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Marie Sophie
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Anzahl der Antworten 28
zuletzt 9. März

Aggressionsproblem

Hallo ihr Lieben, in der Hoffnung, dass hier jemand ähnliche Erfahrungen macht oder gemacht hat: Mein Mischlingsrüde (vermutlich Dackel, Chihuahua, Border-Collie) ist fast zwei Jahre alt und verhält sich seit einiger Zeit aggressiv gegenüber anderen Hunden. Dabei sind seine Langzeit-Freunde kein Problem, aber so ziemlich jeder unbekannte Hund. Er legt sich schon bei 30m Entfernung auf die Lauer, fixiert und geht mit erhobener Angriffshaltung und stehendem Kamm auf andere Hunde zu. Wenn es zum Schnuppern kommt (was mittlerweile selten ist, weil er schon vorher jeden verbellt), dann ist es zu 90% so, dass er schnuppert und auch unter Anspannung schnuppern lässt, aber dann aggressiv wird und auf den anderen Hund „drauf geht“. Gebissen hat er noch nie einen Hund, aber ich habe Angst, dass es dazu kommen könnte. Meine Vermutung: er möchte die Person, die mit ihm Gassi geht, beschützen. Er macht es nämlich nicht ausschließlich bei mir. Vorab: sich vor ihn zu stellen oder ihn abzuschirmen hilft leider nicht wirklich. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für die Übergangszeit, bis wir eine geeignete Hundeschule gefunden haben. Jeder Spaziergang bedeutet momentan nämlich viel Stress und ich bin über jede Info dankbar! ☺️
 
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Dogorama-Mitglied
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7. März 18:55
Darf ich fragen, was du damit meinst, dass es nicht hilft, wenn du ihn abschirmst? Dass du zwischen deinem und dem fremden Hund läufst, soll ja A) dem anderen Hundehalter signalisieren, dass ihr keinen direkten Kontakt wollt, B) deinen Hund daran hindern, überhaupt zu dem anderen Hund hinzukommen, damit die Situation nicht eskaliert und C) deinem Hund auf lange Sicht klar machen, dass du Begegnungen regelst. Letzteres dauert aber eben seine Zeit. Dein Text liest sich so, als würd dein Hund in der Entfernung schon klar machen, dass er keine Lust auf näheren Kontakt hat und du lässt ihn dann zum anderen zum Schnüffeln hin, vielleicht in der Hoffnung, er überlegt es sich anders. Falls ich das nicht falsch verstanden habe: Wenn dein Hund dir signalisiert, dass der fremde Hund ihn nervt, dann würde ich ihn an deiner Stelle nicht noch zu dem anderen hinlassen, sondern straight vorbeigehen. Das Ziel ist nicht, dass dein Hund den anderen lieben lernt, sondern dass deiner ruhig bleibt, wenn ihr vorbeigeht. Wenn du ihn dann noch zum Hallo sagen hinschickst, lässt du ihn dir Situation regeln, statt dass er lernt, wenn er sich an dir orientiert, hat er seine Ruhe vor den Typen, auf die er eh keinen Bock hat. Ein Hund muss nicht jeden anderen Hund gut finden.
 
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Ilona
7. März 18:43
Hm, wenn er schon fixiert in 30m Entfernung musst du das unterbrechen. Ich würde die Distanz vergrößern, achtsam sein und schauen mit viel, viel Distanz vorbei gehen. Wenn das gut klappt, loben. Wenn das gar nicht klappt, erstmal übergangsweise Routen gehen, die wenig frequentiert sind . Evtl. Dann auch zu anderen Urzeiten. Such dir lieber einen Trainer für Einzelstunden...der kann vielleicht mehr helfen als ein Kurs in der Hundeschule...
 
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Marie Sophie
7. März 18:51
Danke für deine Antwort! Den Ansatz, den du da beschreibst versuche ich jetzt schon ein paar Tage. Ich versuche immer andere Routen zu gehen, nicht die typischen Uhrzeiten zu nehmen und dadurch Konfrontationen zu vermeiden. Hier wohnen nur leider so viele Hunde, dass man immer jemanden trifft.. und nicht in jedem Wald- oder Feldweg kann man sich aus dem Weg gehen. Ich weiß auch nicht, ob das seine Angst nicht eher bestärkt, weil ich ihm vermittele, dass wir ausweichen „müssen“? Ja, wenn dann werde ich Einzelstunden bei jemandem nehmen, der auf Aggressionsverhalten spezialisiert ist.. bei einer Gruppen-Hundeschule waren wir vor seiner Pubertät und da hat alles super geklappt.
 
