rudel, sondern gemischt, da kann und muss man nicht alle Verhaltensweisen 1:1 übertragen. Ich habe schon den Eindruck, dass wir einen funktionierenden Sozialverband haben. Und ich denke, wir werden auch mit anderen Mitteln mehr Ruhe und Entspannung erreichen.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Nov. 11:32
Das „Crashen“ bezog sich auf den Ausflug zum Freilauf. In diesem Zusammenhang ging es auch ums Konditionieren. Was das eigentliche Thema betrifft: Wenn Hunde extrem aufgeregt und gierig fressen, hat das immer Gründe. Das ist weder per se rassetypisch noch angeboren, hat aber bei sehr ursprünglichen, instinktsicheren Hunden eine genetische Verankerung. Die wird - wie hier schon beschrieben- z.B. bei Hündinnen erkennbar, die Futter wieder hochwürgen (was auch Rüden tun, aber seltener). Das ist aber nicht zwingend mit Aufregung verbunden. In 98 Prozent aller Fälle liegen Erfahrungen zugrunde. Große Konkurrenz am Gesäuge und am Welpennapf gibt es auch bei guten Züchtern. Über Bauernhof- und Straßenhunde müssen wir nicht sprechen. Immer verbunden ist das Fressverhalten mit dem Sozialverband. Je stärker Hunde bereits im Welpenalter mit Leckerchen gearbeitet werden, umso intensiver idR auch die Aufregung am Napf. Der Hund unterscheidet nicht zwischen Hauptmahlzeit und Leckerchen. Futter ist Futter und damit eine wichtige Ressource. Konditioniert man einen Welpen auf „Futter für Verhalten“ prägt das grundlegend. Hier kommt nun die Persönlichkeit des Hundes ins Spiel: Ein psychisch stabiler, ausgeglichener Hund kann das kanalisieren. Bei ihm erreicht man das - meist so erwünschte - Verhalten der Motivation bei der Arbeit ohne größere Begleiterscheinungen, wie aufgeregtes Verschlingen der Hauptmahlzeit. (Sieht man genau hin, ist es fast immer dennoch erkennbar). Bei unsicheren Hunden geht das komplett nach hinten los. Entweder passiert das, was oben beschrieben wird oder der Hund geht in die Futterverweigerung oder wird zum Mäkelfresser. Dazu gibt es verstärkende und mildernde Faktoren. Kann ein Hundehalter immer präzise getimed bestätigen, wird es weniger stark negativ auswirken, weil der Hund trotz allem eine gewisse Sicherheit erfährt. Macht er Fehler oder erfolgt Leckerchengabe auch oft einfach so, wächst der Grad der Verunsicherung. Ist der Sozialpartner Mensch insgesamt nicht gut verlässlich - Schutz vor anderen Hunden, fehlende Führungskompetenz und Verantwortungsübernahme…- potenziert sich das. Aus all dem folgt, dass alles, was im Zusammenhang mit Futter steht, die Verunsicherung und damit die Aufregung dabei erhöht. Der nicht nur diesem Thema zugrunde liegende Irrtum, dass man einem aufgeregten Hund Ruhe verordnen könne, ist zusätzlich fatal. Man messe die Puls- und Atemfrequenz eines Hundes, der scheinbar in Ruhe ist. Und man verstehe, was „Konfliktschlaf“ bedeutet, um einen Abstecher zur Mode des unsäglichen „Ruhetrainings“ zu wagen. Heißt: Jeder Versuch, diesen Hund über Futter und Manipulation am Futter zur Ruhe zu bringen, wird scheitern. Der Ansatz muss über Bindungs- und Vertrauensaufbau ohne Futter erfolgen. Dazu sollte man sich die Bedeutung des Sozialverbands zunutze machen. Der isst nämlich gemeinsam. Meine Hunde bekommen ihre Hauptmahlzeit neben unserem Tisch, während wir essen. Wenn der Sozialverband stimmt, kommt auch die Ruhe.
Verzeih wenn ich dich mit dem Crashen missverstanden habe. Danke für die Ausführung deines Ansatzes 👍.
 
