Eine Narkose beim Hund ist immer eine ernste Angelegenheit. Jeder Hundehalter hofft, dass dem eigenen Vierbeiner ein Eingriff erspart bleibt, für welchen eine Narkose nötig ist. Doch kommen die Tiere häufig nicht darum herum. In den meisten Fällen handelt es sich um Zahnprobleme, die beim Tier nur unter Narkose behoben werden können. Auch bei einer Kastration oder einer Sterilisation ist eine Narkose notwendig. Manches Mal können es auch schwere Verletzungen nach einem Beiß-Zwischenfall sein, die eine Narkose nötig machen. Auch einige andere Krankheiten können lediglich unter Narkose behandelt werden.
Jede Operation und die dazugehörige Narkose birgt natürlich ein Risiko. Das ist sowohl beim Mensch als auch beim Tier so. Doch du musst dich nicht überängstigen. In den meisten Fällen stecken die Hunde die Narkosen sehr gut weg. Auch werden diese nur im wirklichen Bedarfsfall angeordnet und der Tierarzt untersucht deinen Vierbeiner im Vorfeld garantiert genau. So kann festgestellt werden, ob und wie hoch das Risiko ist.
Ob die Entfernung eines Tumors oder eine Not-OP bei Darmverschlüssen oder Magendrehungen – niemand unterzieht dem Hund ohne Grund einer Operation. Diese dient immer nur dem Wohl deines Vierbeiners. Damit du im Fall der Fälle weniger Angst vor einer Narkose und einer Operation haben musst, erfährst du hier alles Wissenswerte und Wichtige rund um die Narkose beim Hund.
Wie auch beim Menschen kann es auch beim Hund dazu kommen, dass nach der Narkose starke Übelkeit auftritt. Dein armer Vierbeiner muss sich vielleicht mehrmals übergeben. Darauf solltest du vorbereitet sein. Häufig legt sich diese Übelkeit bereits nach mehreren Stunden. Bei anderen Hunden dauert diese auch zwei bis drei Tage an. Manche Hunde aber müssen sich überhaupt nicht übergeben. Es kommt einfach darauf an, wie gut deine Fellnase die Betäubungsmittel und die Schmerzmittel verträgt.
Wenn der Hund aus der Narkose erwacht, fühlt er sich meist etwas schwindelig und ist wackelig auf den Beinen. Daher sollte der Vierbeiner noch nicht herumlaufen und sollte gut gesichert liegen. Auch das legt sich in der Regel nach wenigen Stunden. Bei den ersten Gehversuchen kann es noch aussehen, als wäre dein kleiner Schatz betrunken und die Beine knicken weg. Daher ist es wichtig, dass du ihn in dieser Zeit nicht alleine lässt.
Ebenfalls zu den Nebenwirkungen einer Narkose zählen Heiserkeit und Schluckbeschwerden. Diese kommen durch das Einführen des Beatmungsschlauchs. Auch das legt sich meist schnell von selbst. Es kann auch zu Zahnschäden kommen, falls der Hund während der Narkose auf Maulsperren beißt. Dies ist jedoch selten, da der Hund während der Narkose stets genau überwacht wird.
Es kann bei jeder Narkose zu Überempfindlichkeiten auf ein Präparat kommen. Leichte Beschwerden zeigen sich durch Ausschläge und Juckreiz. In manchen Fällen kann es zu Kreislaufproblemen, einem Schock oder sogar zu Nierenversagen kommen. Dein Hund wird jedoch während der OP ständig überwacht und der Tierarzt greift in diesem Fall sofort ein. Sollte eine Überempfindlichkeit auf ein Medikament oder Präparat bekannt sein, musst du dies unbedingt deinem Tierarzt mitteilen.
An den Einstichstellen kann es zu Blutergüssen oder Infektionen kommen. Diese müssen im Fall der Fälle behandelt werden. Kommt es zu einer Infektion an der Einstichstelle, so kann diese unkompliziert mit Medikamenten behandelt werden. Dafür ist es aber wichtig, dass du diese immer im Auge hast und auch auf absolute Hygiene achtest.
Auch bei Hunden könnte es bei Narkosen zu Thrombosen kommen. Kommt es zu einer sogenannten Aspiration, so hat der Vierbeiner Erbrochenes in die Lunge eingeatmet. Dazu kann es kommen, wenn der Hund vor der Narkose noch gefressen hat.
