Die Meinung vertrete ich mittlerweile auch. Was war ich vor 8 Jahren überzeugt von dem Konzept... Klingt alles so natürlich und wild romantisch. Mittlerweile hat meine Hündin kaputte Vorderzähne durch die Knochenmahlzeiten (und sie bekam extra nur weiche Rohfleischknochen. Gezielt ausgesucht, weil schonender) und sonst nichts gewonnen. Mir hat es nur Zeit geraubt und alles erschwert (Training, Reisen, Platz für die extra Kühltruhe). Also eher negativ. Kenne auch Fälle, die ihre Welpen gebarft haben und nun alles mögliche an Gelenkschäden behandeln dürfen. Zu schnell gewachsen durch das Protein, obwohl so schön ausgerechnet mit Welpenkalkulator. Sicher ist da züchter- und rassebedingt schon was im Busch gewesen, aber das hat alles nur schlimmer gemacht. Glückwunsch. Nee, nicht nochmal. Die Probleme hatte ich mit meinen anderen Hunden jetzt nicht (auch das mit den Zähnen). Übrigens darauf angesprochen bestätigte mir meine Tierärztin die Probleme, die seit dem Barf Boom in den Praxen auftauchen. Besonders auch die gehäuften Fälle von Salmonellen und anderen Bakterien. Also ich bin von dem Gedanken geheilt. Schön für alle, bei denen es funktioniert, aber ob das jetzt für jeden die Erlösung ist, sei mal dahingestellt.
Deshalb (unter anderem) finde ich es auch oftmals ärgerlich, wenn Halter mit zT fragwürdigen Argumenten und trickreicher Rhetorik in diese Ernährungsform rein gedrängt werden.
Neben anderen, kritischen medizinischen Infos gibt es einen lesenswerten Artikel von Ernährungs FachTierärztin Cornelia Rückert aus dem Journal "Kleintier Konkret".
Besonders interessant, wenn Defizitär-Fütterer sich dafür feiern, dass das Blutbild trotzdem immer noch okay ist und das als Beweis vorgebracht wird, dass man selbst angeblich alles richtig macht.
Bin nicht sicher, ob der Begriff Homöostase genannt wird, aber wer interessiert ist, kann den zusätzlich mal googeln.
Der BARF-Trend in der Hundeernährung –
Eine Herausforderung für den Tierarzt?
https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0043-101858.pdf