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Naanaa
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zuletzt 3. Mai

Angst !

Ich habe meinen 17 Monate alten Rüde seit vorgestern aus öffentlichem Shelter in Bosnien ,und er ist absolut ängstlich , so dass er sich beim Gassi gehen in jedem Gebüsch oder Graben versteckt und ich muss ihn nach eine Weile warten hochheben und rausholen. Er hat Angst vor all den Sachen die man sich nur vorstellen kann ... Jogger,Radfahrer, Zug ,andere Hunde, Treppen .... sogar wenn ich niese hat er Angst ! wenn ich ihn die Treppe runtertrage entleert er sich oft auf mich . Ich hoffe nur noch dass es mit Zeit Geduld und natürlich viel Zuneigung besser wird da es mir das Herz zerbricht ihn so zu sehen . Vielleicht habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und könntet mir aufmunternde Geschichten erzählen, da wäre ich sehr dankbar und froh! Frohe Ostern!🐰🐣 Nana
 
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Dogorama-Mitglied
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4. Apr. 18:50
Liebe Nana, leider steckt man nicht in dem Hund drin und er kann gewiss auch nicht erzählen was er bisher erlebt hat. Viele Tierschutzhunde sind traumatisiert, kennen viele Dinge nicht, haben schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und hatten einfach ein sehr stressiges Leben. Ich habe meine Yuna (4) Ende Februar aus Spanien bei mir aufgenommen und hatte ähnliche Probleme. Autos furchtbar, Pferde furchtbar, Motorräder furchtbar, Treppe furchtbar, mein Mann war ihr nicht geheuer etc. Erstmal schlafen die meisten Hunde am Anfang recht viel und man sollte sie auch lassen. Wenn du raus gehst mit ihm halte die Spaziergänge erstmal echt kurz. Am besten mit sowenig Eindrücken wie möglich, zuhause lass ihn einfach in Ruhe, wenn er zu dir kommt, bleib einfach ruhig neben ihm, vielleicht ein bisschen streicheln oder einfach nur da sein. Er muss ja auch zu dir erst eine Bindung aufbauen und dann kann man anfangen an den Blockaden zu arbeiten. Mit Yuna bin ich schnell einige Gänge runtergeschaltet, weil vieles was für mich selbstverständlich ist, für sie zuviel war. Wir gehen ein Problem nach dem anderen an und nicht alles auf einmal. Lassen oft fünf gerade sein, weil ich einfach merke dass sie die Zeit braucht. Je mehr Vertrauen sie in mich hat, desto mehr traut sie sich. Stück für Stück. Wir haben auch eine Trainerin, die sich sehr gut mit Tierschutzhunden auskennt und mir immer wieder sehr gute Tips gibt. Ich denke ihr schafft das mit viel Ruhe und Geduld! Einfach ruhig bleiben, den Hund nie bemitleiden, die starke, liebevolle Freundin an seiner Seite sein und so kannst Du ihm die Ängste und Unsicherheiten nehmen. Glg ❤️
 
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Dogorama-Mitglied
4. Apr. 18:50
Liebe Nana, leider steckt man nicht in dem Hund drin und er kann gewiss auch nicht erzählen was er bisher erlebt hat. Viele Tierschutzhunde sind traumatisiert, kennen viele Dinge nicht, haben schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und hatten einfach ein sehr stressiges Leben. Ich habe meine Yuna (4) Ende Februar aus Spanien bei mir aufgenommen und hatte ähnliche Probleme. Autos furchtbar, Pferde furchtbar, Motorräder furchtbar, Treppe furchtbar, mein Mann war ihr nicht geheuer etc. Erstmal schlafen die meisten Hunde am Anfang recht viel und man sollte sie auch lassen. Wenn du raus gehst mit ihm halte die Spaziergänge erstmal echt kurz. Am besten mit sowenig Eindrücken wie möglich, zuhause lass ihn einfach in Ruhe, wenn er zu dir kommt, bleib einfach ruhig neben ihm, vielleicht ein bisschen streicheln oder einfach nur da sein. Er muss ja auch zu dir erst eine Bindung aufbauen und dann kann man anfangen an den Blockaden zu arbeiten. Mit Yuna bin ich schnell einige Gänge runtergeschaltet, weil vieles was für mich selbstverständlich ist, für sie zuviel war. Wir gehen ein Problem nach dem anderen an und nicht alles auf einmal. Lassen oft fünf gerade sein, weil ich einfach merke dass sie die Zeit braucht. Je mehr Vertrauen sie in mich hat, desto mehr traut sie sich. Stück für Stück. Wir haben auch eine Trainerin, die sich sehr gut mit Tierschutzhunden auskennt und mir immer wieder sehr gute Tips gibt. Ich denke ihr schafft das mit viel Ruhe und Geduld! Einfach ruhig bleiben, den Hund nie bemitleiden, die starke, liebevolle Freundin an seiner Seite sein und so kannst Du ihm die Ängste und Unsicherheiten nehmen. Glg ❤️
 
