Du liebst Hunde und bist fasziniert von ihrer unglaublichen Fähigkeit, uns Menschen in verschiedensten Lebenslagen zu unterstützen? Du hast auf der Straße sicher schon einmal Blindenführhunde gesehen, die in der Tat wahre Lebensretter für Menschen mit Seheinschränkungen sind. In diesem Blogbeitrag wollen wir deine brennenden Fragen zu diesen besonderen Vierbeinern beantworten.
Menschen, die vollständig erblindet oder hochgradig sehbeeinträchtigt sind, werden schon seit vielen Jahren durch Hunde unterstützt. Das zeigen bereits Wandmalereien aus dem 1. Jahrhundert aus Herculaneum. Die systematische Ausbildung der Blindenführhunde begann jedoch viel später, nämlich in den 1920er Jahren in Oldenburg. Der Wiener Arzt Dr. L. Sennfelder wollte den im Ersten Weltkrieg verletzten und gänzlich oder teilweise erblindeten Soldaten Führhunde an die Seite geben. Daraufhin wurde die erste Blindenführhundschule gegründet. Und von da an erlangte der ausgebildete Blindenführhund weltweit Popularität.
Nicht jeder Hund eignet sich als Blindenführhund. Die Ausbildung ist intensiv und erfordert spezifische Charaktereigenschaften, wie Intelligenz, ein ruhiges Temperament und eine schnelle Lernfähigkeit. Labrador Retriever, Golden Retriever und Deutsche Schäferhunde sind die am häufigsten ausgewählten Rassen. Aber keine Sorge, letztendlich kommt es auf den Charakter des einzelnen Hundes an, nicht nur auf die Rasse.
Es ist natürlich verlockend, diese wunderschönen Tiere zu streicheln, wenn man sie sieht. Aber hier ist der Knackpunkt: Blindenführhunde sind während der Arbeit hochkonzentriert. Wenn du sie streichelst, lenkst du sie ab. Und das kann zu gefährlichen Situationen für ihren Menschen führen. Also, auch wenn es schwerfällt, nimm dich zurück und bewundere sie und ihre Arbeit aus der Ferne.
Grundsätzlich hat jeder Mensch mit einer erheblichen Sehbehinderung Anspruch auf einen Blindenführhund. Allerdings sind auch andere Faktoren wichtig, wie die körperliche Fitness und die Bereitschaft, ein gemeinsames Leben mit einem dem Begleiter zu beginnen, da ein Hund auch weiterhin Training und Pflege benötigt. Zudem sollte die betreffende Person bereit sein, eine tiefe Bindung mit ihrem vierbeinigen Begleiter einzugehen.
Die Kosten für einen Blindenführhund können stark variieren. Im Schnitt kann die Ausbildung eines Blindenführhundes zwischen 20.000 und 30.000 Euro kosten. Dies beinhaltet nicht nur die eigentliche Ausbildung, sondern auch die Kosten für die Versorgung des Hundes während dieser Zeit.
Die Kosten für einen Blindenführhund können je nach Land und Region variieren. In Deutschland zum Beispiel übernehmen oft die Krankenkassen oder andere Sozialversicherungsträger diese Kosten. Dabei wird geprüft, ob der Blindenhund die Mobilität und Unabhängigkeit des Antragstellers/ der Antragstellerin verbessern kann.
Die Ausbildung eines Blindenführhundes beginnt oft im Alter von etwa einem Jahr, nachdem der Hund seine grundlegenden Sozialisations- und Gehorsamstrainings abgeschlossen hat. Dies ist das Alter, in dem sie bereit sind, die intensiven und spezialisierten Trainings zu beginnen, die notwendig sind, um ein super Blindenführhund zu werden.
Ein Blindenführhund lernt eine Vielzahl von Kommandos, die ihm helfen, seinen Besitzer sicher zu führen. Dies kann Kommandos zum Finden von Ausgängen, Stoppen an Bordsteinkanten und Vermeiden von Hindernissen beinhalten. Darüber hinaus werden sie trainiert, intelligenten Ungehorsam zu zeigen – das heißt, ein Kommando zu ignorieren, wenn es unsicher ist.
Die Arbeitszeit eines Blindenführhundes hängt von seiner Gesundheit und seinem Wohlbefinden ab. Im Durchschnitt arbeiten Blindenführhunde etwa 7 bis 10 Jahre, bevor sie in den wohlverdienten Ruhestand gehen.
Die Ausbildung eines Blindenführhundes ist kein Kinderspiel. Sie dauert in der Regel etwa 1 bis 2 Jahre, um einen Welpen zu einem voll ausgebildeten Blindenführhund zu machen. Diese Zeit beinhaltet die grundlegende Gehorsamkeitstraining und spezielle Führtechniken.
Ein Blindenführhund wird darauf trainiert, seinem Menschen sichere Wege zu zeigen und Hindernisse zu vermeiden. Allerdings ist er kein GPS! Der Hund folgt den Befehlen seines Menschen und leitet ihn/sie nur sicher in die gewünschte Richtung. Er kann keine Straßennamen lesen oder neue Routen aus dem Nichts erstellen.
Blindenführhunde sind mehr als nur Haustiere; sie sind geschulte Profis, die Menschen mit Seheinschränkungen ein großes Maß an Unabhängigkeit und Sicherheit bieten. Sie sind unsere vierbeinigen Helden, die unseren größten Respekt und unsere Anerkennung verdienen. Denk daran, das nächste Mal, wenn du einen Blindenführhund siehst: Lächeln und bewundern, aber nicht streicheln. Letztendlich sind Blindenführhunde ein fantastisches Beispiel dafür, wie die Bindung zwischen Mensch und Hund uns in Wege führen kann, die wir alleine vielleicht nicht gehen könnten.
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