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Dogorama-Mitglied
7. März 18:55
Darf ich fragen, was du damit meinst, dass es nicht hilft, wenn du ihn abschirmst? Dass du zwischen deinem und dem fremden Hund läufst, soll ja A) dem anderen Hundehalter signalisieren, dass ihr keinen direkten Kontakt wollt, B) deinen Hund daran hindern, überhaupt zu dem anderen Hund hinzukommen, damit die Situation nicht eskaliert und C) deinem Hund auf lange Sicht klar machen, dass du Begegnungen regelst. Letzteres dauert aber eben seine Zeit. Dein Text liest sich so, als würd dein Hund in der Entfernung schon klar machen, dass er keine Lust auf näheren Kontakt hat und du lässt ihn dann zum anderen zum Schnüffeln hin, vielleicht in der Hoffnung, er überlegt es sich anders. Falls ich das nicht falsch verstanden habe: Wenn dein Hund dir signalisiert, dass der fremde Hund ihn nervt, dann würde ich ihn an deiner Stelle nicht noch zu dem anderen hinlassen, sondern straight vorbeigehen. Das Ziel ist nicht, dass dein Hund den anderen lieben lernt, sondern dass deiner ruhig bleibt, wenn ihr vorbeigeht. Wenn du ihn dann noch zum Hallo sagen hinschickst, lässt du ihn dir Situation regeln, statt dass er lernt, wenn er sich an dir orientiert, hat er seine Ruhe vor den Typen, auf die er eh keinen Bock hat. Ein Hund muss nicht jeden anderen Hund gut finden.
 
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Marie Sophie
7. März 19:42
Darf ich fragen, was du damit meinst, dass es nicht hilft, wenn du ihn abschirmst? Dass du zwischen deinem und dem fremden Hund läufst, soll ja A) dem anderen Hundehalter signalisieren, dass ihr keinen direkten Kontakt wollt, B) deinen Hund daran hindern, überhaupt zu dem anderen Hund hinzukommen, damit die Situation nicht eskaliert und C) deinem Hund auf lange Sicht klar machen, dass du Begegnungen regelst. Letzteres dauert aber eben seine Zeit. Dein Text liest sich so, als würd dein Hund in der Entfernung schon klar machen, dass er keine Lust auf näheren Kontakt hat und du lässt ihn dann zum anderen zum Schnüffeln hin, vielleicht in der Hoffnung, er überlegt es sich anders. Falls ich das nicht falsch verstanden habe: Wenn dein Hund dir signalisiert, dass der fremde Hund ihn nervt, dann würde ich ihn an deiner Stelle nicht noch zu dem anderen hinlassen, sondern straight vorbeigehen. Das Ziel ist nicht, dass dein Hund den anderen lieben lernt, sondern dass deiner ruhig bleibt, wenn ihr vorbeigeht. Wenn du ihn dann noch zum Hallo sagen hinschickst, lässt du ihn dir Situation regeln, statt dass er lernt, wenn er sich an dir orientiert, hat er seine Ruhe vor den Typen, auf die er eh keinen Bock hat. Ein Hund muss nicht jeden anderen Hund gut finden.
Ich kann verstehen, was du meinst! Er hat aber absolut Lust auf andere Hunde und spielt auch eigentlich mega gerne. Er war auch „damals“ ein sehr sozialer Hund und war ständig auf der Hundewiese und hat getobt. Jetzt wirkt es eher, als hätte er Angst vor anderen und sei aber gleichzeitig neugierig. Das switcht bei ihm gerade allerdings in Streitlust. Ihn nicht schnuppern lassen, will ich ja in solchen Situationen versuchen, er zieht aber zu den Hunden hin.
 
