Da bin ich komplett bei dir.
Es ist unzulässig, eigenes Fehlverhalten dadurch zu relativieren, dass andere auch etwas falsch machen.
Aber: Hier geht es ja nicht um die Verpflichtung Kotbeseitigung pro/contra, sondern um den unfassbar kostspieligen Aufbau einer DNA-Datenbank, deren Pflege und der ebenfalls kostspieligen Verursacherfeststellung.
Würden jetzt die entstehenden Kosten auf die Bußgelder umgelegt, sprechen wir pro nachgewiesenem Fall von zigtausend Euro. Das wird dazu führen (erwünschter Effekt), dass sich mehr Hundehalter korrekt verhalten und diejenigen, denen es weiterhin egal ist, werden wahrscheinlich wirtschaftlich nicht in der Lage sein, das Bußgeld zu zahlen. Wenn dir nix mehr zu pfänden ist, ist dir ein 30.000 € Bußgeld auch egal …
Dann werden die Behörden feststellen, dass durch Bußgelder die Maßnahmen nicht gegenfinanziert werden können und es werden Wege gesucht und gefunden, die Kosten auf die Gesamtheit der Hundehalter abzuwälzen.
Zudem leben wir in einem Rechtsstaat und es muss die schuldhafte Verschmutzung/Umweltschutzverstoß beweiskräftig dokumentiert und nachgewiesen werden. Es muss ja Rechtsmittel geben, für zB den Fall, dass der ungelittene Nachbar die Kacke deines Hundes aus dem Müll holt und im Wald oder sonstwo verteilt. Die Ahndung durch ein Bußgeld oder Strafbefehl setzt schuldhaftes Verhalten voraus, welches nachgewiesen werden muss.
Es ist halt nicht so hübsch einfach…
Und zum relativieren: Nein, Hundekot liegen lassen ist nich in Ordnung, weil irgendjemand eine Zigarettenkippe liegen lässt. Aber die Frage muss schon erlaubt sein, warum man für den „Kotverstoß“ so einen Aufwand für gerechtfertigt hält und die Städte trotz Mülldetektiven jährlich tonnenweise wilde Müllkippen entsorgen muss. Das ist keine Relativierung, sondern der Abgleich zur Angemessenheit der Mittel
Sorry, hatte das Zitat vergessen. Ist als Antwort auf Jessica & Ellie