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L u. S
21. Nov. 12:40
Antischlingnapf
 
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Jutta
21. Nov. 12:44
Danke für Deine ausführlichen Ausführungen. Die Zusammenhänge machst Du deutlich, und es hilft immer, den Gesamtzusammenhang zu erkennen und zu verstehen. In einem Punkt hast Du mich aber nicht verstanden. Ich verordne meinen Hunden keine Ruhe und habe das auch nicht vor. Aber ich bestärke sie, wenn sie von sich aus ruhig sind, und damit meine ich wirkliche Entspannung. Noch mal: mein Video zeigt den Versuch, erst dann das Futter freizugeben, wenn Nala ruhig ist. Ich habe selbst schon Videos von Hunden gesehen, wo das funktioniert. Nala ist dafür nicht geeignet. Also verfolge ich diese Vorgehensweise nicht weiter. Aber ich habe hier schon gute Tipps bekommen, wie ich ihre Entspannung fördern kann, und werde manches davon versuchen, umzusetzen. Dein Ansatz ist für mich gedanklich nachvollziehbar, aber die Hunde gemeinsam mit uns Fressen zu lassen, bringt so viele Dinge mit sich, die wir nicht haben wollen, dass das für uns nicht der richtige Weg sein wird. Wir sind kein aus Wölfen oder Hunden bestehendes Rudel, sondern gemischt, da kann und muss man nicht alle Verhaltensweisen 1:1 übertragen. Ich habe schon den Eindruck, dass wir einen funktionierenden Sozialverband haben. Und ich denke, wir werden auch mit anderen Mitteln mehr Ruhe und Entspannung erreichen.
Gern😉. Wie entscheidend Mimik und Körpersprache auch in der menschlichen Kommunikation sind, wenn es ums Verstehen geht, zeigt sich immer, wenn man nur schreibt 😁.

Ich muss mal nachfragen: welche unerwünschten Dinge befürchtest du bei gemeinsamen Essen?

Ich selber arbeite seit 40 Jahren mit Hunden, habe aber erst vor 10 Jahren verstanden, was ein echter Sozialverband ist und wie er funktioniert. Ich würde eine Menge dafür geben, hätte ich das schon früher gekonnt.

Hunde sind so einfach, wenn man sie versteht und willens und in der Lage ist, ihre Bedürfnisse zu erfüllen.

Konkret beim „zur Ruhe bringen“. Wenn ich Ruhe will, muss ich Ruhe kommunizieren. In dem Moment, wo ich mich hinsetze, legt sich auch der Hund.

Wenn ich einen Hund möchte, der sich im Haus ruhig verhält, darf ich ihm keine Aufgabe geben, die ihn aktiviert. Keine Spiele - auch nicht „um den Kopf zu beschäftigen“ - keine Wächterjobs uam.

Warum sollte ich einen Hund für Ruhe bestärken? Zum einen erfüllt er in echter Ruhe ein eigenes Bedürfnis. Verstärken kann ich aber ohnehin nur aktives Tun, nicht passives Verhalten. Der Hund weiß überhaupt nicht, wofür er gelobt wird.

Bestärke ein Baby, das Sprache noch nicht versteht für ruhiges Liegen. Das einzige, was geschieht, wird sein, dass das Kind durch die Sprache aktiviert wird.

Daraus folgt, dass ich in einer solchen Situation nie weiß, was ich gerade tatsächlich bestärke.

