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Mischa
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Anzahl der Antworten 59
zuletzt 13. Sep.

Barf mehr Keime?

Hallo, Unsere Hündin isst sehr schlecht und ist sehr verwöhnt. Sie hat eine Futtermittelallergie gegen Kartoffeln und Mais. Meisten kochen wir selber / barfen, alles andere lässt sie stehen. Leider hat sie in der letzten Zeit sehr viel abgenommen. Wir wollen jetzt nur noch barfen. Ins Bartmenü kommt: Fleisch und Fett Obst und Gemüse Innereien und Pansen Öle und Vitamine Eier und Fisch Jetzt habe ich gelesen, dass bei Barffleisch die Keime mehr sein sollen als bei Fleisch für Menschen. Da es da andere Grenzen und Richtlinien gibt. Ausserdem waren dort Kommentare von Nierentod und Mangelerscheinungen. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Unsere Hündin (50cm hoch, 20kg schwer, 11 Monate alt) hatte nie Probleme mit rohem Fleisch. Im Gegenteil sogar, sie frisst es wirklich gerne. Nun beunruhigen eine diese Artikel/Kommentare doch. Habt ihr Erfahrungen? Danke!
 
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Mischa
26. Aug. 16:24
Wir barfen jetzt auch weiter. Sie hat wieder zugenommen ist fitter und ihr Fell wiedet schön. Seit dem keine Probleme mehr gehabt. Lassen einfach zwischendurch mal ins Blut schauen ob alles ok ist, ich denke aber mal schon. Danke für die Antworten
 
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Vivian
27. Aug. 04:29
Hallo, ich kenne ähnliche Probleme. Meine Hündin hat miastena gravis und dadurch einen hohen Energie bedarf.. Für sie hatte ich auch gekocht und sie hat es gar nicht vertragen im Sinne von nie zu genommen, zudem hat sie Futtermittelunverträglichkeiten.... Mein rüde.. Ebenfalls Futtermittelunverträglichkeiten... Bei meiner Hündin bin ich Nun wieder aufs hypiallergenic umgestiegen... Das fällt für dich glaube raus. Mein rüde bekommt nun das Nassfutter TerraCanis - sehr hochwertiges Futter und alles drinnen was man so braucht. Sie haben verschiedene Menüs, dort könntest du mal noch schauen. Gesundheitlich ist sie durch gecheckt? Bei solchen Hunden wie bei dir beschrieben gibt's auch oft probleme mit den Magen durch die Futterverweigerung, da empfiehlt sich, nach Absprache mit dem ta, auch die gabe Von einem Magenschutzt wie omeprazol, der Hund kommt in einen doofen Kreislauf wenn er nicht frisst.. Die Magen säure wird zu viel und daher will der Hund erst recht nicht fressen.
 
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Dogorama-Mitglied
6. März 11:55
Bei rohem Fleisch besteht immer ein erhöhtes Risiko einer Verkeimung. Nicht ohne Grund braten und kochen wir. Geflügel fällt bei Barfen schon mal weg, obwohl Geflügel gut verträglich und gesund ist. Es gibt nur einen Grund zu Barfen. Nämlich, wenn man kein kommerzielles, mit Vitaminen angereichertes Tierfutter füttern will, dieses nicht vertragen oder von einem Feinschmecker nicht gemocht wird. Dann kann man allerdings statt Barfen auch Futter selbst zubereiten, wie man das auch für sich selbst tut, mit Kochen oder Braten. Dann sind die Keime abgetötet aber leider auch hitzeempfindliche Vitamine mehr oder weniger zerlegt, je nach Temperatur. Es gibt dann die Möglichkeit dem Hund extra Vitamine auf verschiedenen Wegen zukommen zu lassen, z.B. Vitaminpaste. Eine andere Möglichkeit für das "Vitaminproblem" ist, für seinen Hund zu kochen aber ihm zwischendurch auch kommerzielles Hundefutter zu geben - sofern er das dann noch nimmt 🙂. Das Meiste bei kommerziellen Futtermitteln ist mit extremer Vorsicht zu genießen, weil damit sehr viel Werbung und sehr viel Gewinn gemacht wird. Da werden dann auch unsinnige Thesen in die Welt gesetzt. Zum Beispiel, dass man seinem Hund immer nur dasselbe Hundefutter geben soll etc. Wenn ein Hund keinen Bock mehr auf sein Futter hat, ist es dringend angeraten, ihm mal etwas Abwechslung zukommen zu lassen (ganz generell, Hunde mit speziellen Ernährungsproblemen ausgenommen). Mir hat mal jemand, für den Barfen eine Religion war, eingeschweißtes Barffuttter zum Testen gegeben. Allein der Anblick war schon unappetitlich. Als ich die Tüte aufgemacht habe, musste ich mich fast übergeben. Das war komplett vergoren und wurde sofort entsorgt.
 
