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Rainer
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zuletzt 30. Jän.

Fleischkonsum bei Herdenschutzhunden

Hey, ich bin auf folgenden Beitrag von Mirjam Cordt gestoßen in dem zusammenfassend erklärt, es darum geht, das HSH oft sehr flippig und unausgeglichen werden, sobald sie mit übermäßig viel Fleisch gefüttert werden. Aufgrund des Alters der Rasse und ihrer ursprünglichen Aufgabe, hat sich wohl in ihrer Genetik die Fähigkeit entwickelt Milch- und Pflanzliche Produkte besser und effizienter zu verstoffwechseln. Hat irgendwer schonmal was in diese Richtung gehört oder erfahren? Es geht hierbei ausschließlich um Herdenschutzhunde und deren Mischlinge! Ich finde es eine interessante Thematik die auch durchaus sinnvoll klingt. Wenn man bedenkt das diese Tiere Tagelang ohne Mensch auf der Wiese stehen und die Herde bewachen. Gerade in den Ländern wo HSH zum Einsatz kommen/kamen ist der Hund ja ohnehin nicht so sehr Teil der Familie das er mit Liebe und gutem Futter überschüttet wird 😬 https://vom-crystal-diamonds.de/gesunde-ernahrung/herdenschutzhund-und-ernahrung/
 
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Viktoria
30. Jän. 07:29
Mit der selben Thematik habe ich mich in den letzten paar Monaten auch mehr beschäftigt.

Also, ob ein höherer Protein und Fettgehalt zu einem aufgedrehteren, hibbeligeren Hund führt.

Eine klare Studie habe ich hier nicht, da das Ganze noch nicht vollständig erforscht ist - allerdings haben uns zwei verschiedene Tierärzte und eine Ernährungsberaterin, sowie eine Hundeschule alle 4 unabhängig voneinander genau dies so bestätigt. ☺️
 
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Steffi
30. Jän. 08:09
Die meisten Wildtiere leiden unter Krankheiten, Parasiten und auch Mangelernährung. Ein Nahrungsüberfluss, wie zum Beispiel eine Tonne Fleisch, ermöglicht das Potential auszuschöpfen. Das verändert nicht den Genotyp. Das hat nichts mit Lamarck zu tun, wenn überhaupt fällt das in den Bereich der Epigenetik. Wobei auch das nur begrenzt zutrifft.
Du beschreibst eine aktive Änderung durch Anpassung an die Gegebenheiten und dadurch eine Anpassung für die nächste Generation. Das ist Lamarck.

Tatsache ist aber, dass sich einfach Lebewesen mit einem selektionsvorteil (das kann größer sein, kleiner sein, schneller, sich besser verstecken können etc sein) sich besser durchsetzen konnten und deswegen deren genetische Eigenschaften an die nächste Generation weiter gegeben werden
 
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Steffi
30. Jän. 08:11
Mit der selben Thematik habe ich mich in den letzten paar Monaten auch mehr beschäftigt. Also, ob ein höherer Protein und Fettgehalt zu einem aufgedrehteren, hibbeligeren Hund führt. Eine klare Studie habe ich hier nicht, da das Ganze noch nicht vollständig erforscht ist - allerdings haben uns zwei verschiedene Tierärzte und eine Ernährungsberaterin, sowie eine Hundeschule alle 4 unabhängig voneinander genau dies so bestätigt. ☺️
Bei solchen Thesen musst du aufpassen, denn Gerüchte verbreiten sich schneller als Fakten.

Im Internet halten sich ja auch Mythen wie Kohlenhydratfrei bei Giardien, trocken- und nassfutter nie zusammen füttern und Ähnliches
 
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Sonja
30. Jän. 08:24
Wenn das so wäre, dann hätten wir ja hier bei uns viel mehr riesige Hunde und nicht so viele adipöse. Auch bei Menschen gibt es ja viele kleine dicke Leute, die dann oft auch kleine dicke Kinder haben. Bei dieser Logik "viel essen = große Körperhöhe" wird für mich spontan irgendwie kein Schuh draus. Weder aus meiner persönlichen Beobachtung noch aus dem, was ich so über Ernährung und Genetik weiß. Möchte es aber nicht zu 100% behaupten.
Zu dem Thema hab ich letztens erst einen Artikel gelesen, dass Menschen in den letzten Jahrzehnten größer geworden sind - und Frauen größere Männer bevorzugen. Das unterstreicht m.M.n. auch eher, dass eine Selektion: groß=Vorteil stattfindet und es nicht unbedingt an der Ernährung liegt. Diese ermöglicht natürlich ein einfacheres Heranwachsen gegenüber Mangelernährung. Auslöser für die Größe ist das aber nicht.
 
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Rainer
30. Jän. 08:36
Die ganzen Posts zu Genetik und Wachstum gehen langsam etwas am Thema vorbei oder?
Soweit ich mich noch an den Bio Unterricht erinnern kann, sind die Grenzen des Wachstums und allerlei Merkmale der Körpers bei der Befruchtung festgelegt. Wirfst ein Baby ins Wasser wächst dem halt auch keine Flossen. Tritt im Wachstum aber eine Mangelernährung auf, kann es durchaus zu Defiziten in der Entwicklung kommen und ein Lebewesen wird langsamer wachsen und vielleicht nicht sein volles Potential ausschöpfen.
 
