Also bei uns in Brandenburg ist es ab 1.7. diesen Jahres so, dass die bisherige Hundehalterverordnung verändert wurde (keine Listenhunde mehr) sondern nun gilt die Verhaltensauffälligkeit eines Hundes.
Und das Beißen eines anderen Hundes gehört bei uns auf jeden Fall dazu !
Und bei uns ist es dann so, dass dieser verhaltensauffällige Hund mit Besitzer beim Ordnungsamt der jeweiligen Gemeinde gemeldet werden kann und das Ordnungsamt dann berechtigt ist, weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Und ich finde, Deiner armen Hündin zuliebe, die nun unschuldig Schmerzen, stressigen TA-Besuch etc. erleiden musste (nur weil ein rücksichtsloser Halter mal wieder gleichgültig agiert hat !) solltest Du den Fall auf jeden Fall melden !
Denn wie Du schon richtig erkannt hast, hat der Hund bald den nächsten Hund/Menschen etc. gebissen !
Wenn dieser Halter schon so gleichgültig ist sollte man ihn zwingen, tätig werden zu müssen !
Wenigstens haben die Brandenburger in dieser Hinsicht die veraltete Denkweise erkannt und richtig reagiert.
Mann sollte nicht NUR die Hunde bestrafen, die auf das provozierende Verhalten den Artgenossen entsprechend (auf hündisch) reagieren, sondern, auch die Besitzer, deren Hunde ,,nichts getan haben'', des Besseren belehren. Dafür wäre der Hundeführerschein und Sachkundenachweiß sehr hilfreich.
Die Hunde reagieren nie einfach nur so! Es gibt immer ein Grund dafür, selbst, wenn es sich dabei nur um das Erschrecken handelt.
Ich selbst erlebe sehr offt, dass viele Hunde, gegenüber den Artgenossen sich nicht korrekt verhalten. Entweder haben sie nicht gelernt mit den Artgenossen richtig zu kommunizieren, wurden nicht sozialisiert, u.s.w., oder sie sind frustriert, krank, etc. Meinen Beobachtungen nach, wurde den Hunden manchmal sogar die zwischenhündische Kommunikation vom Halter verboten🙄
Dazu darf mann nicht außer Acht lassen, dass viele Hunde aus dem Tierschutz sind, und/oder, wenn sie noch nicht lange in ihrem neuen Zuhause leben und noch kein Vertrauen z. d. HH aufbauen konnten, wie in diesem Fall ist, besonders behandelt werden müssen.
Mein Hund wurde 3x gebissen. 2x als Welpe und 1x in erwachsenem Alter. Ich habe nie eine Anzeige, etc. gemacht. Allerdings habe ich die ,, bissige'' Situationen analysiert und habe gemerkt, dass mein Hund in den o. g. Fällen mit den anderen Hunden nicht richtig kommuniziert hat. Die körpersignale den ,, Beißer'' hat er irgendwie falsch gedeutet. Evtl. haben wir ihn überwiegend mit den Hunden, die zu loyal und zu samft für ihn waren sozialisiert (???). Ich muss sagen, dass er vom Verhalten damals ein typischer Appenzeller war (sehr stürmisch, sehr stur, konnte nie aufgeben, hat bis zum letzten das verlangt, was er machen oder haben wollte,...). Aber er hatte immer schon einen sehr gutmütigen Charakter. Seine Eckzähne hat er bis heute nur 2x gezeigt (In den beiden Fällen zu Recht!) und ist dann weiter gelaufen. Selbst in den Situationen, in den er gebissen wurde, hat er nicht zurückgebessen, obwohl er es hätte machen können. Stattdessen hat er sich rausgerissen, Abstand gewonnen und den Angreifer aus der Ferne lautstark angebellt. Und das jedesmal. Nach den Beißatacken habe ich jedesmal alles, wie immer gemacht, zu den Hunden gelassen, keine Angst gezeigt, etc., aber wenn es brenzlig wurde, habe ich ihn entweder aus der Situation rausgeholt, oder ihm nicht erlaubt dem Hund sich zu nähern, indem ich zu ihm gesagt habe: ,, Weiter laufen''. Dadurch habe ich automatisch von ihm mehr Vertrauen bekommen,
weil er unmittelbar danach sich von dem negativen Verhalten des anderen Hundes selbst überzeugen konnte. Dazu hat er auch noch gelernt, die Körpersprache den Artgenossen besser zu deuten. Und jetzt genießt er den freien Lauf, egal wo, weil er immer auf die Worte ,,Weiter laufen'' gut reagiert. Von ihm selbst kam bis jetzt keine Allerdings muss ich selbst immer alles im Blick haben und die jeweiligen Situationen vorher einschätzen. Jedesmal, wenn wir an einem Hund vorbei laufen, sieht er mich kurz an, wenn ich nichts sage, kann es sein, dass er zu dem Hund geht, je nach der Sympathie, oder wenn der qandere ihn zu sich ,,einlädt''.
Seit dem wir so machen, hatten wir nie mehr schwierige Situationen, geschweige Bissvorfälle.