Ich nutze bei Kalle die Schleppi (übrigens nur i. V. mit Geschirr!) im Training und bei „normalen“ Gassirunden.
Wobei der Übergang da sehr fließend ist, da wir den Großteil des Trainings in die Walks einbauen, damit er nicht das Erlernte mit einem bestimmten Ort in Verbindung bringt.
Neue Sachen aufbauen natürlich im reizarmer Umgebung ohne Ablenkungen.
Kalle ist nicht zuverlässig abrufbar, insbesondere bei Hundebegegnungen. Trotzdem soll er auf ner Gassirunde ausreichend Bewegungsfreiheit haben, daher dann 5m Schleppleine, teilweise zieht er diese frei hinter sich her, teilweise habe ich sie in der Hand. Ich nehme die überschüssige Länge auf, wenn ich die Leine in der Hand habe. Es braucht manchmal ein paar Meter, bis Kalle das ziehen lässt, aber insgesamt passt das.
Bei den meisten Begegnungen mit Menschen ist Kalle teilnahmslos, da lasse ich die Schleppi lang und zeige ihm an, auf welcher Seite er gehen soll. Das trainieren wir auch gerade fürs Fahrrad fahren (Aufbau, für Laufen am Rad ist er noch zu jung) und klappt schon ganz gut. Er reagiert leider aber immer noch sehr freudig auf Ansprache durch fremde Menschen und Kalle wird seiner Optik wegen leider auch oft „angesüßt“, daher nehme ich ihn bei Begegnungen, gerade wenn Kinder dabei sind, oft kurz. Leinenführigkeit ist dann auch gut, auch bei Hundebegegnungen, wobei mit Halsband und Führleine noch etwas besser. Der Karabiner ist am Geschirr immer am Rücken eingehakt, nicht vorne. Könnte ich zwar wechseln, dann wäre die Führigkeit wahrscheinlich besser, aber da ich ihn schnell wieder freigebe, kommt mir das im Wald nicht so drauf an…
Hundebegegnungen nehme ich in kurz, da merkt man, dass er hin will, lässt sich aber mit Handzeichen super begrenzen, geht nicht ins Geschirr oder bellt oder irgendwas. Okay, bei ein zwei Kumpels ist dann die Impulskontrolle mal kurz im Keller, Kartoffeln hochholen 😉, aber seitdem wir uns abgesprochen haben, auch bei Spieltreffs zunächst an der Leine zu beruhigen und Spiel erst nach Freigabe (Dauer zwischen ableinen und Freigabe wird sukzessive verlängert), werden auch die Begegnungen besser handhabbar.
Fahrradfahrer habe ich schon in anderen Threads drüber geschrieben, ich blockiere erstmal den Weg und erwarte dass sich Fahrradfahrer bemerkbar machen und mute denen auch eine deutliche Verlangsamung zu, Kalle nehme ich immer kurz, zu groß ist mir das Risiko eines impulsiven oder schreckhaften Sprung ins Fahrrad (insgesamt sind ihm die egal) und solange ich Kalle nicht bei mir habe, mache ich mich breit. Ansonsten nehme ich bei Wahrnehmung eines Radfahrers Kalle sofort zu mir, und gehe auch bewusst zur Seite, dass auch Fahrradfahrer erkennt, ich habe ihn wahrgenommen. Ich erhalte deutlich öfter ein nettes Danke als dass jemand, den ich spät bemerkt habe und den ich blockiere, sich genervt gezeigt hätte. Offensiv beschwert hat sich noch niemand, würde demjenigen aber auch mal seine Klingel erklären oder weshalb sich eine Anschaffung einer solchen lohnt 😀
Insgesamt ist mein Ziel, wie damals bei Merlin, die Schleppleine ganz gegen Freilauf zu tauschen, dafür muss Kalle noch einiges lernen, auch Kommandos auf Entfernung, denn Merlin habe ich bei Fahrradfahrern nicht abgerufen, sondern sitzen lassen, etc. Führleine dann, wo erforderlich/sinnvoll.
Da wir seit einiger Zeit häufig campen wird die Schleppi aber sicher immer wieder zum Einsatz kommen, da auf den Campingplätzen überwiegend Leinenpflicht herrscht und der Hund auch am Platz gesichert sein muss. Aber was soll’s, der Hund kriegt seinen Auslauf, Beschäftigung, Abenteuer. Am Wohnwagen soll er gefälligst ausruhen und mich mein Bier trinken lassen 😊