Home / Forum / Ernährung / Ruhe gegen Schlingen?

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Sonja
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zuletzt 9. Nov.

Ruhe gegen Schlingen?

Ich habe jetzt einige Threads über das Thema Schlingen gelesen, aber zu einer Sache nichts gefunden. Ob und wie man beim Fressen Ruhe rein bringen kann, um das Schlingen zu reduzieren. Bei uns geht es um Nala, Labbi, also rassetypische Schling-Fresserin. Natürlich hilft es etwas, einen Anti-Schlingnapf zu benutzen, aber das ist nur Symptombekämpfung. Kleine Portionen füttern genauso, die einzelnen Portionen schlingt sie dann. Zweite Maßnahme: alleine füttern, im Raum alleine lassen, hilft gar nicht. Sie überdreht beim Füttern einfach. Und das will ich ändern, den hyperaufgeregten Zustand beenden. In diesem Thread möchte ich bitte ausschließlich darüber diskutieren, ob und wie man sie vor oder bei dem Füttern zur Ruhe bringen kann. Ich habe von einem Ansatz gehört, das Futter erst hinzustellen, wenn sie sich entspannt hat. So etwas wäre mein Ziel. Versuche in dieser Richtung haben sie Warten gelehrt, sie kann sich auch beherrschen und kurz still sitzen, aber innerlich bleibt sie überdreht. Sie legt sich auch nur hin, weil sie dafür mal gelobt wurde, als Schritt in die richtige Richtung, und das Futter dann bekommen hat. Den Napf beim Warten noch nicht hinzustellen macht keinen Unterschied. Länger als 10 Minuten habe ich das Warten lassen nicht ausprobiert, da sie dann irgendwann wieder zappeliger wird. Hat jemand Erfahrung damit? Eine Idee?
 
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Sonja
20. Nov. 11:58
Hunde können sich verschlucken, der Magen kann überdehnt werden, der Hund könnte es durch zu schnelles und zu vieles essen auf einmal wieder erbrechen und am schlimmsten wäre eine Magendrehung. Die kann tödlich verlaufen
Daher geben wir das Futter im umgedrehten Napf, der so zum Anti-Schlingnapf wird, und geben auch oft kleinere Portionen direkt hintereinander in den Napf.
 
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Britta
20. Nov. 12:19
Hunde können sich verschlucken, der Magen kann überdehnt werden, der Hund könnte es durch zu schnelles und zu vieles essen auf einmal wieder erbrechen und am schlimmsten wäre eine Magendrehung. Die kann tödlich verlaufen
Also verschlucken scheint mir plausibel.Überdehnung bei gleicher Menge in 20sek.,oder 3min.?!Magendrehung dachte ich,passiert bei zu viel Bewegung nach dem Fressen 🤔Aber gut,verschlucken reicht ja auch schon als Grund sich Gedanken zu machen.Danke
 
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Dogorama-Mitglied
20. Nov. 12:57
Also Berichterstattung nach Punkt 1/2/3. Nur im privat Chat, paar Fragen und Anweisungen erhalten, dann P 4/5 anwenden. Das braucht aber seine Zeit, wie jede andere VerhaltensModif.
Das ist hier ein öffentliches Forum, an dessen Diskussion alle gerne teilhaben.

Wenn du privat schreiben möchtest, dann kannst du das von vornherein tun. Andernfalls kannst du es natürlich auch lassen oder eben gemeinsam nach Lösungen suchen.

Für mich hört sich das ein wenig so an, als würdest du einen Trainingsplan verkaufen wollen. Danach wurde hier ja nicht gefragt.
 
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Dogorama-Mitglied
20. Nov. 13:00
Hast du schon mal probiert wenn sie beim Futter machen neben dir steht, so haben wir das mit unserer damals mit 8 Kilo unterernährten Mali Mix Pflegehündin aus Rumänien gemacht, die Futter Zubereitung zu unterbrechen wenn Sie neben mir steht und dich einer anderen Sache zu widmen und erst wenn sie sich wieder in Ruhe hinlegt weiter zu machen und das Konsequent durch zu ziehen (es dauert zu anfang etwas abwr ein Futer affiner Hund lernt schnell) und nicht über kommandos hier zu arbeiten. Und wir haben es gemacht das wir den Napf auf der Decke gegeben haben. Die Decke haben wir so etabliert dass der Hund gelernt hat das er auf dieser von allen in Ruhe gelassen wird also hier legt sich keiner der 2 Beiner dazu oder krault mal usw. Beim Futter zubereiten hab ich es so gemacht das die Küche für alle Hunde Tabu ist und es bekommt nur der Futter der auf seiner Decke liegt und ruhig ist. Wegen dem Schlingen haben wir am Anfang immer kleine Portionen gegeben und während des fressens dazu gelegt. Erstens lernte sie dadurch das unsere Hand auch wenn sie zum Napf geht nur Gutes bringt und sie nichts verteidigen muss. 2tens ist nun ihr Weg wenn ich Futter mache auf die Decke und das haben wir Routiniert und mit Raumverwaltung verknüpft. Ohne das Sie wie früher Rumhüpfte hibbelig wurde nicht mit dem Fiepen aufhörte. Auch dein Timing sollte stimmen. Wenn du sie ließt war sie zwar in der Erwartungshaltung jedoch gab es einen Moment da fragte sie bei dir nach und war ruhiger als im Moment davor und danach den hätte ich frei gegeben. So lernt sie auch das sie sich an dich wendet bzgl. Fressen. Es war nur ein kurzer Moment aber genau diese kurzen Momente sind es die du vermehrt möchtest.

