Gern😉. Wie entscheidend Mimik und Körpersprache auch in der menschlichen Kommunikation sind, wenn es ums Verstehen geht, zeigt sich immer, wenn man nur schreibt 😁.
Ich muss mal nachfragen: welche unerwünschten Dinge befürchtest du bei gemeinsamen Essen?
Ich selber arbeite seit 40 Jahren mit Hunden, habe aber erst vor 10 Jahren verstanden, was ein echter Sozialverband ist und wie er funktioniert. Ich würde eine Menge dafür geben, hätte ich das schon früher gekonnt.
Hunde sind so einfach, wenn man sie versteht und willens und in der Lage ist, ihre Bedürfnisse zu erfüllen.
Konkret beim „zur Ruhe bringen“. Wenn ich Ruhe will, muss ich Ruhe kommunizieren. In dem Moment, wo ich mich hinsetze, legt sich auch der Hund.
Wenn ich einen Hund möchte, der sich im Haus ruhig verhält, darf ich ihm keine Aufgabe geben, die ihn aktiviert. Keine Spiele - auch nicht „um den Kopf zu beschäftigen“ - keine Wächterjobs uam.
Warum sollte ich einen Hund für Ruhe bestärken? Zum einen erfüllt er in echter Ruhe ein eigenes Bedürfnis. Verstärken kann ich aber ohnehin nur aktives Tun, nicht passives Verhalten. Der Hund weiß überhaupt nicht, wofür er gelobt wird.
Bestärke ein Baby, das Sprache noch nicht versteht für ruhiges Liegen. Das einzige, was geschieht, wird sein, dass das Kind durch die Sprache aktiviert wird.
Daraus folgt, dass ich in einer solchen Situation nie weiß, was ich gerade tatsächlich bestärke.
Schaut der Hund gerade irgendwo hin? Hat er einen Geruch in der Nase, ein Geräusch im Ohr, eine Idee im Kopf? Nicht zwingend erkennbar für mich, aber mal eben falsch bestätigt.
Meine Formulierung, die Hunde zu bestärken, wenn sie von sich aus ruhig sind, war etwas missverständlich.🙄
Wenn ich im Home-Office arbeiten muss, schicke ich die Hunde auf ihren Platz. Bleib sage ich dabei nicht, und es gibt auch kein Auflösungskommando. Das Schicken habe ich mit Leckerli begonnen, und wenn sie dann von sich aus liegen geblieben sind, habe ich es mit Leckerli bestärkt. Inzwischen reicht es, dass ich an meinen Schreibtisch gehe, dann schlafen sie auf ihren Plätzen. 😴
Wenn jemand zur Haustür kommt, war es richtig hektisch. Für eine schnelle Lösung, damit niemand zu Schaden kommt, schicken wir die Hunde auf ihren Platz. Die Tür geht erst auf, wenn sie dort sind und nicht sofort wieder aufspringen. Auch das belohnen wir mit Leckerli. Sie sind dabei nicht entspannt, aber sie verteilen auch keine Kinnhaken mehr. Die Dauerlösung ist das nicht,🥴 dafür üben wir jetzt mit viel Geduld, dass die Tür erst aufgeht, wenn sie deutlich entspannter sind. Die Leckerli werden reduziert. Begrüßt wird nicht, da sie sich nicht entspannen. Wenn sie sich wirklich beruhigt haben, gibt es Knuddelrunden.
Ich weiß, dass das alles andere als ideal ist, aber es bringt uns Schritt für Schritt in die richtige Richtung. Wir haben in recht kurzer Zeit 3 junge Hunde zu uns geholt und dabei am Anfang ein bisschen Erziehung schleifen lassen. Das rächt sich natürlich, aber wir holen langsam auf.😏