Home / Forum / Versicherungen & Recht / Kastrationspflicht/Kastrationspfand

Verfasser-Bild
Vanessa
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 354
zuletzt 5. Mai

Kastrationspflicht/Kastrationspfand

Hallo zusammen! Ganz allgemein gesprochen: Was haltet ihr von vertraglichen Verpflichtungen inkl Kastrationspfand bei manchen Tierschutzvereinen? Soll es ja immer noch geben. Bei Nicht-Nachkommen soll sogar der Entzug des Hundes angedroht werden. Was haltet ihr davon? Würdet ihr gegen so etwas vorgehen?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
4. Mai 11:06
Es geht ja aber eigentlich nicht unbedingt um die unkontrollierte Vermehrung. In der Hauptsache geht es darum, dass die Leute ganz bewusst Welpen haben wollen. Das erkennt man leider auch bei noch so guten Vorgesprächen nicht immer. Manchmal ist es aber auch ganz einfach... Wir hatten jetzt 2 Rottweiler in der Vermittlung. Ich habe unendlich viele Anfragen bekommen, die meisten ne Katastrophe. zB. : ist die Hündin bereits kastriert oder könnte man die auch unkastriert bekommen? Wir haben nämlich einen unkastrierten Rüden aus Spanien und da würde das gut passen. Tja.... da ist man kurz fassungslos...
Um auf die eigentliche Frage zurück zu kommen: Wenn du jetzt rausfinden würdest, von welchem Verein der Rüde kommt, könnten die da was tun? Vermutlich haben die gar keine Handhabe, richtig? 😕
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Mai 11:09
Ich war gerade auf einer Wiese und traf eine Frau. Ihren Hund hatte sie aus Rumänien. Sie schilderte mir die dortige Situation. Das war so interessant, dass ich meinen eigentlichen Heimweg anpasste. Ihr Hund war traumatisiert, ständig am zittern, Rücken kaputt, Ohren verstümmelt. Das ist Tierquälerei und dem Staat ist nur eingefallen Prämien zu zahlen, wenn die Hunde in Tötungsstationen abgeliefert werden. Schlimm, oder! Was fördert man damit? Mittlerweile hat sich da eine Mafia gebildet und die Politiker in dem Land werden bedroht, weil sich sich dazu kritisch äußern und andere bessere Vorschläge vorbringen. Soviel dazu, wozu Menschen fähig sind. Solange Geld bzw. Verdienen eine Rolle spielt und keine saftigen Strafen, wird man die Situation mit der übermäßigen Population nicht lösen, nicht in Deutschland! Und Tierschutzvereine und Menschen, die sich für die Hunde einsetzen, werden es auch in 50 Jahren noch tun müssen. Rettet man 1 Hund kommen x dafür nach. Leider deprimierend. Sorry, dass ich Euch da in die Realität holen muss. Die Kastration hierzulande bringt diesbezüglich wenig. Ein Tropfen auf den heißen Stein, mehr nicht.
Doch sie bringt was
Denn wenn nur mit 2 Hunden von 100 damit vermehrt wird, sind wieder sinnlos Hunde in die Welt gesetzt worden.
Übrigens oft genug mit dem Argument "eine Hündin muss einmal im Leben Welpen bekommen"
"Der Rüde ist so toll, der muss Nachwuchs bekommen"
Und das 3. Argument "wir wollen einen behalten"
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Mai 11:09
Wenn das Geld der EU nicht mehr in die Unterbringung in Sheltern, sondern in Kastrationsprogramme fließen würde, würden Hundefänger nicht mehr bezahlt. Damit müsste sich die "Hundemafia" sehr wohl umorientieren, im besten Fall sogar ganz aufhören. Gegen das Vermehrergeschäft hilft das natürlich nicht, aber das gibt es in Deutschland ganz genauso - im Übrigen auch (vielleicht sogar insbesondere) mit Rassehunden.
Geldgeschäfte mit Hunden gibt es überall, klar. In Deutschland nur nicht so extrem, bzw. in Relation gesehen, würde ich mal behaupten. Und bei Rassehunden ist dann preislich die Klientel am Start, die so eine Aufzucht auch zu schätzen weiß und dafür den adäquaten Preis bezahlt.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Mai 11:11
Aus aktuellem, traurigem Anlass habe ich mir die Diskussionsbeiträge durchgelesen und ich bedanke mich für diesen interessanten Thread. Leider ist in meinem Bekanntenkreis eine 1,5 Jahre alte, gesunde Mischlingshündin aus dem Tierschutz, nach einer Kastration, eingeschlafen.. Mir ist klar, daß so etwas (hoffentlich) selten vorkommt.. Mich motiviert der Fall, mich genau in das Thema einzulesen. Wir reden hier über eine heftige Operation (zumindest bei Hündinnen). Niemals käme ich auf die Idee, die Verantwortung für das Wohlergehen meines Schatzes von mir zu weisen. Kein Tierarzt, kein Verein, kein Vertrag, kein Gesetz usw kann mir diese Verantwortung nehmen. 😉 Über kompetente Beratung freue ich mich natürlich. Danke nochmals für Eure Beiträge.
Man kann die endoskopische Kastration wählen, dabei handelt es sich um eine minimalinvasive Operation.

