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Selina
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zuletzt 1. Nov.

Drohende neue Verordnung vom EU-Parlament

Hallo, ich weiß nicht ob ich dieses Thema in die richtigen Kategorien schreibe, aber falls nicht, sagt bitte Bescheid. Der nachfolgende Text stammt von zwei Tiermedizinern, ich habe ihn lediglich kopiert. Achtung! Unser aller Haustiere sind in akuter Gefahr, weil das EU-Parlament für die Tiermedizin ein drastisches Antibiotika-Verbot beschließen will! Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin Hinter den Kulissen, völlig unter dem Radar der Bürgerinnen und Bürger und in aller Stille zeichnet sich gerade auf EU-Ebene ein echtes Drama für die moderne Tiermedizin und unser aller Haustiere ab. Wenn sich nicht sofort ALLE Tierbesitzer:innen energisch auf die Hinterfüße stellen und den zuständigen Politiker:innen die unmissverständliche Botschaft zukommen lassen, dass es so nicht geht, werden wir in der Tiermedizin innerhalb kürzester Zeit vor geradezu unvorstellbaren Problemen stehen. Wir müssen Sie also dringend bitten, sich in dieser Angelegenheit SOFORT persönlich zu engagieren, bevor es zu spät ist. Die Zeit drängt, und das ist keine Floskel! Der Hintergrund: 2019 wurde die neue EU-Tierarzneimittelverordnung 2019/6 verabschiedet. Vor dem Inkrafttreten im Januar 2022 müssen die EU-Kommission, die Mitgliedsstaaten und das EU-Parlament nun festlegen, welche Antibiotika zukünftig für den Menschen vorbehalten und damit für die Tiermedizin verboten werden sollen. Die Kommission hat dem zuständigen Ausschuss des Parlaments einen sorgfältig erarbeiteten, wissenschaftlich sauber fundierten und mit zahlreichen Fachorganisationen (der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, dem European Center of Disease Control ECDC, der Weltorganisation für Tiergesundheit OIE und der Weltgesundheitsorganisation WHO) abgestimmten Entwurf zur Abstimmung vorgelegt. Dieser Entwurf hätte die bislang weltweit strengste Regulierung des Antibiotika-Einsatzes in der Tiermedizin dargestellt, wäre aber gleichzeitig wissenschaftlich korrekt und vernünftig gewesen. Einigen übereifrigen und kurzsichtigen (sorry, anders kann man es echt nicht ausdrücken!) Abgeordneten unter der Führung des Grünen-Politikers Martin Häusling und unter dem Einfluss humanmedizinischer Organisationen aber ging dieser Entwurf nicht weit genug, so dass sie sozusagen in letzter Minute die Mitte Juli erfolgte Ausschuss-Abstimmung mit einem geradezu irrwitzigen und wissenschaftlich absolut nicht begründbaren Entschließungsantrag torpediert haben, der – wenn er im September auch noch vom EU-Parlament abgenickt wird - ohne jede Übertreibung eine tödliche Gefahr für unsere Haustiere darstellt. Um es mal möglichst einfach auszudrücken: Bei Hunden, Katzen und Pferden könnten wir Tiermediziner:innen zahlreiche komplizierte, gefährliche und schwerstes Leiden auslösende bakterielle Infektionen einfach nicht mehr erfolgreich bekämpfen. Bei Kaninchen, Meerschweinchen, Repilien, Exoten und Co. könnten wir sogar bei fast jeder Art von bakterieller Infektion nur noch verzweifelt die Hände heben, weil wir für diese Tierarten GAR KEIN funktionierendes Antibiotikum mehr zur Verfügung hätten. Diese Entwicklung stößt bei der EU-Kommission, dem Europäischen Tierärzteverband FVE und dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte BPT auf Unverständnis und Entsetzen. Mein Kollege Siegfried Moder, Präsident des BPT, sagt dazu: „Die Abgeordneten verkennen dabei, dass Antibiotikaklassen, die auf die Reserveliste gesetzt werden, nicht nur für lebensmittelerzeugende Tiere verboten werden, sondern für ALLE Tierarten, also auch für Hunde, Katzen, kleine Heimtiere, Exoten, Pferde und Zootiere, und keine Ausnahmen zulässig sind“. Die an diesem hirnrissigen Entschließungsantrag beteiligten Politiker betreiben eine Agenda, die Massentierhaltung letztendlich unmöglich machen soll, ignorieren dabei aber völlig, dass die beabsichtigten, drastischen Restriktionen zu absolut tierschutzwidrigen Zuständen auch im Hobbytierbereich führen würden. Die ebenfalls dahinter steckenden Humanmediziner sind nach wie vor eifrig und leider ziemlich erfolgreich bemüht, die Rolle der Humanmedizin bei der Entstehung von Antibiotikaresistenzen durch eine Schuldverlagerung auf die Tiermedizin zu verschleiern, obwohl nur 5 Prozent der resistenten Keime aus dem Tierbereich stammen und die Humanmedizin nach wie vor jede vernünftige statistische Erfassung ihres Antibiotika-Einsatzes verweigert. Es bleibt nur ein Weg: Sie, also ALLE Tierhalter:innen, müssen sich SOFORT wehren und eine klare Botschaft an das EU-Parlament senden. Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte macht das durch eine über Ihre jeweiligen Tierarztpraxen laufende Unterschriftenaktion möglich. Wenn Sie in den nächsten Wochen die Praxis oder Klinik Ihres Vertrauens aufsuchen, dann fragen Sie bitte, wo Sie unterschreiben können. Haben Sie keinen Tierarztbesuch geplant, dann kommen Sie ruhig einfach so vorbei und unterschreiben. Außerdem wurde unter dem unten stehenden Link die Möglichkeit der Teilnahme an einer Online-Petition geschaffen. Wenn wir in unserem Blog und auf unseren Social-Media-Kanälen Artikel veröffentlichen, überlassen wir die Verbreitung normalerweise dem Interesse der Leser:innen. In diesem Fall aber bitten wir Sie buchstäblich auf Knien: Verbreiten Sie diesen Aufruf im Interesse unserer Tiere aus allen Rohren! Die für diese Entwicklung Verantwortlichen verlassen sich nach meiner Einschätzung fest darauf, dass das Ganze beschlossene Sache ist, bevor die Öffentlichkeit davon Wind bekommt. Diese Suppe muss versalzen werden, und zwar gründlich! Bitte, bitte, helfen Sie mit, durch Verbreitung der Botschaft und natürlich durch Ihre Unterschrift! Link zur Online-Petition: https://www.change.org/p/europ%C3%A4ische-parlament-eu-will-weitreichende-antibiotikaverbot-f%C3%BCr-tiere-gefahr-f%C3%BCr-unsere-tiere Wer sich über diesen zwangsläufig plakativen und kurzen Aufruf hinaus informieren möchte, kann das in aller Ausführlichkeit auf der Homepage des BPT tun: https://www.tieraerzteverband.de/ Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr Ralph Rückert, Ihre Johanne Bernick Wir heben für diesen Beitrag das Copyright ausdrücklich auf! Wenn Sie ihn kopieren / ausdrucken wollen, um ihn zu verbreiten, dürfen Sie das gerne tun!
 