Hat dein vierbeiniger Liebling Vorerkrankungen am Herz, so ist das Risiko für Herz-Kreislaufprobleme höher. Auch hier solltest du dies im Vorfeld mit deinem Tierarzt abklären.
Hier ist es ganz wichtig, dass du die Empfehlungen deines Tierarztes genau befolgst. Er sagt dir, wann dein Hund wieder fressen darf und wie du die Wunde im Maul pflegen solltest. Halte dich genau an diese Vorgaben und achte strikt auf Hygiene.
Vielleicht will dein Hund nach einer Zahn-OP auch nicht fressen und trinken. Verweigert er kurzfristig das Futter, so ist dies nicht so tragisch. Achte aber darauf, dass er ausreichend trinkt. Gerade bei sehr kleinen Hunden kann es schnell passieren, dass er dehydriert. Bemerkst du, dass dein Hund nichts trinkt und kannst du ihn nicht dazu überreden, so musst du noch einmal den Tierarzt aufsuchen. Im Ernstfall muss deine Fellnase eine Infusion bekommen.
Das kann von Hund zu Hund verschieden sein und kommt auch auf die Art und Intensität der Narkose an. Junge Hunde sind meist schneller wieder fit als alte Hunde. Auch kommt es darauf an, wie krank dein armer Liebling ist. Nach einer Zahn-OP oder einer Kastration erholt sich der Hund meist schneller von der Narkose als nach einer schweren Operation. Es kann eine Stunde, aber auch mehrere Stunden dauern, bis dein Hund wieder halbwegs fit ist. Nach einer Narkose solltest du deinem Vierbeiner aber auf alle Fälle viel Ruhe gönnen. Leben mehrere Hunde im Haushalt, so ist es ratsam, wenn du die Tiere separierst.
Auch das kommt auf die Art und Stärke der Narkose an. Dein Tierarzt gibt dir genaue Anweisungen, nach welchen du dich unbedingt richten sollst. Meist darf das Tier nach wenigen Stunden wieder Futter haben. Trinken sollte der Hund jedoch bereits, wenn er aus der Narkose erwacht ist.
Viel wichtiger aber ist, dass der Vierbeiner bei der Narkose nüchtern ist. Meist empfiehlt dir der Tierarzt, deinem Hund ab Mitternacht des Vortags der Operation nichts mehr zu fressen zu geben. Hältst du dich nicht daran, kann dies zu Komplikationen führen. Hier hast du die Verantwortung für dein Tier zu übernehmen.
Das Jammern kann mehrere Ursachen haben. Meist hat der Vierbeiner einfach Angst, wenn er beim Tierarzt in einer ungewohnten Umgebung erwacht. Zudem kann es sein, dass er noch Schmerzen hat oder er sich unwohl fühlt.
Die Fellnase bemerkt Kreislaufprobleme, torkelt herum und findet das unangenehm. So ist es nur natürlich, dass auch Tiere jammern und somit zu erkennen geben, dass es ihnen noch nicht so gut geht. Meist beginnt das Jammern, sobald die Schmerzmittel nachlassen.
Sei einfach lieb und einfühlsam. Streichle deinen Vierbeiner, rede leise auf ihn ein. Meist wird er einfach noch ein kleines Nickerchen machen und auch wieder zu jammern aufhören. Jammern ist nichts Schlimmes. Sollte dein Hund jedoch laut und vor Schmerzen heulen und sich nicht beruhigen lassen, so solltest du deinen Tierarzt um Rat fragen.
Das richtet sich ebenfalls nach der Stärke der Narkose, der Dauer und der Schwere der Operation.
Nach einer Operation braucht dein Hund viel Ruhe. Überfordere ihn nicht. Auch am nächsten Tag kann es sein, dass dein Hund nur kurz in den Garten möchte, um sich zu erleichtern. Dein Tierarzt kann dir ganz genau sagen, ab wann dein Hund voraussichtlich wieder ganz fit sein sollte. Nur er kann beurteilen, wie schwer die Operation und die Narkose war und wie es um die Konstitution deines Vierbeiners bestellt ist.
Daher ist es wichtig, dass du mit deinem Tierarzt nach der Operation ein Gespräch führst, ihm ganz genau zuhörst und auch alle Anweisungen befolgst. So kommt es in der Regel zu keinen Komplikationen und schon nach wenigen Tagen könnt ihr euer gemeinsames Leben wie gewohnt weiter führen.