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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 16. Apr.

Diensthund greift anderen Hund an....welche Konsequenzen?

Hallöchen ihr lieben, folgende Situation. Ich war heute bei einer Freundin zu Besuch. Diese hat einen Bordercollie Rüden. Ganz lieb und total verträglich mit jedem. Sie wohnt auf einem Dorf. Ca. 400m von ihrem Haus, lebt ein Zollbeamter mit seinem Diensthund ( ein malinoisrüde),schon viele Jahre. Der Hund wird diesem Mann wird grundsätzlich IMMER an der Leine geführt da er jetzt nicht unbedingt gut auf andere Hunde zu sprechen ist, sich aber an der Leine eigentlich ganz gut verhält und jetzt nicht total ausflippen oder so. Heute kam es dann aber zu einem sehr unschönen Vorfall. Meine Freundin und ich kamen gerade vom spazieren und liefen an dem Haus von dem Mann vorbei. Der Mann kam wahrscheinlich gerade mit dem Hund von der Arbeit und stieg aus dem Auto aus und holte den hund hinten an der Leine raus und ging zu seiner Haustür. Wir liefen weiter....kurz bevor wir bei dem Haus meiner Freundin ankamen, hörten wir aufeinmal ein aufgeregtes bellen und den Mann schreien. Der malinois kam mit einem Affenzahn angerannt und stürzte sich auf den Hund meiner Freundin. Wir waren so geschockt das wir einige Sekunden nicht wussten was wir tun sollten. Der Mann kam angerannt und pfiff und der Hund ließ sofort ab und rannte zu Herrchen. Dieser wollte uns erst weiss machen, das er eine normale rangelei unter Rüden gewesen wäre, doch als er merkte das mehrere Nachbarn das ganze auch mit beobachtet haben und der Hund meiner Freundin einige Schrammen hatte ( zum Glück nichts wildes, wir waren danach sofort beim arzt), räumte er ein, das der Hund ihm, als er ihn im Flur abgeleint hat, er sich durch den türschlitz durchgezwängt und uns hinterher gerannt ist. Er entschuldigte sich und ging. Meine Freundin möchte ihn jetzt trotzdem beim ordnungsamt melden, da sowas einfach nicht geht. Egal ob diensthund oder nicht. Vorallem ein diensthund sollte doch eigentlich nicht so drauf sein. Gibt es weitere Stellen wo man in so einem Fall eine Beschwerde einreichen kann oder reicht da das ordnungsamt? Muss er jetzt vielleicht sogar mit beruflichen Konsequenzen rechnen wegen dem Vorfall, also das der Hund vielleicht nicht mehr dienstfähig ist? Wir möchten ihm nichts böses und auch dem Hund natürlich nicht, aber sowas geht einfach nicht. Wäre mein kleiner Rudi dabei gewesen, der hätte diese Attacke nicht überlebt.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 21:42
Es spielt ja eh keine Rolle mehr, weil die TE ihren Account gelöscht hat, aber diese Geschichte macht mich wirklich nachdenklich. Der Hund wird immer (im Text der TE sogar IMMER) gesichert an der Leine geführt. Es passiert ein einziger Fehler, bei dem niemand zu Schaden kommt und schon will man anzeigen und melden (aber niemandem was böses. Was will man denn dann?). Und es geht los mit, aber was wäre wenn er doch gebissen hätte? Hat er nicht. Was wenn es ein Kind gewesen wäre? War es nicht. In einem Rechtsstaat wird man für das verurteilt, was man gemacht hat und nicht für das, was theoretisch hätte sein können. Und der Hund hat in dem Fall nichts gemacht, was eine Anzeige oder sogar eine Beschlagnahmung verdient. Wenn ein Hund beißt gibt es keine Schrammen, dann gibt es einen Biss. Vermutlich hat er den Hund der Freundin unsanft auf den Rücken gedreht, daher die Schrammen. Schön ist das nicht und die Rechnung beim Tierarzt sollte selbstverständlich übernommen werden. Entschuldigt hat sich der Mann auch. Dass er das angenlich nur gemacht hat, weil es Zeugen gab, ist reine Interpretation und Unterstellung. Irgendwie macht mich die ganze Story auch ein wenig traurig, weil es ein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist.
 