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Selina
11. Aug. 10:40
So weit ich weiß gibt es da auch schon Unterschiede. Jedenfalls war es vor vielen Jahren bei meinen Pferden so. Als ich die Pässe für meine Pferde beantragt habe musste ich von Anfang an festlegen ob eine Schlachtung in Frage kommt. Damals wusste ich den Unterschied nicht und habe nachgefragt... mir wurde dann gesagt das wenn die Tiere zur Schlachtung bestimmt sind sie einige Medikamente nicht bekommen dürfen.🤷‍♀️
Ich bin keine Pferde-Rechts-Expertin, aber ich könnte mir vorstellen, dass das daran liegt, dass gewisse Medis einfach vom Menschen nicht durch Tierfleisch aufgenommen werden sollten. Kann aus meiner Sicht gut sein, dass das nichts mit der immer verbreiteteren Antibiotikaresistenz zu tun hat. Aber nagelt mich nicht drauf fest.
 
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R
11. Aug. 11:50
Alle die Antibiotika für sinnfrei und schädlich halten, sollen gerne komorbide, chronisch verschleppte Infektionen über Jahre mit Baldrian kurieren. Wenn man keine Ahnung hat, wie früher auch die Menschheit ohne Antibiotika dahingeschieden ist, der sollte weniger laut dafür sein, dass es allen Haustieren so ergehen muss (!), Wie dieses Gesetz es vorgeben soll. Man hat aktuell eine freie Entscheidung - ich finde es abartig,wenn man dagegen mitschwimmt. Warum die Entscheidungsfreiheit nehmen, vor allem bei dem Leidensergebnissen? Wer antibiotikafrei leben will, kann es doch bereits !!!
 
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Silke
11. Aug. 12:01
Ich finde Antibiotika ist Fluch und Segen zugleich. Obwohl es doch mehr Segen ist... Damals in meiner Ausbildung zur PFK hat unser Medizindozent mal zu uns gesagt das Antibiotika im Prinzip nichts anderes ist als ne mini kleine Chemotherapie. Antibiotika zerstört die Zellen aber kann halt nicht zwischen gesunden und kranken Zellen unterscheiden. Deswegen sollte man Antibiotika wohl überlegt und dosiert einsetzen.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Aug. 12:28
Bin da ganz bei dir... und auch das Argument, man solle zwischen Nutz- und Haustieren unterscheiden, finde ich nachvollziehbar.. Aber, wenn man sagt, man műsse was bei der Nutztierhaltung ändern, dann sind wir als Hunde- (und ggf. Katzenhalter) ja auch ein Teil des Problems: auch unsere Tiere fressen Fleisch von Nutztieren.🤔 Je mehr Nutztiere wir aber haben bzw. haben műssen, desto schlechter die Haltungsbedingungen.. Desto mehr Regenwald wird abgeholzt, desto weniger Waldfläche haben wir in Deutschland.
 
