Nicht das Fabrikat des Futters ist entscheidend, sondern die Eiweissquelle, die bei empfindlichen Mägen nicht gewechselt werden sollte. Unser Hund hatte ständig Verdauungsprobleme und Durchfall, weil wir der Meinung waren, wir würden ihm was gutes tun, ihm Rind, Huhn, Ente etc. im Wechsel anzubieten. Ganz nach menschlichen Massstäben: er kann doch nicht immer das gleiche fressen, das wird ihm doch langweilig. Seit der Empfehlung des Tierarztes, 1. die Eiweissquelle nicht zu wechseln und 2. Pferd zu füttern, funktioniert sein Stuhlgang wie ein Uhrwerk. Nie wieder Probleme gehabt. Dass es bei Tieren ebenso wie bei Menschen Exemplare gibt, die alles vertragen, und Exemplare, die Unverträglichkeiten haben, versteht sich von selbst. Allgemeinaussagen wie „die vertragen alles“ stimmen daher weder beim Tier noch beim Menschen.
Ja, es gibt sowohl bei Mensch als auch bei Hund empfindliche Mägen, genauso, wie es Allergien, Diabetes, Asthma, Arthrose, ... gibt. Aber müssen deshalb alle Hunde vorsorglich so behandelt werden, um das Risiko einer Unverträglichkeit, einer Allergie nach Möglichkeit auszuschließen?
Ich habe übrigens so eine plötzliche Ernährungsumstellung in einer Gemeinschaft von 90 Menschen am eigenen Leib erfahren: Wir fuhren für mehrere Wochen - noch zu Zeiten der UdSSR - in eine der südlichen Sowjetrepubliken und haben das dort übliche Essen gegessen. Die meisten von uns hatten eine richtig dolle Verstopfung bekommen, da die dortige Ernährung deutlich ballastoffärmer war, als unsere gewohnte Ernährung. Aber nach einigen Wochen stellte sich auch unsere Verdauung um und wir hatten wieder normalen Stuhlgang. Naja, bei Rückkehr nach Hause führte die häusliche Kost zu massivem Dünnsch... einige Wochen lang.
Ich hatte das hier schon mal erklärt warum: Das Microbiom im Darm passt sich an die jeweilige Ernährung an, und über längere Zeit auch der Wandaufbau des Darms, inklusive Muskulatur. Wenn da plötzlich was anderes reinkommt, ist kaum Kapazität da um das auch zu verdauen, evtl. kommt es zu Gärungen des mit dem gerade angesiedelten Microbiom nicht bzw. zu langsam Verdaubaren und diese Gärungenschäsigt das dem Neuen noch nicht angepasste Microbiom und Infolge villeicht auch noch die freigelegte Darmwand -> Entzündung, Durchfall z.T. blutig, wässrig, ...