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In diesem Artikel tauchen wir in ein Thema ein, das in der Hundewelt für ordentlich Diskussionsstoff sorgt: Sollten wir unsere Vierbeiner vegan oder vegetarisch ernähren? Ist das überhaupt gesund für sie? Bei der Vielfalt im Futtermittelregal von Trocken- bis Nassnahrung, von Bio bis vegan, kann man schnell den Überblick verlieren. Also, was ist nun das Beste für unsere treuen Fellnasen?
Forscher der University of Winchester in Großbritannien und der Griffith University in Australien haben sich 2022 dieser Frage angenommen und über 2.500 Hunde in ihrer Studie betrachtet. In dieser umfassenden Studie wurden die Gesundheitsergebnisse von Hunden mit einer unterschiedlichen Ernährung untersucht. Die Forschenden analysierten Umfragedaten von 2.536 Hundebesitzer:innen, deren Tiere entweder konventionelles Hundefutter, rohes Fleisch (BARF) oder vegane Kost erhielten. Dabei zielte die Untersuchung darauf ab, die potenziellen Gesundheitseffekte dieser Ernährungsformen zu ergründen. Die Ergebnisse? Ziemlich überraschend! Sie zeigen, dass Hunde, die konventionelles Hundefutter erhalten, generell weniger gesund waren als jene, die mit rohem Fleisch oder veganer Nahrung gefüttert wurden. Hunde, die vegan ernährt wurden, zeigten durchschnittlich weniger Gesundheitsprobleme und hatten ein geringeres Risiko für bestimmte Krankheiten im Vergleich zu ihren fleischfressenden Artgenossen. Auch das Barfen schnitt gut ab, allerdings nicht ganz so gut wie die vegane Fütterung.
„Wir glauben, dass unsere Studie mit 2.536 Hunden die bei weitem größte bisher veröffentlichte Studie ist, die die gesundheitlichen Ergebnisse von Hunden untersucht, die sich vegan und mit Fleisch ernähren. Sie analysierte eine Reihe objektiver Daten sowie die Meinungen der Besitzer und tierärztliche Beurteilungen der Gesundheit. Es zeigte sich, dass die gesündeste und am wenigsten gefährliche Ernährungsweise für Hunde eine ernährungsphysiologisch einwandfreie vegane Ernährung ist.“ - Andrew Knight
Unabhängig davon, ob Fleisch oder Gemüse – das A und O ist eine ausgewogene Ernährung. Veterinär und einer der Studienautoren Andrew Knight betont, dass die Ernährung eines Hundes so formuliert sein sollte, dass sie ernährungsphysiologisch vollständig ist. Das bedeutet, dass die Nahrung deines Hundes alle nötigen Nährstoffe enthalten muss, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Klingt logisch, oder?
Hier scheiden sich die Geister. Viele Hundebesitzer:innen sind skeptisch, ob eine rein pflanzliche Ernährung tatsächlich alle Bedürfnisse ihres Fleischfressers decken kann. Tatsächlich zeigen Studien und Futteranalysen, dass veganes Hundefutter, wenn es richtig zusammengestellt ist, alle notwendigen Nährstoffe liefern kann. Wichtig sind dabei vor allem die Qualität und die Zusammensetzung des Futters. Häufig wird argumentiert, die Hunde hätten einen zu kurzen Darm, wodurch die Verwertung der pflanzlichen Bestandteile nicht möglich ist. Der Darm eines Hundes ist tatsächlich kürzer, jedoch werden die Nahrungsbestandteile in veganem Futter so aufgeschlossen, sodass sie vom Hundekörper optimal verwertet werden. Das wird auch bei konventionellem, fleischhaltigem Futter so gehandhabt. Auch hier werden die Rohstoffe durch den Herstellungsprozess aufgeschlossen, sodass sie besser vom Verdauungstraktes des Hundes verarbeiten werden können.
Das ist eine berechtigte Frage! Hunde stammen schließlich vom Wolf ab. Ihre Verdauung hat sich allerdings im Laufe der Domestikation angepasst. Forschungen zeigen, dass sie pflanzliche Kost gut verwerten können, besonders wenn sie entsprechend aufbereitet wird. Und seien wir ehrlich: In der freien Wildbahn würden Hunde nicht nur Fleisch, sondern auch pflanzliche Nahrungsquellen verzehren.
Die Argumente sind vielfältig. Während einige betonen, dass vegane Ernährung Mangelernährung verhindern und zu einem gesünderen Leben führen kann, warnen andere vor einer unnatürlichen Ernährungsweise und potenziellen Risiken. Die Wahl des Futters ist letztendlich eine persönliche Entscheidung jedes Hundemenschen, die unter Berücksichtigung des individuellen Gesundheitszustandes des Hundes getroffen werden sollte.
Was denkt ihr? Würdet ihr euren Hund vegan ernähren? Habt ihr vielleicht schon Erfahrungen damit gemacht oder steht ihr dem skeptisch gegenüber? Teilt eure Gedanken und Erfahrungen in unserem Forum.
Dieser Artikel erhebt nicht den Anspruch, eine einseitige Meinung zu vertreten. Wir empfehlen immer, sich im Zweifelsfall an Tierärzt:innen oder eine qualifizierte Ernährungsberatung zu wenden, um die beste Entscheidung für euren vierbeinigen Freund zu treffen.
Quellen: Knight A, Huang E, Rai N, Brown H (2022) Vegan versus meat-based dog food: Guardian-reported indicators of health. PLoS ONE 17(4): e0265662. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0265662; Winkler S (2023) Veganes Futter ist für Hunde wohl am gesündesten: Welt kmpkt