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ᒪᗴᑎᗩ
7. März 19:51
Guck dir mal dieses Video an : https://youtu.be/pxbJUtRjJWo Ich hab mit meinen auch so ein Problem:) . Erst immer fixieren und hinlegen und so näher der andere kommt ,fangen wir an zu pöbeln . Kann dir hier nur meine Erfahrung mitteilen: Keine engen Wege, Strecken wechseln ( auf meiner Route im Park vor der Tür gehe ich momentan nie , weil das da 0 klappt ) , keine Angst vor Begegnungen , super tolle leckerche die es sonst NIE gibt ( wir haben trainingswurst die richtig gut stinkt :D ) . Dann siehst du wenn einer kommt , lässt den hund am besten vorher sitzen , guckst das er sich auf dich konzentriert und belohnst das :) Ich würde empfehlen eine Hand an der Leine zu haben eine Hand an den leckerchen Augen auf den hund und ein Fuß zusätzlich auf der Leine . Wird öfter so wirken als hätte der das geschnallt und im nächsten Moment geht er doch nach vorne. Ich hab den heck meck jetzt 4 Monate mitgemacht. Wir haben momentan nur Kontakt mit den Hunden die wir kennen und auch nur ohne Leine. Aber es wird sich lohnen glaub mir . Meiner guckt nur noch auf die leckerchen außer wenn es vor der Haustür ist:D da wird alles angepöbelt. Aber ich glaube das muss man mit Humor nehmen. Nicht zu sehr verzweifeln und dumme Sprüche gehen ins eine Ohr rein ins andere wieder raus . Ich saß schon heulend auf der Couch :'D Kommen wieder bessere zeiten ❤ bleib dran:) viel Spaß beim trainieren :)
 
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Dogorama-Mitglied
7. März 19:54
Ich kann verstehen, was du meinst! Er hat aber absolut Lust auf andere Hunde und spielt auch eigentlich mega gerne. Er war auch „damals“ ein sehr sozialer Hund und war ständig auf der Hundewiese und hat getobt. Jetzt wirkt es eher, als hätte er Angst vor anderen und sei aber gleichzeitig neugierig. Das switcht bei ihm gerade allerdings in Streitlust. Ihn nicht schnuppern lassen, will ich ja in solchen Situationen versuchen, er zieht aber zu den Hunden hin.
Damit das nicht in Streitlust oder Angstfrust umschlägt, würd ich echt versuchen, ihn da weiter abzuschirmen. Heißt auch, ihn mit dem Körper zu blocken oder wenn das mal nicht klappt mit der Leine zurückzuhalten. Auch wenn es bei geringerer Entfernung so aussieht, als wäre er neugierig und würde dann doch hin wollen, würd ich Kontakte mit Fremden erstmal einstellen bzw mich mit Haltern ruhiger, souveräner Hunde zum Spaziergang ohne Kontakt verabreden, bzw mich bevorzugt mit den guten Kumpels von ihm treffen, dass dein Hund vorwiegend wieder gute Kontakte hat und ansonsten halt die Lernerfahrung sammelt, dass du ihm den Rest vom Hals hältst und er sich nicht drum scheren braucht. Alles natürlich nur als Übergang, bis sich das jemand mit Ahnung vor Ort mal live angeschaut hat.
 
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Katharina
7. März 20:09
Er muss den Job aufgeben. Du bist Rudelführer u beschützt ihn. Nicht umgekehrt man sollte dem Hund deutlich zeigen, dass das Verhalten nicht erwünscht ist. Mit deutlichen kurzen Impulsen an der Leine, sie muss sonst durchhängen u ihn hinter einem halten. Wenn er vor geht, muss er den Aufpass -Job übernehmen, bist Du vorne, passt Du auf u es ist Deine Aufgabe aufzupassen. Gib ihm Sicherheit. Er muss ja nicht schnuppern, wenn es ihm Unbehagen bereitet. Denke, das ist eine Art von Unsicherheit seinerseits. Alles zu schreiben, wäre jetzt zu viel...... aber Trainer sollten sich damit auskennen. Viel Erfolg🍀
 
