Home / Forum / Sport & Spiel / Hund spielerisch auf den Rücken drehen

Verfasser-Bild
Andrea
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 61
zuletzt 9. März

Hund spielerisch auf den Rücken drehen

Bei uns steht der Labbi-Wesenstest (nicht zu verwechseln mit dem Wesenstest für Listenhunde oder gefährliche Hunde) an. Ein Teil davon ist: "der Hund wird vom Führer spielerisch auf den Rücken gelegt". Cheery legt sich schon auch auf den Rücken, allerdings halt meistens entweder zu Hause beim Kraulen oder bei der Begrüßung mancher fremder Hunde. Draußen beim Spielen eigentlich nie. Zwingen finde ich doof, da das ja auch die Beziehung schädigen kann. Kommandos sollen nicht benutzt werden. ZB beim Physiotherapeuten hat sie das zwar zugelassen, aber es hat deutlich Überredung gebraucht und es war ihre auch sichtlich unangenehm. Wie würdet ihr vorgehen bzw habt ihr eine Idee wie ich das gut trainieren kann? Ich spiele tatsächlich mit dem Gedanken den Teil zu verweigern, bin aber auch offen dafür zu versuchen es positiv zu trainieren. Zeitrahmen ist etwa ein Monat.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
8. März 19:13
Zu den Fragen was das Problem ist: offensichtlich stimmt unsere Beziehung einfach noch nicht so ganz und ich versuche da dran zu arbeiten. Gerade sich streicheln lassen und dabei entspannt sein, war für Cheery schon seit Welpenzeiten ein Problem. Genauso spielen speziell mit mir, mit anderen war es nie ein Problem. Und ich will einfach das, was wir bisher erreicht haben, nicht kaputt machen, indem ich das auf den Rücken legen zu sehr erzwinge, gerade außerhalb der eigenen Wohnung. Wenn ich keine Probleme hätte, würde ich doch einfach nicht hier posten?
Ja nur hast du zumindest für mich nicht nachvollziehbar gemacht, was das Problem zwischen dir und dem Hund genau ist.

Das wär ja schon wichtig, um vernünftige Lösungsmöglichkeiten für das Rückenlegen vorzuschlagen.

Hat der Hund irgendwie Angst vor dir...?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Andrea
8. März 21:14
Nochmal ein kurzes Update: Ich habe es eben bei unserer Abendroutine (Fell und Zähne bürsten) als Medical Training eingebaut. Unterschied für mich dazu es beim Spielen einzubauen: Dinge beim Medical Training muss sie mit sich machen lassen und werden mit Futter verstärkt, während Spiel komplett optional, von beiden Seiten freiwillig und ohne Futter stattfindet.

Das hat ganz gut funktioniert, sie hat sich problemlos auf die Seite drehen lassen und war auch nicht irgendwie beeindruckt davon. D.h. unser Weg wird sein, Rückenlage und Spielen voneinander zu trennen, so mache ich mir auch beim Spiel nichts kaputt, indem ich das immer im Hinterkopf habe.