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Michaela
4. Apr. 19:00
Noch zur Ergänzug... Eine Freundin hatte genau die gleichen Herausforderungen mit Ihrem Hund aus Rumänien. Neben den was Sahra geschrieben hat, war mein Hund sehr hilfreich sagt Sie. Er ist sehr sanft mit der Hübdin umgegangen und so ist sie draußen sehr schnell mutiger geworden wenn er dabei war. Nach ca. 1-2 Monaten hat sie sich immer mehr geöffnet und jetzt ist es ein super Hund der Spaß am Leben hat und schon sehr gut hört 😁 Viel Erfolg
 
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Dogorama-Mitglied
4. Apr. 19:30
Ich habe unsere Maus auch aus dem Auslandstierschutz. Sie hat eine Devibrationssyndrom. Anfangs hat sie auch oft ins Treppenhaus gemacht. Sie war auch krank hatte Schmerzen... Als sie gesund war konnten wir dann endlich anfangen dran zu arbeiten. Sie war dann relativ schnell stubenrein. Inzwischen ist sie fast ein Jahr hier. Vieles ist viel besser. Vieles braucht Geduld. Was ich empfehlen kann sich Dir schnell Unterstützung bei einem Hundetrainer der sich mit sowas auskennt. Wir haben anfangs leider wenig Möglichkeiten gehabt. Inzwischen haben wir eine super Trainerin das bringt uns viel weiter. Manches hätten wir uns sicher sparen können, wenn wir das von Anfang an gehabt hätten. Unsere hatte auch vor allem Angst selbst Vogel oder der Wind... Heute geht sie sogar an den Menschen vorbei oder setzt sich und wartet brav bis diese vorbei sind. Es ist viel möglich mit Zeit, Geduld, und guten Trainern, die sich mit solchen Hunden auskennen.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Apr. 19:31
Hi Ich arbeite seit 2013 mit Angsthunden und als ersten Tipp Leine ihn bitte doppelt Das heißt Sicherheitgeschirr an einen bauchgurt oder Gürtel an deinem Körper dann eine Leine für Halsband und dies in die Hand. Versuche ihn Sicherheit zu vermitteln Wenn du mehr Fragen hast gerne pn
 
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Sylvia
4. Apr. 19:50
Die Tiere brauchen viel Zeit und Gedult! Sie werden nix erlebt haben oder wenn nur schlechtes..spreche als Pflegestelle aus erfahrung..also doppelt sichern! Hast du vielleicht einen ruhigen Hund im Freundeskreis? Wo sie sich dran halten könnte als sicherheit? Wenn du Auto hast fahr mit ihr wohin wo es ruhig is..und gaaaaaanz viel gedult und zeit ..er wird es dir danken👍
 
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Dana
4. Apr. 19:52
Geduld, Geduld, Geduld. So wie sich bestimmte Verhaltensweisen in bestimmten Rassen weitergeben, werden bestimmte Verhaltensweisen bei Straßenhunden weitergegeben. Ein Hütehund hütet - ein Straßenhund ist oft ängstlich und zeigt nicht selten Territorialverhalten. Mir haben die Bücher „Streuner - Straßenhunde in Europa“, „Stress bei Hunden“ und ein Buch über Beschwichtigungssignale sehr weitergeholfen. Außerdem empfehle ich dir sehr, dir eine:n Hundetrainer:in zu suchen, der/die Erfahrungen mit Straßenhunden hat. Viel Erfolg - das wird schon, es braucht nur deutlich mehr Zeit :)
 
