In Blaustein, einer kleinen Stadt im Alb-Donau-Kreis, sorgt ein aktuelles Thema für Aufsehen und Debatte: Die drastische Erhöhung der Hundesteuer um 60 Prozent. Diese Maßnahme hat nicht nur emotionale Reaktionen unter den Hundebesitzer:innen ausgelöst, sondern auch eine breitere Diskussion über die Hundesteuer entfacht.
Der Gemeinderat von Blaustein hat beschlossen, die Hundesteuer von 90 Euro auf 144 Euro jährlich für den ersten Hund zu erhöhen. Dieser signifikante Anstieg hat Hundehalter:innen zu einer öffentlichen Demonstration veranlasst. Die Stadtverwaltung begründet die Erhöhung mit der Tatsache, dass die Hundesteuer in den letzten sechs Jahren konstant geblieben ist.
Die Reaktionen der Bürger:innen sind gemischt, aber überwiegend kritisch. Eine Einwohnerin von Blaustein, kritisiert bspw. die Erhöhung als ungerecht und argumentiert, dass ähnliche Steuern für andere Haustiere wie Katzen und Pferde ebenso angebracht wären. Andere heben hervor, dass die Erhöhung in keinem Verhältnis steht und unerhört sei.
Der Sozialverband VdK hebt die soziale Auswirkung des Problems hervor, indem er auf die unzumutbare Härte für ältere und sozial schwächere Menschen hinweist. Für viele ist ein Hund nicht nur ein Haustier, sondern ein Lebenspartner, der Trost und Freude spendet. Die Erhöhung könnte daher negative Auswirkungen auf die Entscheidung haben, ein Haustier zu adoptieren oder es sogar zu behalten.
Interessanterweise steht Blaustein mit dieser Hundesteuer an der Spitze im Land Baden-Württemberg, wo die Steuern in verschiedenen Kommunen zwischen 35 und 144 Euro variieren.
Die Verwaltung von Blaustein schätzt, dass die erhöhte Steuer zusätzliche Einnahmen von rund 37.000 Euro generieren würde. Dies wirft Fragen über die finanzielle Verwaltung und Prioritätensetzung der Stadt auf.
Ist die Hundesteuer generell zu hoch? Ist sie gerechtfertigt? Wie könnten Städte und Gemeinden sicherstellen, dass ihre Steuerpolitik fair und ausgewogen ist, insbesondere in Bezug auf Haustiere?
Quelle: SWR Aktuell