Achso auch der Beginn der Futterzubereitung ging erst los in dieser Haltung.

Du sagst ohne essen entspannt sie dann nutze genau diesen Moment um Futter zuzubereiten wird sie unruhig sofort aufhören und abwarten bis sie wieder ruhig ist. Wie gesagt es ist eine Geduldsprobe aber so haben wir es gemacht und auch keine feste Zeit für Sie genommen sondern wirklich wenn Sie zur Ruhe kam angefangen mit Fressen zu zubereiten nun kommt sie super zur Ruhe.
 
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Jutta
20. Nov. 13:14
Ich will nicht das Schlingen unterbinden oder wegtrainieren, sondern die extreme Anspannung mindern.
Woraus entsteht die Anspannung? Daraus, dass der Hund sich nicht sicher ist, ob er das Futter bekommt und an welche Bedingungen das geknüpft ist.

Da das Ganze komplex ist, hat das auch mit der Beziehung zu dir zu tun: Das Vertrauen fehlt. Der Hund kann sich nicht sicher sein, dass du bedingungslos dafür sorgst, dass er fressen kann.

Will man einen diesbezüglich entspannten Hund, darf Futter niemals an Bedingungen geknüpft sein. Auch das immer wieder so gern empfohlene Füttern aus der Hand gehört zu den Maßnahmen, die das Vertrauen zerstören.

Ein Hund darf nicht für Futter arbeiten müssen. Er muss wissen, dass er jeden Tag zuverlässig fressen kann.

Alles, was du bisher tust, läuft komplett in die falsche Richtung.
 
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Dogorama-Mitglied
20. Nov. 13:40
Woraus entsteht die Anspannung? Daraus, dass der Hund sich nicht sicher ist, ob er das Futter bekommt und an welche Bedingungen das geknüpft ist. Da das Ganze komplex ist, hat das auch mit der Beziehung zu dir zu tun: Das Vertrauen fehlt. Der Hund kann sich nicht sicher sein, dass du bedingungslos dafür sorgst, dass er fressen kann. Will man einen diesbezüglich entspannten Hund, darf Futter niemals an Bedingungen geknüpft sein. Auch das immer wieder so gern empfohlene Füttern aus der Hand gehört zu den Maßnahmen, die das Vertrauen zerstören. Ein Hund darf nicht für Futter arbeiten müssen. Er muss wissen, dass er jeden Tag zuverlässig fressen kann. Alles, was du bisher tust, läuft komplett in die falsche Richtung.
Ich stimme dir grundlegend zu. Wenn man aber liest, was sie so unternimmt, dann geht das eben nicht in die falsche Richtung. Sie versucht den Hunger zu sättigen, reflektiert ihr eigenes Handeln, löst sich von Bedingungen bezüglich Fütterung und sucht nach Hilfe, um mehr Entspannung zu erzielen.
 
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Dogorama-Mitglied
20. Nov. 14:00
Woraus entsteht die Anspannung? Daraus, dass der Hund sich nicht sicher ist, ob er das Futter bekommt und an welche Bedingungen das geknüpft ist. Da das Ganze komplex ist, hat das auch mit der Beziehung zu dir zu tun: Das Vertrauen fehlt. Der Hund kann sich nicht sicher sein, dass du bedingungslos dafür sorgst, dass er fressen kann. Will man einen diesbezüglich entspannten Hund, darf Futter niemals an Bedingungen geknüpft sein. Auch das immer wieder so gern empfohlene Füttern aus der Hand gehört zu den Maßnahmen, die das Vertrauen zerstören. Ein Hund darf nicht für Futter arbeiten müssen. Er muss wissen, dass er jeden Tag zuverlässig fressen kann. Alles, was du bisher tust, läuft komplett in die falsche Richtung.
So krass sehe ich das nicht.
Da ich schon immer gemischte Rudelhaltung habe.
Die Fütterung aus der Hand hilft durchaus zu zeigen, dass der Hund Futter bekommt.
Wenn sich 4 Hunde hinsetzen, in der von ihnen gewählten Position und der Reihe nach wird im sitz mit Name angesprochen gefüttert, hat mich bei Ina richtig gut weiter gebracht. Sie ist nach der Übernahme mir sogar bei der Futterzubereitung in den Rücken gesprungen.
Weiß natürlich nicht, was sie bei den 2 Vorbesitzer in Bezug auf Futter für Erfahrungen gemacht hat.
Distanzlosigkeit bei der Futterzubereitung muss natürlich unterbunden werden.
 
