Leider hat der TE auch nach einem Jahr nicht mitgeteilt, wie er sein Problem gelöst hat.
Trotzdem ist aus seiner Frage eine riesengroße Diskussion entstanden. 😂
Die Diskussion ist ein Zusammenprall von Einstellung (unverhandelbares Prinzip) und Meinung (verhandelbares Urteil).
Es gibt hier drei Gruppen de jeweils auf ihr Recht pochen.
Ich habe diesen Gruppen zur besseren Unterscheidung entsprechendeNamen zugeordnet.
1. Die Dogmatischen Puristen:
Die Dogmatischen Puristen handeln nach einer unerschütterlichen Einstellung (Loyalität). Sie nutzen die extreme Aussage, nirgends hinzugehen, wo der Hund nicht willkommen ist, als Manifest der Ergebenheit, obwohl sie notwendige Einrichtungen (Arzt, Krankenhaus oder Gericht) ohne Tier besuchen müssen. Ihre Logik unterscheidet strikt zwischen optionalem Vergnügen (Weihnachtsessen) und obligatorischer Pflicht.
2. Die Sozialen Normwächter
Die Sozialen Normwächter greifen die Kommunikation und die starre Haltung der Puristen an. Ihr Kern der Verurteilung richtet sich nicht gegen die Puristen selbst oder deren Einstellung, sondern gegen die unbegründete Anwendung des Prinzips in einem sozialen Kontext, die jegliche Empathie oder Erklärung verweigert.
Die Normwächter sehen darin einen Verstoß gegen die gesellschaftliche Regel, dass man unübliche Entscheidungen höflich begründen und Verhandlungsbereitschaft signalisieren sollte, was die Puristen egoistisch und arrogant erscheinen lässt.
3. Die Verteidiger der Entscheidungsfreiheit
Die Verteidiger der Entscheidungsfreiheit verteidigen die Legitimität des Prinzips gegen das moralische Urteil. Sie kämpfen für die Toleranz gegenüber der Haltung der Puristen, auch wenn diese von der sozialen Norm abweicht, und weisen die Moralisierung der Entscheidung zurück.
Der fundamentale Wertekonflikt bleibt vermutlich unlösbar.
Die zwischenmenschlichen Spannungen können jedoch durch pragmatisches Handeln entschärft werden:
* Lösung für Puristen & Normwächter:
Die Puristen entschärfen den Streit, indem sie ihre Absage empathisch begründen (z.B. „Ich mag meinen Hund nicht fünf Stunden unbetreut alleine lassen“), anstatt nur die starre Formel ("Wo mein hund nicht hin darf, gehe ich auch nicht hin") zu verwenden.
* Lösung für Puristen & Familie:
Die Parteien suchen aktiv nach einer akzeptablen pragmatischen Lösung, z.B. eine stark verkürzte Anwesenheit, die Verlagerung des Treffens oder ein Tausch der Gastgeberrolle.
Oder liege ich mit meiner Analyse komplett falsch? 🤓