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Silke
15. Apr. 21:48
Es spielt ja eh keine Rolle mehr, weil die TE ihren Account gelöscht hat, aber diese Geschichte macht mich wirklich nachdenklich. Der Hund wird immer (im Text der TE sogar IMMER) gesichert an der Leine geführt. Es passiert ein einziger Fehler, bei dem niemand zu Schaden kommt und schon will man anzeigen und melden (aber niemandem was böses. Was will man denn dann?). Und es geht los mit, aber was wäre wenn er doch gebissen hätte? Hat er nicht. Was wenn es ein Kind gewesen wäre? War es nicht. In einem Rechtsstaat wird man für das verurteilt, was man gemacht hat und nicht für das, was theoretisch hätte sein können. Und der Hund hat in dem Fall nichts gemacht, was eine Anzeige oder sogar eine Beschlagnahmung verdient. Wenn ein Hund beißt gibt es keine Schrammen, dann gibt es einen Biss. Vermutlich hat er den Hund der Freundin unsanft auf den Rücken gedreht, daher die Schrammen. Schön ist das nicht und die Rechnung beim Tierarzt sollte selbstverständlich übernommen werden. Entschuldigt hat sich der Mann auch. Dass er das angenlich nur gemacht hat, weil es Zeugen gab, ist reine Interpretation und Unterstellung. Irgendwie macht mich die ganze Story auch ein wenig traurig, weil es ein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist.
Schön geschrieben.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 22:16
Mich würde das Verhalten des Hundebesitzer stören, dass das mal passieren kann, auch wenn das nicht passieren sollte, keine Frage. Aber diese Erstreaktion kenne ich auch von zwei Nachbarn, die lassen ihren großen Hund unangeleint raus, der entdeckt meinen und stürzt sich drauf. Aber die waren schlimmer, anstatt sich zu entschuldigen, kommt dann eher, ist ja nichts passiert, ich soll mich mal nicht so anstellen. Ja, weil ich das verhindert habe, da hatten die keinen Anteil dran. Und wenn ich mich beschwere, spielen die auch noch beleidigte Leberwurst und grüßen nicht mehr, beide können echt froh sein, dass ich nichts dem Ordnungsamt gemeldet habe. Jetzt gucke ich immer vorsichtig raus, ob Herr Nachbar links mit Mali und Herr Nachbar rechts mit Schäferhund-Mischling auch die letzte Gassirunde gehen wollen, die leinen weiter nicht an(so spät abends läuft ja in der ganzen Siedlung kein anderer rum). Pfefferspray nützt in solchen Situationen übrigens nichts, das geht viel zu schnell
 
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Mary-Lou
15. Apr. 22:21
Wollte ich auch gerade schreiben. Ich verstehe auch nicht warum es einen Sinn macht ob an einem entwischten Hund eine Führleine hängt oder nicht.
Nicht an dem entwischt Hund, sondern an dem ANGEGRIFFENEN Hund. Michi hat geschrieben, dass der Mali keine Beschädigungsabsicht gehabt hätte. Das kann sie aber doch gar nicht wissen, weil sie nicht weiß, ob der Border nicht einfach Glück hatte, dass er wegen eines großen Vorsprungs und geschickten Ausweichens nicht richtig erwischt wurde. Wenn der angegriffene Hund aber wegen einer Leine nicht hätte flüchten können, hätte der Mali ihn vielleicht ernsthafter verletzt.
 
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Mary-Lou
15. Apr. 22:29
Außerdem wäre der Hund so super gehorsam, hätte der Halter ihn doch wohl auf ca. 400m zum Anhalten bringen können.
 
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Silke
15. Apr. 22:39
Nicht an dem entwischt Hund, sondern an dem ANGEGRIFFENEN Hund. Michi hat geschrieben, dass der Mali keine Beschädigungsabsicht gehabt hätte. Das kann sie aber doch gar nicht wissen, weil sie nicht weiß, ob der Border nicht einfach Glück hatte, dass er wegen eines großen Vorsprungs und geschickten Ausweichens nicht richtig erwischt wurde. Wenn der angegriffene Hund aber wegen einer Leine nicht hätte flüchten können, hätte der Mali ihn vielleicht ernsthafter verletzt.
Nochmal. Wenn der Mali ernsthaft böse gewesen wäre hätte der Border keine guten Karten gehabt. Egal ob an der Leine oder nicht. Das hat dann auch nichts mehr mit Glück zu tun.
 
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Silke
15. Apr. 22:41
Außerdem wäre der Hund so super gehorsam, hätte der Halter ihn doch wohl auf ca. 400m zum Anhalten bringen können.
Ja bei gut ausgebildeten Hunden kann das klappen. Aber auch der Diensthundeführer ist nur ein Mensch. Fehler oder eine nicht punktgenaue Reaktion können halt passieren.
 