Vielen Dank an die vielen Tipps
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
8. März 21:40
Ich würde nicht viel darüber nachdenken und den Hund einfach umdrehen. Wenn eure Beziehung stimmt, wird sie dir vertrauen und das zulassen. Ist ja jetzt nicht so ein Drama und tut auch nicht weh. Warum hast du da so ein Problem damit? Lass sie Platz machen und drehe sie dann auf die Seite. Kann man ja zu Hause immer mal beim Kraulen und Kuscheln machen. Ich halte es tatsächlich für wichtig, dass dein Hund sich so etwas von dir gefallen lässt. Bei Krankheit und beim Tierarzt könnte das auch mal nötig und wichtig sein.
Es ist ein Unterschied, ob man einen 13-jährigen Hund hat, der jahrelang Vertrauen aufbauen konnte, oder einen gut 1-jährigen, für den vieles noch gruselig ist.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
8. März 21:44
Mir jetzt auch nicht. Und auch das der Hund es zulässt, sich auf den Rücken drehen zu lassen, hat für mich tatsächlich auch nur bedingt etwas mit dem Wesen des Hundes zu tun. Vielmehr liegt es ja an der Beziehung des Hundes zu der jeweiligen Person, die das machen will, ob der Hund das zulässt, oder eben auch nicht. Ich kenne genügend Halter, die das problemlos können, aber auch andere, die sich das nicht trauen würden, da der Hund dann wahrscheinlich seine eigenen Leute anknurren würde. 🙈Das heißt aber trotzdem nicht, dass er sich das jetzt von niemandem gefallen lassen würde. In den richtigen Händen wäre das garantiert auch möglich. Mein Mailo z.B. lässt sich ohne zu Murren von mir alles gefallen, selbst wenn es weh tun würde. Bei meinem Mann wäre ich mir da nicht so sicher. Es liegt also schon auch an der Beziehung zum Hund und nicht nur am Wesen des Hundes.
Ich habe mal eine Folge Martin Rütter gesehen, wo er bei Welpen, die noch zu jung für die Abgabe waren, einen Wesenstest gemacht hat. Auf den Rücken drehen gehörte dazu. Es wurde dann geschaut, wie der Hund damit umgeht, zur Wehr setzen, ins Freeze fallen oder entspannt einschlafen - war alles dabei. Hat also schon etwas mit dem Wesen zu tun, aber nicht als positiv - negativ - Urteil.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
8. März 22:51
Ich habe mal eine Folge Martin Rütter gesehen, wo er bei Welpen, die noch zu jung für die Abgabe waren, einen Wesenstest gemacht hat. Auf den Rücken drehen gehörte dazu. Es wurde dann geschaut, wie der Hund damit umgeht, zur Wehr setzen, ins Freeze fallen oder entspannt einschlafen - war alles dabei. Hat also schon etwas mit dem Wesen zu tun, aber nicht als positiv - negativ - Urteil.
Wurde das mehrmals mit den gleichen Welpen gemacht? Ich finde, das würd erst was über das Wesen Aussagen, wenn die bei mehreren Versuchen immer gleich reagieren täten, um da sämtliche Zufallsfaktoren auszuschließen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
8. März 22:55
Nochmal ein kurzes Update: Ich habe es eben bei unserer Abendroutine (Fell und Zähne bürsten) als Medical Training eingebaut. Unterschied für mich dazu es beim Spielen einzubauen: Dinge beim Medical Training muss sie mit sich machen lassen und werden mit Futter verstärkt, während Spiel komplett optional, von beiden Seiten freiwillig und ohne Futter stattfindet. Das hat ganz gut funktioniert, sie hat sich problemlos auf die Seite drehen lassen und war auch nicht irgendwie beeindruckt davon. D.h. unser Weg wird sein, Rückenlage und Spielen voneinander zu trennen, so mache ich mir auch beim Spiel nichts kaputt, indem ich das immer im Hinterkopf habe. Vielen Dank an die vielen Tipps
Eine Überlegung hatte ich vorhin noch, weil du meintest irgendwas wär nur mit dir schwierig und mit anderen Personen kein Problem - kann den Wesenstest vielleicht jemand anderer aus deiner Familie absolvieren, der einen besseren Draht zu eurem Hund hat und das vielleicht generell etwas lockerer sieht?

Dann würdest du dir den Druck und Stress da drum ersparen...?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
8. März 23:20
Wurde das mehrmals mit den gleichen Welpen gemacht? Ich finde, das würd erst was über das Wesen Aussagen, wenn die bei mehreren Versuchen immer gleich reagieren täten, um da sämtliche Zufallsfaktoren auszuschließen.
Nein, nur 1x. Aber der Welpe wurde jeweils eine Weile festgehalten in dieser Position.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
8. März 23:40
Nein, nur 1x. Aber der Welpe wurde jeweils eine Weile festgehalten in dieser Position.
Hm, ich denk halt es braucht zum Beispiel nur den duldsamenen Hund ein Furz im Bäuchlein zwicken, dann zappelt der beim Umdrehen vielleicht und der ansich wehrhaftere hingegen ist grad müd und schläft bei der Prozedur halbert...