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Dogorama-Mitglied
4. Apr. 19:53
Noch zur Ergänzug... Eine Freundin hatte genau die gleichen Herausforderungen mit Ihrem Hund aus Rumänien. Neben den was Sahra geschrieben hat, war mein Hund sehr hilfreich sagt Sie. Er ist sehr sanft mit der Hübdin umgegangen und so ist sie draußen sehr schnell mutiger geworden wenn er dabei war. Nach ca. 1-2 Monaten hat sie sich immer mehr geöffnet und jetzt ist es ein super Hund der Spaß am Leben hat und schon sehr gut hört 😁 Viel Erfolg
Ja ein ruhiger, souveräner Hund wäre super! Der kann sehr unterstützend sein. 👍
 
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Jay
4. Apr. 19:55
Du hast den "Kleinen" seit zwei Tagen. All das was für uns hier normal is kennen Hunde aus dem Ausland oft nicht. Die Reise hier her usw ist für solche Hunde ein "Kulturschock". Manchen fällt es leicht, anderen sehr schwer. Das er Angst vor Allem hat ist fast "normal", er kennt es ja nicht. Lasst euch Zeit, Zeit und noch mehr Zeit. Es dauert mitunter (je nach Hund) Monate sie im neuen Zuhause wirklich ankommen. Habt Geduld, reduziert das Gassi und geht anfangs nur die gleiche kleine Route. Und wenn er noch keine Runde schafft (Spazieren gehen kennen die meisten nicht), dann ist das auch okay. Im Idealfall habt einfach keine Erwartung/Vorstellung und seid trotzdem auf alles gefasst 😉 Und nicht verzweifeln. Das wird. Mit Zeit, Geduld und ausreichend Ruhephasen (da musst ihr ihm ggf helfen, die sind aber enorm wichtig) um alles zu verdauen. Und wie hier gesagt wurde, sichert ihn gut und doppelt. Mit Sicherheitsgeschirr, Halsband und zwei Leinen (eine am Bauchgurt). Ein souveräner, sicherer anderer Hund kann ggf auch helfen (wie schon angesprochen wurde). Mein Rumäne hier orientiert sich mittlerweile sehr an der vorhandenen Hündin, das war anfangs aber noch gar nicht. Kam mit der Zeit.
 
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Naanaa
4. Apr. 19:56
Ja ein ruhiger, souveräner Hund wäre super! Der kann sehr unterstützend sein. 👍
Meine Nachbarn haben Hunde , beide aber sehr jung,wir haben es versucht aber die bellen ihn nur an. Habe sonst keine Bekanntschaften die Hunde haben und relativ nah wohnen ...
 
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Naanaa
4. Apr. 19:59
Du hast den "Kleinen" seit zwei Tagen. All das was für uns hier normal is kennen Hunde aus dem Ausland oft nicht. Die Reise hier her usw ist für solche Hunde ein "Kulturschock". Manchen fällt es leicht, anderen sehr schwer. Das er Angst vor Allem hat ist fast "normal", er kennt es ja nicht. Lasst euch Zeit, Zeit und noch mehr Zeit. Es dauert mitunter (je nach Hund) Monate sie im neuen Zuhause wirklich ankommen. Habt Geduld, reduziert das Gassi und geht anfangs nur die gleiche kleine Route. Und wenn er noch keine Runde schafft (Spazieren gehen kennen die meisten nicht), dann ist das auch okay. Im Idealfall habt einfach keine Erwartung/Vorstellung und seid trotzdem auf alles gefasst 😉 Und nicht verzweifeln. Das wird. Mit Zeit, Geduld und ausreichend Ruhephasen (da musst ihr ihm ggf helfen, die sind aber enorm wichtig) um alles zu verdauen. Und wie hier gesagt wurde, sichert ihn gut und doppelt. Mit Sicherheitsgeschirr, Halsband und zwei Leinen (eine am Bauchgurt). Ein souveräner, sicherer anderer Hund kann ggf auch helfen (wie schon angesprochen wurde). Mein Rumäne hier orientiert sich mittlerweile sehr an der vorhandenen Hündin, das war anfangs aber noch gar nicht. Kam mit der Zeit.
Heute war ich in der Früh mit ihm 20 min , er hat eine Holzhütte gesehen und sofort reingerannt und sich dort versteckt( er hatte auch im Shelter so eine ähnliche Hütte ) Ich musste ihn nach eine Weile in den Arm nehmen und rausholen . Heute abends will ich ihn ganz ihn Ruhe lassen da er absolut müde und apathisch wirkt. Ist es in Ordnung wenn man am Anfang nur einmal Gassi geht ?