Hallo Susanne. Ich hatte hier eine ähnliche Situation. Ein Schäferhund-Mix mit dem meine befreundet war hatte Angst vor Menschen. Der Besitzer ließ ihn trotzdem immer ohne Leine laufen, aber der Hund hatte einen riesigen Radius. Genauer gesagt traf ich den Hund oft allein in der Siedlung an und er spielte mehrere Minuten mit meiner, bevor ich das Pfeifen des Besitzers in der Ferne hörte. Da ich selbst Klugscheißer und ungebetene Ratschläge hasse, hielt ich mich lange zurück. Eines Tages erzählte er mir, dass sein Hund Kinder gebissen habe, aber die seien selbst schuld gewesen. Da sagte ich ihm, dass ich gerne als Übungspartnerin bereit stünde, falls er in eine HuSchu mit ihm gehen wolle. Er verstand das nicht und meinte, er würde den Hund in die HuSchu bringen, dann wäre es geklärt. Als ich ihm sagte, er müsse das mit dem Training selbst machen und die HuSchu zeige ihm nur wie, schaute er mich an wie ein Auto.
In dem Moment hörten wir Gebelle und den Schrei eines Kindes. Sein Hund griff einen Jungen an, der über die Wiese lief. Der Junge sackte zusammen und weinte. Ich rief meine zu mir. Seiner wollte nicht ablassen von dem Kind. Er hatte es glücklicherweise "nur" am Arm erwischt und die dicke Winterjacke verhinderte schlimmeres. Ich sagte dem HH das ginge gar nicht, er müsse an die Leine, solange er sich so verhalte.
Zu Hause rief ich das Ordnungsamt an. Und die sagten, sie können nichts machen. Der Junge müsse selbst Anzeige stellen. Und auch wenn ich das gesehen hätte und auch vom HH selbst wisse, dass der Hund auch andere Kinder gebissen habe, können sie nichts machen. Der Hund dürfe überall frei rumlaufen außer in ausgewiesen Parks nicht.
Seitdem mache ich einen großen Umweg, wenn ich ihn sehe. Kommt er um die Ecke, mache ich kehrt. Und wenn ein anderer Hund uns bedrängt oder angreift versuche ich meine hinter mich zu bringen und den anderen abzuwehren. Alles andere habe ich nicht in der Hand.
Der andere HH hat seinen aber mittlerweile auch an der Leine. Wenigstens etwas.