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Jutta
20. Nov. 14:06
So krass sehe ich das nicht. Da ich schon immer gemischte Rudelhaltung habe. Die Fütterung aus der Hand hilft durchaus zu zeigen, dass der Hund Futter bekommt. Wenn sich 4 Hunde hinsetzen, in der von ihnen gewählten Position und der Reihe nach wird im sitz mit Name angesprochen gefüttert, hat mich bei Ina richtig gut weiter gebracht. Sie ist nach der Übernahme mir sogar bei der Futterzubereitung in den Rücken gesprungen. Weiß natürlich nicht, was sie bei den 2 Vorbesitzer in Bezug auf Futter für Erfahrungen gemacht hat. Distanzlosigkeit bei der Futterzubereitung muss natürlich unterbunden werden.
Worum geht es beim Füttern aus der Hand? Um Verstärkung von Abhängigkeit. Nicht mehr und nicht weniger. Im funktionierenden Sozialverband ist das nicht nötig.

Bei Mehrhundehaltung sicherzustellen, dass jeder Hund in Ruhe fressen kann, wäre für mich die Aufgabe.
 
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Dogorama-Mitglied
20. Nov. 14:12
Moin moin,
ich möchte mal schildern wie ich mein füttern aufgebaut habe, es ist zugleich auch Anti Giftköder Training.
Vielleicht passt ja etwas zu euren Vorlieben.
Generell, sie muss ins Körbchen, Platz machen und entspannen.
Sie sieht ich hole Futter und bringe es in ihren Napf.
Steht sie dabei auf, bringe ich das Futter zurück und lasse sie Platz machen, bis sie entspannt. Hole es erneut und schütte es in ihren Napf. Ich bringe das Gefäß zurück in die Futter Tonne. Hole meine Hündin vom Körbchen ab, sie soll beifuß zum Futter Napf mit kommen. Ich lasse sie davor Sitz machen und gebe das Futter frei.
Je nachdem wie artig sie mir folgt, umso schneller darf sie ans Futter.
Muss ich sie regulieren, Bremse ich sie indem ich stehen bleibe.
Ich habe sie jetzt 12 Wochen bei mir. Es klappt meistens sehr gut.

Am Anfang hat sie das Futter gesehen und war außer Rand und Band und trängelte.
Diese dreiste Marotte, musste sie schmerzlich (Umgangssprachlich) an einem Abend, erfahren, zieht bei Mir nicht.
Ich hatte das Futter in der Hand und wollte das sie sitz macht. Machte sie nicht, ich stellte das Futter, sichtlich, richtig, weg. Ich versuchte es nach kurzer Zeit, als sie zur Ruhe gekommen war, erneut. Wieder Unruhe - ich stellte es wieder weg. Beim dritten mal hat sie es geschnallt.

Mein Ratschlag: Grundgehorsam für Körbchen oder einen Platz aufbauen.
Das sie da bleibt.
Futter zubereiten
Hund abholen und ruhig /geordnet zum Futter bringen.
In Ruhe lassen

So ähnlich mache ich das auch beim los (Gassi) gehen und beim nach Hause kommen.
Geordnet und in Ruhe.
Beim los gehen klappt das allerdings nicht so gut wie beim Futter - stelle ich gerade fest.
Naja 3 Monate... Kein Meister ist vom Himmel gefallen 😂
 
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Dogorama-Mitglied
20. Nov. 14:14
Worum geht es beim Füttern aus der Hand? Um Verstärkung von Abhängigkeit. Nicht mehr und nicht weniger. Im funktionierenden Sozialverband ist das nicht nötig. Bei Mehrhundehaltung sicherzustellen, dass jeder Hund in Ruhe fressen kann, wäre für mich die Aufgabe.
Aber das hat sie doch schon indem Sie den Hund separiert füttert. Und wie man ran geht hängt immer vom Hund und Charakter ab. Wenn ich einen total aufgedrehten Hund habe. Sind Grenzen super wichtig und manchmal muss man finderisch sein um dem Hund dies begreiflich zu machen. Hätte ich meiner Rumänin das Futter ohne Hausregeln hingestellt wäre sie heute noch total Aufgedreht und würde hibbeln. Also geht ja nicht um einen Trick den Sie lernen soll oder ein Kommando sondern einfach das es unhöflich ist und sie nicht weiter bringt. Und klar ist das gelernte Verhalten durch Mangelernährung und Co schwer abzugewöhnen aber es ist machbar mit Feingefühl und Konsequenz.