Welpen-Yoga oder Puppy Yoga hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Trendsport in vielen Städten entwickelt. Diese Yoga-Stunden, bei denen die Teilnehmenden gemeinsam mit niedlichen Hundewelpen Yogaübungen durchführen, sollen durch die Anwesenheit der süßen Welpen eine beruhigende Wirkung haben und Spaß machen. Doch nun hat Italien diesen Trend verboten. In diesem Blogartikel beleuchten wir die Hintergründe dieses Verbots.
Puppy Yoga kombiniert traditionelle Yoga-Übungen mit der Anwesenheit von Hundewelpen. Die Idee dahinter ist, dass die Interaktion mit den Welpen Glücksgefühle auslöst und den Yogis helfen soll, sich zu entspannen . Die Welpen dürfen während der Stunde frei herumlaufen, kuscheln und spielen. Ursprünglich als eine innovative Methode zur Stressbewältigung gedacht, hat das Welpen-Yoga schnell an Popularität gewonnen.
Italien hat kürzlich das beliebte „Puppy Yoga“ verboten. Das Gesundheitsministerium in Rom reagierte auf mehrere Beschwerden von Tierschutzverbänden, die auf die negativen Auswirkungen für die Welpen hinwiesen. Piera Rosati von der Tierschutzorganisation „LNDC Animal Protection“ äußerte sich dazu: „Yoga sollte nicht nur eine körperliche, sondern auch eine spirituelle Aktivität sein, die nach Einklang mit dem Universum strebt – zumindest in der Theorie. Aber Harmonie und Wohlbefinden wird den Welpen nicht gewährt, sie werden zu Objekten gemacht und ausgebeutet.“ (Übersetzung)
Die Berichte über die schlechte Behandlung der Welpen und die Bedenken hinsichtlich ihrer Gesundheit und ihres Wohlbefindens führten schließlich zu dieser Entscheidung. Tierschützende kritisierten, dass die Welpen häufig von Züchtern ausgeliehen und in einer Umgebung eingesetzt wurden, die für sie stressig und unnatürlich war.
Das Verbot des Welpen-Yoga hat erhebliche Auswirkungen auf die Veranstalter. Francesco Di Turi, Manager bei Puppy Yoga Official, äußerte seine Bedenken: „Diese Maßnahme ergibt keinen Sinn. Niemand hat jemals überprüft, was tatsächlich während einer Stunde passiert. Es wird viele Menschen betreffen – wir haben über 80 Mitarbeiter und seit dem 29. April haben wir nicht mehr gearbeitet. Mit erwachsenen Hunden ist das Ganze viel komplexer umzusetzen.“ (Übersetzung)
Während einige Teilnehmende die Nähe zu den Welpen als beruhigend empfanden, waren nicht alle Yogis von der Idee begeistert. Amity Neumeister, Besitzerin des Zem Yoga Studios in Rom, berichtete von ihren Erfahrungen: „Es war zu chaotisch. Wir verbrachten viel Zeit damit, den Welpen hinterherzulaufen und ihre Hinterlassenschaften zu beseitigen.“ (Übersetzung)
Die Realität in den Studios war oft weniger entspannend als erwartet. Die Welpen liefen frei herum, sorgten für Ablenkungen und verursachten zusätzlichen Aufwand für die Trainer:innen und Yogis.
Ein weiterer kritischer Punkt, der von Tierschützenden angeführt wurde, ist die Gefahr impulsiver Adoptionen. Giusy D’Angelo, Hundeexpertin beim italienischen Tierschutzverband, warnte davor, dass Menschen sich während der Yoga-Stunden spontan in die Welpen verlieben könnten und somit impulsive Adoptionsentscheidungen treffen könnten, ohne sich tatsächlich über die Konsequenzen Gedanken zu machen.
Das Verbot von „Puppy Yoga“ in Italien markiert einen wichtigen Schritt im Tierschutz. Es zeigt die Notwendigkeit, das Wohl der Tiere in den Mittelpunkt zu stellen und kommerzielle oder egoistische Interessen nicht über deren Gesundheit und Wohlbefinden zu stellen. Obwohl Puppy Yoga in Italien nun verboten ist, dürfen erwachsene Hunde weiterhin für Yoga-Stunden genutzt werden. Für die Teilnehmenden von Yoga-Kursen dieser Art bleibt die Hoffnung, dass alternative Konzepte entwickelt werden, die sowohl Menschen als auch Tieren zugutekommen.
Quellen:
A. Giuffrida, 03.05.2024, Dog gone: Italy bans ‘puppy yoga’ after reports of alleged mistreatment, The Guardian.
Spiegel Panorama, 05.05.2024, Italien verbietet Yoga mit Hundewelpen, Der Spiegel.