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Sonja
15. Apr. 22:55
Komisch. Die war schon länger bei Dogorama und ich hatte auch schon einige nette Gespräche mit der TE.
Hat wahrscheinlich gehofft das 9xy Prozent der Schreiber hier schrieben, böser gefährlicher aggressiver Hund, der Border hat ja nix gemacht etc....Dabei wird ganz vergessen das keiner der Leser dabei war und man die Geschichte nur von einer Seite kennt. Wie sagt man so schön : es braucht mindestens zwei zum streiten .. (das gilt auch bei Hunden/Tieren) . Der Border und die Umgebung /Situation war wahrscheinlich irgend ein "Trigger" für den Mali....(Hab selbst schon mal "ähnliches" erlebt, war beim Mantrail Training, wir (insgesamt 4 hh mit Hund ) machten Pause am Waldrand. Da kam ein Zwergschnauzer Rüde wie " "Testosteron geladen wie Napoleon persönlich" auf unsere ruhenden Hunde zu. Natürlich reagierten die dementsprechend . zum Glück konnte die Trainerin den Schnauzer sichern bevor er in das "Rudel" lief. Das hatte auch böse enden können . War ein riesen Drama weil die Schauerbesitzerin natürlich sagte das ihrer gar nichts machte und unsere Hunde ja gefährlich/aggressiv seien... etc..)
 
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Joe
15. Apr. 23:43
Hat wahrscheinlich gehofft das 9xy Prozent der Schreiber hier schrieben, böser gefährlicher aggressiver Hund, der Border hat ja nix gemacht etc....Dabei wird ganz vergessen das keiner der Leser dabei war und man die Geschichte nur von einer Seite kennt. Wie sagt man so schön : es braucht mindestens zwei zum streiten .. (das gilt auch bei Hunden/Tieren) . Der Border und die Umgebung /Situation war wahrscheinlich irgend ein "Trigger" für den Mali....(Hab selbst schon mal "ähnliches" erlebt, war beim Mantrail Training, wir (insgesamt 4 hh mit Hund ) machten Pause am Waldrand. Da kam ein Zwergschnauzer Rüde wie " "Testosteron geladen wie Napoleon persönlich" auf unsere ruhenden Hunde zu. Natürlich reagierten die dementsprechend . zum Glück konnte die Trainerin den Schnauzer sichern bevor er in das "Rudel" lief. Das hatte auch böse enden können . War ein riesen Drama weil die Schauerbesitzerin natürlich sagte das ihrer gar nichts machte und unsere Hunde ja gefährlich/aggressiv seien... etc..)
Dass es immer 2 braucht kann ich nicht bestätigen. Es gibt sehrwohl Situationen, wo Hund A einfach draufhaut, ohne dass von Hund B aktiv provoziert wurde bzw sogar obwohl B zu deeskalieren versucht. Dass A die bloße Anwesenheit von B als Provokation empfindet, ist zwar nachvollziehbar, die Reaktion aber trotzdem unverhältnismäßig und unangebracht. Zum im Eingangsbeitrag beschriebenen Vorfall würd ich auch meinen, daß eine Anzeige niemandem weiterhilft. Abgesehen davon, dass der Mali eingeschläfert wird, lässt sich die Situation nicht sicherer gestalten als sie ist. Das war ja kein inkompetenter Halter, der sich nicht schert, sondern halt eine kurze Fehlleistung, die sich kaum wiederholen wird.
 
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Katja
16. Apr. 07:00
Dass es immer 2 braucht kann ich nicht bestätigen. Es gibt sehrwohl Situationen, wo Hund A einfach draufhaut, ohne dass von Hund B aktiv provoziert wurde bzw sogar obwohl B zu deeskalieren versucht. Dass A die bloße Anwesenheit von B als Provokation empfindet, ist zwar nachvollziehbar, die Reaktion aber trotzdem unverhältnismäßig und unangebracht. Zum im Eingangsbeitrag beschriebenen Vorfall würd ich auch meinen, daß eine Anzeige niemandem weiterhilft. Abgesehen davon, dass der Mali eingeschläfert wird, lässt sich die Situation nicht sicherer gestalten als sie ist. Das war ja kein inkompetenter Halter, der sich nicht schert, sondern halt eine kurze Fehlleistung, die sich kaum wiederholen wird.
Der Mali wird doch wegen ein paar Schrammen nicht eingeschläfert. Dann würden viele Hunde eingeschläfert werden müssen. Ich finde eine Anzeige aber auch übertrieben.