Als Hundebesitzer:innen kennen wir es: Wir sind auf einem Spaziergang mit unserem vierbeinigen Freund und müssen kurz etwas erledigen oder haben Lust auf frische Brötchen bekommen. Die vermeintlich einfachste Lösung scheint, den Hund für ein paar Minuten vor dem Geschäft anzubinden. Doch so praktisch diese Lösung auch erscheinen mag, birgt sie Risiken, die ernsthafte Konsequenzen für unseren geliebten Begleiter haben können.
Dein Hund könnte gestohlen werden.
Es klingt vielleicht weit hergeholt, aber Hunde, die unbeaufsichtigt vor einem Laden angebunden sind, locken Diebe an. Obwohl die meisten Menschen mit guten Absichten vorbeigehen, genügt ein Moment der Unaufmerksamkeit, und unser treuer Freund könnte entführt werden. Auch in der Dogorama App wurden schon mehrere dieser traurigen Fälle gemeldet.
Er könnte vergiftet werden.
Die Welt ist nicht frei von Menschen, die Tieren gegenüber feindselig eingestellt sind. Das sehen wir an den sich häufenden Giftköder-Warnungen. Ein unbeaufsichtigter Hund könnte Ziel solcher Personen werden. Auch wenn Menschen mit guten Absichten deiner Fellnase ein Leckerlis geben möchte, könnte auch das deinem Hund schaden. Denke hier nur einmal an mögliche Unverträglichkeiten oder gar an Weintrauben oder ein Stück Schokolade.
Deine Fellnase könnte sich verletzen.
Ein an einer kurzen Leine festgebundener Hund hat kaum Ausweichmöglichkeiten. Sei es durch andere Tiere, Fahrzeuge oder sogar einen heranrollenden Einkaufswagen – die Gefahr einer Verletzung besteht leider immer. Im schlimmsten Fall könnte dein Hund auch entwischen und in Panik auf die Straße laufen.
Die Wartezeit könnte purer Stress für deinen Hund sein.
Hunde, die keine Möglichkeit zum Ausweichen haben, können von hundeunerfahrenen Passanten oder neugierigen Kindern leicht belästigt werden. Missverständnisse in der Kommunikation zwischen Hund und Mensch können schnell eskalieren, was nicht nur für den Hund, sondern auch für die beteiligte Person gefährlich werden kann. Und als Hundebesitzer:innen tragen wir die Verantwortung, auch wenn wir nicht anwesend sind.
Erst kürzlich, am 3. Februar 2024, wurde ein Hund, der vor einem Supermarkt in Nürnberg-Wöhrd angebunden war, gestohlen und tragischerweise misshandelt, was zu seinem Tod führte.
Der Besitzer band seinen Hund, einen beigen Chihuahua-Mischling, vor einem Supermarkt am Stresemannplatz im Stadtteil Wöhrd an, um kurz einkaufen zu gehen. Ein alltäglicher Vorgang, der in einem Alptraum endete.
Wenige Minuten später, als der Besitzer den Laden verließ, war sein geliebter Vierbeiner verschwunden. In Panik und mit der Hoffnung, seinen Hund schnell wiederzufinden, alarmierte er sofort die Polizei.
Fast zeitgleich erreichte die Polizeiinspektion Nürnberg-Ost ein Hinweis über eine Person, die in der nahegelegenen Wächterstraße einen Hund misshandelte. Die Beamten trafen schnell ein, nur um den Hund leblos hinter einem Gebüsch vorzufinden. Ein Anwohner hatte beobachtet, wie ein Mann den Hund brutal schlug und misshandelte, bis dieser seinen Verletzungen erlag.
Dank der detaillierten Beschreibung des Täters durch den Zeugen konnten die Polizeibeamten den Verdächtigen, einen 26-jährigen Mann, kurze Zeit später am U-Bahnhof Jakobinenstraße festnehmen. Er wies frische Verletzungen an den Händen auf, was auf seine gewalttätige Tat hindeutete. Nach seiner Festnahme schwieg der Beschuldigte zu den Vorwürfen.
Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, Diebstahls und Sachbeschädigung ein.
Die Sicherheit unseres Hundes sollte immer an erster Stelle stehen. Wenn wir wissen, dass wir Besorgungen machen müssen, ist es besser, den Hund entweder zu Hause zu lassen oder eine Begleitperson mitzunehmen, die auf ihn aufpassen kann, während wir im Laden sind. Es gibt auch immer mehr Geschäfte, die Hunde erlauben – eine Nachfrage lohnt sich.
Unsere Hunde vertrauen uns. Lassen wir sie nicht in einer Situation zurück, die ihre Sicherheit gefährden könnte.
Quelle: Polizeipräsidium Mittelfranken