Mein Hund hat den Nachbarshund gebissen
Hallo ihr Lieben,
kurz zu meiner Person: ich bin Jasmin, 28 Jahre alt und komme aus der Nähe von Bingen.
Ich bin verheiratet und Mutter von 3 Kindern.
Unsere Hündin Letti ist 3 Jahre alt und ein ziemlicher Wirbelwind doch genau das macht sie auch so liebenswert. Sie ist in der Regel sehr liebevoll wenn auch sehr hektisch und eben noch total in der Blüte ihres Lebens.
Wir wohnen in einem Mietshaus mit einem Hof welchen wir uns mit unserem Vermieter und einer Familie teilen.
Es gibt oftmals Probleme wenn ich mit Letti spazieren gehe da sie prinzipiell Hunde die an der Leine sind manches mal aggressiv und andere Male mit einem Mix aus Jaulen und Bellen gegenüber tritt . Sofern die Leine ab ist (im Feld mit Einverständnis des anderen Hundehalters) ist sie widerrum in ihrem Element und spielt was das Zeug hält.
Es gibt eine Hündin mit der sich Letti überhaupt nicht versteht. Hierzu gab es schon einen Vorfall in dem sie uns von zu Hause "abgerückt" ist (mein Sohn hat während ich auf Toilette war die Haustüre aufgelassen) und es zu einem "Bissvorfall" kam. Damals habe ich mich sofort dazwischen gestellt und die Hunde voneinander getrennt, mich gefühlte tausend mal entschuldigt und den Schaden der dadurch entstanden ist (600 Euro circa) bezahlt ohne weiteres. Meine Versuche hier friedlich zu bleiben waren erfolglos da ich bei besagten Hundehaltern untendurch war.
Seit dem passe ich total auf wenn ich mit ihr raus gehe, ich habe mir sogar aufgeschrieben wann sie ihre Spaziergänge machen damit ich nicht mit Letti draußen bin. Ich habe damals noch versucht mit einem Hundeknochen zur Familie zu gehen um mich nochmals zu entschuldigen, wurde nicht angenommen und auch natürlich nicht mehr gegrüßt.
Folgender Fall am vergangenen Donnerstag.
Während ich arbeiten war hat mein Mann Letti mit in den Hof genommen da die Familie mit deren Hof wir uns teilen (ihnen gehört ein Teil des Grundstücks) einen jungen Hund haben. Die zwei verstehen sich und mein Mann hat die beiden im Hof spielen lassen. Natürlich unangeleint. Nun kam die Dame mit ihrem Hund um die Ecke gelaufen, Letti sah die Hündin und ist auf direktem Weg (laut Aussagen meiner Nachbarn hätte man so schnell nicht reagieren können) zur Hündin gelaufen. Die Dame war so erschreckt das sie sich nicht anders zu helfen wusste als die Leine los zu lassen und zu schreien. Mein Mann hat wohl sofort reagiert und die Hunde getrennt. Die Frau war so sauer das sie ihn erst einmal angeschrien hat und gedroht hat diesmal müssten wir richtig bezahlen. Ich kam nach Hause, die Dame hatte mir wohl schon auf Band gesprochen was ich bis dahin nicht wusste und rief mich gleich nochmal abends an um mich wüst zu beschimpfen und mir zu sagen wie grundlegend aggressiv mein Hund wohl zu sein hat sonst würde er nicht beißen. Ich habe versucht sie zu beruhigen, mein Mann hatte mir von der Situation noch nichts erzählt (da ich erst angekommen war). Habe mich entschuldigt und sie gebeten Ruhe zu bewahren damit wir die Situation sachlich klären können.
Keine Chance. Sie sagte etwas von Tierklinik, Tierarzt, Ganzkörperanzug und und und.
Am nächsten Morgen sah mein Mann wie die Hündin quietchfidel wieder an unserem Grundstück vorbei gelaufen ist. Dies hat er zum Anlass genommen das aufzunehmen da von großem Schaden erst einmal nichts zu sehen war (weder Humpeln noch jaulen, sie ist ganz normal gelaufen).
Nun bekam ich noch eine Email mit der Belehrung wir hätten Verantwortung für unseren Hund und sie würde uns die Rechnungen schicken die diesmal immens wären.
Ich konnte mir nicht nehmen lassen zu antworten. Ich blieb freundlich, wies darauf hin das ich mir unserer Schuld wie auch Verantwortung bewusst bin - ich jedoch Wert darauf lege respektvoll miteinander umzugehen und nicht ständig hysterisch verbal angegriffen zu werden oder gar angeschrien zu werden da dies zu keiner Lösungsfindung beiträgt. Ich bat sie um Bilder der Verletzungen um in etwa einschätzen zu können was auf uns zukommen würde.
Nun kam heute die Rechnung.
Sie ist
An Tag1 in die Tierklinik
Dort wurde die Wunde behandelt, ein Ganzkörperanzug mitgegeben sowie Medikamente.
Rechnung 162,25 Euro
An Tag 1 ist sie nochmals zum Tierarzt gegangen
An Tag 2 ist sie ebenfalls zum Tierarzt gegangen
An Tag 3 ist sie 2x zum Tierarzt gegangen (Notfall)
An Tag 4 ist sie 2x zum Tierarzt gegangen (Notfall)
An Tag 5 ist sie 2x zum Tierarzt gegangen (Notfall)
An Tag 6 ist sie 2x zum Tierarzt gegangen
Rechnung hier beläuft sich bis jetzt auf 823,97 Euro
Des weiteren wurde ich darauf hingewiesen das die Behandlung noch nicht beendet ist und alle weiteren Kosten (privater Aufwand) ebenfalls am Ende der Behandlung zu bezahlen sind.
Bilder bekomme ich keine da diese vom Tierarzt dokumentiert wurden und somit urheberrechtlich geschützt seien.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin mir meiner Verantwortung und Schuld bewusst und habe meinem Mann dazu auch schon ein paar Takte gesagt. Ich habe jedoch hier das Gefühl schikaniert zu werden. Die Hündin ist, sofern man das vom Fenster (EG Höhe) sagen kann, fit gelaufen.
Sollte ich das Ganze anwaltlich prüfen lassen oder lohnt sich das eher weniger?
Bin hier etwas ratlos und vielleicht findet sich hier jemand der sich da ein wenig auskennt.
Falls die Frage aufkommen sollte wegen einer Hundehaftpflicht. Natürlich habe ich eine gehabt jedoch zum neuen Jahr ist der Vertrag ausgelaufen und ich kam noch nicht dazu (BLÖDERWEISE MEINERSEITS) eine neue Versicherung abzuschließen (da ich vorhatte die Versicherung zu wechseln). Wie ich mich jetzt selbst darüber ärgere können sich viele denken.
Danke im Vorraus für eure Tipps.
Liebe Grüße
Jasmin