Kurznarkose. Heilungsprozeß total problemlos.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Cris Tina
4. Mai 11:12
Kommt mir teilweise aber auch so vor, das gerade Rüdenbesitzer damit größere Probleme haben. Und auch eher akzeptieren, dass Hündinnen kastriert werden. Obwohl ein Rüde auch eine ziemlich tragende Rolle in einem Deckakt spielt. Aber wie bei Katerbesitzern fällt da leider eher der Satz: Nicht mein Problem die Babys.
Ähnlich wie oft auf der Humanebene....
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Mai 11:14
Michi, wir hier unter uns Hundebesitzern verstehen das, was Du sagst. Keiner von uns würde das vermutlich in Betracht ziehen, weil die Mehrheit der Klientel hier nicht die Leute sind, die unverantwortlich handeln. Also ich würde keine Mischlinge züchten. Ich gehe ins Tierheim, sollte ich da ein Appenzeller sehen, was nicht ist, oder ebend zu einem seriösen Züchter. Was anderes kommt für mich nicht in Frage. Meinen bei mir in Obhut befindlichen Hund, da entscheide ich, ob er kastriert wird. Momentan jedenfalls nicht, da nicht nötig. Wie andere Unverantwortliche das handhaben, da hat keiner Einfluss drauf. So ist das nunmal. Muss ich Dir aber nicht erzählen, weißte ja selbst. Ist aber trotzdem etwas dumm, wenn man mit solchen Auflagen Hunde vermittelt. So treibt man nur die Leute zu unseriösen Händlern. Besser man setzt auf Kommunikation mit den neuen Besitzern, bietet Hilfe an. Das überzeugt mehr. Aber nicht solche Klauseln in Verträge! Das ist ja das Thema.
Da selbst die Händlerpreise immer noch weit über 600€ für Rassehunde liegen, ist der 450€ geimpfte Tierschutzhund immer noch günstiger.
Und für viele einkommensschwache Hundehalter ist der Preis Argument umso toller wenn die Chance auf einen Wurf besteht.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Mai 11:15
Man kann die endoskopische Kastration wählen, dabei handelt es sich um eine minimalinvasive Operation. Kurznarkose. Heilungsprozeß total problemlos.
Naja ich kenne 2 Frühkastraten.
Der Rüde wurde mit 3 Monaten kastriert (wurde mal auf 5 Monate vom Alter gesetzt), das hat ihn in seiner Entwicklung eingeschränkt.

Und eine Hündin, mit 4 Monaten kastriert. Die kann bis heute nicht mit anderen Hunden und zeigt auch so teilweise, komische Verhaltensweisen.

Muss nicht daran liegen. Aber es gibt ja Gründe, warum man in der Regel versucht nicht zu früh zu kastrieren. Und das hat ja mit der psychischen Reife zu tun.

Wie das bei der endoskopischen ist, Eileiter kappen oder? Weiß ich ehrlich gesagt nicht
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Mai 11:15
Unterschreibe ich. Hunde retten ist immer anzustreben. Aber ich sage auch, damit ist nicht das Problem gelöst, dass es Leute (Mafia) gibt, die Geld machen. Den ist die Regelung mit der EU schnuppe.
Es gibt viele Probleme, die wir dank unserer Politiker haben.
Da ist Tierschutz nur ein kleines davon
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Franziska
4. Mai 11:16
Geldgeschäfte mit Hunden gibt es überall, klar. In Deutschland nur nicht so extrem, bzw. in Relation gesehen, würde ich mal behaupten. Und bei Rassehunden ist dann preislich die Klientel am Start, die so eine Aufzucht auch zu schätzen weiß und dafür den adäquaten Preis bezahlt.
Jetzt kommen wir aber in eine Diskussion, die ich sehr bedenklich finde. Denn wenn nur noch Menschen (also Klientel) Hunde kaufen können, die das "nötige Geld" dafür haben, bin ich raus ....Geld macht keinen guten Charakter aus - auch ohne viel Geld zu haben, kann man sich super um einen Hund kümmern.

Ich gehe schon da nicht mit, dass nur Rassehunde vermehrt werden sollten. Mischlinge sind in meinen Augen super toll - wir hatten nie was anderes, auch wenn wir das durchaus hätten bezahlen können.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Cris Tina
4. Mai 11:18
Kommt mir teilweise aber auch so vor, das gerade Rüdenbesitzer damit größere Probleme haben. Und auch eher akzeptieren, dass Hündinnen kastriert werden. Obwohl ein Rüde auch eine ziemlich tragende Rolle in einem Deckakt spielt. Aber wie bei Katerbesitzern fällt da leider eher der Satz: Nicht mein Problem die Babys.
Tatsächlich hatte ich meine Hündin einerseits da mit 5 Monaten und schon wieder mit 8 Monaten läufig kastrieren lassen, weil der unkastrierte freilaufende Bauernhofrüde dauerhsft vor unserer Haustür war uns auf Schritt und Tritt verfolgte ich nicht sicher war davor, dass er nicht in die Wohnung (ebenerdig) eindringt. Auch Wasser anschütten vor unserem.Haus nützte gar nichts. Zudem gab es weitere Rüdenhalter gab, denen es komplett egal war, wenn meine Hündin läufig war.

Im Grunde konnten wir kaum mehr aus dem Haus.