Doch da gibt schon Rassebezogene Unterschiede bezüglich Erziehung. Ich bin mit SH aufgewachsen und habe mit Rionnag einen Northern Inuit, der wie Tag und Nacht im vergleich mit SH ist. Hätte ich versucht den so zu erziehen resp. Alltagstauglich zu bekommen wie einen SH ( auch bei denen haben meine Eltern, und später auch ich, nur mit Positiver Verstärkung gearbeitet) hätte es zu 1000% nicht geklappt 😉 Ein SH hat z.B. deutlich mehr "Will to please" und ist weniger eigenständig als ein NI . "Ein SH hinterfragt selten, ein NI hinterfragt selten nicht..." 😉😆....Das ist nun mal Rassebedingt, und somit gibts erhebliche Unterschiede bei Erziehung der beiden Rassen...🤗
Das sehe ich anders.
Will to please hat erst mal nichts mit hinterfragen zu tun, sondern mit einer intrinsischen KooperationsBEREITSCHAFT und Freude an Kooperation, nicht gleichzusetzen mit blindem Gehorsam.
Der Grund, aus dem Schäferhunde historisch als "besonders gehorsam" gelten ist, dass sie in der Regel streng und hart dazu erzogen wurden/werden. Es zeichnet sie aber auch aus, dass sie extrem viel Druck und teilweise leider auch Missbrauch aushalten können/konnten.
Während man bei nordischen Rassen den Schelk im Nacken feiert, wird er bei Schäferhunden recht konsequent und früher auch rabiat "ausgetrieben".
Das hat aber auch einen Grund. Schäferhunde fangen sehr schnell an zu entscheiden, wer eine Watschen verdient und sie schrecken nicht davor zurück diese auch gewissenhaft und unermüdlich zu verteilen. Nur verdient ihrer Auffassung nach schnell Alles und Jeder eine Watschen, der sich da aufhält, wo er nicht sein soll und macht, was er nicht machen soll (bedingt durch Territorial und Schutzverhalten).
Daher werden sie sinngemäß "an der kurzen Leine" gehalten und in der Beziehung etabliert (und das muss man aber auch erst mal schaffen), dass der Halter entscheidet, wer eine Watschen verdient (im besten Fall natürlich niemand). Hat aber nichts damit zu tun, dass sie aufgrund von Will to please nicht hinterfragen würden.
Wenn das alles so einfach wäre mit dem Will to please, würden Schäferhunde nicht so oft negativ auffallen und zu richtigen Problemen werden (siehe Tierheime).
Denn im Endeffekt vereinen Schäferhunde alles, was in der neoliberalen Gesellschaft heute verpönt ist.
Selbstbewusstsein, Dominanz (ganz böses Wort), Mut und Durchsetzungsfähigkeit auf Seiten des Hundes und die dafür nötige Arbeit, Disziplin, Konsequenz und Führung auf Seiten des Menschen.
Wobei es bei den Hunden natürlich Probleme durch schlechte Zucht gibt und viele Menschen nicht mehr die nötige Arbeit, Disziplin, Konsequenz und Führung leisten können oder wollen.
Ja, dann hinterfragt der Schäferhund selten... Sondern macht einfach, was er für richtig hält. Und das ist oft nicht das, was als gesellschaftstauglich gilt. Und Schuld ist dann natürlich der Hund.
Ist aber nur meine Meinung.