Ich find es einfach so als Einzelversuch nicht aussagekräftig. Was Anderes ist natürlich das regelmäßige Handling durch den Züchter oder Halter, da lässt sich sehrwohl was ablesen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
9. März 11:27
Kurzes Update: Prioritäten haben sich gerade etwas verschoben. Ich habe in letzter Zeit immer mit einem Tau mit ihr gespielt, häufig Zerrspiele, manchmal auch Rennspiele, einfach weil ich mich dabei sicherer gefühlt habe als beim Spiel ohne Objekt. Da das Spiel ohne Objekt auch Teil des Tests ist und ja auch einfach allgemein gut für die Bindung ist, und auch Voraussetzung, dass ich überhaupt spielerisch an sie rankomme, um sie auf den Rücken zu drehen, habe ich das heute wieder versucht und was soll ich sagen, es hat gar nicht gut funktioniert. Auf meine Spielaufforderung hin, kommt sie rasant auf mich zugerast, springt mich an und nimmt meine Hände in den Mund bzw versucht an meinem Klamotten zu ziehen. Kein Spiel, Maßregeln. D.h. das wird erstmal Thema sein, bevor wir uns dem Rücken zuwenden können.
Ja, das denke ich auch. Aus Deinen Ausführungen entnehme ich jetzt mal aus der Ferne, dass du dringend an eurer Beziehung arbeiten musst. Das rasante auf dich Zurasen verbunden mit dem in dich Reinbrettern und Anspringen , in die Hände „zwicken“ und auch noch an den Klamotten ziehen ist respektlos und dein Hund meint, dich maßregeln zu können und zu dürfen. Dort musst du dringend dran arbeiten, denn das wäre die Grundvoraussetzung dafür, dass er sich von dir überhaupt auf den Rücken drehen lässt, denn damit bietet er dir seinen Bauch, wo er am empfindlichsten und wehrlos ist. Dies ist eine Unterwerfungsgeste und man unterwirft sich nur demjenigen, dem man bedingungslos vertraut und vor dem man Respekt hat. Zerrspiele ( was ja eigentlich nichts als Machtkämpfe sind), sind in dieser Situation völlig kontraproduktiv, vor allem, wenn der Hund da noch als Sieger hervorgeht und das Spielzeug am Ende „erbeutet“. Damit wirst du das Problem nicht verbessern, sondern weiter verschlimmern. Auch deine Aussage, dass für dich solche Spiele sicherer sind, als Spiele ohne Objekt sagt mir, dass da bei euch etwas schief läuft, denn wenn ich das jetzt von der Ferne richtig deute, hast du Angst, dass dein Hund dich sonst beißen könnte, wenn da kein anderes Objekt dazwischen ist. Was sind denn das dann für Spiele ohne Objekt? Kannst du denn das Spielzeug dem Hund auch wegnehmen? Ich befürchte nicht. Wie gesagt, wirklich einschätzen kann ich das natürlich von hier nicht, aber für mich klingt das leider so. Ich würde dir schon dringend empfehlen, dir einen guten Hundetrainer zu besorgen, der dich im Umgang mit dem Hund beobachtet und dir dann Tipps geben kann, wie du dich richtig verhältst und wie du sinnvoll trainieren kannst. Denn so wird das mit dem Test bestimmt nichts und das liegt wahrscheinlich nicht am Wesen des Hundes, sondern an deinem Umgang mit ihm. Oftmals merkt man gar nicht, was man falsch macht. Das kann aber trotzdem weitreichende Konsequenzen haben und wird sich sonst weiter festigen, falls ich das richtig verstehe, wie du schreibst. Mit der richtigen Anleitung kannst du da aber sehr gut daran arbeiten. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg dabei!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
9. März 11:33
Um die angsteinflößenden Sachen mache ich mir tatsächlich wenig Sorgen, da ist sie wirklich robust und auch gerade nicht in einer Angstphase. Schussfestigkeit will ich vorher nur üben, weil es ja doch eine besonders starker Reiz ist in einer fremden sehr aufregenden Situation nach allen anderen Begegnungen, also wenn sie mental schon erschöpft ist, und ich keinen Bock habe, mir damit Silvesterangst zu fördern. Sorgen habe hab tatsächlich mit den sozialen Sachen, weil unsere Beziehung einfach noch Arbeit braucht und sie gegenüber Fremden häufig distanzlos ist (anspringen...), was auch eher eine Erziehungssache ist als eine Wesenssache. War halt bisher keine Priorität. Genauso die "Bringfreude", die bei ihr sehr vom Objekt abhängt, einfach weil ich da immer sehr fein unterschieden habe. Den Dummy bringt sie freudig zurück, mit dem Tau rennt sie wild um mich herum und will spielen. Auf der anderen Seite mache ich mir viel zu viele Gedanken, wir wollen ja eh nicht züchten und deswegen ist das Ergebnis eigentlich egal. Aber es widerspricht halt meinem Streber-Wesen, so etwas einfach ohne Vorbereitung auf mich zukommen zu lassen 🤷
Das hängt aber eben alles miteinander zusammen. Erziehungssachen, wie Distanzlosigkeit gegenüber dir und dann natürlich erst recht gegenüber Fremden sollten dringend Priorität haben, ansonsten hast du bald einen Hund, den du nicht unter Kontrolle hast und der macht, was er will. Und das ist nicht nur nervig, sondern kann bei der Größe des Hundes ganz schnell zu einem richtigen Problem werden.