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Nadine
7. März 20:23
Unsere Hündin macht es ähnlich. Sie fixiert zwar nicht aus der Ferne und legt sich nicht hin, aber sie ist immer angespannt und ein Rambo an der Leine, wenn die Distanz zu klein ist. Wir haben mit der Größe eines Fußballfeldes angefangen Hunde zu beobachten etc etc. Für dich ist wichtig... Dem Hund die Distanz geben die er braucht. (Mable lernt das seit 1 jahr und wir sind jetzt bei einer distanz von ca. 5-8metern) Lass dir nicht zuviel Tipps von hier geben. Man kann deinen Hund nicht einschätzen ohne ihn zu sehen. Mable macht es zb aus Angst und nicht aus Aggressivität 😉 Mach einzeltraining mit einem Trainer. Das wird schon. Also... Allem aus dem Weg gehen was deinen Hund stresst. Er benötigt eine Woche um Stress abzubauen... Trainer suchen und langsam an die Sache rangehen 😀
 
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Betti
8. März 07:35
Ich kann verstehen, was du meinst! Er hat aber absolut Lust auf andere Hunde und spielt auch eigentlich mega gerne. Er war auch „damals“ ein sehr sozialer Hund und war ständig auf der Hundewiese und hat getobt. Jetzt wirkt es eher, als hätte er Angst vor anderen und sei aber gleichzeitig neugierig. Das switcht bei ihm gerade allerdings in Streitlust. Ihn nicht schnuppern lassen, will ich ja in solchen Situationen versuchen, er zieht aber zu den Hunden hin.
Ihr ward also auf der Hundewiese? Hattet ihr regelmäßig viel Kontakt zu Fremdhunden? Wenn ja, dann haben wir schon das gleiche durch. Hab das meiner Hündin auch lange erlaubt und was habe ich erhalten? Eine Reaktivität auf Artgenossen. Sie hat gelernt: da taucht ein anderer Hund auf und ich muss mich darum kümmern, ob ich nun will oder nicht. Das solltet ihr mit einem fachkundigen Trainer euch anschauen, damit ihr herausfindet, aus welchem Motiv genau der Hund so handelt: Angst (Hilfe, nicht schon wieder!), Frustration(boah früher durfte ich noch hin!)... es hilft auf jeden Fall die bestehenden Kontakte beizubehalten (damit dein Hund nicht "verlernt" wie soziale Interaktion funktioniert) aber Fremdhundekontakt würde ich erstmal unterlassen. Denn fast nie entsteht bei einem Fremdhundekontakt ein wertvoller sozialer Austausch. Auch das wilde Rumrennen ist in den allermeisten Fällen kein Spiel. Wenn du magst, kann ich dir eine Trainer-Empfehlung geben, wir arbeiten seit ca. einem 3/4 Jahr dran und können mittlerweile wieder entspannter an anderen Hunden vorbei. 🎉
 
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Simone
8. März 07:49
Ihr ward also auf der Hundewiese? Hattet ihr regelmäßig viel Kontakt zu Fremdhunden? Wenn ja, dann haben wir schon das gleiche durch. Hab das meiner Hündin auch lange erlaubt und was habe ich erhalten? Eine Reaktivität auf Artgenossen. Sie hat gelernt: da taucht ein anderer Hund auf und ich muss mich darum kümmern, ob ich nun will oder nicht. Das solltet ihr mit einem fachkundigen Trainer euch anschauen, damit ihr herausfindet, aus welchem Motiv genau der Hund so handelt: Angst (Hilfe, nicht schon wieder!), Frustration(boah früher durfte ich noch hin!)... es hilft auf jeden Fall die bestehenden Kontakte beizubehalten (damit dein Hund nicht "verlernt" wie soziale Interaktion funktioniert) aber Fremdhundekontakt würde ich erstmal unterlassen. Denn fast nie entsteht bei einem Fremdhundekontakt ein wertvoller sozialer Austausch. Auch das wilde Rumrennen ist in den allermeisten Fällen kein Spiel. Wenn du magst, kann ich dir eine Trainer-Empfehlung geben, wir arbeiten seit ca. einem 3/4 Jahr dran und können mittlerweile wieder entspannter an anderen Hunden vorbei. 🎉
Seh ich auch so wenige positive Kontakte die Hunde wollen auch nicht zu jedem Hinz und Co Kontakt das sind nur wir Menschen wo meinen das soll so sein