Der illegale Welpenhandel ist nicht nur ein massives Tierschutzproblem, sondern auch ein florierendes Geschäft, das oft mit kriminellen Netzwerken verbunden ist. Wie erschreckend grausam dieser Handel ist, zeigt ein aktueller Fall aus Leipzig. Im Dezember 2020 wurde auf der Autobahn A17 bei Leipzig ein Transporter gestoppt, in dem Dutzende Hundewelpen in schockierend schlechtem Zustand entdeckt wurden. Die Tiere waren teilweise dehydriert, unterernährt und krank. Der Fall beschäftigte die Leipziger Justiz jahrelang und führte nun zu einem Urteil: Der verantwortliche Schmuggler wurde zu einer Geldstrafe verurteilt.
Im Mittelpunkt steht ein Mann, der die Hundewelpen unter katastrophalen Bedingungen nach Deutschland geschmuggelt hat. Die Tiere waren viel zu jung, um von ihren Müttern getrennt zu werden und wurden in überfüllten Käfigen ohne ausreichende Versorgung transportiert. Diese Praxis ist in der illegalen Welpenzucht gang und gäbe, denn die Händler verkaufen die Tiere oft gewinnbringend über Online-Marktplätze - meist ohne Einhaltung von Tierschutzstandards. Oft werden gefälschte Papiere verwendet, um die Tiere als gesund und geimpft auszugeben, obwohl sie schwerwiegende Gesundheitsprobleme haben können.
Dies ist kein Einzelfall. Der illegale Welpenhandel hat in den letzten Jahren zugenommen, was auch auf die große Nachfrage nach bestimmten Rassehunden zurückzuführen ist. Während der COVID-19-Pandemie, als viele Menschen ein Haustier zur Gesellschaft suchten, stieg die Nachfrage nach Hunden sprunghaft an, was wiederum den illegalen Handel ankurbelte.
Das Amtsgericht Leipzig hat nun entschieden, den für den Welpenschmuggel verantwortlichen Mann zu einer Geldstrafe zu verurteilen. Damit soll ein deutliches Zeichen gesetzt werden, dass der illegale Handel mit Tieren nicht ungestraft bleibt. Viele Tierschützende sind jedoch der Meinung, dass eine Geldstrafe allein nicht ausreicht, um das Problem in den Griff zu bekommen. Organisationen wie PETA fordern härtere Strafen für Schmuggler und Händler, die Tiere auf solch grausame Weise transportieren und verkaufen.
Die Tiere, die in dem Transporter gefunden wurden, mussten medizinisch versorgt und teilweise aufgepäppelt werden, bevor sie in Pflegefamilien oder Tierheime gebracht werden konnten. Einige der Welpen hatten schwere gesundheitliche Probleme, die sie ihr Leben lang begleiten werden. Viele überleben den Transport nicht. Gerade junge Welpen sind anfällig für Krankheiten, die sich unter den unhygienischen und beengten Transportbedingungen leicht übertragen.
PETA und andere Tierschutzorganisationen engagieren sich seit Jahren intensiv gegen den illegalen Welpenhandel. Sie fordern nicht nur schärfere gesetzliche Maßnahmen, sondern auch verstärkte Kontrollen an den Grenzen und auf den Online-Plattformen, auf denen die Tiere angeboten werden. Mit einer Aktion in Leipzig machte PETA kürzlich auf das immense Tierleid aufmerksam, das durch den illegalen Handel verursacht wird. Mit symbolischen Aktionen und Informationsveranstaltungen machen sie deutlich, dass es an der Zeit ist, entschieden gegen diese Praxis vorzugehen.
PETA betont, dass der illegale Welpenhandel nicht nur ein Problem für die Tiere ist, sondern auch für die Kaufenden. Diese wissen oft nicht, dass sie ein krankes oder zu junges Tier kaufen. Die finanziellen und emotionalen Folgen sind oft gravierend, wenn das Tier kurz nach dem Kauf schwer erkrankt oder gar stirbt. Organisationen wie PETA setzen sich daher auch für eine verstärkte Aufklärung der Öffentlichkeit ein, um die Nachfrage nach illegal gehandelten Tieren zu verringern.
Neben härteren Strafen und strengeren Kontrollen fordern Tierschutzorganisationen eine bessere Registrierung und Rückverfolgbarkeit von Züchtern und Händlern. In vielen Fällen stammen die Welpen aus osteuropäischen Ländern, in denen die Tierschutzstandards oft niedriger sind als in Deutschland. Die Welpen werden kostengünstig gezüchtet und dann mit gefälschten Papieren als reinrassige Tiere verkauft - oft zu einem Bruchteil des Preises, den seriöse Züchter verlangen würden.
Eine wichtige Maßnahme wäre daher die Einführung eines zentralen Züchter- und Händlerregisters, um den illegalen Handel zu erschweren. Auch Online-Plattformen, über die Tiere verkauft werden, sollten strenger reguliert werden. Händler sollten beispielsweise verpflichtende Gesundheitsbescheinigungen und Registrierungsnummern der Züchter vorlegen, um sicherzustellen, dass die angebotenen Tiere aus legalen und tierschutzgerechten Zuchten stammen.
Der Fall des illegalen Welpenhandels in Leipzig ist ein weiteres trauriges Beispiel für das immense Leid, das durch den Handel mit Tieren verursacht wird. Das Leipziger Urteil ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, doch viele Tierschützende fordern mehr: strengere Gesetze, härtere Strafen und vor allem eine stärkere Sensibilisierung der Bevölkerung. Nur durch entschlossenes Handeln kann verhindert werden, dass weiterhin tausende Tiere unter grausamen Bedingungen in die Hände skrupelloser Händler gelangen. Tierschutzorganisationen wie PETA leisten hier wichtige Aufklärungsarbeit, um das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen und den illegalen Handel langfristig zu stoppen.
Quellen: PETA: Termineinladung: „Welpenhandel stoppen“ – PETA-Aktion macht in Leipzig auf enormes Leid bei illegalem Geschäft aufmerksam, Leipzig / Stuttgart, 22.08.2024., LVZ: Nach Urteil in Leipzig: Illegaler Welpenhandel wird Fall für Oberlandesgericht, 31.08.2024.