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Dogorama-Mitglied
6. März 12:44
... und diese Studie ist so wie beschrieben nicht verständlich. Denn die Anzahl der Keime besagt nichts. Während Keime in anderen Lebensmitteln zum Teil völlig unbedenklich sind, sind Keime, die sich in Fleisch vermehren meist hochtoxisch.
 
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Dogorama-Mitglied
6. März 13:04
Über welche Studie reden wir denn? Könnte die mal jemand verlinken?
 
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Dogorama-Mitglied
6. März 13:53
Die Studie würde ich auch gern sehen. Ich zumindest halte Barfen für kompletten Firlefanz.
 
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Tom
6. März 14:03
Wenn man über Keime redet, sollte man tatsächlich unterscheiden zwischen Keimen und pathogenen, also krankheitserregende Keimen. Sonst bringt das nix.

Vor kurzer Zeit habe ich irgendwo hier im Forum diesen Unsinn gelesen, dass Fertigfutter und insbesondere auch Dosen (!) angeblich ebenso viele Keime enthalten würden wie rohes Fleisch.
Seitdem begegnet mir die Aussage hier ständig wieder. Bevor sowas jetzt einer beim anderen abschreibt und durch ständiges Wiederholen eine neue "urban legend" in die Welt gesetzt wird:
Hat sich mal jemand gefragt, wie das bei einer Konserve, die im Autoklaven sterilisiert wurde, überhaupt möglich sein soll?
Oder wurde da einfach das kleine, aber wichtige Detail unterschlagen, dass es sich dabei dann um ABGETÖTETE Keime handelt?

Zur Frage nach der Studie, die in meisten Fällen im Barf Fleisch genau diese nachgewiesen hat (Salmonellen, E-Coli Clostridien etc., die auch übrigens im Fleisch für den menschlichen Verzehr wirklich nichts zu suchen haben) :
Wenn ich raten sollte, wäre mein Tipp, es geht um die deutschsprachige Arbeit von Wendel et al. (2012). Ist glaube ich hier so die bekannteste, die am meisten zitiert wird.
Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Arbeit aus Zürich und eine aus Porto. Außerdem Weese et al. und Finley (2008), beides aus Kanada sowie Strohmeyer (2006) in den USA.

Gibt noch ne ganz interessante tiermedizinische Diplomarbeit von der Uni Wien, wo zwar hauptsächlich Barf-Rationen auf Bedarfsdeckung überprüft wurden (Ergebnisse sind einigermaßen erschreckend... 😱) , aber da wird sich auch auf ein paar Seiten zur aktuellen Forschungslage bei dem Problem mit Hygiene geäußert. Die steht auch online und sollte findbar sein:
Zimmermann, Sandra (2013)
 
