Home Blog American Bully – Einstufung als gefährlicher Hund und die Auswirkungen auf die Hundesteuer in Braunschweig

American Bully – Einstufung als gefährlicher Hund und die Auswirkungen auf die Hundesteuer in Braunschweig

Was bedeutet die neue Einstufung?

Ab Januar 2025 wird die Rasse American Bully in Braunschweig als gefährlich eingestuft. Die Hundesteuer für Halter:innen dieser Hunde steigt dadurch enorm: Statt der regulären 120 Euro für den ersten Hund müssen künftig 600 Euro bezahlt werden. Für jeden weiteren gefährlichen Hund beläuft sich die Steuer auf 804 Euro. Dies sorgt für eine erhebliche finanzielle Belastung der Besitzer:innen, die die plötzliche Einstufung ihrer Hunde als gefährlich nicht nachvollziehen können.

Warum wird der American Bully als gefährlich eingestuft?

In Braunschweig werden gefährliche Hunde laut Hundesteuersatzung nach ihrer Veranlagung und potenziellen Gefahr für die öffentliche Sicherheit eingestuft. Bislang galten Hunde wie Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Pit Bull Terrier, Staffordshire Bullterrier sowie Kreuzungen dieser Hunden sls gefährlich, doch ab 2025 wird auch der American Bully, aufgrund seiner genetischen Abstammung, dieser Liste hinzugefügt. Dies kam für viele überraschend, da die Rasse zuvor nicht als gefährlich galt.

American Bully liegt auf einer Wiese
© alberto clemares expósito

Was muss man wissen?

Niedersachsen ist eines von vier Bundesländern ohne Rasselisten, die spezielle Auflagen wie Maulkorbpflicht oder Wesenstests für bestimmte Hunderassen vorschreiben. Stattdessen erfolgt die Einstufung gefährlicher Hunde auf kommunaler Ebene, wie auch in Braunschweig, basierend auf der Niedersächsischen Gemeindeordnung. Die spontane Einordnung des American Bully zeigt, wie schnell Regelungen angepasst werden können, obwohl es keinen flächendeckenden Konsens über die Gefährlichkeit dieser Rasse gibt.

Die Einstufung des American Bully als potenziell gefährlich

Die Stadt Braunschweig rechtfertigt diese Einstufung mit der Abstammung der American Bullys. Da sie nun als Kreuzung aus American Staffordshire Terrier und Pit Bull Terrier angesehen werden – Rassen, die in Deutschland oft als „Listenhunde“ gelten – fallen sie nun ebenfalls unter die strengen Regelungen. Diese Entscheidung betrifft besonders die Halter:innen, die diese Rasse als Familienhund halten, da sie nun plötzlich deutlich mehr zahlen müssen, obwohl selbstverständlich nicht jeder American Bully automatisch gefährlich ist.

Trotz der steuerlichen Einstufung als gefährlich bedeutet dies nicht, dass alle Hunde dieser Rasse gefährliches Verhalten aufweisen oder zum Tragen eines Maulkorbs verpflichtet sind. Die höhere Hundesteuer soll laut der Stadt vielmehr als präventive Maßnahme verstanden werden, um die Haltung potenziell gefährlicher Hunde zu regulieren und Risiken zu minimieren.

Diese Änderung löst bei vielen Hundehalter:innen Unverständnis aus, da sie ihre Tiere nicht als Bedrohung sehen und sich durch die finanzielle Belastung diskriminiert fühlen. Zudem wird die Einstufung dieser Hunde in den Medien heftig diskutiert, da die Entscheidung auf der bloßen Abstammung und nicht auf dem individuellen Verhalten basiert.

Fazit:

Das Beispiel aus Braunschweig zeigt, wie schnell politische Entscheidungen zur Hundesteuer Hundebesitzer:innen unter Druck setzen können. Es bleibt abzuwarten, ob auch in anderen Städten ähnliche Maßnahmen ergriffen werden und wie sich dies auf die Haltung von American Bullys in Deutschland auswirkt.

Für viele Hundebesitzer:innen von American Bullys stellt diese Entscheidung eine große Herausforderung dar. Die Einstufung als „gefährlich“ führt zu finanziellen Belastungen und könnte in Zukunft dazu führen, dass diese Hunderasse noch stärker reglementiert wird.

Quellen: braunschweiger-zeitung.de: "Braunschweig: Hunderasse gilt plötzlich als 'gefährlich'"; news38.de: "Braunschweig: Hundebesitzerin traut ihren Augen nicht – 'Mehr als verwerflich'"; t-online: Teure Folgen für Halter - Diese Hunderasse gilt in Braunschweig bald als "gefährlich"

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