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Rainer
30. Jän. 08:40
Mit der selben Thematik habe ich mich in den letzten paar Monaten auch mehr beschäftigt. Also, ob ein höherer Protein und Fettgehalt zu einem aufgedrehteren, hibbeligeren Hund führt. Eine klare Studie habe ich hier nicht, da das Ganze noch nicht vollständig erforscht ist - allerdings haben uns zwei verschiedene Tierärzte und eine Ernährungsberaterin, sowie eine Hundeschule alle 4 unabhängig voneinander genau dies so bestätigt. ☺️
Sehr sehr oft ließt man ja das man Hunde gerade nicht mit derart viel Fleisch füttern soll. (Katzen und Wölfe bilden hier eine Ausnahme)
Komplett vegan oder vegetarisch erscheint mir mittlerweile aber auch zu extrem und zu einseitig.
Eine gesunde Mischung und der "goldene Mittelweg" ist hier vielleicht eher das Mittel der Wahl.

Ich habe meinen beiden gestern und heute mal eine deutliche größere Portion rohes Fleisch gefüttert und werde beobachten/berichten.
Was ich jetzt schon sagen kann... Maggie kam gestern Abend sehr verschmust daher und ist neben mir auf dem Sofa eingeschlafen. Hat aber nicht unbedingt was zu bedeuten, da ich sie erst knapp zwei Wochen bei mir habe.
 
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Angelika
30. Jän. 08:57
Ja, ein interessantes Thema. Wir haben jetzt unseren zweiten polnischen Herdenschutzhund. Und haben uns von Anfang an natürlich Infos zwecks Ernährung geholt. Der HSH ist insgesamt ein guter Futterverwerter. Kurz gesagt: eine Mischung aus selbstgekochtem Gemüse, Obst, Reis und prozentual wenig Frischfleisch mit Toppings aus Quark, Joghurt oder Käse. Wenn er sich viel bewegt mehr, wenn er mehr ruht weniger👍
 
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Vivi &
30. Jän. 10:24
Du beschreibst eine aktive Änderung durch Anpassung an die Gegebenheiten und dadurch eine Anpassung für die nächste Generation. Das ist Lamarck. Tatsache ist aber, dass sich einfach Lebewesen mit einem selektionsvorteil (das kann größer sein, kleiner sein, schneller, sich besser verstecken können etc sein) sich besser durchsetzen konnten und deswegen deren genetische Eigenschaften an die nächste Generation weiter gegeben werden
Ich beschreibe diese Veränderung in der nächsten Generation. Tatsächlich hat Lamarck nicht 100% Unrecht gehabt, wie die moderne Epigenetik bestätigt. Er hat aber die falschen Schlüsse gezogen und das was er gesagt hat war so nicht korrekt.
Selektion führt zu der Situation die du beschreibst. Die Wirkung der Umwelt auf die nächste Generation ist aber nicht null. Im Gegenteil, veränderte Bedingungen Umweltbedingen veränderte Nachkommen. Nicht so extrem das die Wölfe 50% größer werden aber so das insgesamt stärkere Wölfe großgezogen werden und die stärksten davon sich durchsetzen können.

Es gibt auch solche Veränderungen innerhalb einer Generation. Löwen und Hyänen kamen lange Zeit auch in kälteren Gefilden vor. Wenn man diese heutigen Savannentiere im Nordeuropäischen Zoo hält, können sie ein Winterfell entwickeln. Weil die Gene bereits angelegt sind und nur "aktiviert" werden müssen.
 
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Viktoria
30. Jän. 10:50
Bei solchen Thesen musst du aufpassen, denn Gerüchte verbreiten sich schneller als Fakten. Im Internet halten sich ja auch Mythen wie Kohlenhydratfrei bei Giardien, trocken- und nassfutter nie zusammen füttern und Ähnliches
Dein Hinweis war nicht notwendig.

Wie gesagt, es sind Wahrnehmungen, die mehrere externe Seiten so ähnlich empfunden haben ☺️
Darunter auch medizinisches Fachpersonal.

Ich selbst arbeite auch Wissenschaftlich, erstelle eigene Studien samt Itemanalysen und vollständiger Prüfung aller Testvoraussetzungen und Gütekriterien.

Deswegen auch der Hinweis, dass ich bisher keine exakten Studien mit klarer Ursache-Wirkungsbeziehung gefunden habe.
 
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Viktoria
30. Jän. 10:54
Sehr sehr oft ließt man ja das man Hunde gerade nicht mit derart viel Fleisch füttern soll. (Katzen und Wölfe bilden hier eine Ausnahme) Komplett vegan oder vegetarisch erscheint mir mittlerweile aber auch zu extrem und zu einseitig. Eine gesunde Mischung und der "goldene Mittelweg" ist hier vielleicht eher das Mittel der Wahl. Ich habe meinen beiden gestern und heute mal eine deutliche größere Portion rohes Fleisch gefüttert und werde beobachten/berichten. Was ich jetzt schon sagen kann... Maggie kam gestern Abend sehr verschmust daher und ist neben mir auf dem Sofa eingeschlafen. Hat aber nicht unbedingt was zu bedeuten, da ich sie erst knapp zwei Wochen bei mir habe.
Seit gut 2 Monaten ist unsere Futterumsellung nun um, in der ich von einem Junghundefutter mit mehr Protein & Fett auf adultes Futter mit 25% Protein & 15% Fett umgestellt habe.

Winnie ist seit ca. einem Monat auf jeden Fall entspannter, weniger aufgeregt & kann sich selbst besser regulieren.

Ob es am geringeren Protein und Fett, oder an unserem Training liegt + „älter werden“, kann ich nicht genau sagen.
Ich würde auf eine Mischung aus allen 3 tippen ☺️

Eventuell ist es ja einen Versuch wert bei euch :)
Auf jeden Fall schadet es nicht