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Dogorama-Mitglied
6. März 14:22
Wenn man über Keime redet, sollte man tatsächlich unterscheiden zwischen Keimen und pathogenen, also krankheitserregende Keimen. Sonst bringt das nix. Vor kurzer Zeit habe ich irgendwo hier im Forum diesen Unsinn gelesen, dass Fertigfutter und insbesondere auch Dosen (!) angeblich ebenso viele Keime enthalten würden wie rohes Fleisch. Seitdem begegnet mir die Aussage hier ständig wieder. Bevor sowas jetzt einer beim anderen abschreibt und durch ständiges Wiederholen eine neue "urban legend" in die Welt gesetzt wird: Hat sich mal jemand gefragt, wie das bei einer Konserve, die im Autoklaven sterilisiert wurde, überhaupt möglich sein soll? Oder wurde da einfach das kleine, aber wichtige Detail unterschlagen, dass es sich dabei dann um ABGETÖTETE Keime handelt? Zur Frage nach der Studie, die in meisten Fällen im Barf Fleisch genau diese nachgewiesen hat (Salmonellen, E-Coli Clostridien etc., die auch übrigens im Fleisch für den menschlichen Verzehr wirklich nichts zu suchen haben) : Wenn ich raten sollte, wäre mein Tipp, es geht um die deutschsprachige Arbeit von Wendel et al. (2012). Ist glaube ich hier so die bekannteste, die am meisten zitiert wird. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Arbeit aus Zürich und eine aus Porto. Außerdem Weese et al. und Finley (2008), beides aus Kanada sowie Strohmeyer (2006) in den USA. Gibt noch ne ganz interessante tiermedizinische Diplomarbeit von der Uni Wien, wo zwar hauptsächlich Barf-Rationen auf Bedarfsdeckung überprüft wurden (Ergebnisse sind einigermaßen erschreckend... 😱) , aber da wird sich auch auf ein paar Seiten zur aktuellen Forschungslage bei dem Problem mit Hygiene geäußert. Die steht auch online und sollte findbar sein: Zimmermann, Sandra (2013)
Der Enthusiasmus für Barfen ist bei Vielen trotzdem ungebrochen. Gibt es denn ausser den Vitaminen, die erhalten bleiben aber auch anderweitig zugeführt werden können, sonst noch Gründe, die pro Barfen angeführt werden? Die Konsistenz, keine Denaturierung von Proteinen (wie bei unserem morgendlichen Eierkochen)?
 
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Tom
6. März 14:31
Der Enthusiasmus für Barfen ist bei Vielen trotzdem ungebrochen. Gibt es denn ausser den Vitaminen, die erhalten bleiben aber auch anderweitig zugeführt werden können, sonst noch Gründe, die pro Barfen angeführt werden? Die Konsistenz, keine Denaturierung von Proteinen (wie bei unserem morgendlichen Eierkochen)?
Der Enthusiasmus wird ja auch gehegt und gepflegt...

Außerdem Vitaminen geht es bei den Pro Argumenten wohl hauptsächlich um Wolf und Natürlichkeit ( die man nicht mit optimal verwechseln sollte) und sicherlich, dass man weiß was drin ist.
Schade finde ich dabei, dass vielen Haltern dann oftmals nicht bewusst ist, was NICHT drin ist, was der Hund aber bekommen sollte.
Darüber gibt es einiges an Untersuchungen.
Zumindest ist mir hingegen an durchweg oder insgesamt Positivem nichts wissenschaftliches bekannt oder von Fach-Organisationen aus tierärztlicher oder ernährungswissenschaftlicher Sicht.
Wer dazu Hinweise hat zu belastbare Aussagen, nur gerne her damit.
 
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Dogorama-Mitglied
6. März 15:21
Der Enthusiasmus wird ja auch gehegt und gepflegt... Außerdem Vitaminen geht es bei den Pro Argumenten wohl hauptsächlich um Wolf und Natürlichkeit ( die man nicht mit optimal verwechseln sollte) und sicherlich, dass man weiß was drin ist. Schade finde ich dabei, dass vielen Haltern dann oftmals nicht bewusst ist, was NICHT drin ist, was der Hund aber bekommen sollte. Darüber gibt es einiges an Untersuchungen. Zumindest ist mir hingegen an durchweg oder insgesamt Positivem nichts wissenschaftliches bekannt oder von Fach-Organisationen aus tierärztlicher oder ernährungswissenschaftlicher Sicht. Wer dazu Hinweise hat zu belastbare Aussagen, nur gerne her damit.
Dass man weiß, was drin ist, kann man nachvollziehen. Aber das weiß man auch, wenn man das Fleisch kocht oder brät. Ich schließe mich dem vollumfänglich an. Wer belastbare Aussagen pro Barf vorweisen kann, möge sie gern mitteilen.