Das ist eine längere Geschichte.
Vorneweg muss ich sagen, dass es in unserer Familie immer Hunde gab. Die letzte Hündin war ein Hovawart und wir tauften sie Distel.
2008 mussten wir Distel mit 12 Jahren gehen lassen, da sie sehr krank war. Solange sie noch Lebensqualität hatte, sollte sie diese auch genießen. Doch irgendwann kommt der Tag einfach, an dem man für das Tier entscheiden muss.
Mein Mann hat ganz besonders unter Distels Tod gelitten. Sie war sein Schatten. Überall, wo er war, war sie auch.
Wer schon einmal Abschied von einer Fellnase nehmen musste, weiß genau, wie wir empfunden haben. Es war eben nicht nur ein Hund. Es war ein Familienmitglied.
Nach Distels Tod entschlossen wir uns, zunächst keinen Vierbeiner mehr anzuschaffen.
Komischerweise fanden trotzdem immer wieder Tiere den Weg zu uns, die niemand mehr haben wollte. Darunter war ein Halsbandsittich, ein Streifenhörnchen, 12 Meerschweinchen und auch der ein oder andere Hase. Unsere Kinder wuchsen mit vielen Tieren auf. Das war eine ganz tolle Sache.
Einem Hund wollten wir aber erst später wieder ein Zuhause geben. "Wenn wir in Rente sind und beide um die Welt tingeln. Das machen wir wieder mit Hund!"
Doch dann kam alles anders.
2016 verstarb mein Ehemann.
Die Jahre, die dann folgten, waren nicht einfach. Das könnt Ihr Euch sicherlich vorstellen.
Die Kinder waren aus dem Haus und mittlerweile war ich dreifache Oma. Aber ... Du kommst von der Arbeit nach Hause in ein leeres Haus. Man arrangiert sich zwar irgendwann damit - notgedrungen -, doch schön war es nicht.
Immer öfter spukte der Gedanke nach einer neuen Fellnase in meinem Kopf herum. Und 2023 war es dann soweit. Ich ging in den wohlverdienten Ruhestand und hatte endlich die Zeit, einem Vierbeiner meine ganze Aufmerksamkeit zu schenken.
Ich überlegte monatelang, wofür ich mich begeistern könnte. In jungen Jahren mussten es fast immer große, stattliche Hunde sein. Da ging es bei mir frühestens ab Kniehöhe los. Doch nun ertappte ich mich dabei, dass ich mich auch für kleinere Rassen begeistern konnte. Er sollte schon etwas Temperament haben, gut zu erziehen sein, lernfreudig und vor allem - das war oberwichtig - Familien- und Kindertauglich sein.
So stieß ich eines Tages auf den Cavapoo. Er hatte die richtige Größe. Er war nicht zu winzig, so dass ich drüber stolpere und falle, aber auch nicht zu groß, als dass er mich von der Couch schubsen könnte 🤣.
Ich hängte mich ins Internet und suchte nach entsprechenden Züchtern und stieß auf zwei Damen. Beide kamen aus Niedersachsen und nicht wie ich aus Nordrhein-Westfalen. Kurzum ich hatte bei der zweiten Züchterin ein riesen Glück. Sie hatte gerade einen Wurf. Meine Sorge war, dass ich mit meinen damals 64 Lenzen aufgrund des Alters eventuell als "welpenuntauglich" gelten würde. Das war allerdings nicht der Fall.
Ein großer Stein fiel von meinem Herzen. Den Rumms hätte man eigentlich in ganz NRW hören müssen.
Natürlich stellte sich mir selbst auch die Frage, was passiert mit dem Hund, wenn mir plötzlich etwas zustoßen sollte. So ganz taufrisch war ich ja wirklich nicht. Aber meine Kinder konnten mir die Sorge nehmen. Und so fuhr ich letztes Jahr im September zusammen mit meiner Tochter nach Niedersachsen. Nach gut 2 Stunden Fahrt kamen wir bei der Züchterin an.
Mein Herz hüpfte vor Freude. Du meine Güte, war das ein schönes Anwesen. Die Hunde lebten dort in einem kleinen Paradies. Und dann sah ich das kleine 12 Wochen alte Würmchen. Ich war absolut schockverliebt. Und was glaubt Ihr ... die süße Maus kam angehoppelt, legte sich auf meine Füße und wich nicht mehr von meiner Seite. Da war es um mich geschehen ❤️.
Fine ist nun mein Schatten.
Sie ist am 1. Juli ein Jahr alt geworden und bringt viel Freude in mein Leben. Um nichts in der Welt möchte ich sie mehr missen. Sie hält mich fit. Jeden Tag marschieren wir zwei unsere 7 bis 10 km. Außerdem ist sie sehr gelehrig, allerdings momentan so was von in der Pubertät 🤣. Madame belieben mitunter sehr auf ihren Ohren zu sitzen.
Fine ist ein wunderbarer Partner und Kamerad geworden. Die Bindung war von Anfang an sehr stark. Ich hoffe, dass wir zwei noch ein paar coole Jahre vor uns haben.
Und mein Mann sieht sich den Spaß von oben an 👍🏼😍.
Und jetzt ist Euch bestimmt schwindelig vom vielen Lesen 🤣.
Liebe Grüße
Eure Michaela
Toller Beitrag ich wünsche dir und Fine ganz viele Glückliche Jahre. Grüße Roger