Schaut der Hund gerade irgendwo hin? Hat er einen Geruch in der Nase, ein Geräusch im Ohr, eine Idee im Kopf? Nicht zwingend erkennbar für mich, aber mal eben falsch bestätigt.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Nov. 13:36
Gern😉. Wie entscheidend Mimik und Körpersprache auch in der menschlichen Kommunikation sind, wenn es ums Verstehen geht, zeigt sich immer, wenn man nur schreibt 😁. Ich muss mal nachfragen: welche unerwünschten Dinge befürchtest du bei gemeinsamen Essen? Ich selber arbeite seit 40 Jahren mit Hunden, habe aber erst vor 10 Jahren verstanden, was ein echter Sozialverband ist und wie er funktioniert. Ich würde eine Menge dafür geben, hätte ich das schon früher gekonnt. Hunde sind so einfach, wenn man sie versteht und willens und in der Lage ist, ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Konkret beim „zur Ruhe bringen“. Wenn ich Ruhe will, muss ich Ruhe kommunizieren. In dem Moment, wo ich mich hinsetze, legt sich auch der Hund. Wenn ich einen Hund möchte, der sich im Haus ruhig verhält, darf ich ihm keine Aufgabe geben, die ihn aktiviert. Keine Spiele - auch nicht „um den Kopf zu beschäftigen“ - keine Wächterjobs uam. Warum sollte ich einen Hund für Ruhe bestärken? Zum einen erfüllt er in echter Ruhe ein eigenes Bedürfnis. Verstärken kann ich aber ohnehin nur aktives Tun, nicht passives Verhalten. Der Hund weiß überhaupt nicht, wofür er gelobt wird. Bestärke ein Baby, das Sprache noch nicht versteht für ruhiges Liegen. Das einzige, was geschieht, wird sein, dass das Kind durch die Sprache aktiviert wird. Daraus folgt, dass ich in einer solchen Situation nie weiß, was ich gerade tatsächlich bestärke. Schaut der Hund gerade irgendwo hin? Hat er einen Geruch in der Nase, ein Geräusch im Ohr, eine Idee im Kopf? Nicht zwingend erkennbar für mich, aber mal eben falsch bestätigt.
Also bei uns hat es dazu geführt dass sie super runter kommt aber es ist ja auch nicht perse eine direkte Belohnung für s Ruhig bleiben sondern mehr wie eine Konsequenz die folgt wenn diese Einstellung nicht da ist ist nichts anderes wie zum Beispiel eine Hündin bei den Welpen zum entwöhnen macht oder um Begrenzung zu vermitteln. Also nimmst den Napf wenn Sie ruhig liegt zuvor schon in dieser Grundhaltung ist. Dreht Sie auf hört man direkt auf und man widmet sich erstmal etwas anderem bis Ruhe einkehrt und zwar wirkliche Ruhe. Dann geht man wieder hin und macht mit der Napfroutine weiter, meine Hunde haben verknüpft bin ich Ruhig und komme zur Ruhe. Beschäftige ich mich ab und an mit Sachen die Sie haben möchten und nein ich belohne die Ruhe halten nicht zwischen somit arbeitet man hier nicht mit Futter. Bin ich Aufgedreht(beiße Mama in die Zitze) komm ich nicht an die Milchbar oder muss ich länger warten. Ja das was man selbst ausstrahlt und macht ist wichtig aber bestimmt nicht alles und auch das muss erst gelernt werden.
Denn das was du machst ist nichts anderes als das du möchtest das dein Hund spiegelt, so sich orientiert und von eurem Verhalten lernt. Habe da einen der das super kann allerdings sehr Detail verliebt ist auch nicht immer so Bombe. Aber als Therapiehund super gut für 😅 Supervisionen.
Sie unsere Hündin ist innerlich nicht angespannt sondern kommt super runter obwohl wir es so gemacht haben. Keiner stiert mich an oder Fiept wegen fressen oder sitzt unter Strom dabei.
Also viele Wege führen nach Rom und Hundeerfahrung hat hier jeder. Gibt Leute die hier einige Jahre Hunde haben und vieles erst lernen. Aber ja es ist auch ein Ansatz der sich zu überprüfen für einige Lohnen könnte genauso wie das indirekte Belohnen von Ruhe.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Nov. 14:06
Die Vorfahren sind gemischt, aber mehr Arbeitslinie, und die kommt auch durch. Auch ein Grund, viel Ruhe rein zu bringen.
Was machst du mit ihr an Beschäftigung?

P. S.
Ich wűrde den Titel ändern in z. B.
"Wie bringe ich Ruhe in meinen Hund?"...
und lösch besser das Video, das ist irrefűhrend, weil du es ja so nicht mehr handhabst🙂