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Selina
11. Aug. 12:30
Wahrscheinlich hat Silke das gemeint und die Bakterien als Zellen bezeichnet? Ich komme bei solchen Begriffen auch manchmal durcheinander, v.a. wenn man von Antibiotika spricht, die das Erbgut der Erreger schädigen. Sobald ich Erbgut höre, denke ich immer gleich an (unsere) Zellen...
 
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Selina
11. Aug. 12:35
Bin da ganz bei dir... und auch das Argument, man solle zwischen Nutz- und Haustieren unterscheiden, finde ich nachvollziehbar.. Aber, wenn man sagt, man műsse was bei der Nutztierhaltung ändern, dann sind wir als Hunde- (und ggf. Katzenhalter) ja auch ein Teil des Problems: auch unsere Tiere fressen Fleisch von Nutztieren.🤔 Je mehr Nutztiere wir aber haben bzw. haben műssen, desto schlechter die Haltungsbedingungen.. Desto mehr Regenwald wird abgeholzt, desto weniger Waldfläche haben wir in Deutschland.
Na ja, kommt darauf an. Ich sehe es eher so: Ich persönlich kann mich dafür entscheiden, vegetarisch/vegan zu leben, aber mein Hund/meine Katze kann das nicht, für die ist Fleisch überlebenswichtig. Bekommen sie es nicht, werden sie auch krank werden und sterben. Auf Fleisch verzichten sollten nur Lebewesen, die es auch können, ohne gesundheitliche Schäden davonzutragen. Wäre schön, wenn man alle Lebewesen auf vegan umstellen könnte, aber leider kann niemand von uns zaubern und das auch realisieren - die Natur ist darauf ausgelegt, dass manche Tiere andere Tiere fressen. Wir Menschen haben aber aktiv die Möglichkeit, uns gegen den Fleischkonsum zu entscheiden. Ein Vegetarierer, der für seinen Hund Fleisch kauft, "bricht" ja sozusagen "nicht die Regeln" von seinem Lebensstil, sondern kümmert sich eben adäquat um sein Tier.
 
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Selina
11. Aug. 13:11
Das soll angeblich die Liste von Medis sein, die verboten werden sollen. ACHTUNG: Ich habe die Liste von Facebook und habe deren Wahrheitsgehalt noch nicht überprüft, aber vielleicht kann mir hier ja jemand aus dem Forum weiterhelfen?
 
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Silke
11. Aug. 13:54
So hat unser Doktor uns das damals gesagt und der Satz hat sich damals so bei mir eingebrannt. Und als mein Mann Krebs hatte, hat sich eine der zahlreichen OP Wunden auch mit einem multiresitenen Keim infiziert. Und da waren die Ärzte mit dem Antibiotikum auch mega vorsichtig was sie zur Chemo dazugegeben haben weil sie sagten das beides den selben Effekt hat und man nur gucken muss was jetzt zusammen harmoniert und wirkt.🤷‍♀️🤷‍♀️🤷‍♀️
 
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Jean Heinz
11. Aug. 15:00
Vorsicht!!! Hab recheriert und mit einer befreundeten Tierärztin gesprochen: Es geht NICHT um unsere Haustiere!! Die werden weiterhin Antibiotika bekommen, wenn nötig. Es geht um die Nutztierhaltung. Und das finde ich auch sinnvoll, denn diese Tiere sind oft vorsichtshalber mit Antibiotika vollgepumpt. Und das ist weder für Mensch noch Tier gesund....
Hallo, dann sollte sich deine befreundete Tierärztin nochmal bei ihrem Berufsverband informieren, denn genau der hat das aktuell in Gang gesetzt. Ursprünglich war das richtig was sie sagte und auch wirklich sinnvoll, aber durch einen Antrag eines Grünen Abgeordneten, wird der original Entwurf nun unterlaufen und es sollen deutlich mehr Antibiotika ausschließlich für Menschen reserviert werden, so dass Haustiere gar nicht mehr behandelt werden dürfen.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Aug. 15:18
Da geb ich dir Recht! Das ist wahnsinnig viel "Input"... es heißt aber wohl, dass Haustiere davon ausgeschlossen sind. Ist aber in der letzten Version wohl noch nicht so dargestellt! Aber 100% sicher ist das noch nicht, daher heißt es abwarten, Daumen drücken und zur Sicherheit die Petition unterschreiben! Hab ich auch gemacht...