Es ist kein Geheimnis, dass viele Tierheime überfüllt und unterfinanziert sind. Doch was genau bedeutet das für die Tiere, die dort leben müssen und die Menschen, die dort arbeiten? Und noch wichtiger: Wie kann die Situation verbessert werden?
Stellt euch vor, ihr betretet ein Tierheim. Ihr werdet wahrscheinlich von vielen Augenpaaren beobachtet – jedes davon gehört zu einem Tier, das auf ein neues Zuhause wartet. Die Tierheime in Deutschland sind am Anschlag: Überfüllung und Finanzierungssorgen sind an der Tagesordnung. Die Zahl der Haustiere in deutschen Haushalten ist in den letzten Jahren stark gestiegen, was die Situation zusätzlich verschärft hat.
Inhalt: Tierheime fordern Unterstützung seitens der Politik
Es gibt viele Gründe, warum Tiere in Tierheimen landen. Manche werden von ihren Besitzer:innen abgegeben, weil sie die Verantwortung nicht mehr tragen können oder wollen. Andere sind Fundtiere, die entweder ausgesetzt wurden oder verloren gegangen sind. Die Pandemie hat zudem zu einem Anstieg bei der Anschaffung von Haustieren geführt, was die Situation verschärft hat. Mitunter wird die Tierhaltung auch immer mehr zu einer finanziellen Frage. Laut dem Deutschen Tierschutzbund sind permanent zwei Drittel aller Tierheime ausgelastet, während die übrigen nur noch minimale Kapazitäten zur Aufnahme neuer Tiere besitzen.
Tierheime sind auf Spenden angewiesen und erhalten nur begrenzte Unterstützung von den Kommunen. Die Kosten für die Versorgung der Tiere, Personal, Unterhalt der Einrichtungen und medizinische Behandlungen sind enorm. Ohne ausreichende Finanzierung ist es schwierig, die Tierheime so zu führen, dass es den Fellnasen einigermaßen gut geht.
Es ist klar, dass etwas getan werden muss. Die Tierheime fordern eine bessere Finanzierung und Unterstützung durch die Politik. Ideen wie ein verpflichtender Sachkundenachweise für Hundehalter:innen oder die Auszahlung eines Teils der Hundesteuer an die Tierheime wurden beispielsweise genannt.
Die Unterstützung von Tierheimen sollte eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein. Doch leider kommt von politischer Seite bisher zu wenig Hilfe. Es gibt Ansätze und Vorschläge, wie die Situation verbessert werden könnte, aber konkrete Maßnahmen lassen auf sich warten.
Wir alle können einen Beitrag leisten, um die Situation der Tierheime zu verbessern. Ob durch Spenden, ehrenamtliche Arbeit oder, sofern wohl überlegt, die Adoption eines Tieres aus dem Heim – jede Hilfe zählt. Nicht nur finanziell können wir helfen, sondern auch durch Aufklärungsarbeit ein Umdenken in unserer Gesellschaft anregen. Tiere sind keine Wegwerfartikel, sondern fühlende Wesen, die unsere Liebe und Fürsorge verdienen.
Welche Meinung vertrittst du? Sollten Tierheime stärkere Unterstützung seitens der Politik erhalten?
Quelle: Deutschlandfunk (27.02.2024)